Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Vorgeschichte.
Über Jahre bekomme ich von einem guten Kumpel immer mal wieder alte Schätzchen. Hat eine Kneipe und somit auch viele Kontakte. Dafür gibts meistens einen ausgegeben, meinen Dank und stets das Angebot wenn mal was ist...ich mache Ihm das.
Heute war es dann soweit. Telefonische Vorankündigung hieß das die Lautsprecheranschlüsse aus Plastik teilweise gebrochen seien.

Mir geisterten dauernd diese rückstandsfreien Umbauten von Armin und anderen durch den Kopf und ich grossmäulig dann...ja bring mal, das machen wir schon.
Er möchte gerne bananentaugliche Anschlüsse aus Metal.
Das hätte ich mir als technischer Laie noch gerade so zugetraut. In meinen alten Schätzchen sind die LS-Anschlüsse fast immer frei direkt an der entsprechenden Buchs verlötet oder verwrapt.
Aber dies hier stellt mich mich nun vor ein Problem das ich hoffe mit eurer Hilfe lösen zu können.

So sieht es aus.
Rechts komplett abgebrochen, links schon angebrochen diese Monster:






Die sind mit jeweils vier Beinchen auf der Platine verlötet und hinterlassen diesen riesigen Löcher.


Da ich ja zusagte kein Problem sollen die kleinen für B unten auch getauscht werden. Die sind aber auch als Formteil auf eine Platine gelötet.




Ich hoffe sehr und würde mich freuen wenn hier viele hilfreiche Tips und Ratschläge zusammen kommen würden.
Habe ehrlich gesagt grad keinerlei Plan, weder wo ich solche Buchsen beziehen kann, noch wie das umzusetzen ist.
Als Leihgerät musste ich eins meiner Schätzchen mitgeben, einen Kenwood KA-601, die Kneipe braucht ja Musik. Ich hoffe der hält das aus.

Hmmm,

schwarzes Plastik von innen am Gehäuse mit Schrauben und Muttern befestigen, damit sind die Löcher zu.
Dann beim China-Mann die Dinger ordern und einbauen. Die beiden Kondensatoren kann man von der Platine trennen und direkt verkabeln.

Viele Grüße, Jörg

wo ist denn die Grundplatte der rechten, kaputten Lautsprecheranschlüsse?
Kannst du die noch mal zeigen?

Kann man auf denen nicht neue Terminals aufbauen?
Die alten ausbohren und neue einschrauben....
Dann müssen keine neuen Grundplatten besorgt/gefertigt werden.

Moin Volker,

Um die Löcher zu "verstecken" schneidest du dir einen Streifen Plexiglas zu und lackierst das schwarz

Die ursprüngliche platine kannst du mit passenden Abstandhaltern für Platinen weiter von der Rückwand wegrücken, sofern entsprechender Platz im inneren vorhanden ist

Lautsprecheranschlüsse bekommst du bei Conrad und Reichelt
Monacor und intertechnik haben auch welche im Programm
Die bastelst du dir dann passend in die Ausschnitte
Mit etwas Glück passen plus und Minus übereinander, dann kannst du das untere Terminal einfach stilllegen


Was ich mich gerade frage, baut dein Kumpel die Anlage so oft um, dass er da bananenbuchsen braucht?

rinks:

Also Volker, wir machen das immer so:

wir schneiden aus schwarz durchgefärbtem Kunststoffplatten (die haben wir eigens zu diesem Zweck stets herum zu liegen) entsprechende Abschnitte zu und verschrauben die mit M3 Schrauben und Muttern durch die Orginallöcher der Blechschrauben. Dann werden die Stellen angezeichnet, wo die neuen Klemmen hin sollen. Dann gebohrt und die neuen Buchsen in die Kunststoffplatten eingebaut und verdrahtet, am Ende die fertigen Kunststoffplatten wieder eingebaut - fertsch!

Als Hilfe: miss mal die beiden Terminalflächen großzügig aus (also soviel, wie Du von hinten unterbringen kannst) und dann schneide ich Dir diese beiden Kunsttstoffplatten zu uns sende sie Dir im Briefumschlag - o.k.?

Ach so, Nachtrag: die oberen Buchsen kannst Du direkt mit den bunten Kabeln verdrahten, bei den unteren musst Du ein Stückchen Draht nehmen, um die neuen Buchsen mit der Platine zu verdrahten.



P.S. Dein Kumpelwirt muss da aber schon mal etwas mehr springen lassen, so ein Umbau vom Profi kostet üblicherweise ab 100 Euro aufwärts!

Gerne nehme ich dein Angebot an. Maße kann ich dir erst morgen geben. Hab meinen Schlüsselbund beim Kumpel im Auto vergessen und bin jetzt mit Ersatz vom Nachbarn in meiner Wohnung.

Ohh je, na dann machen wir das morgen, Volker!

Boah, ist dat Dingen siffig. Kneipe eben.
Dann mal heut die Rückwand abgeschraubt weil bei den unteren geht es sehr eng zu. Platine und Rückwand sind quasi ein rechter Winkel. Ausserdem wollte ich direkt die beiden LS-Relais auslöten zum saubermachen.
Leider gibts da Probleme. Nach entfernen der Bodenplatte kommt diese Kunststoffplatte zum Vorschein.


Die war natürlich auch verschraubt. Ich bin ganz sicher alle Schrauben erwischt zu haben, allein die Platte will einfach nicht abgehen. Die muss aber ab weil da links unter dem Rand die unteren LS-anschlüsse sitzen.


Damit ich nicht ganz nutzlos rumsitze habe ich schon mal die oberen komplett entlötet. Die linke war auch schon angebrochen.




Jetzt muss mir mal die Erleuchtung kommen wie ich an die unteren Lötpunkte komme.

Es ist ja nur ein foddo und ich steh ja nicht davor, aber könnte es sein, dass von oben noch Schrauben sind z.B. in den roten Ringen?

Das stimmt schon Christoph, bei Fotoerstellung waren die noch drin. Die kann man auch nicht übersehen. Im SM sind die Kupferschrauben alle als coloured Screws beschrieben.
Bevor ich morgen mit Dirk zum Treffen fahre schauen wir nochmal gemeinsam drauf. Morgen kommt sicher auch Armins Umschlag hier an und dann werde ich kommende Woche hoffentlich Fortschritte hier zeigen können.

vertrakt - irgendwelche Klipse?

Ich bin eigentlich 100% sicher das alles lose ist. Eigentlich sieht das so aus, das wenn ich nun das Gehäuse komplett umdrehen würde alles nach unten rausfällt. Und genau das ist das Kreuz.
Erstens sind die einzelnen Baugruppen mit sehr kurzen Flachbandkabeln verbunden. Deren Stecker lassen sich aber nicht abziehen. Alle Baugruppen wiederum sind immer mit Blechverbindungen über/untereinander verschraubt, so das man keine alleine entnehmen könnte.
Ich bräuchte eigentlich nur diese grosse mittlere Platine, da sind aber die Kühlkörper samt Endstufen dran.
Wollte ich die Sachen von oben entnehmen müsste zuerst der schwere Trafo raus,der sonst alles kaputt schlagen würde. Ich kann aber nicht alle Flachkabel dafür entlöten. Und ob die Platine mit den Kühlkörpern r/l die ja nur mit den dünnen Beinchen verbunden ist heil rauszukriegen..ich weiss es nicht. Dafür bin ich zu sehr Laie.
Vielleicht verdeutlicht dies mein Dilemma.

Die angebotenen und bestellten Sachen sind von Armin angekommen. Wieder mal eine prompte Sofortlieferung.

Hatte mit Dirk noch drauf geschaut und es wird doch bisserl trickiger als angenommen. Man kann die Platine nur etwa 5-6cm schräg anheben. Wird fummelig da überhaupt zu entlöten. Ich werde berichten. Muss nun erst mal reichlich verpacken für die Spendenaktion.......die andere Seite der Medaille.

Heute ging es wieder ein Stück weiter.
Mit sanftem ziehen und drücken habe ich doch noch die Kunstoffplatte abgekriegt.


Schon konnte ich diesen Stecker entlöten.


Jetzt werde ich die Kunststoffplatten anpassen und die Löcher bohren. Vor dem verschrauben noch geschwind mit WL säubern und hoffen das ich das alles wieder zusammen gebaut bekomme.




Der ausgelötete Stecker hatte insgesamt 5 Lötpunkte plus eine Führungsnase.


Der mittlere Metallbügel war entweder ein Haltebügel...


oder steht im Zusammenhang mit der einzigen Halteschraube von der Rückwand, die würde auf das Metall treffen.


ME muss ich die neuen Stecker nur auf l+r und +- einlöten oder sehe ich das falsch?

Da siehst du nichts falsch Volker

Der mittlere Anschluss scheint nochmal eine zusätzliche "Masse" zu sein, solltest du aber eigentlich nicht brauchen. Andernfalls musst du noch eine Verbindung zwischen Gehäuse und dem entsprechenden lötpunkt herstellen.

Noch eine kurze Anmerkung zu den Flachbandkabeln: eine Seite ist meist verlötet die andere gesteckt, an dem Plastiksockel sind zwei Nasen, die einfach in Richtung des Kabels ziehen (der Bügel zwischen den Nasen drückt das Kabel gegen die Kontakte) dann kannst das Kabel raus ziehen

Die Nasen kannst du in Beitrag 13 im ersten Bild am rechten oberen Stecker sehen

Heut gings dann mal weiter. Habe es tatsächlich geschafft den Yamaha wieder zusammen zu setzen.

Dann mal die Plexischeiben von Armin angezeichnet vermessen und gebohrt.


Die neuen Buchsen entsprechend der alten Bezeichnungen montiert.


Einigermaßen gerade.


Und schwupps, das nächste Problem da. Ich schrieb ja schon oben das das untere Paar am Ende der Platine direkt vor der Rückwand sitzt. Jetzt stossen die neuen Buchsen unten direkt vor eins der Relais. Ich würde ja normalerweise Minus an die Zungen löten und Plus an den unteren Zapfen, nur stösst dieser ja vor das Relais. Was tun? Soll ich das untere Ende absägen?


Und gleich noch eine Frage für die Gesundheit des Gerätes. Mein Kumpel sagt das er in der Kneipe 4 Ravemaster laufen hat. Er hat mir abgelesen durchgegeben...4 Ohm,200W RMS. In welcher Stellung sollte der Schalter dann stehen?

Klasse Arbeit Volker!

Ich würde sagen, der Schalter sollte auf A+B 12Ohm stehen.

1) Relais nach hinten klappen, kleben und frei verdrahten..absaegen vom Plus ist nunja, wie im Leben eben Scheisse..

2) 4 Ravemaster à 4 Ohm gehen wohl nicht lt. Schalter..

Peter hat recht, dann aber in Reihe..

Ja, Volker - die Boxen müssen unbedingt in Reihe angeklemmt werden (also alle vier an A!)

Das Relais muss man nicht unbedingt auslöten. Du kannst ohne Probleme das hintere Ende der Polklemmen-Gewinde abschneiden, denn die Verdrahtung erfolgt ja über die Lötösen!

unbedingt in Reihe angeklemmt werden (also alle vier an A!)

Heisst bei diesen Buchsen einmal Kabelanschluß und Banana huckepack und Schalter auf die 12 Ohm Stellung?

Er hat wie ich es verstanden habe A+B genutzt in der 8Ohm Stellung weil es zwei seperate Räume sind, das ginge ja dann nicht mehr.

Volker, Kabelanschluss plus huckepack Bananas wäre parallel - also 2 Ohm !! In Reihe bedeutet: Plus von einer Box in Plus vom Verstärker, Minus von der anderen Box in Minus vom Verstärker, die beiden übrig bleibenden Kabel mit einer Lüsterklemme in der Luft verbinden. - Die Beschreibung gilt jeweils für einen Kanal! -

Man kann dann in der Tat nicht mehr das zweite Paar ein und ausschalten!

Und nen zweiten Verstärker, der via rec out von der Musik gespeist wird?

So, dann war es endlich soweit. Heute wurde dann alles verlötet und die alte Platine für A wurde auch beibehalten falls mal ein Rückbau stattfinden sollte. Dirk ging mir hilfreich zur Hand.
Die Rückwand wieder verschraubt, alle Cinch usw wieder eingesetzt und verschraubt. Netzkabel wieder eingefädelt und dann mal Strom drauf gegeben. Soweit i.O .

Dann in anderen Raum getragen. Bananenstecker an nicht so wertvolle LS dran und Quelle ein Discman. Denn bisher wusste ich ja nicht ob das Gerät an sich i.O ist oder nicht. Hatte den ja stromlos angeliefert bekommen und auch so gelassen damit ich ohne Angst auseinander bauen konnte.
Dirk meinte dann beim erneuten einschalten einen Funken gesehen zu haben beim von oben sichtbaren Powerschalter, aber gottlob der Amp lief einwandfrei. Haben alle möglichen Schalter/Taster noch getestet und ich sag komm gehen wir nach oben Käffchen trinken und lassen den in der Zeit mal was warm spielen. Dirk musste dann weg und ich ging nach 30 Min wieder in den Keller wo ich dann Deckel drauf und Abschlussfotos machen wollte.

Geh so die Treppe runter und denk noch so ich hör nix, naja wird grad die CD zum nächsten Stück springen.
Komm in den Raum und ach was ist das für eine Scheisse. Amp aus, keine Lämpchen brennen. CDP läuft.
Stecker raus, nichts riecht verbrannt, alles sieht völlig normal aus. Sicherungen i.O, nochmal alle Steckverbindungen geprüft und Stecker wieder rein. Der Amp bleibt tot.
Dirk hat mich dann telefonisch mit dem Multimeter angeleitet. Ich habe dann den Powerschalter und den Funkenlöscher ausgelötet. Der Powerschalter ist in jeden Fall defekt da kam mir wie ne kleine schwarze Haltenase entgegen. Wenn schon draussen dann auch reingeguckt. Alles rabenschwarz. Alles schön mit T6 wieder glänzend gesäubert hat aber nix genützt. Direkt nach Conrad aber diese Art Schalter gibts da überhaupt nicht. Wenigstens neuen Funkenloscher mitgenommen und eingelötet.
Heute war Dirk nochmal da mit Sohn direkt vom Fussball (grosses Danke dafür) und hat selber rumgemessen. Der Fehler kann eigentlich nur auf der kleinen Netzteilplatine liegen. Er findet ein Bauteil verdächtig, sind eh nicht viele drauf. versuche am Mo das beim blauen C zu bekommen. Wenn es dann nicht klappt bin ich im Arsch.

Ich kann dem Kumpel nicht unter die Augen treten. Er liefert einen laufenden Amp an und ich sag dann jetzt ist der kaputt. Ich versink im Erdboden. Und dann müsste ich auch noch sagen ich krieg bitte xxEuro für die neuen Anschlüsse. Oh Shit ich verlier mein Gesicht.

Das wäre übrigens der Schalter. Bitte bitte schaut in eure Kruschelkisten wer so einen über hat.

Also Volker, zunächst einmal den (ausgebauten) Netzschalter messen. Reindrücken und mit dem Multimeter quer rüber feststellen, ob da Durchgang (also knapp 0 Ohm) besteht. Vermutlich wird das so sein.

Der Fehler am AX-596 wird am Netztrafo liegen, dort ist eine Thermosicherung im Primärkreis verbaut, die bei 88°C durchbrennt - dann geht nichts mehr. Normalerweise wird dann der Trafo ausgetauscht (kostet viel Geld). Ich habe aber schon 2008 eine Reparaturmethode entwickelt, mit der ich diese Netztrafos wieder instandsetzen kann. Einfach und sehr preiswert.

Am besten wäre es, wenn Du mir den Verstärker zusenden könntest, ich kann ihn Dir schon einen Werktag später wieder zurücksenden, dann geht er wieder.