Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo Leute,

hatte heute Basteltag. Birnchen der Stereoanzeige beim Tuner erfolgreich neu eingelötet und Drehko gereinigt. Ging alles super.

Dann wollte ich den Wackelkontakt des Strobos an meinem Marantz 6300 beheben. Die Ursache lag nicht an der Lampe an sich, sondern an Kontaktschwächen bei den verschiedenen Schaltern, hauptsächlich beim Manual/Auto Schalter.

Ich konnte das auch beheben und alles ging einwandfrei. Dann kam ich auf die glorreiche Idee zusätzlich den voltage selektor von 220V auf 240V umstellen zu wollen. Das Teil hat eine kleine Plastikschraube und innen in der Mitte ist das Ende der Schraube aus Metall. Nehme an ich habe das Gewinde schief angesetzt. Jedenfalls ging nach Umstellung gar nichts und rausschrauben lässt sich das blöde Ding auch nicht mehr. Habe schon mit der Wasserpumpenzange Gegendruck während des Schraubens erzeugt wie man an den Kratzern sehen kann. Kennt jemand von Euch so was? Kann ich die Schraube enfach kaputt machen um die Einstellung auf 220v zurückzustellen?

Hier Fotos von dem blöden Teil:

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Hoffe es gibt noch Hoffnung...

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,

also, so ganz verstehe ich es irgendwie nicht was da schiefgehen konnte.

Auf den Bildern ist aber der Voltage Selector an sich ja noch gar nicht richtig eingesetzt. Den mußt Du, wenn möglich erstmal richtig reindrücken. Also, das runde, schwarze Teil mit dem Sichtfenster für die Auswahl und dem Schriftzug oben "Voltage Selector" muß ohne Spalt unten aufliegen.
So wie der jetzt sitzt, kann man die Schraube gar nicht festziehen.

Wenn das auf 240V Stellung nicht geht, probier den wieder rauszuziehen.

ACHTUNG: Bei Arbeiten hier, immer erst Netzkabel ziehen!!!

Ich würde den 6300 aber auf 220V lassen. Meiner, den ich vor einiger Zeit mal hatte, hat auf 240Volt jedenfalls nicht richtig funktioniert.

Viel Erfolg!

Hallo Jürgen

Du hast doch wohl nicht versucht, den Selector im reingedrückten Zustand mit der Zange zu drehen?
Im oberen Teil sind elektrische Brücken verbaut. Durch das Umstecken werden unterschiedliche Wicklungen am Trafo geschaltet.
Du musst den oberen Stecker ganz herausziehen und bei der Stellung 240V wieder ganz hineindrücken.

Wenn Du den Selector, wie Jan oben beschreibt, richtig reingedrückt hast, sollte es aussehen wie auf dem Bild unten. Bei Dir sieht es aber offensichtlich anders aus!



Damit Du siehst, was in dem Umschalter passiert, habe ich Dir noch ein Schaltbild angehängt.



Gruß Dirk

Hallo Jan und Dirk,

danke für Eure Tips! Ich hatte den Selektor aufgeschraubt, komplett herausgenommen und dann bei 240V komplett eingesteckt. Als in dieser Einstellung nichts mehr ging, wollte ich ihn zurück auf 220v stecken. erst in dem Moment wolte sich die Schraube nicht mehr rausdrehen lassen. Ich dachte ich hätte sie eventuell schief angesetzt, also habe ich direkt am Stecker Gegendruck gegeben (gedreht habe ich ihn nicht, hatte ja vorher schon die Pins gesehen). Auf dem zweiten Foto sieht man nur wie weit ich mit dieser Methode gekommen bin.

Auf dem Schaltbild ist ein Pin C zu sehen, der scheint im Zentrum zu liegen. Kann es sein, das die Metallspitze der Schraube dort irgendwie einrastet? Habe die beiden Hozschrauben der Befestigungsbrücke mal gelöst und kann daher von hinten drauf schauen. wenn ich oben den Stecker hoch und runter bewege, bewegt sich unten der mittlere Pin mit dem gelben Kabel mit. Glaube eigentlich auch nicht das ich die Schraube schief angesetzt habe, könnte mir aber vorstellen dass ich sie zu fest gezogen habe und sich nun unten irgendwas verhakt hat.

Hallo Jürgen

Ein aktuelles Marantz Gerät habe ich jetzt nicht hier. Aber ich kenne solche Schalter von anderen Geräten. Die sehen je nach Bauart mechanisch immer etwas anders aus. Bei Dir hat sich offensichtlich etwas verhakt.
Du musst versuchen das vorsichtig auseinander zu bekommen.

Gruß Dirk

Hallo Dirk,

ja, stimmt natürlich. Aber ich könnte den Selektor auch einfach ausbauen und die richtigen Strippen zusammenlöten. Nur hab ich leider keine Ahnung welche zusammen müssen, damit wieder 220V eingestellt sind.

Halo Leute,

habe mich nun mal intensiv mit dem Schaubild von Dirk und den bei mir vorliegenden Kabeln ausenandergesetzt,mit folgendem Ergabnis:

Pin6 blaues Kabel => keine Verbindung kann stillgelegt werden
Pin5 grünes Kabel => an das lila Kabel das mit Pin7+8 verbunden ist
Pin4 orangenes Kabel => keine Verbindung kann stillgelegt werden
Pin3 rotes Kabel => an das gelbe Kabel vom Pin C
Pin2 braunes Kabel (scheint bereits mit einem anderen braunen Kabel auf der Klemmleiste verbunden zu sein, das an den Trafo geht) => stillegen
Pin9+10 gibt es bei mir nicht, obwohl lt. Schaubild 9 mit 7 verbunden sein soll => vernachlässigen?

So sieht die Ausganslage in der Realität aus:

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Mir wär es sehr recht, wenn das jemand nachvollziehen könnte, bevor ich noch größeren Schaden anrichte. Ich würde das dann zuerst mal mit einer Lüsterklemme aufbauen. Wie soll ich nach der Verkabelung testen, ob alles richtig ist?

Hallo Jürgen, deine Darstellung ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen.
Vielleicht hilft folgender Hinweis:
Bei 220V wird von der oberen und der unteren Primärwicklung jeweils nur ein Teil verwendet, diese Teile sind in Reihe geschaltet. Dazu von den Trafoanschlüssen gelb und rot verbinden, Spannung an grün (S1,C1) und braun (S2, 3 Schließer).
Bei 240V werden die Wicklungen komplett in Reihe geschaltet. Dazu von den Trafoanschlüssen gelb und orange verbinden, Spannung an blau (S1,C1) und braun (S2, 3 Schließer).
Die Glimmlampe mit R3 muß entsprechend umgeschaltet werden. C1 und C2 liegen jeweils über den Schaltern.
Zur Inbetriebnahme wär ein vorgeschalteter Stelltrafo ideal. ohne einfach die Sekundärsicherung rausnehmen und die Sekundärspannung messen.



PS Würde die 240V-Variante realisieren, wenn nichts dagegen spricht

Halo Holger,

danke dir für den Kommentar! Meine Orientierung waren die Farbangaben aus Dirks Schaubild (siehe Post 3). Ich glaube du kommst zum gleichen Ergebnis wie ich: gelb und rot müssen zusammen, grün geht raus (an lila). Braun scheint eh schon verbunden zu sein. Das mit der Glimmlampe habe ich nicht verstanden. Die Idee an der Sicherung nachzumessen ist super, welche Spannug sollte dort anliegen?

Die 240V Variante soll bei dem Gerät nicht so gut funktionieren. Ich hatte das auch früher schonmal ausprobiert, da ging die Glimmlampe gar nicht.

Zitat:Das mit der Glimmlampe habe ich nicht verstanden.

In der 220V-Version liegt die Glimmlampe zwischen orange und braun.
In der 240V-Version liegt die Glimmlampe zwischen blau und gelb.
Das ist jeweils eine komplette Primärwicklungen!!! Hab ich eben auch erst gesehn. Muß also nichts umgeschaltet werden.
Die beiden Zeichnungen sind nur zur Verwirrung mit unterschiedlichen Darstellungen auch der Schalter.

Zitat:Die 240V Variante soll bei dem Gerät nicht so gut funktionieren.

Zitat:Ich hatte das auch früher schonmal ausprobiert, da ging die Glimmlampe gar nicht.

Die Glimmlampe liegt über einer kompletten Primärwicklung. Hat die Wicklung da evtl. keine Spannung bekommen, weil der Umschalter ...?

Mit der Sekundärspannung kann ich leider nicht helfen, da ich weder Unterlagen noch das Gerät habe.
Vielleicht aber Dirk?

Danke nochmal! Auf meinem zweiten Foto sieht man die Klemmung, die Glimmlampe hat das rote und weisse Kabel, die hängen direkt an orange und braun, OK so? Bei der Sicherung steht 500mA 250V und sie hängt an einem orangenen Kabel, sollte ich dort dann 250V messen könnnen?

Glimmlampe ok
Nein, die Sicherung ist für Spannungen bis 250V ausgelegt.
Sekundär liegen je nach Gerät unterschiedliche, aber kleinere Spannungen an. Schätzungsweise ca. 25V~
Primär gibts offenbar keine Sicherung?
Ja, die Sekundärleitungen sind orange laut SP.
Wenn soweit die Beschaltung klar ist und du den kleinen ohmschen Widerstand der Trafowicklungen zwischen grün und braun messen kannst, die sekundäre Sicherung für die richtige Stromstärke ist, warum nicht einschalten?
Aber bitte immer Vorsicht in der Nähe der Netzspannung führenden Teile und auf gute Isolation achten!

Hallo Jürgen, Holger

Die Unterlagen zu dem Gerät gibt es hier:

http://www.vinylengine.com/library/marantz/6300.shtml

Gruß Dirk

Hallo Leute,

hab heute die Schaltung umgebaut, er läuft. Strobo mag zwar immer noch nicht so richtig, aber nachdem ich nicht den perfekten Kreutzschlitz für die sich fest anfühlende Schraube zur Hand hatte, habe ich beschlossen das erstmal zu lassen. Wenn einer einen originalen Voltage Selector hat, gerne anbieten. Die jetzige Lösung soll nur solange bleiben, bis ich so ein Ding irgendwo auftreiben kann. Nochmal vielen Dank an alle die mitgeholfen haben und so sieht das Provisorium nun aus:

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Fein, daß er wieder läuft.
Eigentlich brauchst den Umschalter nicht mehr.
In dem verlinkten Schaltplan ist die Gleichspannung nach den Dioden angegeben.
Die dürfte bei Nutzung der 220V-Anzapfungen zu groß sein! Da entsteht dann am Regeltransistor unnötig Wärme. Hängt aber von der genauen Größe der Netzspannung ab. Ich würde doch auf 240V umstellen

Zwischenzeitlich habe ich einen neuen Voltage Selector aus den USA bekommen und eingebaut. Die Glimlampe habe ich auch gegen eine ganz einfache vom Conrad getauscht. Die Originale hatte tatsächlich an einem Beinchen einen Wackelkontakt. An der Neuen habe ich den 100kOhm Widerstand abgezwckt und den vorhandenen 10kOhm verwendet. Eingelötet, das Beinchen ohne Widerstand mit Schrumpfschlauch gesichert und noch einen 6mm Schrumfschlauch bis zum Birnchen über alles. Das funktioniert ganz gut. Nun läuft der Dreher auch mit voller Funktion auf der 240V Einstellung.

Glückwunsch Jürgen! Freut mich sehr für dich.

Main Yammi dreht inzwischen auch wieder ohne dass das Quartz Lock blinkt (defekter Transistor). Allerdings nur mit 33rpm, die 45 rpm wollen noch nicht so richtig. Aber das hat noch Zeit, denn dazu braucht es ein Oszilloskop…