Nun noch eine weitere Vorstellung eines großen Sansui Receivers, der dem Forumsmitglied ozzy63 gehört, ein G-9700 von 1980 - der größte in der Baureihe (denn die noch größeren Modelle G-22000 und G-33000 waren schon aus dem Programm, sie gehörten in die Vorgängerepoche mit drei Nullen, also dem G-9000 als Vergleich). Dieser riesige Receiver 56cm breit, 20,1 cm hoch und 49,5cm tief mit einem Gewicht von 22,2 kg beeindruckt schon, wenn er nur so da steht. Er leistet nach strengsten Richtlinien (max. 0,02% Klirr und über den gesamten Frequenzbereich mindestens 200 Watt pro Kanal an 8 Ohm, was etwa 2 mal 280 Watt sinus nach DIN an 4 Ohm bedeutet. Ein Monsterreceiver oder auch Bolide, ganz klar.
Leider litt der Gute an defekten Treiber- und Endstufen, einer defekten Schutzschaltung und noch einigen kleineren anderen Wehwehchen. Durch vorangegangene etwas unsachgemäße Reparaturversuche mit ISC-Transistoren von Reichelt, wurde die Instandsetzung auch nicht gerade einfacher. Aber nach vielen Stationen und Pausen ("Erst mal etwas anderes machen und dann nochmal auf den Sansui schauen!") war es aber nun heute endlich soweit - er spielt wieder perfekt, alles, was nötig war, wurde gemacht und so dürfte er nun ein neues, schönes Leben beginnen. Ich hoffe bei ozzy63 wird es ihm gut gehen.
Hier Einblicke in das Innenleben von oben und unten. Alles ist sehr reichlich dimensioniert, zwar kein Doppelmono, aber eben ein Riesentrafo (Ringkern-Toroid) und zwei fette Siebelkos 12.000µF/100V, dazu insgesamt acht TO-3-Endtransistoren auf einer reisigen Kühlfläche an der Rückwand.
Das Holzgehäuse (leider nur foliert, dafür in hübschem Palisander) kontrastiert stark zur silbernen Front.
Diese Front wird von zwei Espressotassen-großen Knöpfen (für Tuning und Volume) dominiert, alles blinkt und strahlt. So hatten die Amis das gerne, dort wurden die großen Sansui-Receiver viel verkauft.
Zwei große LED-Ketten als Power-Anzeige auf der linken Seite in der Skala.
Rechts befindet sich eine Digital-Anzeige für das Rundfunkteil, welches aber voll analog mit Drehkondensator arbeitet. Ratio-Mitte und Feldstärke werden aber bereits im Fluoreszens-Display angezeigt.
Es gibt einen konventionellen Skalenzeiger, der auf der langen Skala ganz exakt eingestellt werden kann. Die Skala ist hier länger als manches komplette Hifi-Gerät, nämlich rund 45cm!
Die beiden sehr großen Knöpfe aus der Nähe.
Rechts befinden sich alle Eingänge (Antenne und Cinch-Buchsen)
Links hingegen alle Ausgänge (Lautsprecherboxen) - wegen dieser speziellen Anordnung nenne ich solche Geräte liebevoll "Querströmer" (eigentlich ein Begriff aus der Kfz-Welt für gegenüber angeordnete Ventile im Zylinderkopf).
Hinten hingegen befindet sich lediglich ein riesiger Kühlkörper von 45x12 cm Größe, mit rund 1,5m² Kühlfläche und ein paar darunter liegender (nunmehr stillgelegter) US-Netzsteckdosen nebst dem Netzkabel (neu).
Ein riesiger Bursche, der einen aber klanglich absolut entschädigt, für den vielen Platz den er benötigt. Glückwunsch lieber Oskar zu diesem wundervollen Receiver!