Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo!
Habe für kleines Geld folgenden Phono Vorverstärker ersteigert, gebaut nach dieser "Anleitung", zumindest war die auch ausgedruckt mitgeschickt:

Two Stage RIAA Phono Preamplifier

So sieht das Gerät aus:



Ausgedruckt war auch noch Folgendes:





Nun habe ich das Problem, dass der VV im direkten Vergleich zu meinem Bellari VP129 oder dem kleinen Cambridge 540P einfach viel leiser ist und dabei etwas dumpf klingt.
Kann ich als Lötlaie da etwas machen, oder war der DIY Vorverstärker ein Fehlkauf? Ist die Verstärkung einfach nicht groß genug?

Hallo Caspar,

dein erster Link führt zu dem Datenblatt von TI. Auf Seite 6 Wird diese Schaltung mit 15V versorgt. Hier würde ich mal experimentieren.
Der Pre bekommt 12V Wechselspannung, und 11V +/- und 0 (masse) kommen raus. In kleinen Bereichen kannst Du evtl. ein Netzteil mit etwas größerer Spannung wählen. Aber letzendlich denke ich, das auch die beiden Zenerdioden dann gegen welche mit etwas höherem Spannungswert getauscht werden müssen.

Das Netzteil habe ich schon gegen eins mit 15V getauscht, keine Veränderung, immer noch deutlich leiser.
Welche Dioden soll ich gegen welche austauschen?
Bitte genauere Angaben, bin da etwas doof.
P.s.:
(Machs gut und danke für den Fisch,Grüße an D. Adams, den ich auch sehr verehre.)

Hier im Schaltplan 2x tauschen:

Und hier auf der Platine (Markierung - Einbaurichtung beachten). Auf der anderen Seite sollte noch eine sein.



Bauteil bei :Z-Diode 15V bei Reichelt

2x tauschen, könnte vielleicht zu laut sein, dann die Eingangsspannung verringern.

Danke, werde ich ausprobieren.

Hallo Caspar

Vergiss das mit den Dioden.
Die Schaltung ist doch fast 1:1 aus dem Datenblatt von Ti. Die Betriebsspannung hat dabei eigentlich kaum einen Einfluß auf die Verstärkung, soweit diese einen gewissen Wert nicht unterschreitet. Ob 11V oder 15V ist für die Ausgangsspannung als Phonoverstärker nicht relevant.

Die grobe Verstärkung der Stufen wird durch das Verhältnis der Widerstände bestimmt. (R2+R3+R4) / R4 für die erste Stufe und (R7+R8) / R7 für die zweite Stufe bestimmt. Die Kondensatoren sind die frequenzbestimmenden Bauteile zur Entzerrung der Schneidkennlinie bei Schallplatten.

Ich gehe mal stark davon aus das der Erbauer dieser Schaltung diese Widerstände und damit die Gesamtverstärkung verändert hat. (Aus welchen Gründen auch immer). Daher wahrscheinlich auch die Werte mit Bleistift neben den Originalwerten. Weniger Verstärkung ergibt damit weniger Ausgangssignal und damit leiser. Baue die Originalwerte wieder ein, dann sollte das passen.

Gruß Dirk

Hallo Dirk,

die Widerstände R1,R2 & R3 nehmen schon Einfluß auf die Entzerrung. Dann eher nach der 2ten Stufe noch eingreifen, d.h. R7 und R8.
Beim ersten draufsehen sah es nur nach leichten Änderungen aus. Die größte Auswirkung dürfte das Anpassen von R8 bewirken.

Korrigiere mich, wenn ich was übersehe. Allerdings hab ich schon OP-Amps mit zuwenig Spannung betrieben, die erst bei NEnnspannung sauber verstärkt haben.

Hallo Jürgen

Das siehst Du genau richtig. Wenn die Werte für R8 und R7, die in Bleistift auf dem Schaltplan stehen (beide 1,5K) eingebaut sind ist der Verstärkungsfaktor der zweiten Stufe zu gering. Ich würde den R8 auf mindestens 4,7K erhöhen. So war es ja wohl auch ursprünglich mal vorgesehen. Die Betriebsspannung sehe ich mit 11V unkritisch. Der Entzerrer Vorverstärker aus Ct kommt bei gleichem OPAmp sogar mit 9V aus.



Gruß Dirk

Ist es dann also erfolgversprechender nur R8 auf 4,7K zu erhöhen, oder auch R7 von 1,5K auf 2,2K; sollte ich die Zener Dioden trotzdem austauschen?

Caspar,

die Zenerdioden sind erstmal sekundär. Ich hätte Sie sicherheitshalber auch noch mitbestellt. Die 4 Widerstände sind erst zu tauschen und dann mal ausprobieren. Die mit Bleistift beigeschriebenen Werte hab ich zuerst übersehen.

Dann werde ich mal die Widerstände R7 und R8 an die gedruckten Werte angleichen und dann berichten. Danke für die Hilfe!

Danke!

Bauteile in der Bucht bestellt, kamen heute an. Versandkosten doch deutlich geringer als z.B. bei Reichelt (bei etwas höherem Artikelpreis keine, statt 5,90 und Mindestbestellwert!). Aufgrund meines nicht geraden professionellen Lötkolbens und sehr enger Lötpunkte auf der Leiterbahn habe ich erst einmal nur R8 gegen einen 4,7K Widerstand ausgetauscht. (Mein bestellter Metallfilmwiderstand (0,4W) ist deutlich kleiner als der verbaute 1,5K, (das macht hoffentlich auf Dauer nichts?) R7 habe ich bei 1,5K gelassen, ebenso die oben erwähnten Zenerdioden belassen. Versorgungsspannung bei 15V AC. Gehört habe ich:



Ergebnis:
Lautstärke wie bei meinem Cambridge Azur, Klang einwandfrei!
Habe ich wegen der nicht ausgetauschten Bauteile irgendwelche Ausfälle zu befürchten, oder kann ich jetzt einfach alles so lassen?
Schönen Abend noch

Hallo Caspar

Schön, dass es geklappt hat.

Du kannst den Rest so lassen, das ist vollkommen o.k. so.

Gruß Dirk