Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo alle,

nachdem bei uns immer wieder Anfragen nach Holzgehäusen eingingen und ein wirklich begabter Tischler für uns arbeitet haben wir uns nunmehr entschlossen, auch diese Wünsche unseren Kunden zu erfüllen.

Die beiden ersten Gehäuse entstanden für einen Marantz 2245 und für einen SONY TA-1150.

Die Gehäuse wurden in der Tischlerwerkstatt von Niko in Handarbeit angefertigt. Das Marantz-Gehäuse entstand aus 19mm-MDF-Platten, die rundum furniert wurden - also alle vier Seiten und alle vier Bretter an Front- und Rückseite. Vorne wurden die Marantz-typischen Schrägen eingefräst und dann erst furniert. Niko achtet auch hier darauf, dass das Muster des Furniers um die Kanten herum läuft.

Hier erst einmal die Gehäuse im Rohzustand, wie sie von Niko angeliefert werden.



Oben gehört natürlich ein Lüftungsgitter in das Gehäuse. Die Öffnung wurde von unten ausgefräst, dann das Gitter von unten eingesetzt und mit zwei Leisten fixiert. Das Blech ist eine schwarze Blechplatte mit runden Löchern.





Zu beachten ist, dass auch die Kanten an der Rückseite furniert wurden. Dabei wurden die Furnierstreifen auf Gehrung geschnitten und exakt aneinandergeleimt - auch wenn es nur hinten ist!



An der Front wurde die Original-Marantz- Kante angefräst und ebenso liebevoll im Detail furniert.



Das ganze wurde nun bei uns gebohrt (der Marantz wird am Boden befestigt), mit vier Füßen ausgestattet und, auch ausdrücklichen Wunsch in einem leicht rötlichen Farbton gebeizt, der in die Richtung Kirsche geht. Anschließend wird reichlich gewachst und poliert, so dass ein schöner Seidenglanz entsteht. Lack wird auf keinen Fall aufgetragen, denn bei evtl. Beschädigungen sind Nacharbeiten dann nur sehr schwierig möglich.

Mit dem frisch restaurierten 2245 (2.Serie mit bedruckter Front) sah das Gehäuse dann so aus:















Mir gefällt dieses Gehäuse ausgsprochen gut, da es sehr authentisch wirkt und nicht wie nachgebaut aussieht.
Auch die Füße wurden vollkommen zeitgemäß ausgewählt und sie sind neu.



Ganz billig ist der Spaß natürlich nicht, dafür müssen wir schon rund 180 Euro in Rechnung stellen. Dafür kann sich ein jeder aber Furniersorte (teure Sorten gegen Aufpreis) und Farbton der Beize aussuchen. Auch Klavierlack in beliebigem Farbton ist möglich, ohne Aufpreis, dafür ohne Furnier.

Das Gehäuse für den SONY TA-1150 stellen wir hier in Kürze vor, wenn es fertig ist.

Nun bitten wir um Kommentare, Meinungen und auch Kritik!

Bei aller Euphorie über die schöne, handwerkliche Arbeit entdecke ich auf den Bildern, die das Gehäuse von oben zeigen in dem Lüftungsausschnitt an den Kanten die unfurnierte Unterkonstruktion. Scheint sich um verleimte Tischlerplatte (nennt man das so?) zu handeln. Das wertet den Rest doch unangemessen stark ab. Oder ist das eine optische Täuschung? Wenn nicht, müßte man sich was für das Lochgitter überlegen, damit es plan mit der Oberseite abschließt.

Mein erster Eindruck bei den Bildern: Wow, Klasse, super gemacht

Beim 2. Angucken, mit mehr Aufmerksamkeit für Details, stört mich die Anordnung des Lüftungsgitters.

Armin, sprech mal mit dem Tischler, ob er da nicht eine andere Lösung findet. Ich bin zu wenig Handwerker, um Vorschläge zu machen, ich kann nur sagen, ob es mir gefällt oder nicht. Die Holzarbeiten sind super ausgeführt, soweit man das anhand der Bilder beurteilen kann. Der Rest ist das Gefühl für stimmige Optik (Design???), da ist es noch nicht ganz ausgereift.

Hallo jagcat,

die unfurnierte Kante rund um das Lüftungsgitter zeigt das MDF (mitteldichte Faserplatte), ich werde es noch mit einem Wattestäbchen etwas nachdunkeln. Dort kann der Tischler nicht furnieren - es ist es rund, da würde das Furnier
brechen.

Nachdem ich drei Metze-Gehäuse habe anfertigen lassen, die doch über einige Kritik erhaben sind, ist MEIN erster Eindruck: Armin - Hut ab! Ganz toll!

Mein nächstes Gehäuse wird bei Dir entstehen, falls ich es mir leisten kann.

Gruss,
Janaka

Wo ist denn der "Kinnlade klappt vor Staunen runter" Smiley?

Klasse Arbeit!

Da das Lochgitter zwangsläufig an den Rändern unsauber ist, kann meines Erachtens eine Anbringung plan zur Gehäusoberfläche nicht in Frage kommen. Die Kanten des Gitters müssen verdeckt bleiben.

Bliebe eigentlich nur als Alternative, auf die Rundungen der Aussparrung zu verzichten, um furnieren zu können. Ich denke aber, dass der damit verbundene immense Mehrzeitaufwand und die damit steigenden Kosten nicht gerechtfertigt sind.

Also, ich könnte mit dem "Makel" des versetzten Gitters leben, bin mir aber auch nicht sicher, ob ich mir so ein Holzhaus leisten kann.

Ich könnte mir für mich mehrere Geräte vorstellen, denen ein Holzhaus sehr gut zu Gesicht stehen würde und die bräuchten kein Lüftungsgitter.

Wäre zwar dann nicht mehr orchinal,....wäre mir aber sch...egal!

Gruss

Alf

Klasse Arbeit

Befindet sich diese Tischlerwerkstatt in Berlin?

Ja, der Niko arbeitet in Berlin (weiß aber nicht wo), lebt aber hier drei Dörfer weiter, noch bei seinen Eltern und hat sich dort eine kleine Werkstatt eingerichtet, wo er solche Sachen baut. Er ist erst 22 Jahre alt, fährt aber schon einen ziemlich neuen 5er BMW. Da muss er schon etwas nebenher machen...

Schade, ich dachte die Werkstatt wäre hier.
Ich suche noch jemandem der mir 2 Schmackshörner baut.
Aber genug Offtopic - Dieser Niko hat echt Talent !

Das Lüftungsgitter müsste man eigentlich austreiben können. Dazu über den ausgeschnittenen Teil legen und die Kante (etwas eingeschnitten)
mit dem Kunststoffhammer umbördeln (stufenförmig).

Wenn das Gitter dünn genug war, hat das bei mir geklappt.

Als Alternative zum "rohen" Ausschnitt könnte man aber auch eine dünne, flexible, schmale Chrom-/Aluleiste einkleben.

Aber die Holzarbeiten an sich sind erste Sahne!

Vielleicht komisch,
aber gerade wenn das Gitter nicht auf einer Ebene mit dem Gehäuse ist
finde ich es schick.

Kimi, was sagst du da ...

Habe gerade bei meinem Lux nachgeschaut, und Bingo! da ist es auch vertieft drin und sieht gut aus.

Ja, warum nicht !

(28.05.2010, 20:02)Lakritznase schrieb: [ -> ]Das Lüftungsgitter müsste man eigentlich austreiben können. Dazu über den ausgeschnittenen Teil legen und die Kante (etwas eingeschnitten)
mit dem Kunststoffhammer umbördeln (stufenförmig).

Wenn das Gitter dünn genug war, hat das bei mir geklappt.

Das duerfte in der Kalkulation aber sicher mit einer Arbeitsstunde zu Buche
schlagen und dann den Preis wohl ueber die "psychologische Schallmauer"
von 200 Euronen treiben.

Sollte man imho alls kostenpflichtige Zusatzoption anbieten - wenn moeglich.

180 Öre für ein Holzhaus ist schon mächtig viel. Damit wird man Kreuder und Metze sicherlich keine Angst einjagen.

Mal ganz ehrlich, wenn man die Arbeitsstunden gegenrechnet - und es ist ja alles Einzelfertigung - dann kann man sich über den Preis nicht beklagen !!!

(28.05.2010, 20:42)Stereo 2.0 schrieb: [ -> ]Mal ganz ehrlich, wenn man die Arbeitsstunden gegenrechnet - und es ist ja alles Einzelfertigung - dann kann man sich über den Preis nicht beklagen !!!

Hauptsache, der BMW läuft.

Passiert das alles gewerblich? Oder nur so nebenbei? Was weiß das Finanzamt davon? Fragen über Fragen.

In erster Linie ist es unser Hobby, und da sollten wir uns nicht selber den Ast absägen, auf dem wir sitzen !!!

Ehrlich gesagt, wenn jemand versucht, mit solchen Preisen in einen Markt einzusteigen, der schon von 2 Platzhirschen mit eingermaßen moderaten Preisen beherrscht wird, ist er entweder merkbefreit oder besonders frech. Die qualitative Überlegenheit muß zudem auch erstmal bewiesen werden. Unter diesen Umständen werden die hier vorgestellten Holzhütten wohl das bleiben, was sie bisher sind: Einzel-Anfertigungen. So hart das klingen mag, aber das ist nun mal meine Meinung.

Peer, hier geht es nicht um Marktanteile und sich eine goldene Nase verdienen!
Und jetzt ist Schluß damit !

IMHO


You understand?

(28.05.2010, 21:07)Stormbringer667 schrieb: [ -> ]Ehrlich gesagt, wenn jemand versucht, mit solchen Preisen in einen Markt einzusteigen, der schon von 2 Platzhirschen mit eingermaßen moderaten Preisen beherrscht wird, ist er entweder merkbefreit oder besonders frech. Die qualitative Überlegenheit muß zudem auch erstmal bewiesen werden. Unter diesen Umständen werden die hier vorgestellten Holzhütten wohl das bleiben, was sie bisher sind: Einzel-Anfertigungen. So hart das klingen mag, aber das ist nun mal meine Meinung.

Lieber Peer,

kannst Du Dir vorstellen, dass es auch ganz andere Gründe gibt, Holzgehäuse für Kunden bauen zu lassen, als nur den, "Marktanteile zu erobern". Diesen Gedanken finde ich einfach nur lächerlich!

Als ich vor fast zweieinhalb Jahren begann, mich hauptberuflich mit der Reparatur und der Restauration von Hifi-Klassikern zu beschäftigen, wäre Deine Aussage sicherlich dieselbe gewesen: der Markt ist schon komplett besetzt, wer da noch versucht einzusteigen ist entweder merkbefreit oder besonders frech! Und? Heute habe ich soviel zu tun, dass ich kaum noch weiß, wo ich die ganzen Kartons mit den zugesandten Geräten hinstapeln soll. Meine gewiß nicht schlechter arbeitenden Kollegen, bieten teilweise mittlerweile Ihre Dienstleistungen bei ebay an...mangels Eingangsmengen.

Nee, Peer, glaube mir mal - da gibt es ganz andere Beweggründe. Mir macht es Spaß an diesen Kisten zu arbeiten, das teile ich mit vielen anderen hier (den Spaß!) und ich habe keine Dollarzeichen in den Augen - ich will auch in keinen Markt eindringen. Ich wollte lediglich ein maßgefertigtes Gehäuse zeigen, welches Niko gebaut hat. Das hat übrigens länger als 14 Tage gedauert, da kann man sich mal ausrechnen, wieviel er so im Jahr (theoretisch) maximal machen könnte - das soll gar nicht so riesige Ausmaße annehmen, genau so wie good-old-hifi - das soll die kleine, überschaubare Bude bleiben, die es ist. Wenn ich davon in bescheidenen Verhältnissen leben kann, reicht mir das völlig. Reich zu werden habe ich bereits versucht, über 20 Jahre lang - das Ergebnis ist, glaube ich, bekannt.

Aber wieso gerade Du immer wieder solche Zweifel äußern musst, bleibt mir ein absolutes Rätsel. Bist Du nicht zufrieden mit Deinem Leben und Deiner Situation? Nein? Dann ändere daran etwas, statt ständig zu versuchen, bei anderen etwas zu ändern. das ist einfach der falsche Weg!



P.S. Ich wäre übrigens mit der Situation an Deiner Stelle auch nicht zufrieden, aber ich hätte sie längst geändert!

Sorry, aber das musste jetzt mal sein!

Neidhammel und Schwarzmaler gibt es immer, die hinter jeder Ecke etwas ungesetzliches vermuten, nur weil sie es nicht verstehen wollen

(29.05.2010, 10:50)Karl schrieb: [ -> ]Neidhammel und Schwarzmaler gibt es immer, die hinter jeder Ecke etwas ungesetzliches vermuten, nur weil sie es nicht verstehen wollen

ich würde das Phänomen in diesem speziellen Falle eher so beschreiben

"Breit treten" bringt keinem was ,und ist nur kontra produktiv
Tolle Holzhäuschen (und ich weiß aus eigener Erfahrung wie viel Arbeit darin steckt ,das 3. ist schon fertig das 4. gerade an trocknen ................)
in diesem Sinne ,weiter so Armin