Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo liebes Forum!

Mir ist seit heute klar:
Cassettendecks kann ich nicht reparieren.
Zu filigran der ganze Kleinteilschrott da drin, zu schwammig meine gar lächerlichen Einmessversuche mit diesen Dingern.
Sie machen Spass, keine Frage- aber nur, wenn sie wirklich laufen. (und das tut keines meiner Nakamichi, wie es soll...)

Mein 680ger aus der Bucht gibt keinen Ton von sich.
Soll heißen: Weder Aufnahme noch Wiedergabe funktionieren.
Einzig löschen tut dieses biestige Monster.

VU-Meter funzt aber, denn auf Schalterstellung "Source" klappt soweit (bis auf krachende Potis) alles, wie es soll.

Meine Frage:
Kennt sich jemand aus, und kann es mir wieder funktionsfähig machen?
Das Laufwerk ist immerhin wieder gängig, nachdem ich die rechte Andruckrolle komplett entfernen musste, um die Welle zu reinigen.
Dadurch läuft die Mimik soweit wieder ganz normal.

Ich komm mit dieser feinmechanischen Wahnsinnsmaschine wirklich nicht klar. Alleine dieser Kabelverhau macht mich IRRE in diesen Dingern. Dann alles auf mehr oder weniger einer riesigen Leiterplatte, etc... pp...
Es muss einfach ne A77 sein, da ist alles schön groß und leicht zu warten.
Verstärker bau ich auch gerne, ebenso andere kleine Projekte.
Cassettendecks jedoch- NO WAY. Das musste ich die letzte Zeit IMMER WIEDER feststellen, und irgendwann ists genug und man muss sich einfach eingestehen, dass es nicht klappt.

Danke schonmal im voraus!
Matthias

Matthias, da gibt's glaube ich, nur einen, und der hat leider keine Zeit mehr.
Aber das Du die Flinte so schnell ins Korn wirfst, kann ich irgendwie nicht glauben

Helfen kann ich dir nicht,aber bleib mal ganz ruhig
Steffen

Frag mal Mr.




Nakamichi Spezialist

Aaaaaach Jungs...

Ich konnte es heute nicht lassen, und hab an dem Miststück weitergeschraubt...

Bislang:
Austausch der Cassettenfach- und Zählwerkbeleuchtung. Ersteres habe ich mit einer türkisen 5mm-LED umgesetzt und es sieht einfach super aus. (eigentlich das typische Nak-grün)
So eine LED werd ich fürs Zählwerk noch kaufen müssen (hatte nur eine), denn da werkelt aktuell eine warmweisse mit dem original Gummiüberzieher des alten Lämpchens.
Ausserdem hab ich begonnen, die Orange Caps zu tauschen- bäääh, man kommt so gut wie NICHT an die Biester ran. (6 Stk. sind schon draussen, der Rest folgt, wenn mich der Elan wieder packen sollte...)

Auf Schalterstellung "Source" läuft die Mühle, also auch die Lautstärkeregelung und das VU-Meter.

Sämtliche Laufwerksfunktionen klappen auch meist. Selten hängt das LW noch bei PLAY/REC, weil es schwergängig ist. Aber das ließe sich noch machen, kein zu großes Thema.

Jetzt kommts:
Ganz tot ist der Audiozweig auf Schalterstellung "Tape" nicht!
An den Testpunkten TP101/201 liegt nämlich ganz sauber das Audiosignal von der eingelegten Cassette an!

Das Netzteil liefert zumindest schonmal stabile -12 und +12V. Die kommen auch sauber auf allen relevanten Leiterplatten an...

Es kann doch nicht viel sein?!
- keine Aufnahme (aber löschen!)
- keine Wiedergabe

Ansonsten tut es wohl, was es soll. Ich frage mich, warum der Ausgang auf Tape wirklich absolut brummfrei TOT ist?

Meinungen?

Viele Grüsse,
Matthias

Na siehste, dacht' ich's mir doch, dass Dir das Dingens keine Ruhe lässt

Die drei 4066er tauschen ?
Am besten gleich gegen MM74HC4066N, denn die klingen deutlich aufgeräumter.

Und bei den Orange Caps als Erstes die im Bias-Kreis, denn wenn die nach langer Standzeit wieder Strom kriegen, rauchen sie besonders gern ab - und nehmen die beiden Transistoren mit.
"Strom" kriegen sie allerdings erst, wenn du auch auf Aufnahme schaltest, also vor erfolgtem Wechsel besser lassen.

Hallo Microspulfetischisten!

bathtub4ever:
Jaaa, es hat wirklich in mir gearbeitet- bis ich dem Zwang nachgegeben habe und das Teil auseinandergenommen werden musste...

Spok:
Merci für den Tip!
Von den 4066gern hab ich auch schon gelesen, und werde die auf dein Anraten hin auch mal tauschen.
Würde mich allerdings wundern, wenns danach löppt- denn warum sollten die alle defekt sein?

Hier noch zwei Impressionen von gestern:




Ausserdem hab ich von einem Forenmitglied bereits ein Hilfeangebot erhalten, welches ist im Ernstfall annehmen werde (die Köpfe sehen nämlich auch schon etwas mitgenommen aus... Man sieht einen dezenten Spiegel auf der Oberfläche...)
DANKE schomal dafür!

Das nächste Problem ist fehlendes Equipment:
W&F-Meter - Fehlanzeige.
Klirrfaktor messen - No Way.
Azimut, Tape Speed, 400Hz-Tape für 0dB Einstellung - nada...

Ich halt euch auf dem Laufenden!

Viele Grüsse,
Matthias

Zitat:An den Testpunkten TP101/201 liegt nämlich ganz sauber das Audiosignal von der eingelegten Cassette an!

Also, Oszi und SM hast du?
Dann kannst du doch den signalwegen folgen, oder?

Viel Erfolg und danke fürs dokumentieren.

Vg Peter

(03.02.2014, 08:00)nice2hear schrieb: [ -> ]

Zitat:An den Testpunkten TP101/201 liegt nämlich ganz sauber das Audiosignal von der eingelegten Cassette an!

Also, Oszi und SM hast du?
Dann kannst du doch den signalwegen folgen, oder?

Viel Erfolg und danke fürs dokumentieren.

Vg Peter

Hallo Peter!

Jepp, Oszi und SM ist hier, ebenso ein Millivoltmeter.
Ich muss mir mal das Datenblatt eines 4066 einverleiben.
Denn bis dahin konnte ich das Audiosignal gestern schon verfolgen- es kommt auch einwandfrei dort an.
Mich würde nur stark wundern, wenn es danach nicht auch wieder rauskommen sollt- es sind ja beide Kanäle betroffen...
Betriebsspannung von +-6,xxV liegt auch an den IC's an.

Die Signalverfolgung nach SM ist schwierig, weil dort zwar spezifische Einzelschaltungen genau erklärt sind, aber leider nicht alle...
Somit bleibt fast nur, den Weg der Leiterbahnen zu folgen- und das artet bei dem Verhau da drin fast in epilleptischen Anfällen aus...

Egal, ich werds dennoch tun müssen...

*edit*:
Sehe ich das richtig: In den 4066ger kommt ein Audiosignal, welches am anderen Pin wieder rauskommen soll- wenn der "Control-Pin A-D" angesteuert wird?
Ich versteh das Teil nicht so ganz... Da muss ich wohl noch intensiver einsteigen.
Jedenfalls messe ich heute mal, ob dort das Signal auf der Strecke bleibt.

Viele Grüsse,
Matthias

Matthies, ggf. kannst du den Teil des Schaltplan mal in 1024 x X00 als Grafik einstellen,
ich möchte mir das 680er SM nicht extra runterladen.

Dann habe es auch alle "Nachfolger", die den Thread lesen einfacher, den Reparaturversuchen zu folgen.

VG Peter

(03.02.2014, 10:40)nice2hear schrieb: [ -> ]Matthies, ggf. kannst du den Teil des Schaltplan mal in 1024 x X00 als Grafik einstellen,
ich möchte mir das 680er SM nicht extra runterladen.

Dann habe es auch alle "Nachfolger", die den Thread lesen einfacher, den Reparaturversuchen zu folgen.

VG Peter

Peter, werd ich machen, wenn ich abends zuhause bin!
(Aber genau dieser Teil ist eben nicht als Einzelschaltung erklärt... Im Prinzip ist es nur der Bestückplan der Leiterplatte, den ich rauskopieren könnte...)

IC's und die fehlenden 680pF-Kondensatoren sind bestellt.
Die Kondis werd ich dann vor dem Einbau wieder messen und selektieren.


Viele Grüsse,
Matthias

Matthias,
auch der längste Weg beginnt mit einem kleinen Schritt.
Schön das Du ihn gemacht, und nicht die Flinte ins Korn geworfen hast

Wirst sehen mit der Hilfe die Du hier bekommst, wird das Deck am Ende auch wieder Funtzen

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHRGGLLL?!?!?!?!

Aktuell stehen die Zeichen wieder auf Flinte ins Korn...

Jungs. Nachdem ich bis auf zwei 560pF Orange Caps ALLE (sogar die aus dem FL-Meter) rausgeworfen und durch ausgemessene Neue ersetzt hab- wieder nix.
Ok, damit war zu rechnen. Deshalb noch ein wenig gemessen:

Das Signal kommt an den Pins 56 und 54(?) auf der Audioplatine an- NACH den 4066gern, und dazu noch richtig verstärkt. (hab aber den Wert nimmer im Kopf, weil ich das Deck woanders stehen habe und nicht mehr weiss, wie das Oszi eingestellt war. Jedenfalls mehr als 4Vpp und SAUBER.)
Von dort wird es auf die MAIN PCB via Kabel geleitet, und von dort weiter zur Auto Azimut Platine. (kommt jeweils auch einwandfrei dort an)

Ich mein, es ist lt. Oszi eindeutig im Voltbereich, somit doch eigentlich schon verstärkt?
Warum wandert es dann nicht Richtung Cinch-Buchsen und FL-Meter?!?
Ich denke, langsam muss ich umstellen, und von "hinten" nach "vorne" messen- also vom Ausgang Richtung Innenleben...

Leider gibt das SM rein garnix dazu her... zumindest finde ich nix.
Mich wundert, dass es auch nicht aufnehmen will... Wo hängt dann das Signal?
Ach wie das nervt. Ich frag mich, wie man als Radio- und Fernsehtechniker überhaupt ohne Anfälle durchs Leben kommen kann?
(Gut, das frag ich mich bei Automechanikern auch...)
Traurig aber die Tatsache, dass ich gelernter Elektroniker bin... Nur Geduld, bzw. Fehlersuche OHNE Erfolg- das hab ich nicht und kann ich nicht leiden...

Weitere Tips von euerer Seite?

Viele Grüsse,
Matthias

Konfuzius sagt:! nur der geduldige Vogel fängt den Fisch
Bleib dran es wird schon

Matthias,

ist das Deck per Ebay aus Hamm i.W.? Und Fotos waren auf einem Autorücksitz gemacht?

dann ist dieser Krug an mir vorbeigegangen ...

Schau mal bitte, ob im STOP die STOP-Lampe leuchtet...

Und geh mal ans Hallofon...

Hallo tapeverstrahltes Publikum!

Der Aparat läuft!
Den heißen Tip hatte Prof. Dr. nak. tap. Spok himself!

Nachdem alle Orange Caps entfernt waren, ging es den 4066gern an den Kragen:


Einbau der neuen erfolgte direkt- ohne Sockel.
Es sind HC-Typen, die wohl besser klingen sollen...


Der Dolbypegel passte nach diversen mechanischen Einstellungen auch:


...so dass es gleich ans Einmessen mit einer Maxell Metal gehen konnte (leider keine wirklich "gute" aus der alten Zeit mehr, aber was solls...)


Gestern hab ichs leider nimmer geschafft, alle Typen einzumessen.
(muss man ja bei dem Ding in beiden Geschwindigkeiten machen...)
Auffällig ist, dass man die Rec-Level-Regler vorne dran relativ weit aufdrehen muss, aber es geht sich noch aus, von dem her:

Alles weitere wollte ich in den großen NAK-Fred vom Prof. mit einbinden, sonst wirds zu unübersichtlich.

http://old-fidelity-forum.de/thread-2373...=Nakamichi

Mal sehen, am Wochenende komm ich bestimmt dazu.

Viele Grüsse,
Matthias