Hallo,
ich suche die Schaltungsunterlagen für einen Creek 4330 MKII Verstärker.
Wenn jemand einen hat, würde ich gern eine Kopie nehmen. Natürlich nicht ohne einen Obolus zu entrichten.
Bitte schaut doch mal nach bzw. könnt ihr mir einen sichern Kontakt sagen / nennen wo ich dieses Schaltbild 100%tig bekommen kann.
Vielen Dank im Voraus.
VG Thorsten
Hallo Jo,
vielen Dank für die Antwort. Das Bild passt schon fast. Das Schaltbild passt wohl eher zum 4330 ... also ohne MKII.
Mir hat man ein Gerät mit einem Defekt angeboten. Darum möchte ich im Vorfeld mal die Schaltung anschauen. Zu den Endtransistoren kann daher bisher keine Angaben liefern. Ich habe nur Fotos bekommen. Es ist da ein Relais auf der Platine (wo im Bild das IC sitzt).
VG Thorsten
Hallo Thorsten
Schau mal, ob Dir das hilft:
Gruß Dirk
Hallo,
JO ... das sieht doch sehr gut aus. Da ist auch das Relais drin. PRIMA ... ihr habt mir sehr geholfen.
Vielen Dank an alle für die spontane Hilfe. Großes Dankeschön !
VG Thorsten.
Der zweite gepostete Schaltplan aus Beitrag #5, wo auch ein Relais zu erkennen ist, scheint so wie ich das sehe nicht zu passen ... zu viele Transistoren. Das stimmt nicht mit dem Bild des Inneren überein.
Man erkennt aber schon mal einiges an dem Schaltplan des Creek 4330 von Beitrag #4.
Dies ist wirklich ein puristischer Verstärker, eigentlich eine Endstufe mit Eingangswahl und Lautstärkeregler.
Zunächst mal: Er hat MOSFET Endstufen.
Die verwendeten MOSFETs sind allerdings nicht die bekannten Lateral-MOSFETs von Hitachi, sondern modernere Typen, die eigentlich für Schaltanwendungen gemacht sind, aber deren Kennlinie vielleicht trotzdem nicht so viel krummer ist.
Ungewöhnlich ist hier, dass die MOSFETs für beide Halbwellen n-Channel Typen sind und es sich damit um eine Quasi-komplementäre Endstufe handelt. Das muss aber nichts schlechtes heißen, außer dass die Kennlinien nicht symmetrisch gefahren werden und theoretisch bestimmte Verzerrungen dadurch in höherem Maße entstehen würden.
MOSFETs sind schnell, wesentlich schneller als bipolare Leistungstransistoren. Damit kann man "schnelle" Endstufen bauen, welche die harmonischen Oberwellen bzw. Verzerrungen in den nicht mehr hörbaren Bereich verschieben, alle Fehler können im hörbaren Bereich besser ausgeregelt werden. Typischerweise bekommt man dadurch eine recht saubere Hochtonwiedergabe. Nachteil der MOSFETs ist deren On-Widerstand, wodurch sich eine Begrenzung des möglichen Stromes und - bezogen auf den Verstärker - des Ausgangswiderstandes ergibt. Das könnte man durch mehrere parallele MOSFETs ausgleichen, was hier nicht gemacht wird. Ebenfalls hilfreich wäre eine hohe Leerlaufverstärkung, was ebenfalls nicht der Fall sein kann mit dieser Schaltung.
Mit diesem Verstärker kann man sicher hervorragend einfache Zweiweglautsprecher oder Breitbandsysteme antreiben. Bei großen Boxen mit komplexen Weichen und großem Stromhunger wird der Creek 4330 wohl nicht so glänzen, da wird ihm ein wenig die Puste ausgehen.
Was noch auffällt: Ein Schaltungsdesign ohne Kondensatoren direkt im Signalweg, was sehr vorteilhaft ist. Dazu braucht man einen DC-Servo, der im Schaltplan auch zu erkennen ist. Pro Kanal ein Doppel-OpAmp.
Die Ausgangsrelais scheinen auf der Platine hinten vorgesehen zu sein, aber - zumindest in den gefundenen Abbildungen - nicht vorhanden.
Klanglich ist das aber sehr wahrscheinlich ein kleines Juwel.
- Jo / Poetry2me
Hallo Jo,
vielen Dank für die Erläuterungen. Ich habe den Creek jetzt gekauft und auch repariert (kalte Lötstellen). Der Creek läuft an meinen Rogers LS3/5 sehr sehr gut. Deine Einschätzung bzgl. " klangliches kleines Juwel" hat sich bestätigt. Der Creek 4330 hört sich sehr nach einem Röhrenverstärker an. Was jeder auch immer darunter verstehen mag .... ich hatte recht viele Röhren schon am Start und kann es objektiv auch beurteilen.
Auf jeden Fall ist es ein sehr schöner Klang der nichts vermissen lässt. Genau das was ich mir erhofft hatte. Ich habe dann nach ein paar Tagen wieder auf den vorherigen Verstärker gewechselt um nicht "dem Neuen" zu verfallen bzw. um mir nochmals einen klanglichen Eindruck zu machen.
Fazit: der Creek kommt meinem Hörempfinden näher als der vorherige Verstärker. Der ist auch sehr gut aber der Creek ist klanglich einfach sehr angenehm und absolut langzeittauglich was das Hören über mehrere Stunden anbetrifft. Das war der vorherige etwas zu kühler und nicht so musikalisch.
Habt alle vielen Dank für eure Antworten.
Danke