Reaktanz von niederohmigen Sourcewiderständen.

[scope]

Da es in einem anderen Thema aufgegriffen wurde, habe ich mal die induktive Serienreaktanz (Xs) einiger 0,22 Ohm Widerstände ausgemessen. Je größer der positive Wert (Xs), desto gößer fällt der Induktive Blindwiderstand aus.
Gemessen wurde (nur) mit 50 KHz. Diese Frequenz reicht bereits aus, um die Differenzen gut darzustellen.
Erster Widerstand: Die "üblichen" UTM 5W, die man schon in den 80ern genau so kaufen konnte, und die vermutlich auf vielen dieser Endstufen verbaut wurden. Die 28 Milliohm kann man mal im Kopf als "Referenzwert" speichern.
Wirklich niederinduktiv ist dieser alte Drahtwiderstand nicht gerade. Er hat bei 3mm internem Wickeldurchmesser ziemlich viele Windungen.




Diese "grünen" Drahtwiderstände von Reichelt sollte man
für diesen Zweck besser nicht verwenden.
Das ist aussergewöhnlich "induktiv". 6 mm Wickeldurchmesser,viele Windungen.



Zum Vergleich ein MPC71 (Metal Plate Conductor)
Die gestanzte Widerstandsbahn verläuft hier Mäanderförmig.



Der MPC70 ist von der Bauart kleiner (nur 2W):




Zum Vergleich ein gewickelter Drahtwiderstand aus aktueller Fertigung für wenige Cent. Der Draht hat einen höheren spez. Widerstand. Daher sind nur 3 bis 4 Windungen für 0R22 nötig.



Und der "Überflieger" MPC725



Billige gewickelte Drahtwiderstände müssen also nicht unbedingt hochinduktiv sein. Bloß sieht man denen das von aussen nicht an, und die Datenblätter schweigen sich da ebenfalls aus.

[spocintosh]

Deswegen nehm ich gleich die hier: Caddock MP, Series 900. Hast du so einen auch noch da, um ihn mal zu messen ?

[scope]

Das sind Filmwiderstände, die es so auch von Vishay zu kaufen gibt. Die Reaktanz ist hier naturgemäß noch näher bei Null, aber der Preis liegt pro Stück bei etwa 4 €.
Ausser dem guten Gefühl, das "Beste" gekauft zu haben, ist das in diesem Verwendungsfall schon "beinahe" eine Art der Verschwendung.
Aber keine Frage, das sind sehr gute Widerstände.