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Musical Fidelity MA50-X
#1
Hallo Forum!

Ich habe zwischen ein paar A77 und einem Nak 482Z ein Päärchen MA50-X zum Überholen vom Kumpel bekommen.
Wer die Dinger kennt, weiß dass sie im Prinzip schon "out of the box" defekt sind. LOL
Sie werden "Bratpfannen" genannt, weil man darauf nach einigen Stunden Musikgenuss Eier braten könnte. Raucher

[Bild: IMG_3312.jpg]

[Bild: IMG_3317.jpg]

[Bild: IMG_3344.jpg]

[Bild: IMG_3370.jpg]

Die Elkos sind durch die Bank 85°C-Typen und gehören ALLE raus. IMMER. (Soviel zum Thema "nur Defekte wechseln")
Bilder zeigen jedoch nicht den Endstand.

Einer der beiden Monoblöcke lief nimmer. Ringkerntrafo primärseitig durchgebrannt.
Also alle Elkos, Transistoren, Ringkerntrafo und ein paar Dioden bestellt.

Soweit, so gut.

Ein Monoblock läuft auch wirklich super nach der Kur.
Der Andere bringt mich aber noch zur Weißglut- auch nach gewechseltem Trafo. Dash1
Meine Reparaturkenntnisse sind in Sachen relativ Schaltungstechnik schnell am Ende (dürfte bekannt sein), evtl. weiß hier jemand Bescheid?

Der MA50 ist im Prinzip ein MA1- also eine Stereoendstufe.
Im 50ger jedoch sind beide Kanäle gebrückt und die Eingangswahlschalter, LS-Regler, Vorverstärkerbauteile, etc... wurden einfach weggelassen.

Einer der beiden internen Kanäle des defekten Monoblocks funktioniert, wie er soll. (sind an den LS-Buchsen gebrückt, diese Brücke hab ich für die Fehlersuche geöffnet).
Der andere verhält sich merkwürdig: Nach dem Einschalten erkennt man beim Anlegen von 1kHz mit 50mV Vpp einen Sinus mit ordentlichem Knick im Nulldurchgang.
Dreht man die Eingangsspannung auf 90-100mV, beginnt der Trafo wild zu brummen, und der Sinus wird kleiner, eckiger (wie ein Rechtecksignal mit runden Kanten) und der Knick im Nulldurchgang wandert von oben nach unten auf dem Signal.
Daraufhin habe ich also sämtliche Transistoren (BC550/560C, BD135/136, MJ15003/15004) durch Neuteile ersetzt.
Die Dioden flogen auch raus (12V Zener und 1N4148), Elkos sowieso.
Kurzum: Bis auf Widerstände und paar Folienkondis ist alles neu?!
Fehlerbild bleibt gleich.
Der Trafo ist also durchgebrannt, weil irgendwas in der Schaltung nicht stimmt... Nur: was passiert da genau? Sad2

Schaltpläne habe ich von hier (ist die MA1, welche aber von der reinen Verstärkerschaltung gleich zum MA50 ist):
http://www.markhennessy.co.uk/mf_a1/technical.htm

Wo könnte der Fehler sein? Wie gesagt, bei geöffneter Brückenschaltung geht ein Kanal des Monoblock super, der andere wurstet wie oben beschrieben ab.
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an für diesen Beitrag:
  • spocintosh, Helmi
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#2
Nun, die Schaltung ist ja recht "rudimentär" gehalten. Trotzdem kann dir da aus der Ferne wohl kaum Jemand helfen.
Da du ja direkte Vergleichsmessungen (Ohm und Diodentester) an den spannungslosen Kanälen durchführen kannst, wird sich der Fehler (also die Differenz zwischen den beiden Kanälen) finden lassen.
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#3
Moin,
es gibt zwei Satz Ladekondensatoren, gibt es auch zwei Gleichrichter?
Eine aehnliche Fehlererscheinung hatte ich mal bei einem Telefunken-Endverstaerker (ST-M1?) Ringkernneztrafo brummte bei Aussteuerung, keine Leistung. Ich hatte zunaechst die Ladeelkos in Verdacht, musste aber feststellen, dass beim Gleichrichter (vier in Loetoesen montierte Einzeldioden) eine Diode nie richtig angeloetet war. Na ja, der ganze Verstaerker machte den Eindruck einer eiligst entworfenen Konstruktion.

Messe also mal die Spannung an jedem Ladeelko im Leerlauf und mit Aussteuerung, wenn der Trafo knurrt. Auch mal die Spannung ueber jeder Gleichrichterdiode messen. Ein Ringkerntrafo knurrt eigentlich nur, wenn er mit Gleichstrom belastet wird, also Gleichanteil in der Netzspannung oder defekter Gleichrichter, bei dem nur bei einer Halbwelle Strom fliesst.

73
Peter
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#4
Das Schaltbild und die Bilder zeigen, dass beide Verstärker an einem Gleichrichter hängen.
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#5
Huhu!

Die zwei Kameraden des wohligen Klanges laufen wieder.
Ursächlich war eine verbrannte Leiterbahn, welche sich aufrollte und einen Kurzschluss verursachte. Das war erst nicht vernünftig zu erkennen- dank der unterirdischen Qualität des Leiterplattenmaterials. Dash1

Vorsichtshalber hab ich die restlichen 24 Transistoren auch gleich durch Neuteile ersetzt.
Denn letztenendes weiss ich ned, wie lange die Kollegen schon erhitzt wurden, die Endstufen werden nämlich wirklich UNGLAUBLICH heiss. Raucher

Die alte Wärmeleitpaste musste weichen und der Innenraum wurde nochmals vernünftig gereinigt.
Jetzt warte ich auf die neue Paste und dann dürfen sie sich ne zeitlang warmspielen.

[Bild: IMG_3374.jpg]

[Bild: IMG_3375.jpg]

Danach stehen sie wohl zum Verkauf- die Preisvorstellung liegt jedoch nicht in meinen Händen.
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  • proso, Helmi, Tom
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#6
Hallo,
es freut mich, dass du den Fehler finden konntest. Und es freut (und beruhigt) mich, dass du die angebliche Preisvorstellung (Richtpreis) nachträglich gelöscht hast. Floet
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#7
Und ich dachte Musical Fidelity wäre eher so High End Zeugs Tease
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an für diesen Beitrag:
  • , Helmi
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#8
Atscope:
Tja, das wird nunmal aufgerufen und ab und an auch bezahlt für die Dinger.
Da es nicht meine sind und es mich somit auch nix angeht, hab ich die Preisvorstellung gelöscht. Hi

High End sieht leider sehr häufig so aus...nur haben potentielle Käufer manchmal keine so große Ahnung über den technischen Aufbau und bezahlen hohe Preise für gehypte Marken.
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#9
Zitat:High End sieht leider sehr häufig so aus...

Hi,
da bin ich anderer Meinung. Wink3 Diese Verstärker fallen auch nicht unter diesen Begriff.
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#10
Nunja...über die Class A Amps von MF lasse ich wenig kommen. Natürlich werden die richtig heiß...sind halt echte Class A, was man selten genug findet. Und ja...die Elkos muss man wechseln. Aber als billig zusammengeschustertes Möchtegernhighend würde ich es wirklich nicht beseichnen. Schon weil MF damals noch relativ preiswert war.
Nett kann ich auch, bringt aber nix. 
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#11
AtKimi
Musical Fidelity baut(e) durchaus ganz aufregende Geräte


http://www.audiovenue.com/itemimages/pic...inside.jpg

http://www.musicalfidelity.com/support/d...ies/ams50/

...nur um mal 2 Beispiele zu verlinken.

AtBastelwut


Zitat: Aber als billig zusammengeschustertes Möchtegernhighend würde ich es wirklich nicht beseichnen. Schon weil MF damals noch relativ preiswert war.

Das ist wie alles im Leben sehr ......relativ.

Preiswert mögen sie gewesen sein, aber die Verarbeitung, der Aufbau, und die Materialien sind auf sehr niedrigem Niveau. Ich möchte sowas nicht stehen haben, und auch kein Geld dafür bezahlen. Wink3
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#12
(25.10.2014, 09:30)scope schrieb:
Zitat:High End sieht leider sehr häufig so aus...

Hi,
da bin ich anderer Meinung. Wink3 Diese Verstärker fallen auch nicht unter diesen Begriff.

Ich betrachte den aufgerufenen Preis für diese Dinger durchaus als High End.
Die Verarbeitung zählt hier weniger, sondern eher die "Meinung" diverser Hifi-Klatschmagazine.

Und: High End sieht häufig so aus- ich bleib dabei. Tease
Wenn manchmal die Verarbeitung auch besser sein mag, steht die Preis-/Leistung oftmals in nullkommakeinem Verhältnis zum Gebotenen.

Schlecht klingen sollen sie nicht, und cool aussehen tun sie auch. Wenn sowas jemand haben mag- warum nicht?

Mir hats Spaß gemacht, es ist und bleibt ein Hobby.

(25.10.2014, 09:34)Bastelwut schrieb: Nunja...über die Class A Amps von MF lasse ich wenig kommen. Natürlich werden die richtig heiß...sind halt echte Class A, was man selten genug findet. Und ja...die Elkos muss man wechseln. Aber als billig zusammengeschustertes Möchtegernhighend würde ich es wirklich nicht beseichnen. Schon weil MF damals noch relativ preiswert war.

Hallo Martin,

es gibt weitaus billiger Zusammengeschustertes, da geb ich dir vollkommen Recht.
Echtes Class A ist relativ- die Stereovariante MA-1 schafft ganze 8W an 8Ohm. Smile

Aber wie schon geschrieben: Es ist ein Hobby, und wenn sie jemand Klasse findet, dann soll das auch so sein.
Dank komplett neuer Elkos/Transistoren mit teilweise höhere Auslegung (Elkos 105°C, Ansteuertransistoren höherer Maximalstrom) sollte sie jetzt trotz hoher Temperaturen wieder lange Freude machen- hoffe ich doch.
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#13
Zitat:Die Verarbeitung zählt hier weniger, sondern eher die "Meinung" diverser Hifi-Klatschmagazine.

Meinst du? Nein, ich bin immer noch nicht überzeugt LOL

Zitat:Wenn manchmal die Verarbeitung auch besser sein mag, steht die Preis-/Leistung oftmals in nullkommakeinem Verhältnis zum Gebotenen.

Da ist durchaus was Wahres dran. Das große Problem an der Sache ist, dass man Geräte für deutlich weniger Geld kaufen kann, die dann mindestens ebenso gute Messwerte erreichen, die selbe Ausstattung mitbringen, und sich (im Fall eines Verstärkers) genauso gut anhören.
Aber das Selbe ist das dann irgendwie immer noch nicht. Das ist in der Automobilwelt nicht anders. Da kann man tunen und tweaken bis es qualmt, aber am Ende steht da immer noch kein Mc Laren Lipsrsealed2

Zitat:Schlecht klingen sollen sie nicht, und cool aussehen tun sie auch. Wenn sowas jemand haben mag- warum nicht?

Da wird schon Musik "rauskommen", und es gibt zweifellos Menschen, die sowas hübsch finden. Hauptsache so´n Zeug steht nicht in MEINEM Rack Raucher

Zitat:Mir hats Spaß gemacht, es ist und bleibt ein Hobby.

Dito Drinks
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#14
Hi Mitleser!

Ich wollte nach der finalen Fertigstellung noch ein Feedback abgeben:

Was da rauskommt, ist echt DER HAMMER!
Keine Ahnung, wie die Dinger das anstellen, und ich bin der letzte, der an Klangschwurbeleien glaubt- ABER:
Die Räumlichkeit im Hoch-/Mitteltonbereich ist meine bislang gehörte Referenz!?Sad2Dance3Thumbsup

Sie sind etwas bass"arm", was evtl. auch mit reinspielen könnte- aber klanglich in Summe der Burner, ehrlich!
Dabei verhalten sie sich bei angelegtem Sinus und 47,5W Leistung (4,74 Ohm bei 15V) vollkommen linear, gemessen von 20-20kHz. Denker

Mehr hab ich ned gemessen und die Dinger einfach angeschlossen- denn: Messen ist das eine, hören das andere Thema.
"Blindtest" UndWeg kommt evtl. die Tage, dazu müssen wir aber erst das dB-Meter vom Kumpel zum Auspegeln herschleppen.

Fazit: Ich glaub, sowas muss ich mir nachbauen! Raucher
[-] 1 Mitglied sagt Danke an für diesen Beitrag:
  • Broesel02
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