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TEK DSA602 Einblicke
#1
Die Tektronix DSA 601/602 waren ab ca. 1989 bis Mitte der 90er die "top of the line" Digitalscopes, die zudem einige Extras wie z.B. FFT serienmäßig mitbrachten.
Mit 2 Gigasamples/sec waren sie für damalige verhältnisse unglaublich schnell. 1995 betrug der Katalogpreis in den USA fast 35000 $ für das Grundgerät, mit dem man alleine noch nichts anfangen konnte. In Deutschland dürfte der Preis wegen der Zölle und Steuern nochmal höher gewesen sein. Der Dollar lag damals zwischen 1,3 und 1,7 DM. Einschübe gabs um 4000 $ das Stück. Einen (oder mehrere) neue TEK DSA gönnten sich damals sicher nur größere Unternehmen.
Das TEK 600 Serie Wiki gibt´s hier: http://w140.com/tekwiki/wiki/DSA600

Es gab Ein-, Zwei- und Vierkanaleinschübe von 350MHz bis 1 GHz, einen Differeintialeinschub, und sogar einen Einschub für eine Stromzange.
Von diesen Dinosauriern habe ich noch zwei Stück in Betrieb, obwohl ich sie wegen der Lautstärke und dem Stromverbrauch (600W) nurnoch selten nutze.
Gestern Abend war es dann (wieder) soweit. Eines der Geräte gab nach dem Einschalten eine Fehlermeldung aus. Das ist bei diesen Geräten (und ihrem Alter) nichts ungewöhnliches. Erst vor 6 Wochen ging an diesem Gerät der Trinitron-Monitor kaputt, was aber keine große Sache war. Ich habe die Röhre bei dieser Gelegenheit gleich regeneriert, da dieser DSA der ältere mit sehr hoher Laufleistung ist. Die Röhre wurde dadurch spürbar schärfer und kontrastreicher. Der Erfolg ist nicht bei jedem Röhrentyp garantiert und immer ein Risiko.

.[Bild: cpnme5sh.jpg]

Gestern abend wurde mir dann mit einem  Buzzergepiepse  mitgeteilt, dass eine der drei Lithiumzellen anscheinend am Ende ist. "Waveform NV-Ram Battery low.  Nach 27 Jahren ist das ok, denn die Zelle ist Bj. 1989.
Dafür muss nicht nur das halbe Gerät zerlegt, sondern auch 4 andere Kästen darüber abgebaut werden..

Man kann zwar weitermessen, aber vorher kalibriert das Gerät gut 15 Minuten.....und zwar nach jedem Neustart....Also zerlegen....

[Bild: D6VzFfPh.jpg]

Die Abmessungen sind nach heutigen Maßstäben gigantisch. Die CD auf dem Acquisitionboard dient zum Vergleich.  Rund 40 Kilogramm wiegt ein bestückter DSA.

[Bild: bcg8kZhh.jpg]

Das Oberteil kann man wie eine Motorhaube hochklappen und mit einem innenliegenden Steg fixieren. Drei Lüfter sorgen für den nötigen "Wind" Wink3

[Bild: C0zs8Brh.jpg]

Blick auf die gekapselte, vertikal angeordnete Trinitronröhre. 8 Kanäle gleichzeitig sind mit zwei 4 ch Einschüben kein Problem...wenn man das braucht.
Das Gerät kann komplett über einen Touchscreen bedient werden. DEr funktioniert weder mit einer Folie, noch kapazitiv, sondern über eine Matrix aus IR-Lichtschranken. So wird ausgewertet, wo der Finger "eintaucht" Wink3
[Bild: 3iZDam6h.jpg]

Da "unten" spielt die Musik. es befinden sich drei Lithiumzellen im DSA und weitere in den Einschüben. Wenn man hochwertige Meßgeräte aus dieser Zeit betreibt, ist "jetzt" die Zeit gekommen, wo viele Zellen aussteigen. Hat man viele Geräte aus dieser Zeit, hat man entsprechend viel zu tun. Blöd wird es erst, wenn wichtige Kalibrierdaten weg sind. Das ist oft mühsam wieder herzustellen.
[Bild: i6sSyGah.jpg]

Ich habe alle drei gewechselt. Bei den anderen beiden sollte man in der Zeit eine Stützbatterie anlöten, damit wichtige Daten erhalten bleiben. Beim DSA weiss ich (noch) nicht so genau, ob das Gerät alle Daten zu 100%  selbständig wieder herstellen kann.

[Bild: OMiLR1oh.jpg]

Danach nochmal 15 Minuten die "enhanced accuracy calibration" durchlaufen lassen und alles ist (zum Glück) wieder wie es vorher war.

[Bild: BmzinQah.jpg]

Bis zum nächsten Ausfall Drinks
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#2
Hypsch. Die Nachfolger hatten dann ein PC-Mainboard und eine Aquisitioncard. Ist vom Reparaturaufwand etwas geringer, sofern der PC-Teil Macken hat.
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