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Verfluchter Revox B 780 Receiver
#1
Hallo liebe Freunde des gepflegten Geraffels,

ich habe eine bzw. 2 Baustellen an denen ich nicht weiter komme. Der Revox Receiver B780 in 2facher Ausführung.

Gerät No. 1 lief anfangs bestens, bis sich auf dem linken Kanal ein Rauschen und Blubbern eingestellt hat, das nach wenigen Minuten verschwindet. Irgendwas, das wohl auf Thermik reagiert. Nunja, ich dachte erstmal daran das / bzw. die Relais zu wechseln.

Für das Vorverstärkerrelais habe ich zum Nachbau vom Revox-Online Shop gegriffen - läuft.

Für die Lautsprecherrelais wollte ich diese Type verbauen aber mööp - die will nicht. Das im SM angegebene Zettler AZ-731-14-2 ist wohl nicht mehr zu bekommen.

Wenn jemand einen sachdienlichen Hinweis bezüglich des richtigen Relais hätte und gerne auch zur "Blubberproblematik"?

Bei der zweiten Kiste war bzw. ist (u.a.) die Netzplatine im Eimer. Schön das Revisionskit gekauft und Pustekuchen. Das Ding befeuert zwar wieder, aber die Messdaten stimmen überhaupt nicht. Elkos richtig gepolt, alle nochmals nachgemessen, Dioden richtig verbaut,... aber statt den geforderten 32V (gem. SM) auf der Netzverteilplatine stehen bei mir -0,7?!? Ein Verstellen am Poti funktioniert nicht. Ich habe dann mal die Netzplatinen getauscht und mit der vom anderen Gerät stimmen die Werte.
Habe gerade keine andere Idee als jetzt step-by-step die vorab getauschten Bauteilen wieder einzusetzen (Transistoren, Spannungsregler, Gleichrichter).
Flenne
Hier jemand eine bessere Idee?
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#2
Gerät 1: "Rauschen und Blubbern, das nach wenigen Minuten verschwindet"

--> Aus dieser Beschriebung geht nicht eindeutig hervor, dass es das Relais überhaupt sein soll. Passiert das Rauschen und Blubbern denn auch spontan, will heißen, dass es ohen Musiksignal von alleine Geräusche macht? Dann wäre es eher ein defekter Halbleiter.
Mache noch mehr Diagnose: Lässt sich das "Rauschen und Blubbern" beeinflussen von Klangschaltern? Welche Schalter/Regler haben gar keinen Effekt darauf, welche schon?

Gerät 2: "Defekte Netzplatine mit Revisionskit versehen, jetzt hat sie falsche Ausgangsspannungen"
Was genau war vorher Revisionskit defekt?
Hast Du den Trafo an allen seinen Sekundärwicklungen geprüft?
Tipp: Prüfe mal, ob wirklich alle Massepunkte das selbe Null-Potential haben und messe diese Massepunkte auch mal gegeneinander auf Widerstand.

- Johannes
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  • boris
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#3
Zitat:Passiert das Rauschen und Blubbern denn auch spontan, will heißen, dass es ohen Musiksignal von alleine Geräusche macht? Dann wäre es eher ein defekter Halbleiter.

Spontan im Sinne von mittendrin - nein. Spontan im Sinne von auch ohne Signal - ja. Aber nur nach dem Anschalten wenn das Gerät kalt ist. Nach entsprechender Aufwärmzeit verschwindet der Effekt.

Ein "Einfluss" der Schalter ist schwierig zu identifizieren, da Rauschen und Blubbern so wellenmässig und nicht gleichmässig kommt. Am ehesten haben Mono/Stereo und Tone Defeat einen Einfluss. Die knacken beim Schalten und verändern (eingebildet) zumindest kurzfristig was.

Zitat:Was genau war vorher Revisionskit defekt?
Vorher ist mir permanent die Sicherung geflogen. Es waren mindestens 2 Elkos defekt (nach Ausbau durchgemessen). Die anderen Messpunkte gem. SM (22V/15V/6V/5.6V) stimmen so ziemlich, nur die 32V reissen total aus.

Zitat:Tipp: Prüfe mal, ob wirklich alle Massepunkte das selbe Null-Potential haben
Verstehe ich nicht genau - was soll ich da machen / prüfen?Denker
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#4
Ts, in Sachen Relais hat Reichelt wohl einmal daneben gegriffen in der grossen Kiste - und ich hab das gutgläubig vor dem Einbau natürlich nicht kontrolliert... --> falsches Relais!
Tease Flenne


[Bild: Full_Size_Render1.jpg]

[Bild: Full_Size_Render2.jpg]
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#5
Wegen Massepunkten, siehe grün markierte Stellen:

[Bild: Revox_B780_schematic_detail_power_supply...marked.jpg]

Ich frage mich, woran die zwei defekten Elkos verstorben sind. Gab es Hinweise auf Hitzeeinfluss? Wenn nicht, könnte das ein Indiz für Potentialverschiebung aufgrund fehlender gemeinsamer Masse sein. Welche Elkos waren es?

Ansonsten würde ich überprüfen, ob der Transistor Q3 (BC107) funktionsfähig ist. Nur wenn Q3 nach Aktivierung des Spannungsreglers IC2 durchsteuert, dann öffnet auch die Regelung für +32V.


- Johannes
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  • winix, boris
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#6
Ja, das Relais hat nur 1 x Umschalten, also hast Du damit die Endstufenausgänge parallelgeschaltet.
Bete mal, dass nix weiter passiert ist.
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#7
Zitat:Ja, das Relais hat nur 1 x Umschalten, also hast Du damit die Endstufenausgänge parallelgeschaltet.
Bete mal, dass nix weiter passiert ist.

Nope - zum Glück nicht. Hatte die alten wieder eingebaut und nix auffälliges (bis auf den vorherigen Blubber-Fehler...).

In Sachen Messungen bei Gerät No. 2 werd ich mich heute Abend mal ranmachen und den Q3 kontrollieren. Welches Elkos im Eimer waren weiss ich gerade nicht auswendig, lässt sich aber nachsehen. Ich meine es war einer der grossen und zwei der Tantals...

Hitzefluss - keine Ahnung. Ich hab das Ding defekt übernommen...
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#8
Zwischenstand:

Bei Gerät No. 1 wurden nun die richtigen Relais verbaut - hat aber keinerlei Effekt auf das Geräusch im linken Kanal. Hab bei der Gelegenheit auch mal alle zugänglichen Steckverbindungen gereinigt, das hat aber auch nichts gebracht.

Wie gesagt, das Geräusch klingt (auch wenn Volume auf 0 steht) wie ein Rauschen beim Radio einstellen. Die Sicken des Lautsprechers machen dabei beängstigend viel Hub... Denker
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#9
Bei Gerät Nr.1 könnte ein Elko in der Vor/Endstufe sein, der gerade stirbt. Würde da mal ansetzen. Prüfe mal die Koppelkondensatoren des Kanals.
Gruß aus den Weinviertel
Markus
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#10
Hallo,

Revox hat einen gewissen Ruf bezüglich der Tantalperlen, die hier häufig als Koppelkondensatoren verwendet werden, am besten, alle rauswerfen und durch "normale" Elkos mit gleicher Kapazität ersetzen, alternativ gehen auch Folienkondensatoren.

Grüße,

maurice
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  • boris
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#11
Zitat:Revox hat einen gewissen Ruf bezüglich der Tantalperlen, die hier häufig als Koppelkondensatoren verwendet werden, am besten, alle rauswerfen und durch "normale" Elkos mit gleicher Kapazität ersetzen, alternativ gehen auch Folienkondensatoren.

werd ich mir mal ansehen... Ich hab hier das grosse Endstufen Ersatzkit "rumfliegen". Im Zweifelsfall dann halt mit der grossen Kelle... Smile
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#12
Zitat:Ansonsten würde ich überprüfen, ob der Transistor Q3 (BC107) funktionsfähig ist. Nur wenn Q3 nach Aktivierung des Spannungsreglers IC2 durchsteuert, dann öffnet auch die Regelung für +32V.

Johannes, der Q3 war ein Mördertip! Obwohl alle Lötpunkte super aussahen und äusserlich nichts zu erkennen (und auch kein Kurzer zu messen war), hab ich ihn einfach mal gegen des Q1 getauscht, da beide im Revisionskit als BC 550 ausgeführt sind. Und Bingo! Es liegen nun 38V an, die ggü. den -0,7 doch wesentlich näher an den geforderten 32V sind und sich mittels Poti vermutlich einstellen lassen...

DANKE!
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#13
So, nachdem Gerät 2 offensichtlich wieder über eine funktionierende Netzplatine verfügt, bleibt festzustellen, dass der linke Kanal total tot ist. Erster Gedanke: mal die beiden Endstufen vertauschen und schauen ob der Fehler mit wandert --> dann wäre wohl an den Endstufen zu basteln.

Oder kann ich die bereits ausschliessen, wenn via Kopfhörer über den Pre-Out auch nur ein Kanal zu hören ist?
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#14
(24.10.2015, 11:35)boris schrieb:
Zitat:Ansonsten würde ich überprüfen, ob der Transistor Q3 (BC107) funktionsfähig ist. Nur wenn Q3 nach Aktivierung des Spannungsreglers IC2 durchsteuert, dann öffnet auch die Regelung für +32V.

Johannes, der Q3 war ein Mördertip! Obwohl alle Lötpunkte super aussahen und äusserlich nichts zu erkennen (und auch kein Kurzer zu messen war), hab ich ihn einfach mal gegen des Q1 getauscht, da beide im Revisionskit als BC 550 ausgeführt sind. Und Bingo! Es liegen nun 38V an, die ggü. den -0,7 doch wesentlich näher an den geforderten 32V sind und sich mittels Poti vermutlich einstellen lassen...

DANKE!

Freut mich.
Und in der Tat gibt es da ja das Einstell-Poti R21, wo man die geregelte Spannung auf 32V justieren kann.

Rauschen und Rumpeln:

Was das Rauschen und Rumpeln angeht, würde ich nicht nur die Tantal-Kondensatoren betrachten, sondern auch noch eine andere Fehlerquelle für möglich halten. Kleinsignaltransistoren können ebenfalls von sich aus, also "spontan" wie man sagt, solche Signale erzeugen, wenn sie altern. Besonders verdächtig wären FET, aber es passiert auch bei bipolaren Transistoren. Das gute ist, dass in mehr als der Hälfte solcher Fälle die Bauteile mechanisch sensibel sind und sich der Fehler verändert, sobald man z.B. darauf klopft. Nimm dazu am besten einen Pinselstiehl oder ähnlich isolierendes.

Wenn man so die Rausch- und Rumpelquelle nicht findet, dann hilft manchmal noch Kältespray. Durch die Ausdehnung und Kontraktion der Materialen kann ebenfalls der Fehler provoziert oder verändert werden.

- Johannes
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#15
Sodele. Bei Gerät No. 2 (das wo der Netzteilprint futsch war und der Tranistortausch die Lösung brachte) ist auch nach erfolgtem Tausch der beiden Endstufenplatinen der linke Kanal tot. Von daher vermute ich mal, dass ich in der Kette früher ansetzen muss. Gibt es naheliegende "Verdächtige"? Nochmals zurück zur Pre-Out-Buchse: da hier wie gesagt das Signal schon nur einseitig ankommt, kann ich davon ausgehen, dass auf dem Vorverstärker (oder eben noch davor) was "matsch" ist?
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#16
Ha! Warum einfach wenn es auch umständlich geht? Hab jetzt einfach mal die Vorverstärkerplatine von Gerät No1 in Gerät Nummer 2 verpflanzt und oh Wunder: Musik auf beiden Kanälen. Damit wäre die Frage wo der Fehler sitzt schon mal deutlich eingegrenzt...!
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#17
Fehler bei Gerät Nummer 1 gefunden und beseitigt. Der Tantaltausch auf der Vorverstärker, der Lautsprecheranschluss- und der Tonhöhenplatine brachte kein Ergebnis (obwohl 2 Tantals hier messtechnisch im Eimer waren). Erst der Tantaltausch der Filterplatine und die Reinigung der Schleifkontakte brachte Ruhe in Sachen Knister-Knaster-Blubber. Drinks

Eine Baustelle weniger...
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  • 0300_infanterie, Poetry2me
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#18
Wird ja langsam Thumbsup
Dean Martin: "MAN(N) IST ERST DANN RICHTIG BETRUNKEN, WENN MAN(N) NICHT MEHR AM BODEN LIEGEN KANN, OHNE SICH FESTZUHALTEN."
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