Mit G.A.S. oder Sumo Geräten konnte ich mich noch nie anfreunden, da das Design doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die meisten Geräte erinnern an eine Mischung aus Gabelstapler-Ladegerät und Industrieeinschub. Man darf zwar nicht vergessen, dass das alles gut 40 Jahre her ist, aber zu dieser Zeit haben viele japanische Hersteller bereits etwas mehr Wert auf die Optik gelegt . Ich denke da z.B. an sowas.
Die Vorstufe kam mit einem leichten Hermes-Transportschaden an. Ein verbogener Griff und eine um 1mm verschobene Frontplatte, was zur Folge hatte, dass einige Tasten nicht mehr freigängig waren. Das konnte ich wieder richten.
Als ursprünglicher Fehler wurden relativ starke Störungen auf beiden Kanälen angegeben, die allerdings erst nach 6 bis 8 Stunden eintreten sollen. Eine echt undankbare Angelegenheit, denn 8 Stunden am Stück werde ich sie frühestens morgen laufen lassen.
Da die Thalia relativ rudimentär übersichtlich konstruiert wurde, kann man davon ausgehen, dass der beschriebene Fehler vermutlich irgendwo im Netzteil zu suchen ist, denn es ist sehr unwahrscheinlich, das beide Lineverstärker stets zeitgleich (thermische?) Probleme bekommen.
Eine wahre Schönheit
Das Gerät stammt aus den späten 70ern, und das findet sich dann auch in den Bauteilen und der Bauweise wieder.
Es ist nicht allzuviel drin, aber mehr ist auch nicht nötig. Ich selbst komme zwar nicht ohne Fernbedienung für die Lautstärke aus, aber sonst ist alles drin was man braucht.
Platine aus Epoxy.
Der Hochpegelverstärker mit je 2 ausgesuchten (gepaarten) Transistoren in einem der 4 Plastikkästchen.
Die Phonostufe wurde bereits "getuned" indem man den MC1458 gegen einen OPA2604 (mit FET Eingang) ausgewechselt hat. Nur "blöd", dass der 1458 auschliesslich für die
Balance (DC Servo) da ist, und der Wechsel keinen Einfluß auf die Eigenschaften des Entzerrers nimmt. Auch der Rauschabstand bleibt unverändert. Glücklicherweise wird in diesem Fall aber nichts durch das "OPA-Rolling" verschlechtert. Zumindest fiel mir bisher nichts auf.
Fully Recapped ist das Gerät zwar nicht, aber immerhin "extensive recapped" Diverse Tantalperlen sind verblieben, und eine davon ist an einer kritischen Stelle verbaut, an der sie für den Fehler durchaus verantwortlich sein könnte.
Im Netzteil wird ein mittlerweile in Vergessenheit geratener 2x 200mA "Vintage Spannungsregler" im DIL14 Keramikgehäuse verwendet. Den gab es damals sogar im TO66 Gehäuse.
Das Foto wurde ohne Kühlkörper geknipst. (unten)
Die Ausgangsspannung wird über R306 festgelegt , und die Tantalperle C313 gibt es in den Standardapplikationen aus dem Datenblatt nicht. Sie ist nicht notwendig.
Sollte der Tantal z.B. einen Kurzschluß bekommen, fällt die Ausgangsspannung auf +/- 20 mV, und wenn der Tantal nach Stunden zeitweise niederohmig wird oder "spratzt", wird sich das auf beiden Kanälen bemerkbar machen. Alternativ käme auch ein defekter 4194 in Frage, aber -wenn es einen Fehler nacch Stunden gibt- , ist zuerst C313 dran.
Sollte das Gerät morgen 10 Stunden problemlos durchlaufen, dann sehe ich die Sache als erledigt.
Aufheizen sämtlicher Komponenten mit einem Heißluftgebläse brachte übrigens keine Ergebnisse, aber die Schaltung ist so oder so ohne C313 besser dran.
Das Netzteil ist übrigens erfreulich brummarm.
Mit audiophilem Netzkabel habe ich ein ein paar Messungen am Gerät gemacht, die vielleicht den einen oder anderen Thalia Besitzer interessieren könnten.
Eingangsspannung 500mV, Ausgangsspannung 1V, sofern nicht anders angegeben. Ausgang unbelastet. (100 Kohm)
FFT 1 KHz L&R. Wenig Brumm, wenig Rauschen. Die Verstärkung (Hochpegel) beträgt ca. 20 dB max.
Frequenzgang L&R , -3dB >300KHz
CCIF IMD: An der Meßgrenze
Gleichlauf des Lautstärkereglers : GUT
THD&N 1KHz (22 KHz bW) vs. output level. Absolut unauffällig . (Eingangsspannung 1V! )
Phonoentzerrung: Rot ohne System / Grün mit System 460mH +20p / Magenta + 120p / Cyan + 220p. Die Eingangskapazität beträgt nur 145 pF .
Störabstand Phono (5mV) , bezogen auf 1V Ausgangsspannung:
-73 dB
-83,5 dBA
Hochpegel, aux (500mV) bezogen auf 1V Ausgangsspannung:
-80 dB
-94 dBA
Die Vorstufe kam mit einem leichten Hermes-Transportschaden an. Ein verbogener Griff und eine um 1mm verschobene Frontplatte, was zur Folge hatte, dass einige Tasten nicht mehr freigängig waren. Das konnte ich wieder richten.
Als ursprünglicher Fehler wurden relativ starke Störungen auf beiden Kanälen angegeben, die allerdings erst nach 6 bis 8 Stunden eintreten sollen. Eine echt undankbare Angelegenheit, denn 8 Stunden am Stück werde ich sie frühestens morgen laufen lassen.
Da die Thalia relativ rudimentär übersichtlich konstruiert wurde, kann man davon ausgehen, dass der beschriebene Fehler vermutlich irgendwo im Netzteil zu suchen ist, denn es ist sehr unwahrscheinlich, das beide Lineverstärker stets zeitgleich (thermische?) Probleme bekommen.
Eine wahre Schönheit
Das Gerät stammt aus den späten 70ern, und das findet sich dann auch in den Bauteilen und der Bauweise wieder.
Es ist nicht allzuviel drin, aber mehr ist auch nicht nötig. Ich selbst komme zwar nicht ohne Fernbedienung für die Lautstärke aus, aber sonst ist alles drin was man braucht.
Platine aus Epoxy.
Der Hochpegelverstärker mit je 2 ausgesuchten (gepaarten) Transistoren in einem der 4 Plastikkästchen.
Die Phonostufe wurde bereits "getuned" indem man den MC1458 gegen einen OPA2604 (mit FET Eingang) ausgewechselt hat. Nur "blöd", dass der 1458 auschliesslich für die
Balance (DC Servo) da ist, und der Wechsel keinen Einfluß auf die Eigenschaften des Entzerrers nimmt. Auch der Rauschabstand bleibt unverändert. Glücklicherweise wird in diesem Fall aber nichts durch das "OPA-Rolling" verschlechtert. Zumindest fiel mir bisher nichts auf.
Fully Recapped ist das Gerät zwar nicht, aber immerhin "extensive recapped" Diverse Tantalperlen sind verblieben, und eine davon ist an einer kritischen Stelle verbaut, an der sie für den Fehler durchaus verantwortlich sein könnte.
Im Netzteil wird ein mittlerweile in Vergessenheit geratener 2x 200mA "Vintage Spannungsregler" im DIL14 Keramikgehäuse verwendet. Den gab es damals sogar im TO66 Gehäuse.
Das Foto wurde ohne Kühlkörper geknipst. (unten)
Die Ausgangsspannung wird über R306 festgelegt , und die Tantalperle C313 gibt es in den Standardapplikationen aus dem Datenblatt nicht. Sie ist nicht notwendig.
Sollte der Tantal z.B. einen Kurzschluß bekommen, fällt die Ausgangsspannung auf +/- 20 mV, und wenn der Tantal nach Stunden zeitweise niederohmig wird oder "spratzt", wird sich das auf beiden Kanälen bemerkbar machen. Alternativ käme auch ein defekter 4194 in Frage, aber -wenn es einen Fehler nacch Stunden gibt- , ist zuerst C313 dran.
Sollte das Gerät morgen 10 Stunden problemlos durchlaufen, dann sehe ich die Sache als erledigt.
Aufheizen sämtlicher Komponenten mit einem Heißluftgebläse brachte übrigens keine Ergebnisse, aber die Schaltung ist so oder so ohne C313 besser dran.
Das Netzteil ist übrigens erfreulich brummarm.
Mit audiophilem Netzkabel habe ich ein ein paar Messungen am Gerät gemacht, die vielleicht den einen oder anderen Thalia Besitzer interessieren könnten.
Eingangsspannung 500mV, Ausgangsspannung 1V, sofern nicht anders angegeben. Ausgang unbelastet. (100 Kohm)
FFT 1 KHz L&R. Wenig Brumm, wenig Rauschen. Die Verstärkung (Hochpegel) beträgt ca. 20 dB max.
Frequenzgang L&R , -3dB >300KHz
CCIF IMD: An der Meßgrenze
Gleichlauf des Lautstärkereglers : GUT
THD&N 1KHz (22 KHz bW) vs. output level. Absolut unauffällig . (Eingangsspannung 1V! )
Phonoentzerrung: Rot ohne System / Grün mit System 460mH +20p / Magenta + 120p / Cyan + 220p. Die Eingangskapazität beträgt nur 145 pF .
Störabstand Phono (5mV) , bezogen auf 1V Ausgangsspannung:
-73 dB
-83,5 dBA
Hochpegel, aux (500mV) bezogen auf 1V Ausgangsspannung:
-80 dB
-94 dBA