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Sony Laufwerke "DATM"
#1
Hallo zusammen,
 ich habe bei meinem Sony DTC-P7 das übliche "Transportproblem"... es spult, aber bei Play bleibt die Antriebsseite immer mal kurz stehen... hüpft dann hinterher und fädelt das Band auf- das geht so lange gut, bis das Timing überschritten wird. => Stop.
Nun habe ich mir die Laufwerke aus dem P7 (DATM-101), einem 690 (DATM-102) und einem A6 (DATM-110 = 790) mal näher angesehen, da die zwar optisch alle gleich sind... jedoch technisch nicht.

Kopf und Kopfverstärker wäre bei allen dreien soweit identisch/verwendbar. Von der Einbaubarkeit wäre es möglich, wenn man jeweils das Cass.-fach anpasst. Bei der Beschaltung sieht es wieder anders aus: 101 und 102 => 30pin Flachband; 110 => 31pin, da noch Schalter abgefragt werden. Abgesehen davon ist das "Drumboard" ein anderes. 
Die Mechanik zu den Wickeltellern ist gleich oder vielmehr "ähnlich" - und hier beginnt die Frage. Beim 110 hat man auf einen zweiteiligen Wickelteller mit Filz dazwischen verzichtet. Der Idlerantrieb ist ähnlich zu 102. Bei dem 101 ist zusätzlich noch eine Gleitschiene darunter. 
Welches Laufwerk von diesen "Plastiktypen" ist das mechanisch stabilste/beste? Wie bekommt es bei diesen Laufwerken hin, dass sie zuverlässig funktionieren? 
Auffällig ist auch, dass an allen drei Laufwerken die Kunststoffführung der P-Rollen mehrfach "geplatzt" ist. Repariert Ihr die Bahnen?

Danke schonmal für Tips & Ratschläge!
Hi
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#2
Moin moin Drinks 

Der P7 gehört wie der 57ES und 670 zur ersten Generation mit dem 3 Motoren-LW.
Beim 670er und 57er gab es dann im Laufe der Produktion schon Änderungen, die diverse Probleme beseitigten. Auf den ersten Blick erkennbar ist diese "Rev.2" an einem geschlossenem Andruckrollenarm. Ob der P7 jemals auch die Änderungen bekommen hat, ist mir nicht bekannt.
Weitere Änderungen waren eine andere Führungsrolle vor dem Capstan, sowie noch elektronische Modifikationen, u.A. einbau eines Potis zur Regulierung des Aufwickelbandzuges.

Das LW wurde, wie du schon richtig erkannt hast, im Laufe der Jahre dann immer weiter modifiziert und dadurch auch....besser/unproblematischer. Die letzte Stufe war dann im ZE-700 / R-300 erreicht. Die grundlegendste Änderung hielt schon beim 790er (DATM-110) einzug, nämlich der Wegfall der Rutschkupplung in den Wickeln. Genau deswegen, ist auch ein anderes Drum Drive Board verbaut. Da wurde dann die komplette Steuerung mit geändert und es ist inkompatibel zu den Vorgängerversionen. Ein LW ab 790er funktioniert also nicht im P7.

Zu deinem Problem:
Der stockende Aufwickel kann durch diverse Probleme verursacht werden.
Ich nehme an, du hast das LW schon überholt?
Wickel drehen leichtgänigi? Idlerrad ebenfalls?
Weitere Ursachen:
-Wickelmotor
-vom Zahnriemen angetriebenes Rad. Dieses schlägt unten gerne mal aus und man sieht ganz gut beim Spulen, dass es eiert. Das Rad hat ausserdem noch eine "Kappe" die sich gerne mal löst.
- Zahnriemenspannung
-Schlechte Lötstellen der Motorsteuerungstransistoren
-Letzte Bandführung vor der Kassette i.O.? (Höhe stimmt und Gleitscheibe drunter?)

Ich nehme an, mit den geplatzten P-Führungen meinst du die Kunstoffschienen in denen die Fädelhebel nach oben gleiten?
Ich habe den "Überstand" immer nur weggefeilt, so dass es wieder glatt war. Dann mit 2000er glatt geschliffen und ein bisschen Fett drauf Wink3

Es bietets sich tatsächlich an, ein LW von einem etwas späteren Modell einzusetzen. Die LW vom 59/60er verrichten sehr viel klagloser ihren Dienst und dann läuft ein 57er (P7) deutlich besser. Du kannst aber zunächst auch nur mal den Wickelmotor gegen einen von einer neueren Generation tauschen, die sind schon deutlich besser.


Viel Erfolg Drinks
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
[-] 1 Mitglied sagt Danke an gasmann für diesen Beitrag:
  • spocintosh
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#3
Super erklärt! Vielen Dank.
Ja, das vom P7 hatte ich nochmals zerlegt (nachdem es überholt wurde...) Das mit dem verklebten "Kleisterfett" gehört in die Klassikerecke.. Ich werde wohl mal dem Laufwerk einen neuen Wickelmotor gönnen. Laut Schaltplan ist der 300derter ein Wald-und-wiesen Motor; deshalb neu zu bekommen.

Das mit dem Riemen gibt mir Rätsel auf... im P7 gibt es eine Möglichkeit diesen zu spannen; in den Folgelaufwerken ist die Position fix. Es ist zwar ein Zahnriemen, der keine direkte Spannung benötigt- aber so locker, dass er springen könnte solls ja auch nicht sein.
Ich hatte eher den Verdacht, dass das Band bereits vom Capstan gezogen wird und das Wickeln hinterher hinkt. Zu lascher Riemen? Und dann wird´s Sony...

Auf der langen Achse beim Idler (Riemenrad)ist eine Feder verbaut, die auf eine Gleitscheibe drückt. Da war wohl Silkonfett zur Dämpfung drin (oder gehört das da nicht rein?). Das Idler Zahnrad gibt es wohl in der Variante mit Gleitscheiben 670 oder Filz P7 oder anders A6. Letztlich muss es so lange abbremsen, bis die Richtungsumkehr erfolgt ist.

Und dann sind da noch die Wickelteller. Die erste Feder...? Die zweite bildet die Reibung zwischen Dorn und Teller über den Filz. Die Frage ist nur: wie leichtgängig soll das laufen?
Letztlich kommt mir das Consumerlaufwerk wirklich so vor: Neu, alles Prima,alles abgestimmt. Alt- entweder erneuern oder man fummelt ewig an den Teilen rum.
Frage: ersetzt du den Filz unter den Wickeltellern?

Übrigens hatte ich mit dem 670 LW im P7 auch kein Glück. "Elektrisch" gesehen ist das Board gleich. Allerdings gibt es Unterschiede in der Ansteuerung des Wickeltellermotors. Ich fürchte, dass hier die Anschlüsse vertauscht werden müssen (P7= Stecker, 670 zwei Kabel angelötet).

Die Bandführung + Kopftrommel ist bei allen Laufwerken noch Original. Da fehlt mir das Equipment zum Justieren....
Pleasantry
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#4
Die Möglichkeit des Zahnriemenspannens ist in der späteren Generation auch weggefallen, richtig. Ist der Riemen zu stramm, ist die Reibung zu groß und er spult nur noch wie eine lahme Ente. Ist er zu locker, flattert es beim Spulen. Ist etwas tricky.

Die verschiedenen Idler Varianten rühren auch aus der Entwicklungsstufe her. Die ersten hatten einen Filz am Idlerrad, andere den Filz auf der langen Achse des vom Zahnriemen angetiebenen Rades (unter der Feder). Da kann man etwas rumprobieren. Einige Idler kippen aber nicht mehr, wenn der Filz beim letzteren weg ist....

Den Filz unter den Wickeltellern, also die Rutschkupplung, musste ich noch nie ersetzen. Btw....Wickelteller li und re nicht vertauscht Wink3
Die Vorspannung der Feder für die Rutschkupplung lässt sich mit Unterlegscheiben einstellen. Deswegen ist da auch eine unterschiedliche Anzahl drunter....

Und der Anschluss des Wickelmotors wurde auch irgendwann geändert, von Stecker auf angelötet. Das kam aber eigentlich erst im 59er und noch nicht im 670er. Vielleicht war da schon mal jemand dran und hat Drum Drive Board samt Wickelmotor von einem 59er eingebaut  Denker
Wie ist denn die Nummer auf dem Board ?
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
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#5
Nun, beim P7 lag der Fehler am defekten Wickelmotor, ist ja gottseidank ein handelsüblicher Mabuchi. Neulich hatte ich eine Kassette älteren Datums. Vorspulen A6, P7 und 690 kein Problem. Rückspulen: P7 und A6 haben den Dienst quittiert. 690 kein Problem. Eigentlich das gleiche Laufwerk... kann es sein, dass die Stromregelung anders ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es am LW selbst liegt, denn die beiden ersten haben absolut gleich gespult bzw. gestoppt.

Ich wollte mal die Kopfstunden + Fehlerrate auslesen... und hab sozusagen die FB vom A6 angebohrt. Nur was sagen mir nun die 8 Stellen? Im Netz habe ich nichts darüber gefunden. Was bedeutet hier was? 
Bei der Fernbedienung ist der Key in den beiden Reihen (zwischen den offiziellen) rechts unten.

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit sich eine Prüfcassette herzustellen (Spurlage/Kopf)? Für manche Tests habe ich mir am Computer diverse Tonsignale + rosa Rauschen als .wav ausgegeben und dies auf CD gebrannt. War für die Signalverfolgung bei Verstärkern einfach und zweckmäßig. Welche Frequenzen müsste eine Dat Cassette denn haben?

LG
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#6
Hallo zusammen,
ein unendliches Thema- ich hätte nie geglaubt was da alles defekt werden kann....
Es hat geknirscht und nichts ging mehr. Nach dem Zerlegen hat sich gezeigt, dass die Idler Riemenscheiben aus zwei Stücken bestehen. Das hat den Mechanismus blockiert. Dann kam das beliebte Bandfressen beim Rücklauf. Die Lagerbuchse sitzt nicht mehr fest im Kunststoff, sondern lässt sich verschieben. Noch ein Wunder: nach dem Ausbau des Capstan Motors war auf eine Position eine Metallöse geklebt (so eine, an der man normalerweise Masse anlötet...) Ist schon beim 2ten Laufwerk so. Sony´s Art Fluchtungsfehler zu beheben?
Wie schafft ihr das, dass dieses nette Billiglaufwerk wieder zuverlässig und ordentlich funktioniert?
LG aus München
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#7
(24.02.2021, 20:56)Tom1966 schrieb: .... nach dem Ausbau des Capstan Motors war auf eine Position  eine Metallöse geklebt (so eine, an der man normalerweise Masse anlötet...

Das gehört so. Ist bei einigen Laufwerken so und die Öse ist bei einigen produktionsseitg verbaut. Es gab allerdings eine Servicemaßnahme, in deren Rahmen neben anderen Modifikationnen diese Öse entefernt werden musste. Das würde ich aber nur dann machen, wenn der Rest auch erfolgt.
Bei anderen Generationen dieses LW und auch bei anderen Herstellern war da dann teilweise eine schräge Metallplatte zwischen.
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
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#8
(24.02.2021, 20:56)Tom1966 schrieb: .... Nach dem Zerlegen hat sich gezeigt, dass die Idler Riemenscheiben aus zwei Stücken bestehen.

Jep Wink3
Der "Deckel" fällt gerne mal ab.....
Und auch die Führung von dem Rad, wo die Achse durchgeht schlägt gerne mal aus. Dann eiert das Rad, was man im Spulbetrieb gut erkennen kann. Bei den 57 und 670ern führt das sofort zu extremem Geschwindigkeitsverlust beim Umspulen. Hatte ich in einem vorigen Post hier bereits erwähnt. Tonne und ein anderes nehmen
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
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