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Gummilager für Tellerachse (Pioneer PL-61)
#1
Hallo zusammen,

ich bin aktuell dabei meinen Pioneer PL-61 Riementriebler komplett zu überholen. An sich wurde das Gerät wohl immer pfleglich behandelt, allerdings wurden scheinbar über die Jahre immer wieder verschiedene Öle in die Maschine "gekippt". Beim Zerlegen des Servomotors und der Tellerachse durfte ich einiges an schön verharztem Schmierstoff entfernen.

Gestern habe ich dann noch die Plattentellerachse ausgebaut und zerlegt. 
Die Achse ist fliegend gelagert und liegt / lag ursprünglich auf Pos. 4 (unteres Bild aus dem SM) auf. Die Pos. 4 wird als "rubber mat" benannt. Ich bin vieles aber kein Plattenspieler-Kenner und habe online fast ausschließlich Bilder von kugelgelagerten Achsen gefunden. Der PL-61 war seinerzeit im oberen Preissegment angelegt...ich kann mir nur erklären, dass diese Art der Lagerung Metall-auf-Metall Qeräuschquellen verhindern sollte?

[Bild: Rubber-Mat.jpg]

Nichtsdestotrotz sieht die "rubber mat" jetzt so aus... Von der Konsistenz her irgenwas zwischen Plastik und 40 Jahre altem Kaugummi. Ich bin mir auch nicht sicher ob dieses Teil ursprünglich überhaupt ein durchgehendes Loch in der Mitte hatte oder zu Beginn komplett massiv war wie in der technischen Zeichnung zu erkennen... Denker


[Bild: 2021-12-02-07-26-09-590.jpg]

Ich wollte euch jetzt fragen, ob ihr eine Idee habt mit welchem Material ich das jetzt ersetze.  Denker
Mit irgend einer Art Gummi oder mit einem harten Kunststoff mit sehr geringem Reibungskoeffizienten? 

Irgend n Grund muss es doch haben, dass die damals kein Stück Hartplaste da eingesetzt haben?
Pioneer PL-61 mit AT20SLa
Pioneer HPM-150
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#2
Da gibt es in der analog-Fraktion seit Jahren erbitterte Grundsatzdiskussionen, aus welchen Material der Lagerspiegel sein soll.

Ich würde es durch eine passende Teflon-Scheibe ersetzen (gibt es auch unter dem Handelsnamen "Delrin").

Gruß

Thomas
Das Band darf an den Bandführungen nicht krempeln.

Die natürlichen Inhaltsstoffe können einen Bodensatz bilden. 
[-] 1 Mitglied sagt Danke an tiarez für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#3
(02.12.2021, 10:14)tiarez schrieb: Da gibt es in der analog-Fraktion seit Jahren erbitterte Grundsatzdiskussionen, aus welchen Material der Lagerspiegel sein soll.

Ich würde es durch eine passende Teflon-Scheibe ersetzen (gibt es auch unter dem Handelsnamen "Delrin").

Gruß

Thomas

Ahhhh, super danke! Ja, beim Namen Delrin klingelt es direkt. 

Ich habe jetzt mit der Info auch online ein paar Angebote für fertige Delrin-Axiallager speziell für den Pioneer PL-41 gefunden. 
Hier gibt es Versionen mit und ohne Sackloch und da bin ich noch unschlüssig. Laut Service Manual ist ursprünglich (scheinbar) kein Loch auf der Platte?
Gegen ein Sackloch würde sprechen, dass der Reibwiderstand natürlich auf einer glatten Fläche geringer ist.
Für ein Sackloch würde sprechen, dass Öl (welches durch das Sinterlager sowieso nach unten kommt) im Sackloch, zumindest teilweise, an Ort und Stelle gehalten wird...

Gibt es denn hierzu auch eine allgemeine Diskussion?

EDIT: Delrin ist ja einfach ein Markenname für POM Big Grin daher kommts mir bekannt vor.
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#4
Hallo Bastian,

es sieht fast so aus, als ob die Scheibe Nr. 3 ein zu tiefes einsinken in das Sackloch verhindern soll. Wenn die Abschlusskappe samt Dichtung ( Nr. 5 & 6) dicht ist, wird sich das Lageröl gleichmäßig auf der Tellerachse verteilen - die Achse steht gewissermaßen in einem Ölbad.
Es wäre nur zu prüfen, ob die Achse ohne Sackloch zu hoch steht.

Gruss Dirk
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Japan Vinyl für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#5
(02.12.2021, 11:24)Japan Vinyl schrieb: Hallo Bastian,

es sieht fast so aus, als ob die Scheibe Nr. 3 ein zu tiefes einsinken in das Sackloch verhindern soll. Wenn die Abschlusskappe samt Dichtung ( Nr. 5 & 6) dicht ist, wird sich das Lageröl gleichmäßig auf der Tellerachse verteilen - die Achse steht gewissermaßen in einem Ölbad.
Es wäre nur zu prüfen, ob die Achse ohne Sackloch zu hoch steht.

Gruss Dirk

Hi, Dirk. 
Der Seegering Pos. 3 sichert die Achse nur axial nach oben. Der hat keinen Kontakt zum Lagerspiegel, aber über die Zeichnung kann man das natürlich nicht sehen.

Was die Höhe angeht hast du völlig recht. Die Achse wird auf jeden Fall mit der Dicke des Lagerspiegels in der Höhe verändert.

Womit ich jetzt gerade noch etwas "kämpfe" ist die Materialauswahl zwischen POM (Delrin) oder PFTE (Teflon)....
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#6
Hi Bastian,

also ist Nr. 3 ein Sprengring ?
Den Achsspiegel solltest du in der selben Dicke besorgen und verbauen wie das Orginal. Mir scheint die Konstruktion ähnlich wie beiden Garrards 301/401. Die hatten orginal ein Messinglager, die über die Jahre aber "einlaufen", also ein "mahlendes" Geräusch erzeugen.
Für deinen Pioneer halte ich die Delrin - Variante für besser, da auf der unteren Achsenspitze Druck erzeugt wird (es sei denn, dein Pioneer hat einen Spritzgussteller, der sehr wenig wiegt)..

Gruss Dirk
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Japan Vinyl für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#7
(02.12.2021, 11:44)Japan Vinyl schrieb: Hi Bastian,

also ist Nr. 3 ein Sprengring ?
Den Achsspiegel solltest du in der selben Dicke besorgen und verbauen wie das Orginal. Mir scheint die Konstruktion ähnlich wie beiden Garrards 301/401. Die hatten orginal ein Messinglager, die über die Jahre aber "einlaufen", also ein "mahlendes" Geräusch erzeugen.
Für deinen Pioneer halte ich die Delrin - Variante für besser, da auf der unteren Achsenspitze Druck erzeugt wird (es sei denn, dein Pioneer hat einen Spritzgussteller, der sehr wenig wiegt)..

Gruss Dirk

Hi Dirk,
Pos. 3 ist ein Sprengring genau. Ich weiß jetzt nicht genau was ein leichter Plattenteller ist ... Meiner ist auf jeden Fall Guss-Alu und wiegt um die 1,5 kg. Also wohl eher die leichte Variante.
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