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Ich schon wieder.....
Vor Weihnachten stolperte ich in den ebay-Kleinanzeigen über eine defekte Endstufe, Sony TA-N901 aus der Esprit-Serie.
Sehr selten...
Der verlangte Preis war natürlich nicht von dieser Welt, aber man konnte sich einigen.
Also frei nach Gimli:
"Sehr selten?
"Bauteile kaum noch zu bekommen?"
"Wenig Aussicht auf Erfolg?"
"Das Scheitern als Gewissheit?"
"Worauf warten wir noch?!"
Also einen Ausflug nach Köln gemacht, der als "Horrortrip nach Ehrenfeld" in meine persönlichen Geschichte eingegangen ist.
Wer am 28.12.2021 sich mit dem Bahnverkehr rund um Köln beschäftigt haben mag, wird wissen, was los war.
Die Endstufe ist an sich äusserlich gar nicht so übel, nach erster Durchsicht war zwei der Endstufentransistoren kurzgeschlossen.
Wer diese Endstufen kennt, der weiß, dass sich das zu einem ernsten Problem auswachsen kann, denn hier gibt es keinen Netztrafo, sondern ein Schaltnetzteil.
So sind beide Längsregeltransistoren sekundärseitig hin, kein Problem, es sind 2SA1169 und 2SC2773 von Sanken, die können problemlos durch 2SA1295 und 2SC3264 ersetzt werden.
Im Primärteil ist aber einer der vier Schalttransistoren 2SC2625 von Shindengen hinüber....
Ich kann mich erinnern, das diese Transistoren in alten Computernetzteilen verbaut waren, als ich solche noch reparierte.
Die Oszillatorschaltung ist sehr übersichtlich, da sollte eigentlich keine böse Überraschung lauern.
Erst mal weiter sehen, dann sind da noch die acht Elkos 470µF/120V und die SV-04, ob die noch alle funktionieren...
Schöne Baustelle....
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So...nachdem hier die Ersatzteile eintrudeln, kann es weitergehen.
Zunächst die 8 Stück 470µ/160V Elkos, die einen maximalen Durchmesser von 18mm haben dürfen.
Dann die Transistoren 2SC2626 von Inchange, dazu später mehr.
Die Glühlämpchen 6V für die Frontplatte.
Die Schaltung der Endstufe ist in den Ausgangsstufen relativ "Normal" und kein großes Problem.
Das Netzteil hingegen ist schon etwas anderes, eine selbstschwingende Gegentakt-Schaltung die ungeregelt mit festem Taktverhältnis schalten soll.
Mit 2 x2 Schalttransistoren 2SC2626, wovon einer defekt war.
Etwas schaltungstechnisch ähnliches steckt im Revox B-251, ich hatte so ein Netzteil mal vor Jahren repariert, dort waren die beiden BUW13A Transistoren defekt, Ursache dafür war ein kurzgeschlossener Elko 220µF/63V.
Hier habe ich diese chinesischen 2SC2626 bekommen, damit werde ich dann einen Problelauf wagen, ich denke, wenn die Schluss bekommen geht nicht viel mehr kaputt (siehe Schaltung).
Interessant ist die Längsregelung der Betriebsspannungen sowohl für die Vorstufen, als auch für die Endstufen selber.
Das ist eher ungewöhnlich.
Ich bleibe am Ball und werde weiter berichten.
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• mmulm, Casawelli, havox
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14.03.2022, 11:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.03.2022, 12:11 von scope.)
Wenn einer oder beide Transistoren im "Power Oszillator" gegen moderne Nachbauten oder Vergleichstypen ausgetauscht werden, verändert sich auch aufgrund anderer Halbleiterkapazitäten (Sperrschichtkapazitäten) so gut wie immer die Oszillatorfrequenz.
Sie fällt fällt dann schon mal von 20 KHz auf irgendwo zwischen 17 ind 19 KHz was bei ca. -85 dBV am Ausgang nicht tragisch, aber "unschön" ist.
Ich würde das zumindest im Auge behalten.
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Guten Morgen.
Also ich werde die Schalt-Transistoren im Netzteil wenn , dann alle vier auf ein Mal tauschen.
Sony empfiehlt das in der Service-Anleitung ebenfalls, als E-Teil gab es mal einen kompletten Satz.
Die Serviceanleitung, die ich habe, ist für die 120V~/60Hz-Ausführung, daher hätten in der 220V~/50HZ Version auch vier Stück 2SC2625 gereicht und R705 ist 180K/1W, sowie C709 und C710 sind 2,2µF/250V MKP.
Das Problem mit diesen Transistoren ist ja, dass heutzutage für derartige Anwendungen keine bipolaren Transistoren, sondern nur noch MOS-FET oder für höhere Leistungen IGBT eingesetzt werden.
die gab es aber 1981 noch nicht.
In modernen PA-Endstufen werden ja geregelte Halbbrücken-Resonanzwandler oder in der höchsten Leistungsklasse Vollbrücken-Resonanzwandler eingesetzt.
Die ganze Schaltung ist komplett ungeregelt, keine Schutzschaltung oder ähnliches ist zu erkennen.
In der Längsregelung ,die die +/-55V für die Endstufen regelt, waren ja auch beide Transistoren kurzgeschlossen.
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Guten Morgen.
Ich habe gestern die Endstufe eingeschaltet, zunächst kam ein pfeifendes Geräusch für ca 10 Sekunden, dann lief das Netzteil an, die Ausgangsspannungen entsprachen den Angaben im Schaltbild.
Die Ruheströme sind normal einstellbar und entsprechen den Angaben in der Service-Anleitung.
Mit dem "Mäusekino", den Statusanzeigen, muss ich mich noch auseinandersetzen, ich sehe nur die Anzeige "Protection" für ca 15 Sekunden, dann schalten die Relais der LS-Ausgänge.
Nach dem zweiten einschalten war das Pfeifen weg, nur die Anzeige "Protection" für 15 Sekunden, dann wieder das Schalten der Relais.
Nach meinen Recherchen könnten im Schaltnetzteil auch Transistoren vom Typ BUV48A passen, die gibt es noch Originaltypen von ST-Microelectronics.
Ich muss allerdings noch mit dem Oszilloskop das Schaltverhalten der Transistoren überprüfen.
Den großen Siebelko 2200µF/400V werde ich wohl auch noch tauschen.
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23.03.2022, 20:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.03.2022, 21:35 von hifitohop.)
Also die Transistoren schalten gut, ein astreines Rechtecksignal am Messpunkt.
Werde wohl den "dicken" Elko erstetzen, ein Nichikon 2200µF/500V Elko mit Schraubanschlüssen passt auch mechanisch exakt hinein..und ist gar nicht so teuer.
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23.03.2022, 20:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2022, 05:42 von scope.)
Welche Schaltfrequenz wird denn jetzt erreicht, und wie stark schlägt die Oszillatorfrequenz in die NF ein?
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Das muss ich noch überprüfen.
Der Elko misst sich recht gut, Kapazität und ESR-Werte sind gut.
Ich werde die Frequenzen messen und dann auf die BUV48A warten.
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26.03.2022, 10:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.03.2022, 10:10 von scope.)
Du schreibst, dass das Gerät bereits läuft...oder? Wozu musst du denn noch auf Bauteile warten? Verändert man die Transistoren des "Power Oszillators" im Schaltnetzteil, wird sich wahrscheinlich auch dessen Frequenz wieder ändern....Ich würde also erst dann messen, wenn alles komplett fertiggestellt ist, und nichts mehr verändert wird.
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Ja, aber dieses Problem mit dem gelegentlichen "Pfeifen" etwa 10 Sekunden nach dem Einschalten besteht noch.
Ich muss diesem Problem noch auf den Grund gehen, ist eventuell thermisch, mit Föhn und Kältespray
Eventuell auch Abweichungen bei den Daten der China-Transistoren untereinander...die Transistoren sind "UTC"-gestempelt.
Das möchte ich ausschließen, ausserdem traue ich den Dingern nicht...
Mit Inchange-Transistoren dagegen hatte ich recht gute Erfahrungen gemacht, auch mit Leistungstransistoren.
Ich hatte einige Dynacord-PA-Endstufen mit InChange MJ15023/15024 ausgestattet und laut Veranstalter tun die dort klaglos ihren Dienst.
Mein Frequenzzähler zeigt 19.532 Hz an.
Die Betriebsspannungen müsste ich mit dem Oszi überprüfen.
Klanglich bin ich sehr zufrieden.
scope:
Da ich es nur noch hobbymäßig mache, ist mein Messgeräte-Park sehr übersichtlich.
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26.03.2022, 11:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.03.2022, 11:22 von scope.)
Taiwan
http://www.unisonic.com.tw/english/about.asp
Die verstehen m.E. was davon.
19,5 ist imo OK.... Unter 18 hatte ich auch schon mal.
PS: Ein Hobby kann extrem kostspielig bzw. umfangreich werden. "Damit" hat das nichts zu tun
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Die Betriebsspannungen sind soweit in Ordnung, mit meinen Messgeräten kann ich keine Besonderheiten feststellen.
Ich betreibe die Endstufe zur Zeit in 4-Ohm Stellung des Impedanzwahlschalters.
Dadurch werden die Betriebsspannungen der Endstufenschaltungen nur mit +/-38V betrieben statt mit +/-55V wie in der 8-16 Ohm Stellung.
Das Gerät hat gestern einen unfreiwilligen mehrstündigen Probelauf überstanden, ich hatte schlicht vergessen ,es auszuschalten, als ich in die Stadt ging.
Das NT-Gehäuse wurde mollig warm, die Kühlkörper der Endstufen auch und die Temperaturanzeige zeigte "Mid" an.
Alles normal.
Also Ruheströme nochmal nachgestellt, Gleichspannung an den Ausgängen auf Null gestellt, man kann hier die Werte wirklich auf unter 1mV einstellen.
Jetzt noch die Ursache für das Pfeifen finden und dann kann ich mich an die Schönheitsreparaturen machen (einige Glühlämpchen erneuern).
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Und wie siehts aus? Läuft das „Schätzchen“ wieder wie sichs gehört,
oder pfeift die Endstufe immer noch???
Paar Bilder wären auch mal angenehm, davon lebt dieses Forum.
Grüße Klaus
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09.04.2022, 18:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2022, 18:30 von Florida Boy.)
Dass so ein Selbstschwinger (Netzteil) beim Einschalten mal kurz pfeift, ist normal. Hält es aber länger an - hier wurden 10 - 15 Sekunden genannt - ist es doch eher ein Zeichen dafür, dass der Starter irgendein Problem hat.
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Schönen Sonntag.
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Ich betreibe größere Verstärker/Endstufen an meinem 1000VA-Trenntrafo immer gern über den dazwischengeschalteten 22-Ohm/50W Vorwiderstand, wenn ich dem angschlossenen Gerät noch ncht so recht "vertraue".
Das kann schonender sein für die Geräte.
Den Widerstand kann ich dann durch einen Schalter überbrücken, sobald das Gerät angelaufen ist.
Ich hatte die TA-N901 nun mit überbrücktem Vorwiderstand eingeschaltet und das Pfeifen tritt nicht mehr auf, auch nicht nach dem "kalt"-einschalten.
Die Betriebsspannung im Einschalt-Moment ist durch diesen Vorwiderstand wohl etwas zu niedrig.
Ich werde nachher mal ein paar Fotos einstellen.
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• traveller, Florida Boy
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Hallo zusammen.
So, nachdem ich den Elko 47µF/400V ersetzt hatte und die Transistoren probeweise durch original Telefunken BUV70, die ich für sage und schreibe 29 Cent pro Stück als NOS von Pollin hatte, tauschte, ist das Anlaufverhalten jetzt optimal.
Ansonsten funktioniert sie wieder einwandfrei, das "Mäusekino" ist mit neuen Glühlämpschen bestückt.
Bei einem Test in der Audio im Jahre 1983 bemängelte man die "schwammigkeit" im Bassbereich und führte das auf das Schaltnetzteil zurück.
Kurz: Die Endstufe fiel beim Test durch.
Ich kann das nicht nachvollziehen.
Nun wartet schon ein neuer, seltener, extravaganter Patient: Der "Wikinger",ein Gerät norwegischer Herkunft.
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Perfekt....Vielen Dank für den tollen Reparaturbericht, und die vielen interessanten Bilder und Informationen.
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16.06.2022, 11:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2022, 11:58 von hifitohop.)
Ja.. habe Probleme mit dem foto-hochladen.
Wie geht das eigentlich hier ganz "normal" von der Festplatte?
Nicht von diesen windigen Fotohostern, wo man dann nach gefühlt 48 Stunden nur noch die Logos zu sehen bekommt.
Dann kann ich gern welche nachreichen.
Und wenn mein bald folgender Bericht über den Wikinger, die Electrocompaniet Ampliwire 250, nicht interessiert..auch gut.
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Unten auf add image to post und dann zur quelle auf Deinem Rechner. Aufs Bild, öffnen et voilà.
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(16.06.2022, 11:57)hifitohop schrieb: Und wenn mein bald folgender Bericht über den Wikinger, die Electrocompaniet Ampliwire 250, nicht interessiert..auch gut.
Doch. *Mich* interessiert der. Betreibe selber EC (aber nicht so einen Brocken), hab immer beim Werkskundendienst reparieren lassen müssen, bin also für Einblicke höchst dankbar.
Also nur zu. Und das mit den Bildern klappt auch irgendwann. (Ich nutze einen der "windigen" Hoster - abload. Bis jetzt keine Klagen.)
Cheers
Frank
To me, "drink responsibly" means don't spill it. (John Cleese)
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Also bitte, ich sahe mal wieder Wald vor lauter Bäumen nicht.
Ich habe leider keine weiteren Bilder gemacht....
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