10.08.2013, 14:36
Nachdem Bäcker Schmidt überlegt hatte, in der Bäckerzeitung nix mehr zu schreiben, gibt es jetzt aber doch wieder neues aus der Backstube
1981 kam Marantz mit dieser Vor-/Endverstärkerkombination auf den Markt. Die SC-8 (Vorverstärker) und SM-8 (Endverstärker) aus der so genannten Esotec-Serie, lösten ihre Vorgänger SC- und SM-6 ab. Die Besonderheit dieser 16,3 kg schweren Endstufe liegt darin dass ab einer bestimmten Leistung (ca. 30 Watt) von Class-A auf Class-B umgeschaltet wird - es sind also je zwei Endstufen (eine kleine und eine große) pro Kanal vorhanden, die große leisten jeweils 120W sinus an 8 Ohm. Der Vorverstärker erhielt einen MC-Eingang. Diese Kombi wurde recht teuer angeboten und leider nur in Japan mit unglaublich hübschen Holzgehäusen ausgeliefert.
(Bild von Audio Database)
Bei mir musste ein arg misslungener Reparaturversuch korrigiert werden, da der Vorreparateur leider keinen Zugriff auf gute, alte Sanken-Transistoren hatte und statt dessen Nachbauten aus China einbaute, die die Endstufe zu häufigem Abschalten unter lautem Gebrumm veranlasste. Ebenso habe ich die Drahtzementwiderstände gegen Metallbandwiderstände ausgetauscht - mehr aus optischen Gründen zwar - aber das gehört halt so. Ausserdem gab es noch neue Lampen, zudem wurden die Relaiskontakte mit Metarex poliert.
Ein Blick in die geöffnete Endstufe zeigt links den fetten Netztrafo, darüber die heat-pipe (ein relativ kleiner Kühlkörper mit einem geschlossenen Kupferrohr daran, der die Wärme mit einer Kühlflüssigkeit im Innern des Rohres rasch abtransportiert) - diese war in den frühen 80ern stark in Mode. Rechts neben dem Trafo vier Elkos (zwei für die kleinen Endstufen, zwei für die großen).
Ein Blick unter die Treiberplatine, dort schmiegt sich eine Class-B-Endstufe mit vier Sanken-Transistoren (2SA1186 und 2SC2837) an das heat-pipe-Rohr. Davor die Metallbandwiderstände mit jeweils 0,27 Ohm/5 W.
Nun ist die gesamte Endstufe zu sehen, natürlich ohne das Holzgehäuse aus Japan (würde sich fast lohnen, es von Niko nachbauen zu lassen!) und leider auch ohne die Abdeckung vorne unten, hat der Besitzer nicht mitgeschickt.
Von vorne dominiert das typische Marantz-Blau, auch wenn es hier nur indirekt angeleuchtet wird.
Die Endstufe wirkt hochwertig zurückhaltend, macht auf mich aber innen leider keinen sehr hochwertigen Eindruck. Irgendwie hat da schon der kaufmännische Rotstift aus Holland (Philips) schon in Japan bei Superscope regiert.
Noch ein Blick von hinten, beeindruckend ist der goldfarbene Hammerschlaglack der Gehäuse bei dieser Kombination, so etwas findet sich sehr selten.
Der Vorverstärker SC-8 ist in der gleichen Art und Weise aufgebaut. Schiebeschalter überwiegen hier, allerdings von Bowdenzügen durch Drehbewegung oder kippen betrieben. Das Ausgangsrelais wurde erneuert, ebenso wie sechs Netzelkos, da sich diese bereits deutlich wölbten an der Kappe oben. Die 820µF wurden alle durch 1000µF ersetzt, beide Geräte wurden auch auf 240 Volt umgestellt.
Eine auffällige Besonderheit der Esotec-Reihe sind die getrennten Bass- und Höhenregler für jeden Kanal.
Für so eine Kombination musste man seinerzeit zwischen vier und fünf Tausend DM hinlegen, was schon viel Geld war. Ein etwa gleichstarker Vollverstärker war 1981 für etwa 1200-1500 DM zu haben.
Der obligatorische Blick von hinten auf den Vorverstärker beschließt den heutigen Beitrag.
Die Geräte wurden sorgfältig und preiswert überarbeitet, spielen wieder frisch auf - wurden aber nicht revidiert im Sinne von "alle Bauteile, die kaputt gehen könnten, wurden ausgewechselt". Ich bitte dies dem Bäcker Schmidt nachzusehen. Er backt halt normale Brötchen, nicht weil es die besten sind, die es gibt, sondern weil die allermeisten Leute genau solche haben wollen.
1981 kam Marantz mit dieser Vor-/Endverstärkerkombination auf den Markt. Die SC-8 (Vorverstärker) und SM-8 (Endverstärker) aus der so genannten Esotec-Serie, lösten ihre Vorgänger SC- und SM-6 ab. Die Besonderheit dieser 16,3 kg schweren Endstufe liegt darin dass ab einer bestimmten Leistung (ca. 30 Watt) von Class-A auf Class-B umgeschaltet wird - es sind also je zwei Endstufen (eine kleine und eine große) pro Kanal vorhanden, die große leisten jeweils 120W sinus an 8 Ohm. Der Vorverstärker erhielt einen MC-Eingang. Diese Kombi wurde recht teuer angeboten und leider nur in Japan mit unglaublich hübschen Holzgehäusen ausgeliefert.
(Bild von Audio Database)
Bei mir musste ein arg misslungener Reparaturversuch korrigiert werden, da der Vorreparateur leider keinen Zugriff auf gute, alte Sanken-Transistoren hatte und statt dessen Nachbauten aus China einbaute, die die Endstufe zu häufigem Abschalten unter lautem Gebrumm veranlasste. Ebenso habe ich die Drahtzementwiderstände gegen Metallbandwiderstände ausgetauscht - mehr aus optischen Gründen zwar - aber das gehört halt so. Ausserdem gab es noch neue Lampen, zudem wurden die Relaiskontakte mit Metarex poliert.
Ein Blick in die geöffnete Endstufe zeigt links den fetten Netztrafo, darüber die heat-pipe (ein relativ kleiner Kühlkörper mit einem geschlossenen Kupferrohr daran, der die Wärme mit einer Kühlflüssigkeit im Innern des Rohres rasch abtransportiert) - diese war in den frühen 80ern stark in Mode. Rechts neben dem Trafo vier Elkos (zwei für die kleinen Endstufen, zwei für die großen).
Ein Blick unter die Treiberplatine, dort schmiegt sich eine Class-B-Endstufe mit vier Sanken-Transistoren (2SA1186 und 2SC2837) an das heat-pipe-Rohr. Davor die Metallbandwiderstände mit jeweils 0,27 Ohm/5 W.
Nun ist die gesamte Endstufe zu sehen, natürlich ohne das Holzgehäuse aus Japan (würde sich fast lohnen, es von Niko nachbauen zu lassen!) und leider auch ohne die Abdeckung vorne unten, hat der Besitzer nicht mitgeschickt.
Von vorne dominiert das typische Marantz-Blau, auch wenn es hier nur indirekt angeleuchtet wird.
Die Endstufe wirkt hochwertig zurückhaltend, macht auf mich aber innen leider keinen sehr hochwertigen Eindruck. Irgendwie hat da schon der kaufmännische Rotstift aus Holland (Philips) schon in Japan bei Superscope regiert.
Noch ein Blick von hinten, beeindruckend ist der goldfarbene Hammerschlaglack der Gehäuse bei dieser Kombination, so etwas findet sich sehr selten.
Der Vorverstärker SC-8 ist in der gleichen Art und Weise aufgebaut. Schiebeschalter überwiegen hier, allerdings von Bowdenzügen durch Drehbewegung oder kippen betrieben. Das Ausgangsrelais wurde erneuert, ebenso wie sechs Netzelkos, da sich diese bereits deutlich wölbten an der Kappe oben. Die 820µF wurden alle durch 1000µF ersetzt, beide Geräte wurden auch auf 240 Volt umgestellt.
Eine auffällige Besonderheit der Esotec-Reihe sind die getrennten Bass- und Höhenregler für jeden Kanal.
Für so eine Kombination musste man seinerzeit zwischen vier und fünf Tausend DM hinlegen, was schon viel Geld war. Ein etwa gleichstarker Vollverstärker war 1981 für etwa 1200-1500 DM zu haben.
Der obligatorische Blick von hinten auf den Vorverstärker beschließt den heutigen Beitrag.
Die Geräte wurden sorgfältig und preiswert überarbeitet, spielen wieder frisch auf - wurden aber nicht revidiert im Sinne von "alle Bauteile, die kaputt gehen könnten, wurden ausgewechselt". Ich bitte dies dem Bäcker Schmidt nachzusehen. Er backt halt normale Brötchen, nicht weil es die besten sind, die es gibt, sondern weil die allermeisten Leute genau solche haben wollen.