08.10.2014, 20:19
Moin Bastler!
Ich mache ja im Moment eine Umschulung zum Mechatroniker, seit Heute geht`s nun auch endlich mal an die Praxis.
Das (richtige) Löten ist nun erstmal Thema, bevor es dann endlich an weiterführende Themen geht.
Folgendes haben wir nun Heute an Info`s bekommen, bevor wir dann endlich mal loslegen durften.
Das Löten ist ein Verfahren zum verbinden von Metallen, bei dem mit Hilfe des Lötzinns met. Werkstoffe verbunden werden. Hierbei liegt der Schmelzpunkt des Lotes immer tiefer als der der zu verbindeneden Metalle. (jaja )
Die Werkstoffe werden mit dem Lot benetzt, aber nicht angeschmolzen.
Unter Benetzen versteht man hierbei einen rein metallischen Kontakt zwischen Lot und Grundwerkstoff, der durch Ashäsion zustande kommt.
Adhäsion ist die Haftung von Stoffen aneinander, Diffusion die molekulare Verbindungvon 2 Stoffen.
Das Weichlöten (nicht die Weichflöten!) findet bei einer Temperatur von unter 450 Grad statt, in der Elektronik beträgt die übliche Areitstemperatur um 330 Grad.
Verwendete Hilfsmittel:
1. Lötzinn
besteht aus Zinn-Blei Legierungen, meist 60% Zinn, der Rest Blei, der Schmelzpunkt liegt bei 190 Grad.
Meist wird aber bei viel höherer Temperatur gelötet, nämlich um 330 Grad , der sog. Arbeitstemperatur.
Die zu verlötenden Werkstoffe sind oft von einer Oxidschicht überzogen.
Diese verhindern ein benetzen mit dem Lot.
Vor dem Löten müssen die Lötstellen also gereingt werden, dies übernimmt das sog. Flußmittel. (meist Kollophomium)
Dies wird als sog. Ader in das Lötzinn eingearbeitet. Das Flussmittel hat dabei einen tieferen Schmelzpunkt als das Zinn an sich. (logisch ne?)
Deshalb fließt es zuerst auf die Lötstelle und weicht die Oxidschichten auf, schließlich wird das Oxid durch das Zinn "beiseite geschoben".
Flußmittel müssen dabei folg. Aufgaben übernehmen:
-die Metalloberfläche schnell und vollständig benetzen
-Schmelzpunkt tiefer als das Zinn
-Oxide müssen gelöst werden
-Rückstände müssen sich leicht entfernen lassen
Lötkolben und Spitzen
Inzwischen werden fast ausschließlich Lötstationen verwendet, diese halten die Temp. stets konstant.
Die Spitzen sind in versch. Breiten (je nach Zweck) erhältlich.
Die Spitzen bestehen i.d.R. aus Kupfer, die mit einer Plattierung überzogen werden. (galvanische Überzugschicht).
Die Plattierung verhindert, das während dem Löten das Kupfer abgetragen wird.
Sonstiges nützliches Werkzeug:
-kleiner Seitenschneider
-Kreuz Pinzette
-Flach und Spitzzange
-Komponentenbiegegerät
-3te Hand oder gar Platinenhalter
Der Lötvorgang
1. Bauteile bestücken
Diese müssen sauber auf der Platine aufliegen (Komponenetenbiegegerät)!
So stimmen die abgebogenen Anschlußdrähte mit dem Rastermaß der Platine überein.
Optisch schöner, außerdem beugt es einem ablösen der Lötaugen von der Platine vor.
2. Anschlußdrähte kürzen
Vor dem Löten (!) mithilfe des Seitenschneiders! (ca 2 - 3 mm über der Platine)
Wg der mech. Belastung unbedingt vor dem Löten! Durch die mech. Beanspruchung können sich kleine Risse bilden, die im Laufe der Zeit zu Korrosion führen und die Lötstelle zerstören!
3. Lötspitze vorbereiten
Mit nassem Schwamm reinigen, so wird altes verbranntes Lötzinn und Flußmittelreste entfernt.
Anschließend neues Lötzinn auf dei Spitze aufbringen (wenig!)
So ist ein guter Wärmeübergang gewährleistet.
4. Lötstelle aufheizen
Damit das Zinn gut fließen kann, müssen die zu verlötenden Materialien auf dei gleiche Temp. aufgeheizt werden.
Nun berührt die Lötspitze die Lötstelle und heizt diese auf, dabei kommt das vorher aufgebrachte Lötzinn (auf der Spitze) zum Tragen.
5. Lötzinn aufbringen und fließen lassen
Lötzinn zugeben, lötspitze bleibt ca 1 Sekunde auf der Lötstelle!
So kann das Zinn rund um den Anschlußdraht fließen.
6. Lötstelle abkühlen lassen
Lötkolben entfernen und abkühlen lassen. Jede Erschütterung vermeiden!
Spitze nun nicht (!) am nassen Schwamm reinigen! Reinigung erfolgt unmittelbar vor der nächsten Lötstelle, da sich die Oxide sehr schnell ausbilden. (hohe Temp.)
7. Lötstellenkontrolle
- Anschlußdraht muß vollständig vom Lötzinn umflossen sein
- Oberfläche muß glatt und homogen sein (Glanz)
- Umrisse der verlöteten Teile sind sichtbar
So das waren die Infos die wir bekommen haben, interessieren würden mich nun eure Ergänzungen und v.a. praktischen Tipps!
Ich habe ernsthaft vor das Löten und alles weiter zu lernen um möglichst viele Klassiker in der Zukunft retten zu können. Bin für jeden Tip dankbar!
Also ich bitte um rege Beteiligung und bitte schonmal um Verständnis, das ich nur sporadisch antworten werde, da ich im Moment echt viel zu lernen habe.
Duale Grüße
Jens
Ich mache ja im Moment eine Umschulung zum Mechatroniker, seit Heute geht`s nun auch endlich mal an die Praxis.
Das (richtige) Löten ist nun erstmal Thema, bevor es dann endlich an weiterführende Themen geht.
Folgendes haben wir nun Heute an Info`s bekommen, bevor wir dann endlich mal loslegen durften.
Das Löten ist ein Verfahren zum verbinden von Metallen, bei dem mit Hilfe des Lötzinns met. Werkstoffe verbunden werden. Hierbei liegt der Schmelzpunkt des Lotes immer tiefer als der der zu verbindeneden Metalle. (jaja )
Die Werkstoffe werden mit dem Lot benetzt, aber nicht angeschmolzen.
Unter Benetzen versteht man hierbei einen rein metallischen Kontakt zwischen Lot und Grundwerkstoff, der durch Ashäsion zustande kommt.
Adhäsion ist die Haftung von Stoffen aneinander, Diffusion die molekulare Verbindungvon 2 Stoffen.
Das Weichlöten (nicht die Weichflöten!) findet bei einer Temperatur von unter 450 Grad statt, in der Elektronik beträgt die übliche Areitstemperatur um 330 Grad.
Verwendete Hilfsmittel:
1. Lötzinn
besteht aus Zinn-Blei Legierungen, meist 60% Zinn, der Rest Blei, der Schmelzpunkt liegt bei 190 Grad.
Meist wird aber bei viel höherer Temperatur gelötet, nämlich um 330 Grad , der sog. Arbeitstemperatur.
Die zu verlötenden Werkstoffe sind oft von einer Oxidschicht überzogen.
Diese verhindern ein benetzen mit dem Lot.
Vor dem Löten müssen die Lötstellen also gereingt werden, dies übernimmt das sog. Flußmittel. (meist Kollophomium)
Dies wird als sog. Ader in das Lötzinn eingearbeitet. Das Flussmittel hat dabei einen tieferen Schmelzpunkt als das Zinn an sich. (logisch ne?)
Deshalb fließt es zuerst auf die Lötstelle und weicht die Oxidschichten auf, schließlich wird das Oxid durch das Zinn "beiseite geschoben".
Flußmittel müssen dabei folg. Aufgaben übernehmen:
-die Metalloberfläche schnell und vollständig benetzen
-Schmelzpunkt tiefer als das Zinn
-Oxide müssen gelöst werden
-Rückstände müssen sich leicht entfernen lassen
Lötkolben und Spitzen
Inzwischen werden fast ausschließlich Lötstationen verwendet, diese halten die Temp. stets konstant.
Die Spitzen sind in versch. Breiten (je nach Zweck) erhältlich.
Die Spitzen bestehen i.d.R. aus Kupfer, die mit einer Plattierung überzogen werden. (galvanische Überzugschicht).
Die Plattierung verhindert, das während dem Löten das Kupfer abgetragen wird.
Sonstiges nützliches Werkzeug:
-kleiner Seitenschneider
-Kreuz Pinzette
-Flach und Spitzzange
-Komponentenbiegegerät
-3te Hand oder gar Platinenhalter
Der Lötvorgang
1. Bauteile bestücken
Diese müssen sauber auf der Platine aufliegen (Komponenetenbiegegerät)!
So stimmen die abgebogenen Anschlußdrähte mit dem Rastermaß der Platine überein.
Optisch schöner, außerdem beugt es einem ablösen der Lötaugen von der Platine vor.
2. Anschlußdrähte kürzen
Vor dem Löten (!) mithilfe des Seitenschneiders! (ca 2 - 3 mm über der Platine)
Wg der mech. Belastung unbedingt vor dem Löten! Durch die mech. Beanspruchung können sich kleine Risse bilden, die im Laufe der Zeit zu Korrosion führen und die Lötstelle zerstören!
3. Lötspitze vorbereiten
Mit nassem Schwamm reinigen, so wird altes verbranntes Lötzinn und Flußmittelreste entfernt.
Anschließend neues Lötzinn auf dei Spitze aufbringen (wenig!)
So ist ein guter Wärmeübergang gewährleistet.
4. Lötstelle aufheizen
Damit das Zinn gut fließen kann, müssen die zu verlötenden Materialien auf dei gleiche Temp. aufgeheizt werden.
Nun berührt die Lötspitze die Lötstelle und heizt diese auf, dabei kommt das vorher aufgebrachte Lötzinn (auf der Spitze) zum Tragen.
5. Lötzinn aufbringen und fließen lassen
Lötzinn zugeben, lötspitze bleibt ca 1 Sekunde auf der Lötstelle!
So kann das Zinn rund um den Anschlußdraht fließen.
6. Lötstelle abkühlen lassen
Lötkolben entfernen und abkühlen lassen. Jede Erschütterung vermeiden!
Spitze nun nicht (!) am nassen Schwamm reinigen! Reinigung erfolgt unmittelbar vor der nächsten Lötstelle, da sich die Oxide sehr schnell ausbilden. (hohe Temp.)
7. Lötstellenkontrolle
- Anschlußdraht muß vollständig vom Lötzinn umflossen sein
- Oberfläche muß glatt und homogen sein (Glanz)
- Umrisse der verlöteten Teile sind sichtbar
So das waren die Infos die wir bekommen haben, interessieren würden mich nun eure Ergänzungen und v.a. praktischen Tipps!
Ich habe ernsthaft vor das Löten und alles weiter zu lernen um möglichst viele Klassiker in der Zukunft retten zu können. Bin für jeden Tip dankbar!
Also ich bitte um rege Beteiligung und bitte schonmal um Verständnis, das ich nur sporadisch antworten werde, da ich im Moment echt viel zu lernen habe.
Duale Grüße
Jens