Zitat:Ich sehe das von Armin beschrieben Messverfahren so: Die Ingenieure bei Kenwood haben festgestellt daß der Ruhestrom der Endstufen zu hoch ist, die Geräte werden zu warm und fallen im Markt aus. Man hat festgestellt daß man den Ruhestrom heruntersetzen kann und ganz sicher das auch mit den notwendigen Meßverfahren validiert.
Hallo,
es muss (oder sollte) aber einen triftigen Grund geben, warum du das so siehst, oder mit anderen Worten : Woher stammen die nötigen Informationen, um zu deiner Sichtweise zu gelangen?
Meine tägliche Laborerfahrung zeigt wie bereits beschrieben eine andere "Sichtweise", die ganz nebenher auch näher belegt werden könnte.
Das Verfahren der Arbeitspunkteinstellung beschränkt sich nicht auf ein Modell von Kenwood, sondern ist auch allgemein auf andere Endstufen übertragbar. Entweder hält man sich an die Vorgaben im Manual, oder man ermittelt (warum auch immer) günstigere Werte. Das kann man aber nicht anhand eines Oszillogramms machen, da man unter ca. 0,3% THD nichts mehr erkennt.
Ich komme den Befürwortern dieser Methode soweit entgegen, dass es zum Betrieb ausreicht, und die allermeisten Menschen das ungünstige Klirrspektrum niemals bemerken würden.
Trotzdem ist es unterm Strich keine geeignete Methode.
Zitat: Aber wie bringt man dieses Verfahren der individuellen Anpassung in die einfachen Werkstätten, die keine aufwendige Meßtechnik bereitsstellen können?
Eine Werkstatt hat immer Zugang zu einer 50 € Soundkarte. Als Reparierer würde (zumindest bei mir) sehr schnell der sehnliche Wunsch nach besseren (immer noch preiswerten) Messgeräten aufkommen, aber das ist anscheinend nicht auf alle übertragbar.
Es sollte doch in der Natur des Technikers liegen, sich bei Interesse an Hifitechnik mit der Zeit zu verbessern.
Zitat:Diese Vorgehensweise ist in der Industrie üblich. Machen wir übertragen in der Firma in der ich arbeite auch so
Dein Beispiel wäre einleuchtend, WENN nach der vorgeschlagenen Oszilloskopmethode sichergestellt wäre, dass die Kenwood ein Klirrspektrum (und einen Gersamtklirr) erreicht, der dem Optimum nahe kommt. Aber genau das ist mit dieser Methode eben nicht gewährleistet.
Man könnte allenfalls sagen "Es ist besser als garnix"
Und das stimmt dann auch.
Gruß
Scope