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Normale Version: Kenwood KA-305 Verstärker, Endstufenreparatur Nr.4
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(21.09.2015, 18:39)scope schrieb: [ -> ][Fakt ist aber, dass man sich in manchen Verstärkerschaltungen durch zu langsame Stromverstärkungstransistoren (also die Endtransistoren) eine Oszillation der Schaltung einbauen kann.
Könntest du das bitte etwas genauer erläutern?
Zitat:Könntest du das bitte etwas genauer erläutern?

Ich will es versuchen.
Die "open loop bandbreite" eines Hifi-Verstärkers wird -ohne Kompensation- weitgehend durch der Wahl der Leistungstransistoren begrenzt. Ihre Transitfrequenz ist normalerweise die niedrigste im System.
Durch die Gegenkopplung wird A auf das gewünschte Maß eingestellt. Verändert man in diesem "aufeinander abgestimnten System etwas, was die olb z.b auf 1/3 herabsetzt, verliert die Schaltung bei höheren Frequenzen und höher Verstärkung an Phasenreserve. Dazu kommt noch, dass die Kapazitäten zwischen den (neuen) Transistoranschlüssen zunehmen, und dass es zu Phasenveränderungen kommen kann.
Das alles kann -je nach Schaltung und Auslegung- zu einer Mitkopplung kommen, was nichts anderes als Oszillation bedeutet.
Es geht um die Beibehaltung der Stabilität unter allen Bedingungen. Ich meine damit nicht "unbedingt", dass der Verstärker schon nach dem Einschalten schwingt, was hier nicht zu erwarten, aber auch nicht ausgeschlossen ist.

Was man übrigens auch noch beobachten kann ist die Zunahme an Basisstrom bei hohen Frequenzen, die der um den Faktor 3 bis 10 fach langsamere Transistor aus den Treibern benötigt.
Das macht sich dann an einer Messung "THD vs. Frequenz" deutlich, wenn der Klirr nach oben hin deutlicher ansteigt als es vorher war.

Ob es in diesem Gerät selbst unter Extrembedingungen Probleme gibt kann ich nicht vorhersagen. Das musst du in spice simulieren, und dir die Modelle besorgen. Oder du prüfst das am Objekt selbst, was m.E. sicherer und näher an der Praxis ist.

Leider konnte ich für die Originaltransistoren kein richtiges Datenblatt auftreiben. Die gelisteten Vergleichstypen haben aber durch die Bank eine 5 bis 7 fach höhere Transisftequenz.

Ob man dem Gerät damit "Gewalt" antut müsste man am Ende nachmessen (links/rechts vergleichen).

Ich gehe nicht davon aus, dass es zu sofortiger Oszillation und schweren Problemen kommt
Ich gehe ganz und garnicht davon aus, dass jemand die Verwendung von TIPXXX -in diesem Verstärker- irgendwie hören könnte.
Ich gehe aber davon aus, dass die Messwerte des reparierten Kanals ziemlich deutlich nach unten degradiert werden, was aber TOTAL egal ist. Ohne das zu "wissen" (wenn es denn so ist) hätte es ja ebenfalls nicht gestört. So läuft es ja tagtäglich ab. Wer prüft schon nach, was nach der Reparatur eigentlich los ist? Einer von 50? 2 von 50 ?

Und ich gehe davon aus, dass viel zuviel Wind um zwei transistoren für je 1 €in einem 30 bis 40 € VErstärker gemacht wird.....Das ich daran nicht ganz unschuldig bin, räume ich ein.
Technisch betrachtet sind die MT200 sicher geeigneter als die TIP oder BD.....aber sie sind einfach viel zu groß...Das muss nicht sein.
Danke für die Erklärung. Klingt plausibel. Ich wäre ja davon ausgegangen daß die closed-loop Bandbreite ebenfalls runtergeht und sich damit der Einfluß der Phasendrehung dadurch abschwächt.
Zitat:Danke für die Erklärung
Ist nicht direkt von mir, sondern wird in diverser Literatur und im Netz -in etwa- so dargestellt.

Zitat:Ich wäre ja davon ausgegangen daß die closed-loop Bandbreite ebenfalls runtergeht

Das kann und wird wohl auch der Fall sein. Möglicherweise aber auch unter Begleitung von Instabilitäten. Das kann man pauschal garnicht sagen, da die Konzepte und die Art der GK unterschiedlich ist. Mittlerweile werden so viele Wege gegangen, dass ein einziges Bauteil alles aus den Fugen bringen kann, während in althergebrachten Designs alles Mögliche verändert werden kann, ohne das es zu Problemen kommt.

Ich schreibe daher immer "kann"....Und die TIP würde ich selbst "aus Prinzip" nicht da einbauen, obwohl es "wahrscheinlich" (vermutlich..LOL..usw) garnkeine Probleme geben wird.
So habe mich jetzt für den SC 3182/SA 1265 entschieden. Das Gehäuse sollte gut in den alten Kenny passen und standesgemäß wirken. Die Transitfrequenz liegt bei 30MHz, müsste reichen oder? Auch von den elektrischen Daten schaut das super aus. Er ist nicht so überdimensioniert. Noch Einwände? Drinks

Ich bin übrigens kein Neuling in der Elektronik. Ich habe erst letztens einen Röhrenvorverstärker entworfen und gebaut. Ich hatte nur halt absolut keinen Überblick über den Transistormarkt mit den Tausenden Typen, musst du mir verzeihen Freunde

Werde jetzt auch noch sämtliche Elkos im Amp ersetzten um auf Nummer sicher zu gehen. Kostet ja eh fast nix. Raucher

Gruß und nochmal danke für sämtliche Hilfe Dance3 Thumbsup
Zitat:Ich bin übrigens kein Neuling in der Elektronik. Ich habe erst letztens einen Röhrenvorverstärker entworfen und gebaut.

OK, da das jetzt raus ist, will ich ebenfalls die Hosen runterlassen:

Mein Papa heisst Clark Kent und arbeitet beim Daily Planet. Drinks
Lol1
Der Clark Kent alias Kal-El, Sohn von Jor-El? Sad2
den wollte ich früher gern mal persönlich erleben ...
interessant, daß er nen Sohn hat und toll, daß der auch hier ist.Oldie
Zitat:
OK, da das jetzt raus ist, will ich ebenfalls die Hosen runterlassen:

Mein Papa heisst Clark Kent und arbeitet beim Daily Planet. Drinks

Na dann schöne Grüße an Superman Drinks

Mag ja sein das du ein echter Experte auf deinem Gebiet bist aber warum man deswegen gleich einen Hilfesuchenden lächerlich machen muss, ist mir schleierhaft. Naja ist mir auch egal, ich weiß ja wohl selbst, was ich entwickelt habe und was funktioniert. Das ich auch noch lange nicht alles weiß ist mir auch klar und deshalb frage ich hier auch nach. Aber da du ja so ein Witzbold bist, nehme ich das einfach mal mit Humor. Jester

MfG Flo
Zitat: .... ich weiß ja wohl selbst...was ich entwickelt habe

Lass mich raten?

* Einen Schmalfilm?
* Selbstbewusstsein?
* Eine Schriftrolle?

Zitat: Aber da du ja so ein Witzbold bist, nehme ich das einfach mal mit Humor.

So war das auch geplant. LOL
Zitat:Lass mich raten?

* Einen Schmalfilm?
* Selbstbewusstsein?
* Eine Schriftrolle?

Du hast mich durchschaut, Ich habe ein geheimes Fotoentwicklungslabor Jester

In Wirklichkeit ist es:

*Ein Röhrenverstärker
*Mehrere Lautsprecher
*Und ich kümmere mich um die Elektronik in mehreren Einrichtungen unseres Dorfes

Nur um mal so bissle was zu nennen. Du siehst ich habe schon Erfahrungen im Bereich der Elektronik aber es ist noch nicht so viel. Ich hätte die Reperatur des Kennys auch hinbekommen ohne jetzt hier im Thread zu fragen. Ich hätte dann halt die Transen genommen welche der TE auch schon mit ERFOLG verwendet hat. Ich habe hier nur gefrag weil ich dachte ihr könnt mir noch paar Tipps geben weil man bekanntlich ja nie auslernt. Warum man jetzt nur wegen dem Gehäuse eines Transitors, jemanden der auf dem Gebiet noch nicht so bewandert ist, so verunsichert das verstehe ich halt nicht. Aber Okay wenn das deine Art ist aber dann solltest du es dir vlt. verkneifen zu antworten. Raucher

MfG
Heee Leute, nun macht aus meinem einfachen Rep-Thread mal keine Doktorarbeit!

Und ein KA 305 ist ja nun auch kein TOL High End Verstärker ala KA 907 oder so...
Zitat: Du siehst ich habe schon Erfahrungen im Bereich der Elektronik ....
Nö....sehe ich nicht. LOL Ich sehe aber, dass du das geschrieben hast.

Zitat:....das verstehe ich halt nicht.
Weisst du, wenn ich hier darüber schreiben würde, was ich alles nicht verstehen kann, dann wäre das seitenfüllend....Das will aber niemand wissen.Drinks

Zitat:aber dann solltest du es dir vlt. verkneifen zu antworten.
Sollte ich das? ...nö, mach ich nicht. LOL
So...und jetzt muss ich mit Papa erstmal die Welt retten. Lex Luthor plant wieder was mit einem Kenwood Verstärker Lol1
Hat von euch jemand eine Idee wie man die Rückwand des Verstärkers konservieren könnte, denn sie hat schon leicht Rost angesetzt. Bei den anderen Teilen konnte ich ja einfach entrosten und neu lackieren aber bei der beschrifteten Rückwand geht das ja schlecht. Ob da Klarlack hilft? Hat da jemand Erfahrungen mit?

Dance3
Hey Liebes Hifi-Volk.

Bei dem Kenwood den ich reparieren wollte scheint noch mehr kaputt zu sein. Ich habe ihn heute nochmal durchgemessen und gemerkt das, wenn der Transitor augebaut ist am Collektor 86V anliegen. Allerdings nur bei den NPN. Am Emitter liegen normale 38V an. Bei der Basis messe ich bei allen aber auch über 20V. Das ist ja wohl kaum normal. Hat jemand eine Ahnung wo man den Fehler suchen sollte? Alles mit ausbauten Transistoren, hab nämlich keine Lust die neuen Transen gleich zu schrotten...

MfGDrinks
Da hast Du wohl beim Messen den falschen Bezugspunkt erwischt, wahrscheinlich gegen den negativen Zweig der Versorgung gemessen.

Das symmetrische Netzteil erzeugt nämlich nur ±40V.

Gruß Dirk
Und das ist dann die Ursache des ganzen!

Messe bitte alle Spannungen an den Transistoren der Endstufe, denn da ist noch ein faules Ei irgendwo!
Danke euch für die Antworten, ihr hattet natürlich recht. Die Spannungen sind normal.

Eine Sache verwundert mich aber noch: Das Netzteil liefert 44V aber die Elkos zur Glättung sind nur für 42V ausgelegt. Außerdem sind sie nach dem Ausschalten schon nach 5-10s leer. Ziemlich ungewöhnlich für 6800uF Kondis oder?

Grüße Drinks
Zitat:Das Netzteil liefert 44V aber die Elkos zur Glättung sind nur für 42V ausgelegt.

Das liegt daran, dass zur Zeit der Herstellung nur ca. 38 bis 40 V anstanden.
Wie wir ja alle wissen, wurde ab ca. 1987 die Netzspannung um gut 10V erhöht.
Diese "Überspannung" verkraften die Teile durchaus.

Zitat: Außerdem sind sie nach dem Ausschalten schon nach 5-10s leer. Ziemlich ungewöhnlich für 6800uF Kondis oder?

Das hängt ganz davon ab, welcher Strom nach dem Ausshalten noch fliesst. Sollten sie sich völlig unbelastet so verhalten, dann ist das zunächst unwahrscheinlich -und- natürlich nicht ok.
Zitat:Das hängt ganz davon ab, welcher Strom nach dem Ausshalten noch fliesst. Sollten sie sich völlig unbelastet so verhalten, dann ist das zunächst unwahrscheinlich -und- natürlich nicht ok.

Also ausbauen, aufladen und dann an nem Widerstand entladen und dann gucken wie lange das brauch oder?
Wozu sollte das gut sein?
Na um zu gucken ob die Elkos noch gut sind oder?

Der Karsten

Zitat:Eine Sache verwundert mich aber noch: Das Netzteil liefert 44V aber die Elkos zur Glättung sind nur für 42V ausgelegt. Außerdem sind sie nach dem Ausschalten schon nach 5-10s leer. Ziemlich ungewöhnlich für 6800uF Kondis oder?
vielleicht hilft, die Elkos als Wasserfaß vorzustellen, wo durch ne 100er Leitung Wasser rein und ne andere 100er Leitung Wasser raus fließt ...
wenn der Zulauf abgedreht wird, ist bei offenem Ablauf schnell leer, wenn der Ablauf auch zu ist, darf das Wasser im Faß nicht schnell sinken, denn dann is de Faß karpottTease
Zitat:Na um zu gucken ob die Elkos noch gut sind oder?

Dir würde dann immer noch jeder Vergleich fehlen, da dir die Zeiten an bestimmten Lasten (Widerständen) fehlen.
Und funtionieren würde er mit extrem schlechten Kondensatoren grundsätzlich immer noch. Du kannst also erstmal zusehen, dass er halbwegs korrekt funktioniert:
(01.10.2015, 18:33)Gorm schrieb: [ -> ]vielleicht hilft, die Elkos als Wasserfaß vorzustellen

Der beliebte Vergleich mit dem Wasserfass (oder auch Glas) hinkt zudem. Ein Kondensator wird nicht "voll" wie ein Fass.

Gruß Ulrich
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