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Normale Version: Effektive Tonarmmasse, ich bin zu blöd
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Tach zusammen,

um den Sachverhalt zu begreifen.
Ich stelle den Tonarm mit Tonabnehmer nach Einrichtung mit der Schön-Schablone durch das Drehen mit dem Gegengewicht so ein, dass er in der Waage steht. Dann stelle ich das Auflagegewicht ein. Dann wirken doch nur durch die Nadel sagen wir mal 2g ein, die ich auch eingestellt und nachgemessen habe. Ich verstehe, dass die Compliance der Nadel sich als Durchbiegen oder auch Nichtbiegen der Nadel auswirkt, wo wirkt jetzt aber die effektive Masse, wenn ich 2g eingestellt habe müssen doch auch nur 2g wirken?

zimbo

Aha, also ist die effektive Tonarmmasse die bewegte Masse des Tonarms. Kennt jemand den Wert für den Luxman TA-1?
Auf den Hifi Engine und Hifi Studio Seiten habe ich nichts gefunden.
Danke für den Link, Zimbo.
Grüße Edwin

zimbo

Näherungsweise kannst Du die eff. Masse dadurch bestimmen, indem Du das Gegengewicht und das System demontierst und dann den Arm am vordersten Punkt des Headshell auf einer Briefwaage o.Ä. wiegst.
Danke!
Man muss beachten, dass ein Masse weiter außen vom Drehpunkt ein höheres Trägheitsmoment hat. Vielleicht ist der Tonarm auf der Gewichtsseite so kurz, um das Trägheitsmoment zu reduzieren oder damit der PS nicht so tief baut LOL.
Der Abstand geht sogar quadratisch ein.
Das bedeutet, das bei wellige Platte die Schlaglöcher mehr die Nadel belastet, wenn die Massen weiter außen sind.
Ich stecke aber nicht so tief in der technischen Mechanik, wie die Maschbauer. Musste den Kram aber auch lernen als E-Techniker.
Ich gehe mal in erster Näherung von absoluter Steifigkeit und Härte aus.Tease
Gruß TW
Das mitter Masse ist so ein Ding. Im Prinzip ist ein Tonarm ein Feder-Masse- System. Eigentlich soll sich ja ausschließlich die Nadel bewegen, der Tonarm über der Rillenmitte still stehen. Durch die Rückstellkraft der Nadel kommt es aber dazu, dass der Tonarm auch schwingt, und zwar phasenversetzt gegensätzlich zur Nadel. Der Anspruch ist der, die Tonarmmasse im rechten Verhältnis zur Federsteife der Nadel so auszutüfteln, dass es dem Idealfall möglichst nahe kommt.
Der Tonarm ist ein Drehpendel, das über eine Feder (Nadelausleger) mit der eigentlichen Nadelspitze verbunden ist. Hier wird die Kraft und Bewegung ausgeübt. Die og. Phasenverschiebung tritt ein, wenn die Anregung in der Nähe der Eigenfrequenz erfolgt. Ist sie langsamer, folgt der Arm fast direkt, bei Resonanz um pi/2 und bei höhere Anrege-Frequenz kaum.
Wer geht ans Rechnen....
Wie gesagt: 1. Näherung...
Gruß TW
Um nochmal auf ganz oben einzugehen, die "2g", "Auflagegewicht", ist schlicht falsche Umgangssprache. Als der Newton noch Pond hieß, war eines dieser Ponde die jenige Kraft, die etwas mit der Masse von einem Gramm zur Erde zog. Faktisch muss es Auflagekraft heißen und stellt die Innigkeit des Kontaktes von Platte und Abnehmer dar, aber nur in senkrechter Richtung. Mit der Tonarmmasse hat das nix zu tun.
(25.02.2015, 18:51)zimbo schrieb: [ -> ]Näherungsweise kannst Du die eff. Masse dadurch bestimmen, indem Du das Gegengewicht und das System demontierst und dann den Arm am vordersten Punkt des Headshell auf einer Briefwaage o.Ä. wiegst.

Habe ich gemacht: 10 Gramm.
Tonarm ist der TA-1 von Luxman, habe ich vergessen zu erwähnen.
Für das Schwingungsverhalten hast du nur die "Massen" Differenz der Momente um die Drehachse bestimmt und zwar ohne System und Gegengewicht. Diese gehen aber erheblich in das Trägheitsmoment mit ein.
Ist es hoch so braucht man mehr Kraft oder eine längere Einwirkungsdauer, damit sich der Tonarm bei einer Welle hebt oder senkt.

Dein Tonarm hat dann beispielsweise nun eine Masse von 20 g, wenn er gleichförmig ist, die Lagerung und der hintere Stummel für Gewicht vernachlässigt wird. Wird wohl 30 g wiegen.
Bei einem Tonarm teilen sich die Briefwaage und die Aufhängung die Gewichtskraft der Masse.

Mit eine Federwaage misst man Gewichtskraft. Die Skale ist meistens aber in der Masseneinheit g angegeben. Hat man eine Balkenwaage , die vergleicht Massen und würde auf dem Mond das gleiche Ergebnis liefern. Nur um physikalisch mal genauer zu sein.

Nimm mal deinen hüpfenden Kapitän Haddock da weg, ich mag Timundstruppi, aber der nervt im Augenwinkel.
Gruß TW
Der Typ "Google" in mir LOL postet mal diese eine einfache Methode zur Ermittlung
von MiWo/Michael aus dem AAA

Zitat:Jaja, das Ungeheuer "effektive Masse" mal wieder.
Immer wenn ich von den wildesten Geschichten darüber lese, jucken mir die Finger, aber ich bin zu faul zum tippen.
Jetzt ist es soweit. Big Grin
Das ganze ist doch eigentlich nur ein Begriff für die HiFibranche. Technisch gesehen ist das nichts anderes, als ein Massenträgheitsmoment. Dieses kann man errechnen.
Es ergibt sich aus der Summe der einzelnen Massenmomente 2. Grades + die Summe der sog. Steineranteile.
Die Massenmomente 2. Grades errechnen sich zu Integral von z^2 über dM, die Steineranteile sind aber weitaus wichtiger mit Mi mal zi^2 (gehen also quadratisch ein, i als Laufindex für die einzelnen Massen, z.B. Headshell, Tonarmrohr, Gegengewicht etc.).
Zur Berechnung muss man aber sehr genau die Massenbelegung des Armes und/oder die Abstände der Schwerpunkte der einzelnen Massen zum Drehpunkt wissen, was schwer zu ermitteln ist.

hier wirds interessant
Zitat:Deswegen messe ich die eff. Masse meiner DIY Arme einfach wie folgt: Man befestigt an der Headshell (ohne Tonabnehmer) eine sehr (! Schwingt sonst zu schnell) weiche Feder, lenkt den Arm (je nach dem, ob das Massenträgheitsmoment in hor. oder vertk. Richtung gesucht ist, entscheidend ist eigentlich vertikal, da auch mit der Compl. meist die vertikale gemeint ist) horizontal/vertikal aus und stoppt eine bestimmte Anzahl Schwingungen.
Dieses wiederholt man einige Male, um einen gesicherten Mittelwert zu erhalten. Dann nimmt man die Feder ab und hängt an diese eine Masse (ich nehme Unterleg-Scheiben) und erhöht die Masse so lange, bis diese Masse für die selbe Anzahl Schwingungen die selbe Zeit benötigt.
Voila, man hat die effektive Masse des Armes gefunden.
Schönes WE Drinks
Sonst hat man keine Hobbys, oder? FloetLol1
Also so machen die Leute vom AAA das.
Wenn meine Frau sieht , daß ich eine Feder an meine Headshell befestige und dann mein Rohr hin und her schwinge, wird sie zum Telefon greifen und Hilfe holen.
Lol1Lol1Lol1
Alles eine Frage des Timings LOL
Wenn man es jetzt wirklich komplizieren mag, ist der Tonarm mit System und Nadel sogar ein Hebelgetriebe aus 3 Hebeln und 2 Gelenken mit verschiedenen Freiheitsgraden. Festlager in x-y-z sei der Drehpunkt des Tonarms, Loslager sei der Nadelauflagepunkt. Viel Spaß dann bei der Dynamischen Bestimmung.
Ham die Gezeiten nicht auch eine Auswirkung? Denker
(27.02.2015, 21:18)Tom schrieb: [ -> ]Ham die Gezeiten nicht auch eine Auswirkung? Denker

Ja, wenn der Dreher zum Ende der Ebbe direkt an der Wasserkante steht.
(27.02.2015, 21:11)isnogud schrieb: [ -> ]Also so machen die Leute vom AAA das.
nee, so macht das der Michael MiWo der wohl einen der besten Tonarme in Deutschland anbietet. nur weil ihr dem nicht folgen könnt, heißt das nicht das diese recht anschauliche Methode quatsch ist.
die erde war auch lange zeit ne scheibe....
Die Erde war immer rund.
Nicht zu vergessen die Farbe der Kabel...da hamwers wieder. Oldie
Ein polnischer Anführer einer größeren Sekte hatte diese Einsicht erst im ausgehenden 20. Jahrhundert. LOL
Aber mal im Ernst, ne Testplatte und ein Zweikanaloskar führt eher zu einem Ergebnis als alles rechnen.
Und dann zur Abwechslung mal Spaß am Musikhören haben. Einfach so.
wenn ich die effektive tonarmmasse mal gar net weiß? welchen der 3878 Tonabnehmer soll ich dann kaufen? solang kaufen+ausprobieren bis einer paßt?
Effektive Masse ist ein Umgangssprachlicher Begriff ähnlich "Stundenkilometer". Um wirklich was zu wissen, sollte man das Trägheitsmoment kennen. Dazu muss man zur Masse auch den Abstand der Masse zum Drehpunkt wissen, weil nur damit eindeutig beschrieben wird, welchen Widerstand der Arm der Rückstellkraft der Nadel entgegensetzt.
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