Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo zusammen,

diese Woche kam mein neuestes Bastelobjekt an. Die Verpackung war eher schlecht als Recht. Der Karton war zwar ausreichend groß, aber nur sehr spärlich ausgefüllt mit Zeitungspapier und Verpackungen von diversen Lebensmitteln (der Verkäufer ist scheinbar gerne Pizza und Vienetta Eis ) auch ein wenig Luftpolsterfolie hätte dem Receiver gut getan.

Aber zum Glück ist nichts passiert, mechanisch alles soweit heil.

so sieht er aus - ein wenig Patina von außen und ein paar Kratzer auf dem Echtholz-Häuschen


Innen sah es auch nich viel besser aus, aber noch im Rahmen, schien wohl in einem Ordentlichen Haushalt alt geworden zu sein


Die Front, auch ein wenig gealtert aber soweit OK


und


ich habe mir schon die Mühe gemacht und etwas geputzt und kann sich wieder sehen lassen
Stereo empfang ist da, nur schlägt das VU nicht aus da muss ich mal genauer hinsehen




Nun noch ein paar Worte zur technischen Seite

Soweit läuft der Receiver, mit dem großen Manko, die Endstufen sind extrem leise, was die Ursache ist, kann ich bis dato noch nicht sagen, dazu muss er nächste Woche erstmal auf den OP-Tisch.
Der Linke Kanal rauscht auch ein wenig, ich vermute stark, dass da ein Transistor die Hufe gerissen hat.
desweiteren scheint sich schon einmal jemand versucht zu haben


dieser 2sc546 wurde als Ersatz für einen 2sc1345 verbaut, passt soweit ich jetzt kurz geschaut hatte nicht so Recht als Ersatz (die Spannung passt nicht so Recht) als Ersatz habe ich 2SC1815 vorgesehen, die sollten doch passen?

Gleich noch eine Weitere Frage an die Spezialisten, wie bekomme ich die Birnen der Beleuchtung raus? Sind diese geschraubt?


Sandpapier und eine Flasche Schellack stehen schon bereit, jetzt geht es dem Holzhaus an den Kragen

Fortsetzung folgt ...

weitermachen bitte

Hatte Armin da nicht letztens was zu den Lampen? Sind die Drähte vielleicht direkt an die Lampen gelötet und dann in den Lampenkasten gesteckt?

um die Lampen sind noch so Gummitüllen, dass mit dem gesteckt, hatte ich schon vermutet, aber noch nicht getestet

es funktionieren ja alle Lampen, blos da ich einmal dabei bin, wollte ich gleich mal mit nachfragen wie die Ing's von Kenwood das gelöst haben

so, jetzt geht es an die frische Luft, etwas schleifen

Ein schöner Keni. Andreas ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

So zurück vom schleifen und mit drei Bildern vom geschliffenen Häuschen

noch flink ein Bild von vorher


und geschliffen






mal schauen ob ich nachher noch dazu komme die erste Schicht aufzutragen

die hellen Stellen an den Kanten kommen von fehlendem Furnier, da war das Gehäuse wohl irgendwann einmal angestoßen, da sind teils noch ziemliche Macken drin
ich hoffe, dass es nach dem finish nicht sonderlich auffällt

Vorsicht mit dem Lampen in der Gummitülle. Im Laufe der Jahre ist das Gummi meistens ziemlich bröselig geworden. Ich hatte mal ne Adresse in den USA, die die Lampen original mit dem Gummi nachgebaut haben, Preis war incl. Porto sogar noch ganz ok, wenn ich mich richtig erinnere.

Ich find den VK nur nicht wieder

Danke für den Hinweis Wilfried

die Tüllen sind aber noch schön weich und geschmeidig - hab ich wohl Glück gehabt

Das Furnier hat eine tolle Maserung. Andreas der Thread macht richtig Freude.

und das Schellack erst

lässt sich aber nicht ganz so einfach wie gedacht verarbeiten aber mit etwas Geduld ...

Wo liegt das Problem? Einfach zügig mit nem Ballen rüberwischen

Das Holz sieht gut aus. Hast Du den Schleifstaub aufgefangen für eine Mischung aus selbigem und Leim zur Reparatur von Macken?

Nein leider nix aufgefangen, war zu viel Wind auf Balkonien, aber passt schon soweit

Die erste Schicht Schellack ist schon drauf, morgen dann eine weitere und danach muss ich mal schauen, sieht aber schon sehr gut aus

Werde wohl noch einen feinen zwischenschliff machen und das Finish mit etwas dünnerem Mix fuer einen matten Glanz

klasse Ande

Gestern und heute hab ich dem Gehäuse ein neues Äußeres verpasst - schaut es euch an

erste Schicht Schellack - schon recht ordentlich


dann noch die zweite - aus einer anderen Perspektive


danach hat das ganze einen knappen Tag getrocknet und ich habe mit 320er Papier einen Zwischenschliff gemacht und anschließend mit etwas dünnerem Schellack eine weitere (Finale) Schicht aufgetragen


diese Schicht hat dann noch etwas Zeit gehabt zum trocknen, nebenher hatte ich mir ein altes Brett soweit geschliffen und ebenfalls mit Schellack bearbeitet gehabt um zu testen wie sich das schon recht Gute Ergebnis noch etwas verbessern lässt, ich habe dann mit einem feinporigen Schaumstoff probiert die Oberfläche zu bearbeiten und dies hat recht gut geklappt (mit nicht allzu viel Druck), die Oberfläche wurde etwas matter im Glanz (und glatt wie ein Babypopo) - so wie ich mir das ungefähr vorgestellt hatte

nun eine gereinigte und aufgearbeitete Gesamtansicht


zum Vergleich ein Bild von vorher (leider nicht die gleiche Perspektive und das gleiche Licht, ich denke man sieht den unterschied trotzdem recht gut)


wie schon angekündigt, geht es nächstes Wochenende weiter mit der Elektronik, an der schon fleißig jemand gebastelt hat

sieht schön aus Ande

bessre wie vorher

Top

Andreas klasse gemacht! Seeehr lecker!

Schön isser geworden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Klasse Ande

aber erst die Optik und dann die Technik ?

Sieht super aus Schellack kann was

Die Technik sehe ich als das kleinere uebel, da der keni ja prinzipiell laeuft, nur halt etwas viel zu leise und das sollte nicht das Problem sein

Die Endstufen Transistoren gibt es zwar nicht mehr aber dafuer ein gute Hand voll Ersatztypen, der Rest ist Fleißarbeit und ein Meter loetzinn

Danke fuer die Blumen rinks:

Gestern Nachmittag habe ich mich wieder dem Kenwood gewidmet und mir als erstes die Endstufe zu Gemüte geführt und die Rauscheengel 2SC1345 (und den 2SC546) gegen 2SC1815 getauscht (passen von den Werten her ganz gut, einzig fT ist mit 80MHz für den 1815 geringer als beim 1345 230MHz)

Danach lief die Endstufe wieder Rauschfrei, es gab aber immer noch Aussetzer, welche mit der üblichen Schalterkur schnell behoben waren - man waren die Schalter und Potis versifft
Wo gerade die Endstufe dran war, wurde provilaktisch auch gleich die STV-3 mit gewechselt, ob es nun nötig war, glaube nicht, ich hab es einfach mal getan danach war natürlich die Einstellung des Ruhestroms angesagt, meine Vorlage sagte mir 20mA, gesagt getan

Nun lief er wieder wunderbar und durfte gleich ein paar Stunden dudeln

heute Morgen ging es weiter, der Vorbesitzer hatte schon dran rum gelötet und diverse Elko's gegen axiale getauscht
das sah furchtbar aus und so hab ich in die Bastelkiste gegriffen und sodann gleich alle Elko's gegen neue getauscht, für die nächsten Jahre und ein einheitliches Bild



auch den Ruhestrom habe ich im Anschluss noch einmal kontrolliert und nachjustiert

Nun war ja noch das Meter welches sich nicht zuckte



zuerst habe ich die die Leitungen auf Durchgang geprüft, alles prima, auf der Tuner Platine ging es weiter, Widerstand i.o. Diode in Reihe ebenfalls Intakt, Diode parallel hinüber Typ: 1N60



nun gut, Ersatztypen heraus gesucht und mal flux in den Elektroladen gedüst - ein neues Relais sollte ja auch noch sein
Schade aber auch, keine Dioden die passen würden auf Lager, bzw. abgekündigt
nun ist guter Rat teuer (bei Conrad ist die Diode noch erhältlich zu 1,90€ das Stück) oder aber irgend einen Ersatz nehmen?

Da ich da nicht ganz so bewandert bin was da als Ersatz funktionieren würde, wollte ich gleich einmal in die Runde fragen, was würde an dieser Stelle als Ersatz funktionieren? (Dg11, links von TP2 im folgenden Bild)



Ein Relais habe ich aber bekommen



Der Austausch war nicht nur auf Grund der oxidierten Kontakte ratsam sondern auch weil wieder gebastelt wurde





Da wollte wohl jemand die Kontakte reinigen und hat gleich mal das Relais aufgebrochen


Zum Abschluss, noch ein paar Impressionen

Drehko


Netzteil


und die schöne grün beleuchtete Skala


Das wars vorerst, bis ich einen passenden Ersatz für die gebrochene Diode habe, danach geht es weiter ...

Gute Arbeit, ich wollt ich könnt das auch.

...nicht nur Du Volker.. geht mir genauso

Ande auch klasse Bericht und schön verständlich auch für mich beschrieben...
Bin auf weiteres gespannt....

Danke Danke

mit ein wenig Geduld und diversen schief gegangenen Versuchen komm ich mit der Materie auch immer besser zu Recht, ist halt wie mit so vielem, Fleißarbeit und diverses nachlesen, den Umbau der STV-3 Dioden habe ich mir auch blos bei Harald abgekuckt und auch die Tips von René und Armin und vielen anderen hier sind teilweise Gold wert und die Basteleinlagen von Lennart erst recht