Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Akai GXC-730D- wie zur Hölle zerlegen?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2

Ex-Pfälzer

Hallo Kollegen,

ich weiß schon, weshalb mir die A77 so sympathisch ist- sie ist LEICHT und LOGISCH aufgebaut.  Raucher
Dieses Akai hingegen ist die Ausgeburt des Wahnsinns. Ich denke, ein Auto ist schneller zusammengeschraubt, als dieses Tapedeck hier- und es besteht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch aus weniger Bauteilen.  Lipsrsealed2

[Bild: image.jpg]

[Bild: image.jpg]

Hat schon jemals jemand erfolgreich das Laufwerk eines Akai GXC-730D ausgebaut, OHNE dabei mehrere Herzanfälle zu bekommen?  Dash1

Was Schlimmeres habe ich wirklich selten gesehen.
Es sollen neue Riemen rein, weil das Zählwerk nicht mehr angetrieben wird- dadurch schaltet das Deck kurze Zeit später ab.
Außerdem dreht der rechte Wickel nur sehr mißmutig, hier ist alles verharzt (auf den Gummis ist teilweise eine grünlich-schleimige Schicht).

Die Front war einfach abzubauen- aber trotz vorliegendem Servicemanual ist mir nicht ansatzweise klar, wie man an die Riemen und die Mechanik rankommen soll?

Gibt es hier heiße Tips zum einfachen Zerlegen?
Ich denke, die Riemen bekomme ich sonst niemals da rein- mir erschließt sich nicht, was (und vor allem wie!) da abzuschrauben ist.

Viele Grüsse und vielen Dank,
Matthias
André hatte das 710er zerlegt hier der Link  Freunde

Ex-Pfälzer

Hi und vielen Dank für den Link! Freunde

Hatte ich die Tage schonmal angeklickt. Aber nachdem ich diesen Draht-, Schrauben-, und Blechteileverhau live gesehen habe, wars vorbei mit der Logik.

Ich frage mich, warum andere Hersteller es schaffen, gleiche Qualität bei weit weniger Wahnsinn und deutlich mehr System hinzubekommen?
Evtl. kann André noch was dazu schreiben, wenn er hier drüber stolpert.

Selbst wenn ich die Riemen reinbekomme, müsste ich immernoch an die Milliarden Einzelteile rankommen, um sie zu entharzen und neu zu fetten/ölen.

Ich hasse Lipsrsealed2 Dinge, die mir auf ganz einfach Art und Weise meine Grenzen aufzeigen. Vor allem die meiner nicht vorhandenen Geduld für filigrane Sachen. Big Grin
Gegen dieses Akai ist ein 680ger Nak ein Spaziergang.

Hilft nix, ich warte jetzt mal auf André.

Viele Grüsse,
Matthias Hi
Schreib´ ihm doch ne PM oder telefoniert. André ist ein sehr netter und hilfsbereiter Zeitgenosse Thumbsup

Der Karsten

wilkommen in der AKAIHÖLLE LOL 
Das 710er und das 730er geht doch noch, mach mal n 760D Floet und am besten noch Fehlersuche unter Spannung Tease

Ex-Pfälzer

Unter Spannung stell ich mir auch interessant vor- hier liegt ja quasi überall Netzspannung ungeschützt an Big Grin

Der Karsten

sieht ungefär so aus Dash1 
[Bild: FxScPaPh.jpg]
AKAI ist toll ! (wenn es ein anderer macht) Floet
Och...wenn du das Deck nicht möchtest...ich nehme es gern.  LOL




Ich denke nicht, dass du das komplette Laufwerk heraus bauen musst, mache ich nämlich auch nicht. Nur das nötigste "freilegen", evtl. störende Kabel ablöten.

Es reicht oft aus, wenn man das Laufwerk etwas drehen kann, um an diverse Schrauben zu kommen. Mach doch mal Bilder von hinten, um das Laufwerk zu sehen.
...wenn nichts mehr hilft...

 eine Bomb löst das Problem definitiv...

Ex-Pfälzer

Ihr Verrückten! Big Grin

Es ist nicht meines, würde es aber gerne wieder funktionsfähig hier arbeiten sehen- denn es ist wirklich schön und die satt klackende Mechanik hat schon was.
Außerdem ist es in einem optisch sehr guten Zustand mit dem original Servicemanual und der BDA. Da lohnt sich evtl. der Ärger mit dem Teil.

Die Riemen sind leider noch nicht hier- aber dazu müsste es eben ohnehin erstmal soweit zerlegt sein.
Ich nehme über das Oster-WE mal meinen ganzen Elan zusammen, und berichte euch, wenns weiter geht.

Viele Grüsse,
Matthias Drinks

Der Karsten

mach am besten immer Fotos von dem was Du auseinanderbaust. Oldie


Aber eigentlich ist das selbsteerklärend beim auseinandernehmen UndWeg

Ex-Pfälzer

Die Butze läuft- morgen mehr Details. Smile
Das ist nicht gut, da erhoffe ich die Bilderstory schlechthin.  Floet

[Bild: CVKMMPFh.jpg]

Ex-Pfälzer

Es ist noch nicht fertig.  Oldie

Aber der Riemen von Zählwerk und Idler ist gewechselt, ein Glühlampchen für die Bandlaufrichtung, das Laufwerk gesäubert und es spielt in beide Richtungen ab.


[Bild: image.jpg]

[Bild: image.jpg]

[Bild: image.jpg]

Irgendwas grünes, klebriges war eigentlich auf annähernd jedem Gummiteil?!
Da gingen 3 Stunden nur fürs säubern drauf- irgendwann ließ ich es dabei, weil man nicht überall dran kommt.

Morgen gehts bissl weiter, dann gibt's mal einen Aufnahmeversuch.
Bild 1: ekelhaft
Iiiiii...was war das denn für ein Belag auf den Gummis? Sowas habe ich ja noch nie gesehen. Als ob da jemand die Riemen mit irgendwas eingeschmottert hat.
Wer über die Akai Decks schimpft, hat noch kein Fisher CR-5150 repariert. Dagegen ist selbst das GXC-760D im Schlaf reparabel.  Raucher

Einzig der Wechsel des Capstan Riemens ist bei Akai eine Aktion, die schon mal dauern kann, ich glaube, am Gerät gibt es nur ganz wenige Teile, die dazu nicht demontiert werden müssen.  Floet
Wie das bei Fisher ist weiß ich nicht, aber ein 760 im Schlaf zu machen halte ich für ein Gerücht.

[Bild: zUCsRDAh.jpg]
Das Fisher ist sowas von verbaut, das gibts kein 2. Mal. Dagegen ist das 760D fast schon wieder simpel. Tease

Noch schlimmer ist beim Fisher aber das Kunststoff Chassis. Und die Plastik aus den Endsiebzigern ist mittlerweile so spröde, daß man bei jeder Kleinigkeit an Wartung größere Schrauben braucht, bei Akai ist alles Metall.

Für die fast komplette Überholung des 760D habe ich inkl. Neuabgleich, aber exklusive Capstanriemenwechsel, etwas über eine Stunde gebraucht, da war das Fisher noch nicht einmal komplett zerlegt. Das ist ja das schöne an Akai, daß z.B. das Laufwerk nur in Ausnahmefällen ausgebaut werden muß, Standardwartung geht bei montiertem Laufwerk. Und den japanischen 70er Jahre Kabelverhau muß man auch nicht entwirren, wenn es nur um die Wartung geht.

Ex-Pfälzer

Sooo Burschen,

das Deck läuft und nimmt sogar ganz kommod auf (bei Wiedergabe am gleichen Gerät ist es sogar durchaus gut).
AABER: Es läuft deutlich zu langsam.
Da ich noch keine Testcassetten habe, verwende ich zur Einstellung der Geschwindigkeit ein via Studer A721 angefertigtes 3kHz-Band.
Am Studer ist die Drehzahl elektronisch geregelt und kann nicht verstellt werden.
Ich gehe zumindest hier von einer passenden Geschwindigkeit aus, zumal sich Quervergleiche mit unterschiedlichen Decks hier annähernd perfekt deckten. (Unter anderem auch ein weiteres A721)

Leider bringt das Akai nun anstelle der geforderten 3000Hz nur 2928Hz.
Mit dem alten Capstanriemen war es besser(?!) und lag bei etwa 2985Hz, eierte aber hörbar- der alte Riemen war einfach durch.

Das richtige Motorpulley für 50Hz ist installiert- und am Akai lässt sich hier rein garnix verstellen.
Ich kenne noch ein Deck aus dem Forum von Akai, welches genau das gleiche Problem hatte- es wurde ebenfalls ohne Problemlösung so belassen.
Schade, aber hier sind meine Möglichkeiten am Ende, denn ein anderes Motorpulley kann ich mir sicherlich nicht drehen/fräsen. Big Grin
Ich begreife nicht, weshalb eine Geschwindigkeitsjustage hier einfach nicht realisiert worden ist? Aber gut, ist so.
Besteht die Möglichkeit, dass es sich noch bessert? (Wobei ich mir nicht erklären könnte, weshalb dies passieren sollte...)

Bis auf dieses Problem (man hört es deutlich, leider) schlägt sich das Deck wacker und spielt in beide Richtungen schön ab.
Die Andruckrollen sind nicht mehr die Besten (eine Art glasiger Belag auf der Lauffläche, wo das Band Kontakt hat- selbst nach intensiver Reinigung), aber da der Gleichlauf sauber ist und nicht zuviel investiert werden soll, bleibt es auch dabei.
Nach Anpassung des Aufnahmepegels klappt es auch mit dem Dolby ganz gut.

Man merkt, dass sich Ende der 70ger/Anfang der 80ger hier noch VIELES getan hat und die Decks schnell besser wurden.
Cool aussehen tut es dennoch. Wink3

Viele Grüsse,
Matthias Hi

Ex-Pfälzer

Aktuell läuft Tracy Chapman mit Fast Car... Geniales Deck- optisch auf alle Fälle, geniales Lied. Hi

[Bild: image.jpg]

Dank euch für die Tipps,
Matthias Drinks
Das Akai sieht gut aus. Schön, dass es wieder läuft.

Der Karsten

Der Capstan ist nicht regelbar bei den Decks, Die Geschwindigkeit wird aber über diesen großen Elko gesteuert.
Der ist Zweiteilig zum einen als Anlaufkondensator und zum anderen Motorkompensationskondensator (11µF und 150µF)
Wenn der von den Kapazitäten stark abweicht äussert sich das beim Tapespeed.
Umgestellt auf 240V hast Du aber gemacht oder?
Ich hoffe das hier verlinken zu dürfen um noch mehr Innenfotos sowie Erläuterungen zum 730 zu erhalten.
http://www.good-old-hifi.de/akai_gxc-730d/

Und Karsten hat natürlich auch Recht mit dem Kondensator. Nur das der hier stehend und im 760 liegend eingebaut ist.
Seiten: 1 2