Hallo Gemeinde,
ihr kennt das vielleicht
da hat man sich ein Gerät eingebildet, welches man unbedingt haben muss. Leider ist das dann meist recht spärlich gesät, wenn überhaupt erhältlich dann zu Preisen die man nicht wirklich gewillt ist zu zahlen. So auch bei mir. Laufe dem Vollverstärker schon ein paar Jahre nach. Jetzt habe ich ein "bezahlbares" Exemplar erwischt, aber fragt nicht nach dem Zustand schaut selbst. Ja ich weiss Marantz ist hier im Forum, warum auch immer, nicht so beliebt. Möchte dennoch meine versucht hier Dokumentieren, zum einen für mich, zum anderen vielleicht interessiert es auch den einen oder anderen doch.
Erstmal ein grober Überblick.
Amerikanisches Modell. Sollte aber lt. Servicemanual auf 240V umlötbar sein. Wir werden sehen...
Bedienelemente von hinten. Das schaut für 1970 sehr konservativ aus. Hat wohl Saul noch selbst gelötet.
Beeindruckend ist der Quellenwähler aus Keramik. War wohl noch aus der Röhrenzeit über. Habe ich so noch nicht gesehen.
Das soll es erstmal gewesen sein. Werde mir nochmal einen weiteren Überblick verschaffen, was ich alles an Teilen brauche. Dann wird erstmal gebrefft. Will das ganze ich überstürzen, habe so lang darauf gewartet jetzt soll es auch genossen werden.
Sieht für mich so aus, als ob du einige Bastelstunden genießen kannst.
Viel Spaß und Erfolg.
Gruß Ralf
Bei der nächsten Folge schalte ich gerne wieder ein.
Da fehlen ja leider auch die Distanzringe an der Klinkenbuchsen, finden die sich vielleicht noch im Gerät?
Daß 1970 der gute Saul noch selbst dran rumgelötet hat ist eher unwahrscheinlich (höchstens heimlich nachts um die Portokasse aufzubessern), da er schon 1964 seinen eigenen Laden verlassen hat, nachdem er sich mit Dick Sequerra bei der Entwicklung des Model 10 überworfen hatte.
Noch eine Anmerkung zu den Glimmerscheiben:
Glimmer ist ein Schichtsilikat und ein natürliches Mineral.
Von daher ist die Bezeichnung "…sind schon ordentlich trocken" eigentlich etwas falsch.
Jedoch wurde bei der Montage der Transistoren nur wenig oder gar gänzlich auf eine Wärmeleitpaste verzichtet.
Solange die Scheiben nicht gebrochen oder aufgeplatzt sind, können diese weiter verwendet werden. Eine Alternative stellen Silikonscheiben dar, sie haben einen besseren Wärmeleitwert und sind bei späteren Austauscharbeiten weiter verwendbar ohne Gefahr zu laufen, daß sie zerbrechen.
Grüße
Wernsen
hi
da hast du dir ja mal wieder ein Schätzchen eingefangen.
werde es gern mit Interesse weiterverfolgen.
wird sicher noch recht interessant werden.
viel erfolg, gruß onkyo-boy
Bin gerade am überlegen was ich mit den Tantalen mache. Ersetzten möchte ich sie auf alle Fälle. Aber wieder als Tantal oder doch Leiber einen normalen Elko. Richtiger wäre wohl die Tantale durch Tantale zu ersetzten. Was meint Ihr? Bisher habe ich immer in solch ein Fall einen normalen Elko aus dem Vorrat genommen.
Ich persönlich würde mich bei der Restauration eines solchen Klassikers, die hat dieser Verstärker ohne Zweifel verdient, möglichst am Originalzustand orientieren. Also Tantal mit Tantal ersetzen.
(07.11.2016, 18:29)applecitronaut schrieb: [ -> ]Ja ich weiss Marantz ist hier im Forum, warum auch immer, nicht so beliebt.
da mag ich mal auf den
Faden für olle Radios verweisen
ganze Scharantzwände voll von dem Zeuchs
-
schöner Bericht hier, freu mich schon auf die nächste Folge
Heute war es noch deprimierender... die rechte Endstufe, da ist wohl was eingeschlagen... Besonders der Transistor (Q208) ärgert mich. Wo bekomme ich jetzt so einen her zumal der auch noch passen (gematched mit Q206 ) muss. Im Netz fand ich den Hinweis das der MJE172STU wohl da passen soll. Leider passt der optisch überhaupt nicht.
Für die Tantale würde ich bis 4,7µF MKS-Folienkondensatoren nehemn, darüber dann Elkos. Das hab ich mal im SABA-Forum gelesen und bin bei meinem SABA 8080 ganz gut damit gefahren.
Grüße
Wernsen
Spricht etwas gegen Tantale? Ich hätte wie empfohlen, wieder Tantale eingesetzt. Sicher sind auch Folien möglich aber nicht Original. Würde gern den Verstärker so Original wie möglich halten. Habe schon 500 uF, 25uF und 50uF Kondensatoren besorgt. Sich schweineteuer. Suche noch einen 125 uF mit min 16V. >für die Schutzschaltung. Auch die großen Siebelkos und leider ausgetrocknet, so das ich sie ersetzen muss. In den selben Dimensionen recht schwierig erhältlich. Hab aber recht ähnliche gefunden. Kosten über 20 Euro pro Stück. Was tut man nicht alles für sein Hobby.
In alten Zeiten wurden Tantal-Kondensatoren verbaut denn sie hatten eine viel stabilere Lebensdauer, und einen viel kleineren ESR-Wert als damalige "normale" Elkos.
Heut' zu Tage ersetze die Tantal-Kondensatoren ganz einfach mit Elko's. Die Produktion ist viel besser geworden, der Serienwiderstand bei den heutigen Elkos is minimal, und 105° Elkos sind echt stabil und zuverlässig geworden. Ja klar, Folien sind noch besser, aber ungeheuer teuer!
Also, wenn Du willst, dann baue wieder Tantal-Kondensatoren ein, aber ich würde Elko's einbauen - und tue es auch seit Jahren ohne Probleme.
Grüße Gerry
Die "dicken" Elkos bekommst du hier:
www.it-tronics.de
Sind dann u.U. nicht die gleichen Werte, aber wenn die Spannungsfestigkeit höher und die Kapazität nur geringfügig größer ist, stellt das kein Problem dar.
Grüße
Wernsen
Heute sind die ersten Teile angekommen. Besonders freue ich mich über die fast perfekten Sieb-Elkos. Haben leider nur 6800uF. Aber ich denke das ist zuverschmerzen. Alles andere was ich gefunden habe wäre kleiner, hätte deutlich mehr Kapazität. Besonders der Schraubanschluss hat die Sache erschwert. Auch habe ich die
exotischen axialen
Elkos bekommen. Jetzt sind die Elkos wenigstens Made in USA. Die eingebauten waren
Made in Austria Nur einen 125uF konnte ich nicht auftreiben. Die Trimmer habe ich auch in "Original bekommen. Mir persönlich gefallen die ja nicht so. Aber was Mutter dat Mutter oder so....
Morgen sollen sie Tantale kommen. Wie ihr seht werde ich versuchen möglichst nahe am Original zu bleiben. Der Schalter passt leider nicht. Die Verschraubung ist 2mm breiter
. Da habe ich wohl beim bestellen geschlafen. da muss ich mal schauen was ich da mache. Entweder ein neues Blech biegen, oder nach einem andren Schalter schauen.
Schöner Thread!!
Gibt es da eigentlich ein happy end nach all den Jahren?
Naja richtig fertig ist er nicht, spielt aber. Es fehlt halt noch die Blaue Lampenabdeckung und das Relais wollte ich nicht tauschen. Daraus ist bis jetzt nichts geworden, andere Projekte. Der steht im Regal und erfreut mich mit seiner Anwesenheit.
Hier ein schlechtes Foto von gerade eben. Werde eventuell morgen noch ein paar bessere machen.
Schön sieht er aus!
Kenne ich, habe auch noch mindestens zwei unfertige Projekte seit Jahren. Irgendwann kam was anderes dazwischen und dabei ist es dann geblieben....
Sehr schön. Ist das woodcase original oder selbst gezimmert?
Lg Thomas
Hallo,
der Verstärker erinnert vom Aufbau und faceplate sehr an den 1200B den ich mal hatte. Das war aber ein Exportmodell und keines für den amerikanischen Markt. Lästig war das Trafobrummen; der kam mit den 50 Hz wohl nicht zurecht und war wahrscheinlich für ein 60Hz Netz ausgelegt. Leider hatte ich damals noch keine Stromzange um mir den Magnetisierungsstrom mal anzusehen. Da mich das Gerät klanglich nicht so begeistert hatte, musste er wider gehen.
Die 0.2 Ohm 5W müsste der grosse C haben; hatte mal welche gebraucht um eine Crest P3500 zu flicken.
Die gelben, silbrigen Folienkondensatoren müssten Siemens MKT sein; erstaunlich das die Amis Bauteile von den Krauts eingebaut haben. Optisch und von der Wertigkeit macht der Marantz schon was her; ist ja auch noch made in USA und kein Japangerät.
Viele Grüsse
Uli
(07.03.2020, 21:11)tom68 schrieb: [ -> ]Sehr schön. Ist das woodcase original oder selbst gezimmert?
Lg Thomas
Nein, ist ein Nachbau von Herrn Burger.
Es wurde wohl damals das beste Verbaut. Und das kam halt aus Europa.
Muss man den Hr Burger kennen ?
Wie teuer sind bei dem Nachbauten ?