Dieses Kassettendeck von 1982 der Marke Nakamichi hat mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet. Es ist mit drei Köpfen in gewohnter Nakamichi-Qualität ausgestattet und hat dieses typische Sankyo/Nakamichi-Laufwerk, welches nicht ganz einfach im Service zu handhaben ist. Es kostete damals 2.000,- DM und ist klanglich über jeden Zweifel erhaben. Auch arbeitet es nahezu geräuschlos.
Das Problem war, dass er sehr häufig aus PLAY sofort wieder in STOP ging. Meine erste spontane Vermutung eines verschmutzten Zwischenrades, welches nicht mehr richtig transportieren wollte, stellte sich leider als Irrtum heraus. Denn als ich den gesamten Wickelantrieb ausgiebig gereinigt hatte und alles wieder mit Kraft wickelte, war das Problem noch immer vorhanden. Ich bekam einfach nicht heraus, woran es liegen könnte - zumal es nicht immer auftrat. Erst nachdem ich die Front komplett entfernt hatte und mir das Laufwerk nunmehr genauer anschauen konnte, entdeckte ich das Problem, welches ich bisher sehr gut von AKAI und TEAC-Bandmaschinen her kannte: die Gummiandruckrollen schwenkten nur noch sehr schwergängig!
Hier die beiden Hebel auf denen die Gummiandruckrollen an die Tonwellen heranschwenken. Dort in der Welle ist Fett, welches im Lauf der Zeit langsam aber sicher verharzt - insbesondere, wenn das Gerät längere Zeit nicht benutzt wird! Für dieses Bild und die Arbeit wurde auch der Tonkopfträger ausgebaut.
Links im Bild eine der beiden Wellen, die ich nun reinigen und neu schmieren musste.
So sieht das Dreimotoren-Laufwerk von hinten aus. Unten links der Hebe-Senk-Motor (im Sankyo-Laufwerk heißt er Assist-Motor). in der Mitte der Capstan-Motor - hier als Doppel-Capstan - und rechts oben der Wickelmotor.
Blick von oben in das geöffnete Gerät.
Bandführung und Köpfe des wieder vollständig montierten Gerätes. Nakamichi ist die einzige Marke der Welt, die Kassettendecks mit drei getrennten Tonköpfen (also kein Doppelkopf) hergestellt hat!
Frontansicht, leder viel Kunststoff und recht eigenwillig designt - der Klang entschädigt aber für alles.
Rechts hinter einer Klappe befinden sich noch einige, im Wesentlichen zur Aufnahme benötigte Bedienelemente.
In der Mitte das vollelektronische Bedienfeld.
Für die Kassette bleibt nur ein schmaler Sehschlitz.
Jetzt läuft es aber wieder wunderbar und sehr zuverlässig.