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Normale Version: Oxidiertes Aluminium säubern?
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Es gibt ja öfters schonmal Plattenspieler bei denen der Teller oder andere Teile aus Aluminium oxidiert sind. Habt ihr dafür Tipps und Tricks wie ihr die reinigt?
Ich habs bisher mit Zahnpasta gemacht, das funktioniert aber nur begrenzt - die Oxidation lässt sich nicht ganz entfernen. Liegts daran, dass sich die Sache ins Aluminium reinfrisst?
Ich lese öfter das bei solchen Sachen NevrDull hilft Drinks
Probiere mal Zitronensäure. Gibt's im Drogeriemarkt.
Wenn es hochwertige Teile sind, dann hilft wohl nur so eine Firma:

http://www.oberflaechenfinish.de/Eloxier...n_152.aspx

Wenn die vorhandene Eloxierung angegriffen ist, ist mit Heimarbeit kaum etwas zu retten. Polieren geht für einen kurzen Zeitraum, wird aber immer wieder relativ schnell wieder matt-grau.

Edit:

Mit Säuren würde ich sehr vorsichtig sein, auch mit Zitronensäure auf nacktem Alu. Da kommt es eventuell auch auf die Alu Legierung an, wie empfindlich das Teil ist.
(30.03.2017, 21:42)wattkieker schrieb: [ -> ]...Polieren geht für einen kurzen Zeitraum, wird aber immer wieder relativ schnell wieder matt-grau...

Was ist denn ein kurzer Zeitraum? Ich lese immer wieder, das geschrieben wird, dasses relativ schnell matt wird.
 
Der Teller meines SL-1100 war nicht nur angelaufen, der hat (wie Alufelgen) geblüht. Den habe ich dann mit Schleifschwämmen (240er Korn + 320er Korn) zuerst mal vorbehandelt. Danach mit Abralon Schleifpads 1000er Körnung. Das wars. Ist nicht spiegelblank, sondern wie original.
Das ist jetzt über 15 Monde her und der Teller strahlt noch genau so, wie nach der Reinigunbgsaktion. Was mache ich falsch, dasser nicht matt wird oder anläuft Denker Denker Denker

Edit: Säuren können aus der schönen Aluoberfläche eine schmutzig tiefdunkelgraue Oberfläche machen, würde ich nicht machen wollen. Habe das vor Jahren an Zylinderköpfen mit diversen sauren Reinigern ausgiebig getestet.

Neper

Ich nehme für sowas Pierre d'Argile (wörtlich: Tonstein)...

http://economies.mr-bricolage.fr/pierre-argent/

Keine Ahnung, ob es das in Deutschland gibt und wie das auf Deutsch heißt. In Belgien und Frankreich gibt es das überall zu kaufen. Es ist eine Mischung aus Seife und äußerst feinen Tonpartikeln. Das putzt und poliert so ziemlich alles.

Ralf
Entweder das, was Ralf nannte (gibt es in D auch zu kaufen). Auch empfehlenswert: "Sonax Chrom und Alu-Paste" gibts bei ATU füt 3,30€. Auch hier: Handarbeit und jede Menge altes Baumwolltuch....
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Was ist denn ein kurzer Zeitraum? Ich lese immer wieder, das geschrieben wird, dasses relativ schnell matt wird.
 
Der Teller meines SL-1100 war nicht nur angelaufen, der hat (wie Alufelgen) geblüht. Den habe ich dann mit Schleifschwämmen (240er Korn + 320er Korn) zuerst mal vorbehandelt. Danach mit Abralon Schleifpads 1000er Körnung. Das wars. Ist nicht spiegelblank, sondern wie original.
Das ist jetzt über 15 Monde her und der Teller strahlt noch genau so, wie nach der Reinigunbgsaktion. Was mache ich falsch, dasser nicht matt wird oder anläuft Denker Denker Denker

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Bist du dir sicher, dass der Teller aus Alu ist? Könnte irgendeine Magnesium Leichtmetalllegierung sein, die ist wesentlich widerstandsfähiger gegen Oxidation.
Reines Alu oxidiert innerhalb von Minuten und das Aluminiumoxyd bildet einen dunkelgrauen Überzug. Unmittelbar nach dem Polieren merkt man das noch nicht aber über Nacht kann sich schon eine deutlich sichtbare Schicht bilden. Das ist aber einfach auch davon abhängig, um welche Alulegierung es sich handelt und wie man poliert hat, je glatter die Fläche, desto weniger auffallend ist die einsetzende Oxidation, auch können Poliermittel, wenn sie fetthaltig sind, die Oxidation etwas hinauszögern.
Wenn man Alu polieren will, dann am besten unmittelbar danach behandeln, zB lackieren.
Erstmal Danke für die vielen Inputs, werde es erstmal mit Tonstein und den Schleifschwämmen versuchen. Handelt sich bei mir um einen SL 1200.
(31.03.2017, 12:44)lukas schrieb: [ -> ]Reines Alu oxidiert innerhalb von Minuten und das Aluminiumoxyd bildet einen dunkelgrauen Überzug. Unmittelbar nach dem Polieren merkt man das noch nicht aber über Nacht kann sich schon eine deutlich sichtbare Schicht bilden.

Wer hat Dir das denn erzählt?
Ich habe jeden Tag mit Tonnen von Aluminium zu tun, mit den unterschiedlichsten Legierungen, aber das es innerhalb von Minuten oxidiert...!? Denker

Wenn das so wäre, wäre das für unser Unternehmen fatal, wir fertigen Teile für Flugzeugküchen, die werden nach der Verarbeitung oftmals erst Tage später zum eloxieren weggegeben und dann ist es immer noch top in der Oberfläche.

Anders sieht es aus, wenn es feucht liegt, dass heißt, wenn zwischen den Blechen Näße eingedrungen ist, dann fängt es an zu oxidieren,
aber das wird ja hier eher nicht der Fall sein, dass permanent Feuchtigkeit auf den Plattenteller einwirkt.

Wenn reines ALU auf Hochglanz poliert wird, dann hält der Glanz sehr lange an, sollte es anfangen wieder einen Schlier zu bilden, dann ist wie oben von einigen Kollegen beschrieben, Nevr Dull oder eine Politur eine gute Wahl!


Gruß Gunter
(03.04.2017, 13:45)Operators Manual schrieb: [ -> ]...Handelt sich bei mir um einen SL 1200.

Ja, dann dran Wink3

Hier der Teller vom 1100er, vor über 15 Monden mit den Schleifschwämmen und Abralon Schleifpads behandelt, sonst nix, keine Versiegelung, kein Lack, nada, eben blank:

[Bild: dscn0097800x600q3sbo.jpg]

Und der Teller sah wirklich schlimm aus. Einzig am Außenrand habe ich mich nicht getraut, da so kernig dranzugehen. Wennst auf den Außenrand schaust, siehst noch minimale Anlaufstellen. Aber das bleibt so, der Dreher is ja von 1973, da darfer eben auch was Patina haben:

[Bild: dscn0091800x600itsf1.jpg]
(03.04.2017, 14:05)Amplifier schrieb: [ -> ]
(31.03.2017, 12:44)lukas schrieb: [ -> ]Reines Alu oxidiert innerhalb von Minuten und das Aluminiumoxyd bildet einen dunkelgrauen Überzug. Unmittelbar nach dem Polieren merkt man das noch nicht aber über Nacht kann sich schon eine deutlich sichtbare Schicht bilden.

Wer hat Dir das denn erzählt?
Ich habe jeden Tag mit Tonnen von Aluminium zu tun, mit den unterschiedlichsten Legierungen, aber das es innerhalb von Minuten oxidiert...!? Denker


Gruß Gunter

Ist Schul- und Uniwissen und meine Erfahrung mit Alufelgen bei meinem Fahrrad. Allerdings sind die Felgen natürlich auch kein reines Alu sondern irgendeine Legierung, es kann leicht sein, dass die Poliereigenschaften von reinem Alu hier abweichen. Bei Wikipedia steht auch nachzulesen, dass Alu an Luftsauerstoff sofort (und nicht innerhalb von Minuten) oxidiert und eine bis 50 nm dicke Schicht bildet.

Dieser Überzug, der passivierend wirkt, verhindert die weitere Oxidation, daher "rostet" Aluminium nicht durch. Vor dem Eloxieren muss durch Beizen diese Oxydschicht entfernt werden, daher spielt es keine Rolle für das Eloxieren, wie lange das Werkstück an der Luft herumliegt.
Yup, das ist richtig. Reines Alu oxidiert in Sekundenbruchteilen. Daher werden Legierungen verwendet.
der Teller meines Linn LP 12 hätte auch mal wieder eine Aufhübschung verdient - aber keine Ahnung aus was genau der ist. Mit den erwähnten Mitteln kann wohl nicht viel falsch gemacht werden. Ich verwende zum Polieren sonst gerne auch Wienerkalk

Habe gerade entdeckt, daß der Teller aus Zinn-Druckguss besteht. Kann da mit den erwähnten Mitteln gearbeitet werden?
Du meinst beschtümmt Zink... wurde hier mal thematisiert.
Übrigens: Eloxal = elektrisch oxidiertes Aluminium. Alu bildet tatsächlich eine für Sauerstoff undurchdringliche Oxidschicht und verhindet dadurch durchoxidieren.

Die Frontplatten unserer Klassiker bestehen allesamt aus Alulegierungen, deren Oxidationsverhalten kann man nicht über einen Kamm scheren, da gibt es sicher welche darunter die nach einer Politur nur sehr langsam am Luftsauerstoff oxidieren. Der Plattenteller meines PS-X60 hält seinen Glanz seit nun 2-3 Monaten sehr gut. Den hatte ich auch mit Nevr-Dull nachpoliert.
(30.03.2017, 21:25)Operators Manual schrieb: [ -> ]Es gibt ja öfters schonmal Plattenspieler bei denen der Teller oder andere Teile aus Aluminium oxidiert sind. Habt ihr dafür Tipps und Tricks wie ihr die reinigt?

Wenn Du mit der Reinigung den Ursprungszustand wieder herstellen willst, sieht es schlecht aus. Das Oxyd lässt sich ja nicht einfach wegwischen.

Je nach Legierung kann man mit Nevr Dull etc. akzeptable Ergebnisse erziehlen, bei meinem Beispiel (keine Ahnung was genau das ist) hat dieses Mittel allerdings ein fürchterliches Geschmiere verursacht.

Also muss Material abgetragen werden. Mit offenem Ergebnis.

Hier einige unechte vorher - nachher Bilder eines Tellers:

[Bild: 28834864cs.jpg]

[Bild: 28834866vz.jpg]

[Bild: 28834867kx.jpg]

[Bild: 28834872ih.jpg]

[Bild: 28834874ru.jpg]

[Bild: 28834873nk.jpg]

[Bild: 28834882mh.jpg]

[Bild: 28834880fm.jpg]

[Bild: 28835618vi.jpg]

[Bild: 28835630fq.jpg]

[Bild: 28835423gc.jpg]

[Bild: 28835432hq.jpg]

Im Neuzustand war der Tellerrand matt, nun ist er glänzend.

Für mich ein wunderschönes Ergebnis, das ich durch mehrere Stunden nassschleifen und abschließendes polieren erreicht habe. Körnung von P 800 bis P 4000. Hätte ich noch feiner geschliffen, wäre ein Spiegelglanz entstanden, was ich nicht wollte. Hätte dann ausgesehen wie verchromt. Die Füße habe ich auf die gleiche Weise bearbeitet. Die sahen vorher auch schlimm aus.

Schleifen und polieren sollte man am rotierenden Teller damit das Ergebnis gleichmäßig wird. Ich habe eine M8 Schraube durch das Mittelloch fixiert und mit einem kräftigen am Tisch befestigten Akkuschrauber rotieren lassen. Bitte nicht in der Wohnung versuchen, das gibt Sauerei!