Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Onkyo A9911
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Der 9911 ist zwar noch kein wirklich alter Verstärker, fällt mit BJ ca. 1996-98 aber trotzdem noch haarscharf in die "gute alte Zeit", in der auch "normale" Hifigeräte noch groß und schwer waren.
Fast 20 Kilogramm Stahlblech, Kupfer und Aluminium...Das Teil ist schwerer als die eine oder andere kleine Endstufe.

Sogar der Lautstärkeknopf ist was für Männer Wink3  150 Gramm.
[Bild: 2ehgIQyh.jpg]

Das Gerät wurde mir -gegen eine kleine Gefälligkeit- quasi geschenkt, und leider wurde es sehr schlecht behandelt, was sich in vielen Kratzern und Macken am Gehäuse festmachen lässt.
Auch der Deckel sieht aus, als hätte man ihn als Werkbank verwendet Wink3

OK, ich bin diesbezüglich etwas pingelich, aber wirklich hübsch ist er nicht mehr. Eine Tastenkappe für den Powerswitch muss ich auch noch besorgen.
[Bild: e1I8Zfhh.jpg]

Das Gerät sollte an mindestens einer defekten Endstufe leiden, und ich habe mich gesten Abend schon auf eine größere Reparatur mit vielen defekten Teilen vorbereitet...Aber es kam völlig anders.
Das untere Bild zeigt den Spannungsverstärker (driver Amp), der bei diesem Gerät sehr aufwendig aufgebaut wurde. Nachdem die Betriebsspannung anstand, kamen nach ca. 10 Sekunden 
erste Rauchzeichen aus dem Bereich des rechten Spannungsverstärkers. Man kann die dunkle Stelle bereits erkennen.

[Bild: NwvbCFJh.jpg]

R536   hatte sich tief in die Platine eingebrannt und ein 2 mm Loch erzeugt da Q524 einen Schluss hatte. Die Verkohlung entstand vorwiegend auf der Leiterbahnseite.

[Bild: oyWHdhJh.jpg]

[Bild: zEP22Ahh.gif]

Nachdem die "Kohlereste entfernt, und die Leitungen geflickt waren, wurde die Stelle mit Epoxy versiegelt....Natürlich erst nach einem Funktionstest.

[Bild: BznWeWah.jpg]

Das war´s eigentlich schon, aber am AP stellte sich später heraus, dass der rechte Kanal (also der repatierte) über den Mithörlautsprecher des AP (hinter Notchfilter, rund 60 dB verstärkt ) so stark prasselte, dass mindestens ein weiteres Bauteil (vermutlich ein Halbleiter) nicht ok sein musste. Im normalen "Hörbetrieb" hätte man davon zwar noch nichts gemerkt, aber messtechnisch war der Kanal immer noch "faul"
Ursache war -wie so oft- ein angeschlagener 2SK389 Doppelfet (Differenzverstärker). Die sind mittlerweile ganz schön "teuer" geworden.


Noch ein paar Bilder vom Gerät:

2x 15 mF Onkyo branded Wink3   Elna Elkos, von denen hier nur das obere Drittel rausragt.
[Bild: PcqMHYyh.jpg]

Messing Achsverbinder....Edel ;Wink3  Hinter  dem Eingangswahlschalter (unsichtbar) die Phonoplatine für MM & MC
[Bild: ksJvazrh.jpg]

Die beiden Stromverstärker:
[Bild: 2tcrn9yh.jpg]

[Bild: cGUQCHkh.jpg]

Ein paar Messungen:


Endlich mal Klemmen, wo auch was reinpasst....

[Bild: nxNtg2Oh.jpg]


[Bild: b18XxW2h.jpg]




Spektrum 2,83V in 8R , links & rechts
[Bild: RoEi6BHh.jpg]

bei kleiner Leistung sind die Kanäke in Bezug auf die Spektren noch ziemlich deckungsgleich. Das ändert sich -leider- weiter oben ab ca. 5W/8R, wobei der reparierte Kanal höchstwahrscheinlich dem damaligen Original (und Sollzustand) näher kommt als der linke Kanal. Auch dort wird wenn auch in vertretbarem Maß eine Bauteilalterung dafür verantwortlich sein. Wirtschaftlich betrachtet unbehebbar, und aufgrund der Geringfügigkeit auch nicht notwendig.

Leistung 8R vs. THD&N:   Maximale Leistungsaufnahme 335 W
[Bild: ggwoZCUh.jpg]

Eine Punktlandung bei 100W x 2. Blau ist der reparierte Kanal, der auch den plausibleren Verlauf zeigt.

Nochmal 4R , Leistungsaufnahme max. 560W:
[Bild: Xw7vECkh.jpg]
Klirranalyse bis Clipping (100W), 8R. So war es geplant...K2 (rot) bleibt dominant, K3 (grün) bleibt stets darunter...Der linke Kanal weicht davon ab ca. 5 Watt um Einiges ab....Wirtschaftlich nicht behebbar, aber auch nicht tragisch.
[Bild: hr7x5syh.jpg]


Amplitudenfrequenzgang: 2,83V: "source" blau 4R, rot 8R, grün "Klangregler ein, aber in Mitterlpos....über 1 dB lauter.

[Bild: yBZ351kh.jpg]

Ausgangsimpedanz & Dämpfung bei 5 W , bezogen auf 8R:  Den Wert aus der BDA erreiche ich -zumindest an den Klemmen-  nicht ganz. 
[Bild: 0kz2hx9h.gif]

Phono MM :  Die Eingangskapazität liegt mit 340 pF bereits ziemlich hoch (zu hoch!)...kann man abändern...wenn man möchte.

[Bild: KuXOTuDh.jpg]
Der A9911 ist ein sehr schönes und wertiges Gerät!
So einen habe ich auch noch rum stehen. Leider braucht der Eingangswahlschalter Zuwendung.
Und den möchte ich doch lieber nicht selber aus- und wieder einlöten, das wird nix. Da müsste ich vorher noch einiges üben... Wink3

Ist der Wahlschalter bei deinem noch ok oder hast du den schon überarbeitet? Der ist bei dem Modell eigentlich fast immer zu machen.
Der schaltet hier bislang ohne Ärger zu machen, wobei ich den nicht in allen erdenklichen Positionen auf Dauer getestet habe.

BTW...Falls jemand für wenig € Interesse an dem Panzer hat, kann er sich gerne melden. Bloß eine 1A Optik darf in diesem Fall nicht erwartet werden Wink3
Hier !
Hat der den grünen Alps Drehschalter oder die Zugschalter ? Die grünen Mistdinger entwickeln mit zunehmendem Alter ein unvorhersagbares Eigenleben, mal nach Stunden, mal nach Minuten fängt der Umschaltspuk an. Überholen ist aber kein Problem.
Der Schalter ist doch weiter oben gut abgelichtet worden....
(07.05.2017, 12:02)scope schrieb: [ -> ]Der Schalter ist doch weiter oben gut abgelichtet worden....

Das fällt aber nur den aufmerksamen Lesern auf....  Raucher
Ich schätze das Hier von blueberryz dokumentiert
sein Interesse an dem Gerät.
Ich reihe mich mit ein, falls das nix wird, ich hätte
Ihn auch gerne.

Gruss P.
Wegen der Anfragen: Ich möchte den Trümmer NICHT entsprechend verpacken und versenden...Standort : Krefeld.
Schade aber auch, in der Region bin ich doch eher
selten bis garnicht.

Gruss P.
Transport zur High End ist kein Problem. 

Gruß 

Thomas
das Zwischenlagern in München ist auch kein Problem Wink3
Der A9911 ist nicht fernbedienbar und hat daher auch nicht den "grünen" Drehschalter, der auf den µP geht, sondern einen anderen mechanischen Schalter.
Eben den, der auch zu sehen ist...
(07.05.2017, 10:30)Blaupunkt01 schrieb: [ -> ]Der A9911 ist ein sehr schönes und wertiges Gerät!

Schön ist relativ... aber ein Verstärker bei dem die Entwickler die Kühlkörper mitten ins Gerät plaziert haben kann man nicht als wertig betrachten. So etwas ist schlicht und ergreifend eine Fehlkonstruktion.
Diese Aussage pauschalisiert zu stark. Der Onkyo ist ja kein Class A-Gerät, womit auch keine gigantischen Kühlkörper nötig sind.
Ob der Luftstrom ausserdem durch die Rillen im Boden und Deckel oder an der Seite durchgeht, ist auch irrelevant.

Natürlich sind solche Konstruktionen nicht darauf ausgelegt, permanent unter Volllast zu laufen. Doch dazu zählen so ziemlich alle Hifi-Geräte.
Zitat:So etwas ist schlicht und ergreifend eine Fehlkonstruktion.

Das stimmt nicht, und ich möchte auch kurz darauf eingehen, warum es nicht stimmt.

Richtig ist (oder wäre), dass die Dimensionierung der Kühlkörper an sich zu klein gewählt wurde, wenn man eine permanent hohe Dauerleistung und reine Konvektionskühlung als gegeben betrachtet. Daran "leidet" aber nicht nur dieser Onkyoverstärker, sondern der absolute Löwenanteil aller je vertriebenen AB- Hifi Verstärker.

Würde man jedoch diese Kühlkörper in der Form verlegen, dass sie eben nicht nur 180 mm von einander entfernt "zentral" angeordnet, sondern rechts und links aussen (jedoch unter dem Deckel) montiert wären, würde man keine erwähnenswerten Vorteile dadurch erhalten. Die Kaminwirkung ist auch im aktuellen Fall ganz hervorragend und sorgt dafür, dass von unten kalte Luft einströmt, und oben wieder ausströmt. Das funktioniert in diesem Fall sogar BESSER, als es bei einem aussen "freiliegenden"  KK möglich wäre, da es dort nicht zu dieser ausgeprägten Kaminwirkung kommt.

Zu Problemen kommt es logischerweise erst dann, wenn die Öffnungen unten oder oben abgedeckt werden.

Ob es nun -prinzipiell- so gemacht wird....
https://www.fidelity-magazin.de/wp-conte...600-18.jpg

oder wie im Fall des Onkyo etwas weiter innen, spielt keine entscheidende Rolle.

Und auch in diesem Fall funktioniert das ganz hervorragend:

https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/ori...6f7203.jpg
Ich würde behaupten daß der Berührschutz da die erste Geige spielt. Wenn man bedenkt daß Transistoren so ab 150°C durchlegieren kann man sich dann die Temperatur am Kühlkörper durchaus vorstellen. Das möchte sicher niemand anfassen.
(08.05.2017, 10:56)stefan_4711 schrieb: [ -> ]
(07.05.2017, 10:30)Blaupunkt01 schrieb: [ -> ]Der A9911 ist ein sehr schönes und wertiges Gerät!

Schön ist relativ... aber ein Verstärker bei dem die Entwickler die Kühlkörper mitten ins Gerät plaziert haben kann man nicht als wertig betrachten. So etwas ist schlicht und ergreifend eine Fehlkonstruktion.

Wer den Onkyo A9911 schon mal angefasst hat weiß, dass das Gerät wirklich wertig verarbeitet ist!
Und wie die Kollegen schon erklärt haben, ist die Position der Kühlkörper so in Ordnung.
Da der Verstärker sich nur sehr langsam bis meistens gar nicht m Raum bewegt, bringt ein außen liegender Kühlkörper keinen bzw. kaum Vorteile.

Es soll auch Autos geben, bei denen der Kühler hinter dem Motor verbaut wurde, da kann man dann wirklich von einer Fehlkonstruktion reden...
Hallo Scope,

Ich schliesse mich hier ein. Ich habe so ein 9911 seit 10+ Jahre. Und dann alles dabei, tuner, cd, minidisc und cassettedeck. Sehen alle sehr gut aus aber kann es leider, leider, leider nicht wirklich benutzen.
Jetzt benutze ich nur den Verstärker aber die hat auch verschiedene Probleme. Hauntsache mit Vorwahlschalter.; kann ihm benutzen aber braucht feinabstimmung, hoffe du verstehst mir.

Habe auch gelesen was du alles so repariert und ich kann nicht ausdrücken wass du für mich bedeuten kann..... King1  Wink3

Hier ist ein Link wo ich mich selber vorgestellt habe (auch mit ein Bild von Onkyo) so dass du weistt warum ich so schlecht Deutsch schreibe.. aber ich hoffe das ich mit dir weiter reden kann. Krefeld ist für mich in diesen Falle eine Katzensprung..

https://old-fidelity-forum.de/thread-203-page-289.html