16.06.2017, 18:45
Oh je - Nummer 19 ist - zumindest gefühlt - die erste Enttäuschung. Was will man bitte von einer Platte halten, die Gold (Their Greatest Hits) heißt und dann auch noch von Steppenwolf ist, deren Greatest Hits nunmal Born to be Wild und Magic Carpet Ride sind und die sich jeweils an den beiden Seitenanfängen befinden?
Genau.
Und die Optik hilft auch gar nicht: Lummeliger Karton, ödes Cover und ultra-hässliches End-80er-MCA-Label.
Gerade ist es kurz vor Mitternacht in München, die Luft ist warm und schwer vom kommenden Gewitter, wunderbar. Vor meinem offenen Fenster wird flaniert - und ich gebe es zu: Als Born to be Wild erklungen ist, hab ich mich ein klein wenig geschämt... Aber hey, tatsächlich ist mir außer A1 und B1 tatsächlich kein einziger Songtitel geläufig, warum also nicht mal zur Abwechslung unvoreingenommen sein. Immerhin ist das Original dieser Best-Of schon 1971 erschienen. Schlimme, einem verzweifelten Versuch, dem Zeitgeist zu entsprechen, geschuldete Unfälle sind schon mal ausgeschlossen.
Ergebnis: Durchwachsen.
Auf der A-Seite ist (bis auf das für mich unhörbare Born to be Wild) kein wirklich schlechtes Stück, aber aber eben auch ein gutes Maß Mittelmaß.
A3 - Rock Me z.B. ist eigentlich nicht schlecht und fein produziert, aber völlig disqualifiziert wegen einer ewigen Widerholung von "rock me baaaby aaaal night long" am Ende. Und bei A6 - Who Needs Ya ist der Titel Programm, ein Lied ohne jeden Wiedererkennungswert, Hard-Rock-Massenware.
Positive Überraschung für mich ist A2 - It's Never Too Late
Auf der B-Seite schaut es besser aus. Zunächst mal ist Magic Carpet Ride ein Über-Hit. Für alle die es nicht kennen - bitte sehr. Wichtig nur, bitte bitte laut hören und bitte bitte die lange Bridge durchhören und nicht vorher abbrechen:
Alles was folgt hat wirklich Qualität, Rockmusik am Ende der 60er, die sich nicht festlegen will, da ist Blues drin, früher Hardrock und auch ein paar Stäubchen Psychedelica. Hat mir beim hören Spaß gemacht.
An einer Nummer muß ich aber doch entschieden rummäkeln, nämlich B2 - The Pusher: Eigentlich solider Bluesrock, und auch der Gesang ist wirklich stimmig. Aber der Text. Ohgottohgottohgott. Es geht um Drogen. Das Lyrische Ich des Texters verkündet, schön viel Gras geraucht und "pills"gemampft zu haben (Yeah, Born to be Wild), aber immer die Finger von den Sachen gelassen zu haben, die die Seele zerstören. Weil er hat genug Leute gesehen mit Grabsteinen als Augen. Und schul daran ist nur der böse Pusher, der aus reiner Gewinnsucht unschuldige Wesen vergiftet. Gott verdamme diesen Pusher (anders als den Dealer, der bringt nämlich die Gute Laune mit). Von einer Band, die sich einer reflektierten, drogenaffinen Gegenkultur zugerechnet hat, hätte ich doch mehr erwartet als plattes Schwarz-Weiß...
P.s.: Jetzt ist kurz Pause, Wochenende ist Doppelschicht - tagsüber in der Gedenkstätte Dachau seriöse politische Bildungsarbeit und nachts Clubtür. Und leider nix vorbereitet. Aber das nächste Album wird - versprochen - der Knüller (bestes deutsches Werbewort EVER!).
Schönes Wochenende allseits.
Genau.
Und die Optik hilft auch gar nicht: Lummeliger Karton, ödes Cover und ultra-hässliches End-80er-MCA-Label.
Gerade ist es kurz vor Mitternacht in München, die Luft ist warm und schwer vom kommenden Gewitter, wunderbar. Vor meinem offenen Fenster wird flaniert - und ich gebe es zu: Als Born to be Wild erklungen ist, hab ich mich ein klein wenig geschämt... Aber hey, tatsächlich ist mir außer A1 und B1 tatsächlich kein einziger Songtitel geläufig, warum also nicht mal zur Abwechslung unvoreingenommen sein. Immerhin ist das Original dieser Best-Of schon 1971 erschienen. Schlimme, einem verzweifelten Versuch, dem Zeitgeist zu entsprechen, geschuldete Unfälle sind schon mal ausgeschlossen.
Ergebnis: Durchwachsen.
Auf der A-Seite ist (bis auf das für mich unhörbare Born to be Wild) kein wirklich schlechtes Stück, aber aber eben auch ein gutes Maß Mittelmaß.
A3 - Rock Me z.B. ist eigentlich nicht schlecht und fein produziert, aber völlig disqualifiziert wegen einer ewigen Widerholung von "rock me baaaby aaaal night long" am Ende. Und bei A6 - Who Needs Ya ist der Titel Programm, ein Lied ohne jeden Wiedererkennungswert, Hard-Rock-Massenware.
Positive Überraschung für mich ist A2 - It's Never Too Late
Auf der B-Seite schaut es besser aus. Zunächst mal ist Magic Carpet Ride ein Über-Hit. Für alle die es nicht kennen - bitte sehr. Wichtig nur, bitte bitte laut hören und bitte bitte die lange Bridge durchhören und nicht vorher abbrechen:
Alles was folgt hat wirklich Qualität, Rockmusik am Ende der 60er, die sich nicht festlegen will, da ist Blues drin, früher Hardrock und auch ein paar Stäubchen Psychedelica. Hat mir beim hören Spaß gemacht.
An einer Nummer muß ich aber doch entschieden rummäkeln, nämlich B2 - The Pusher: Eigentlich solider Bluesrock, und auch der Gesang ist wirklich stimmig. Aber der Text. Ohgottohgottohgott. Es geht um Drogen. Das Lyrische Ich des Texters verkündet, schön viel Gras geraucht und "pills"gemampft zu haben (Yeah, Born to be Wild), aber immer die Finger von den Sachen gelassen zu haben, die die Seele zerstören. Weil er hat genug Leute gesehen mit Grabsteinen als Augen. Und schul daran ist nur der böse Pusher, der aus reiner Gewinnsucht unschuldige Wesen vergiftet. Gott verdamme diesen Pusher (anders als den Dealer, der bringt nämlich die Gute Laune mit). Von einer Band, die sich einer reflektierten, drogenaffinen Gegenkultur zugerechnet hat, hätte ich doch mehr erwartet als plattes Schwarz-Weiß...
P.s.: Jetzt ist kurz Pause, Wochenende ist Doppelschicht - tagsüber in der Gedenkstätte Dachau seriöse politische Bildungsarbeit und nachts Clubtür. Und leider nix vorbereitet. Aber das nächste Album wird - versprochen - der Knüller (bestes deutsches Werbewort EVER!).
Schönes Wochenende allseits.