(02.02.2012, 12:23)Campa schrieb: [ -> ]Moin... zum Thema Besen gab es HIER einen sehr profunden Meinungsaustausch...
....dieser schöne beitrag muß nochmal erscheinen.
Da das Ganze sich hier doch sehr einseitig präsentiert - und das sehe ich begründet in der nahezu binäre und dennoch extrem uneindeutigen Fragestellung
"Mitlaufbesen von Nöten???" - möchte ich nach ein wenig Feinschliff in der Fragestellung, eine "Lanze für den Mitlaufbesen brechen".
Zurück zur Frage, die eigentlich keine Frage ist, sondern erst durch den inflationären Gebrauch von 3 Fragenzeichen zu einer solchen transformiert wird. Es ist grundsätzlich noch nicht einmal ein Satz, bestenfalls könnte jemand mit einer althumanistischen Grundausbildung einen
Vocativ, also eine Anredeform aus dem Urindogermanischen, dahinter vermuten.
Wobei die die Sinnhaftigkeit stark in Frage zu stellen ist, wenn ein toter Gegenstand – wie Mitlaufbesen – direkt angesprochen - Ja zur Antwort aufgefordert wird. Im Zweifel impliziert dieses eine sehr einseitige Unterhaltung, zu der Männer ja nun durchaus in der Lage sind („ja - ja - nur noch ein bisschen… - fast - noch ein… Ja - fest … scheiße NEIN - Schraube abgebrochen“) Dieser klassische Monolog, der heute noch in vielen Kfz-Werkstätten rezitiert wird, ist
ein typisches Beispiel für die männliche Vorliebe mit toten Gegenständen zu kommunizieren…
Aber wir schweifen ab, lassen sie uns nun ganz kurz feststellen:
der Mann, der sich selbst Rettungstaucher nennt, also seine Bestimmung im klassischen Heldentum der Moderne sieht, will es ganz simpel wissen: Dreher mit oder ohne Besen…
Nur warum dann dieser symbolistische Hinweis auf seine offensichtlich stark persönlichkeitsprägenden Jugend. Ich gebe zu man muss suchen,
aber dieser frühkindliche Einfluss wird bei näherer Betrachtung deutlich, nein besser elementar: die drei Fragezeichen! Nicht TKKG, Käptn Blaubär, Hanni und Nanni… nein Robert Arthurs Versuch angloamerikanische Jugendphantasien gepaart mit einer Reminiszenz an Alfred Hitchcock,
als Basis für die Frage nach dem Sinn eines schnöden Zubehör aus dem Bereich Consumer Electronics… das ist der Auftrag! Also machen wir uns daran dieses in detektivischer Kleinarbeit zu erarbeiten…
Der wahre HiFi Gourmet hört Naturhaar… pur, rein unverfälscht. Kein Kunstprodukt der Plastikgesellschaft… nur so kann er die Feinheiten „seiner“ Musik erleben… Ja sich in ihr wiedererkennen, sich in ihr finden… also ist
der Mitlaufbesen ein
wesentlicher Teil der Selbstfindung und
der Selbstdarstellung. Hier ein paar Beispiele:
…
erdigen Sound erzielt man am besten unter Verwendung von
Nackenhaaren des Maulwurfs.
… ist man ein Freund von
seidigen Streichern, so empfiehlt sich ein Besen mit
Haaren einer Perserkatze.
… die luftigen Höhen einer Aufnahme erfährt man nur, wenn der Besen mit
Schwanzhaaren eines europäischen Eichkaters gefertigt wurde.
… rasante, schnelle Passagen verlangen nach den Haaren eines
Greyhound Besen.
…
die Schweineborsten, die wir alle aus dem Malunterricht aus der Schule kennen,sind wohl lediglich für die Wiedergabe von
Punk-Musik geeignet.
An diesen wenigen Beispielen erkennt man die geradezu elementare Bedeutung des Mitlaufbesens für den Genuss analoger Musik.
Vielen Dank und eine besinnliche Weihnachtszeit… lassen Sie sich etwas schenken… z.B. einen Mitlaufbesen und dann genießen Sie eine audiophile Hörspiel-LP von den drei Fragezeichen (remastered von MFSL)
von campa
danke