Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Was hat man sich damals bloß dabei gedacht, als man sich diesen Farbton für das Gerät ausgesucht hat? Naja....Eine Augenweide ist das Gerät nach meinem Dafürhalten absolut nicht, aber das ist Geschmacksache und spielt erstmal keine Rolle.
Das Gerät hat mir vorhin ein Bekannter vorbeigebracht. Fehlerbeschreibung: Irgendwas mit dem Ruhestrom...

Erster Test am RTT bescheinigt eine Stromaufnahme von 169 Watt im Leerlauf. So manche Endstufe kann das ganz leicht überbieten, aber in diesem Fall ist das nicht in Ordnung. Knapp unter 80W wären hier gesund und  OK.



Der Doppelmonoaufbau macht nichtmal am Spannungswahlschalter halt. ; Die 220V verträgt das Teil und sorgt für ein paar zusätzliche Watt an normalen 8 Ohm Lautsprechern.
An 4 Ohm Last erreicht die 7500er kein bisschen mehr, sondern eher noch ein paar Watt weniger, was einer konsequenten Strombegrenzung  der Endstufen zu verdanken ist.





Da man auf der rechten Seite mit dem Biasregler keine Veränderung der Stromaufnahme feststellen konnte, war der betroffene Kanal schnell gefunden. Er wurde innerhalb von 2 Minuten auch entsprechend wärmer.





Die Ursache war schnell gefunden. Zwei 470R Widerstände waren hochohmig. Einer lag über 700R, der andere um 6 K. Auch die entsprechenden zwei im noch funktionierenden Kanal waren bereits 20% über dem Soll und wurden ebenfalls gewechselt.
Die 8 großen Elkos mit je 5,6 mF liegen im Schnitt bei 4,8 mF. Ein Wechsel ist nicht nötig und in diesem Fall (vermutlich)  schon wegen der entstehenden Kosten nicht erwünscht.



Nur gut dass am Frontend nichts kaputt war. Um daran zu arbeiten hätte man das man das Ding ziemlich zerlegen müssen.



Die Terminals wurden bereits früher von irgendwem ausgewechselt.





Nachdem ich das Gerät ein wenig gequält habe, und es auf Temperatur war, habe ich noch ein paar Messungen daran gemacht.

****Warnung******  Die gelangweilten Elkowechsler, Nußbaumschleifer oder Programmierer stellen an dieser Stelle die Leseaktivität besser ein, sofern sie das Thema überhaupt angeklickt haben.

2,83V in 8R. Wie in den meisten Fällen ist auch hier ein Kanal geringfügig "schlechter" als der andere. Das lässt sich auch bei kleinen Leistungen  nicht nennenswert durch den Bias beeinflussen. Obwohl der jetzt auf beiden Kanälen richtig funktioniert, kann man damit kaum Einfluß auf die Klirrdämpfung bei z.B. 300 mW nehmen. 



Der Fequenzgang reicht bis fast 200 KHz (-3 dB) , 1W , 8R.



Sehr geringe IM und TIM Verzerrungen.  je 40W in 8R





THD&N vs. Output Power , 8R. Um 110W *2 (1%)



Nochmal 4R

Moin,

(11.11.2017, 16:52)scope schrieb: [ -> ]Die Ursache war schnell gefunden. Zwei 470R Widerstände waren hochohmig. Einer lag über 700R, der andere um 6 K. Auch die entsprechenden zwei im noch funktionierenden Kanal waren bereits 20% über dem Soll und wurden ebenfalls gewechselt.

Laut Schaltplan (soweit ich das erkennen kann) sind das Fuse Resistor, die scheinen bei Hitachi häufiger Probleme zu machen - wenn man dem Netz so glauben mag.

Womit hast du die ersetzt?

Gruß Roland

1/4 W flameproof resistor 470R.
Ich habe mir vor einiger Zeit ein komplettes Set (600 Stück verschiedenster Werte) in China bestellt, und auch eigene Tests damit ausgeführt. Sie "brennen" nicht, sondern verabschieden sich mit einem kleinen Rauchwölkchen.
Trotzdem sollte man sie (so wie es auch vorher war) mit einem Abstand von ca. 10 mm zur Hartpapierplatine einlöten.

Mit ca. 120 € war das Set für "chinesische Verhältnisse" relativ teuer, denn 600 normale Metallfilm R kosten da "sortiert" gerade mal 5 €

Ich weiß ich sollte die Frage nicht stellen....aver dem Aufbau und den Messwerten nach ist das eine sehr gute Endstufe, oder?

Die Material- und Verarbeitungsqualität würde ich als "durchschnittlich" bezeichnen. Kein Highlight, aber für 4500 DM war das damals die Nakamichi PA7 ebensowenig....Also ganz "normal".
Die Leistung liegt "für so eine Endstufe" eher auf dem untersten Niveau, aber das ist kein Qualitätsmerkmal. Für die allermeisten Bedürfnisse wird das mit Reserven völlig ausreichen.

Die Differenz zwischen den Kanälen ist Toleranzen und Alterung geschuldet, aber die wenigen Messwerte die ermittelt wurden sind durchaus gut.

Zitat:****Warnung******  Die gelangweilten Elkowechsler, Nußbaumschleifer oder Programmierer stellen an dieser Stelle die Leseaktivität besser ein, sofern sie das Thema überhaupt angeklickt haben. 

Viele Grüße an den Eigentümer, ich glaub, den hab ich schon mal irgendwo gesehen.
Bei mir war grad ne TA-N90ES zu Besuch...weiß gar nicht, warum die früher immer so mies gemacht worden ist.

Vielen Dank mal wieder für den Bericht