Antwort 18 -
Das Problem ist doch folgendes, die Feder stellt die Kraft zur Verfügung, dass sich das Kassettenfach öffnet. Der Zylinder, mit dem Kolben sollte das aber merklich dämpfen, damit das Teil eben nicht, wie eine Billiggurke aufknallt. Die Feder zieht den Zylinder aus den Kolben, dem dagegen wirkt der Unterdruck, den der Kolben erzeugt, wenn er rausgezogen wird.
Funktioniert das nicht mehr, ist die Dichtung - meist ein Nullring - entweder nicht mehr gefettet, abgenutzt, bzw. auch sein Gegenpart, der Kolben spürbar schon "eingelaufen". Ursprünglich wird diese Gleitbahn dünn gefettet und zwar mit einem sehr zähen Fett, wie z. Bsp. Optikerfett, oder sehr "harte" Silikonpaste. Es geht eben nicht jedes Fett. Die Klüberpaste, dass ist so ein weißes Zeug, wo das eben drauf steht und sich bei mir im Sammelsurium befindet, nehme ich gerne für Plastikzahnradgetriebe, aber für dieses Problem - nicht zielführend.
Des weiteren kann auch, die fettlose Benutzung nach geraumer Zeit, deutliche Einlaufspuren, im Zylinder hervorrufen, bzw. den Nullring abnutzen lassen. Dann wird es natürlich fummelig, das wieder, vor allem für lange Zeit, stabil funktionierend hinzubekommen. Man muss die optimale Funktionalität finden, zwischen Zugkraft, Unterdruck - also Dichtung, Fett und Zugkraft! Meist hat der Zylinder hinten ein kleines Loch, damit der Unterdruck sich abbauen kann und dadurch die Klappe, sanft öffnet. Denn wäre das 100%ig dicht, würde die Klappe nicht vollständig öffnen, weil der Zylinder das "festhält". Bei manchen Geräten kann man durch eine Schraube, sogar das Luftloch regeln = schon gesehen. Um so größer das Loch, um so wirkungsloser der "Dämpfer".
Lösungsansatz:
Den Zylinder innen auf Abnutzung (Schleifspuren) kontrollieren und gegebenenfalls versuchen zu polieren. Macht man das nicht, hält die mögliche Reparatur nicht lange vor und das Teil schnappt wieder auf. Man nimmt eine Displaypolitur, oder ähnliche, feine Politurpaste + einen passenden Filzdorn (oder ähnliches), den spannt man in einem Akkuschrauber und dann geht's rund = wortwörtlich. Nicht zu hastig, das wird schon - immer schön mit Licht reinkucken, dann sieht man, was man macht!
Dann einen passenden Nullring suchen, der darf weder zu stramm in dem Zylinder gleiten, noch zu lasch, beides kontraproduktiv. Und da einen passenden zu finden, das ist nicht leicht, aber möglich und der passendste, wird in erster Linie von der Sensibilität des Suchenden bestimmt. Dann das richtige Fett, nur dünn auf alles auftragen, zusammen bauen / testen. Dann kann man noch ein wenig mit der Federspannung experimentieren, um ein schönes, vor allem lange haltendes Ergebnis zu erreichen.
Okay, bis hierhin ist das verständlich und nachvollziehbar und stellt den meist üblichen Weg dar. Welche Lösung Armin noch in petto hat, weiß ich nicht - eine angepasste Gegenfeder, Schaumstoff, was auch immer. Es gibt noch eine Lösung, statt eines nicht so schnell beschaffbaren, passenden Nullringes, kann man auch so eine Art Wollfaden rumwickeln und den gut mit einem zähen Öl tränken. Ob das einen Langzeittest übersteht = keine Ahnung. Machen und berichten -