In Krefeld hörte ich überwiegend irgendwelche völlig unbekannten Jazzplatten. Damit kann eine Anlage gut oder weniger gut performen, da habe ich einfach keinen Vergleich.
Ebenso dieses ganze "audiophile" Zeugs ist im Klang oft so verbogen, das ich nur abwinken kann.
In den 80ern gab es noch ein besonders schlimmes Beispiel: "Finger Paintings" von Earl Klugh als MFSL-Promotion-Platte. Über die Musik will ich mich nicht auslassen, reine Geschmackssache. Aber auch ich kam an dieser Platte nicht vorbei, denn diese wurde meiner damaligen Bestellung einfach ungefragt und unberechnet beigelegt. Anscheinend hatte man trotz Gratisbeglückung div. Musikjournalisten, Fachverlage und Händler immer noch palettenweise davon rumstehen, so daß sie schon fast auf der Straße als "Flugplatte" unters Hörervolk gebracht werden mußte.
Ich konnte sie kürzlich gegen eine Normalpressung vergleichen und damit meine schon früheren Behauptungen bestätigen, das die Platte der Effekthascherei wegen völlig übertriebene Höhendetailwiedergabe hatte. Keine Musikplatte mehr, sondern eine "Klangplatte"- und eben viel Scheiß von dieser Sorte wird einem auf div. Musikvorführungen sprichwörtlich um die Ohren gehauen, weil die meisten leider eine Anlage vorführen wollen, die es so gar nicht gibt, etwas vorgaukeln soll, was sie gar nicht kann.
Kann man nicht einfach die ganz normalen Platten spielen, wozu man doch letztlich so eine Anlage hat?
Daher gibts zumindest bei mir eben keine Vorführplatten. Will ich was testen, nehme ich lieber eine sauber aufgenommene Klassikplatte aus den 60ern, die von Haus aus nie den Anspruch hatte, sowas wie Testplatte zu sein. Daran die Natürlichkeit heraushören, das geht am besten mit nüchtern aufgenommenen Platten ohne Schnick, Schnack oder "Remastering".
Auch eine interessante Interpretin aus Norwegen:
(06.02.2018, 14:29)Captn Difool schrieb: [ -> ]In den 80ern gab es noch ein besonders schlimmes Beispiel: "Finger Paintings" von Earl Klugh als MFSL-Promotion-Platte.
Ohje, die MFSL habe ich letztens erst gehört und sogar für gut befunden. Ich brauche wohl neue Speaker
Hab sie allerdings noch nicht auf den Monitoren gehört. Mit den Höhen hast du Recht, die sind oft viel zu sehr im Vordergrund.
Ich nehme eine Platte/CD, die ich wirklich gut kenne. Das reicht mir, um zu hören ob etwas besser oder schlechter für meine Ohren ist.
Alles andere ist doch Blödsinn. Die Hörsituation auf den Messen ist doch etwas vollkommen anderes, kein Hörzimmer ist so eingerichtet oder ausgestattet, um das dort Gehörte zu Hause zu reproduzieren.
Welche Platte war das auch noch mal, bei der man die Ubahn hören konnte?
Außerdem, wie hoch ist hier das Durchnittsalter? Welche Frequenzen hören wir denn überhaupt noch? Ich weiß es nicht, sollte ich vielleicht mal testen lassen.
Vollenweider !
Solange man als Rentner die U-Bahn noch hört, ist alles gut
Sowas gehört auf der Messe mal gehört :
Kam 2016 als MFSL
Ah ja, Caverna magica, oder?
Die Jogginghose war vermutlich auch der Einzige, der jemals die Ubahn gehört hat
Das Album hab ich als CD und Vinyl, aber in Ostfriesland fährt keine U, kein Wunder, wasserdicht gibt's die wohl auch nicht
Doch, in Amsterdam. Wenn das da geht, sollte es auch in Esens gehen. :-)
Ralf
(06.02.2018, 14:55)Neper schrieb: [ -> ]Doch, in Amsterdam. Wenn das da geht, sollte es auch in Esens gehen. :-)
Ralf
Emden
(bzw. Hinte, aber das kennt kaum jemand)
Man sollte sich für Vorführungen eine eigene CD mit rostenden Fahrrädern oder Rundsteuersignalen brennen......
Fahrräder? War da nicht mal was mit Zappa?
Ich weiß nicht, ob es empfehlenswerte Vorführmusik ist. Aber wer zu mir kommt, der bekommt von mir oftmals Folgendes vorgespielt:
Livin' Blues: Ram Jam Josey (zweite Seite der Platte mit "Isabella" am Anfang); LP
Jeff Buckley: "Hallelujah" vom Album "Grace"; LP
Roxette: diverses von der "Tourism"; aber bloß nicht die damals großen Radiohits, der Rest ist großartig; LP
Ein Freund nutzt gerne "It ain't necessarily so" von den "Communards" von LP um seine Anlage vorzuführen.
VG, micro-seiki (aka Roberto)
Komisch, ich gehe seit ein paar Jahren den umgekehrten Weg: ich nehme zum Probehören immer "Bat Out Of Hell" von Meat Loaf.
Ein Album welches grottenschlecht klingt. Zu laut, Kompression auf 12, keine Bässe, null Räumlichkeit. Lautsprecher die es einigermaßen schaffen, dass man beim Anhören keine Kopfschmerzen kriegt, sondern weiter hören will, kommen bei mir in die engere Auswahl.
Die gängigen Vorführsachen (also Blue Note Jazz oder Nora Jones) klingen ja immer gut, egal ob Tivoli Küchenradio oder Tannoy Cheviot. Nur bei akustischem Reizmaterial kann eine Box für mich ihre Stärken ausspielen, ob ich sie mir länger als 4 Minuten anhören kann. Das ist nämlich ein Punkt der mir zu oft unterschätzt wird: wie lange kann ich den Klang eines Lautsprechers mit unterschiedlicher Musik aushalten. Gerade die Boxen die auf den ersten Eindruck hin besonders viel Show machen, klingen schnell anstrengend.
Cool, sollte ich mir doch mal ne Meat Loaf andschaffen ?
(06.02.2018, 14:04)Ivo schrieb: [ -> ]Treffendes
Uah. Die Krankheit zum Tode...anstrengend, besonders, wenn es einen völlig unvorbereitet in den frühen Zwanzigern trifft. Wobei, als Vorbereitung nicht schlecht, denn danach wurde es mit Emile Cioran auch nicht wirklich lebensbejahender...
Hmm ich Sitz hier gerade und komm vor lachen nicht mehr hoch. Verzeihts mir... Bei den Vorschlägen.... ich schmeiß mich weg.
Das Problem ist um Lautsprecher richtig zu testen muss man sie an die Grenzen bringen. Und das geht mit keinen einzigen Titel hier. Ich würde sogar sagen, mit manchen Vorschlägen kann man sogar schlechte Lautsprecher gut verkaufen. Ich enthalte mich weil es hier im Forum schon genügend richtige Vorschläge gab. Ich höre z.B. auch gern Style Reinhard May jedoch sollte klar sein, das Musik diesen Schlages nicht umbedingt zur vollkommenden 100% Beurteilug dienen kann. Es passiert zu wenig aufeinmal.
Der richtige Weg Lautsprecher zu testen wurde eben schon genannt:
Ein Album welches grottenschlecht klingt. Zu laut, Kompression auf 12, keine Bässe, null Räumlichkeit. Lautsprecher die es einigermaßen schaffen, dass man beim Anhören keine Kopfschmerzen kriegt, sondern weiter hören will, kommen bei mir in die engere Auswahl.
An die Grenzen bringen, das heißt Testen ja auch. Man testet ein Auto ja auch nicht in der 30kmh Zone.
(06.02.2018, 15:23)Joshua Tree schrieb: [ -> ]Komisch, ich gehe seit ein paar Jahren den umgekehrten Weg: ich nehme zum Probehören immer "Bat Out Of Hell" von Meat Loaf.
Ein Album welches grottenschlecht klingt. Zu laut, Kompression auf 12, keine Bässe, null Räumlichkeit. Lautsprecher die es einigermaßen schaffen, dass man beim Anhören keine Kopfschmerzen kriegt, sondern weiter hören will, kommen bei mir in die engere Auswahl.
Kann ich absolut bestätigen.
Der Klang dieses Albums ist wirklich unterirdisch.
Aber : Frühe habe ich dieses Album von einem Kumpel auf Kassette überspielt, in meinem ollen Kadett rauf und runtergehört und fand es einfach nur geil. Viel später die Platte besessen und und tatsächlich Kopfschmerzen bekommen. Und damit sind wir wieder bei Sören Kierkegaard...
Übrigens, Asia "Heat of the Moment" ist auch so ein Kandidat. Hab ich nie verstanden wieso die so schlecht klingt vor allem der Gesang. Bei dieser Supergroup kann es wohl nicht am Budget gelegen haben.
Aber wenn ich den Threadtitel richtig verstehe, geht es doch um Vorführmusik umd nicht um Testmusik.
Mit Testmusik will ich die Leistungsfähigkeit austesten, mit Vorführmusik möchte ich den Zuhörer beeindrucken.
Oder irre ich mich da ?
Ich verwende immer gerne Fusion Jazz Platten aus den 70er und 80ern zum "vorführen" der Anlage(n)
Grade läuft hier George Duke "Rendevouz" und lässt meine Low of the Line - Kombo toll klingen.
(06.02.2018, 16:47)DATGrueni schrieb: [ -> ]An die Grenzen bringen, das heißt Testen ja auch. Man testet ein Auto ja auch nicht in der 30kmh Zone.
Ich bin kein Forschungsinstitut, ich
höre Musik und teste sie nicht.
Eine Platte die ich gerne für mich verwende um andere Tonabnehmer zu testen, ist Masterpieces von Duke Ellington. Beim Stück Mood Indigo hört man schön die Anblasgeräusche und die Klappen der Bläser. Kenne einige Anlagen, da geht das komplett unter.Label ist Pure Pleasure
Ich habs nicht so mit Krawumm und der Wall of Sound. Wenn ich beim Testen von Lautsprechern Dampf machen will, reicht mir immer noch The Wall.
Über die Jahre haben sich hier aber schon ein paar Titel angesammelt, die bei Lautsprechervergleichen zum Einsatz kommen. In keiner besonderen Reihenfolge:
Ouverture zur Hochzeit des Figaro, Jonathan Scott, Orgel:
La Vezina Catina - Esther Ofarim
Saint Agnes and the Burning Train - Sting
Art Garfunkel - A Heart in New York
Fiona Apple - Extraordinary Machine
Wahrscheinlich ist da garnix besonderes dran, aber ich weiß halt, wie sie klingen sollten.
Ralf
Vollenweider ist gut, schon seine erste, die "Behind Th Garden Under The Tree..." wurde im Radio als "Testplatte" empfohlen, das paßt auch zu seinen nachfolgenden Alben. Auf "Caverna Magica" die Kieselgeräusche, dann der Innenraum, ein von links nach rechts vorbeifliegender Vogel usw. Feinste Perkussion auf "White Winds"... Andreas Vollenweider ist bekennender Analogfan, der auch heute noch neben der Digitaltechnik immer noch Studer-Bandmaschinen im Studio hat. Seine "Effekte" basieren hauptsächlich auf akustisch hochwertigen Aufnahmen. Lediglich bei "Down To The Moon" stört schon ein wenig das erstmals verwendete dbx.
Von George Duke kann ich besonders zwei Alben empfehlen: "Don't Let Go" und "Brazillian Love Affair". Beide von Kerry McNabb sehr sauber aufgenommen in besten "Analogklang". Desweiteren, wer es sich leisten möchte, kann ich die kürzlich erschienene Box "
The MPS Years" an Herz legen. Alles sehr gut gemachte Mastertapeschnitte vom Analogspezialisten Dirk Sommer. Gegenüber den Originalen befreit von Schärfe, weder "Zing" noch "Bumm" sondern trotz Betonung das samtseidigen 70er-Klanges eine deutliche Steigerung der Feinheiten und Transparenz. Aber das höre ich eher zum Genießen als Testen.
Wenn ich woanders was testen will, bringe ich meistens Platten mit, die ich gerade höre und besonders im Ohr habe. Das bringt mir mehr als irgendwelches "Zing" und "Bumm".
Hervorragende 3-dimensionale Bühne (auf 2.0 Anlagen), Phantomschallquellen selbst deutlich hinter dem Hörplatz, gewaltige Bässe.
Die beiden Hörbeispiele sind für Deutschland leider gesperrt, aber mit Erweiterungen wie z.B. ProxFlow für Google Chrome problemlos abspielbar.
Bei mir war es folgendermaßen: Als ich meinen LCD 2 zusammen mit dem Violectric V200 in 2011 in Händen hielt, ging es natürlich daran, fast die gesamte CD-Sammlung durchzuhören. Hier sind jetzt nur 5 Musikaufnahmen erwähnt.....könnten aber weitaus mehr sein.
Bild 1: Ur-Rauten und Shibusa Shirazu.
Ur-Rauten, ein Sampler aus Norwegen (1992). Hier gehts mit den Bässen abgrundtief in den Keller. Track 4.) Green Isac - "Hey Babe, I'm Gonna Fuck You Back To The Stone Age". Track 6.) Biosphere - "Botanical Dimensions", Track 19 Kikkomen - I Can Dream.
Shibusa Shirazu "Shibuboshi" Track 6.) "Space is the Place". Ein sehr großes und vor allem lautes Orchester mit viel Blech-und Holzblas, 2 Drummer usw. Auf dieser CD sind die Krawallmacher sehr gut eingefangen, da ist nix übersteuert.....ein Kunststück wie ich finde, diese Bande musikalisch ohne Verzerrungen so aufs "band" zu bekommen. Dennoch, wer dieses 10 minütige Stück durchhält, der hat seinen Einstieg in den "New Jazz" geschafft.
Bild 2: Jacques Pellen ( Celtic Prosession) und Le Bûcher Des Silences (läuft auch unter Valentin Clastrier)
Jacques Pellen, Track 12.) "Chieftains Ballad", erschienen auf Silex, zeichnet sich durch eine sehr räumlich eingefangene Atmosphäre aus, spärlich instrumentiert lauscht man den Klängen, wobei Pellen mit seiner Gitarre natürlich etwas dominiert. Der Klangzauberer am Mischpult heißt Silvio Soave, der an vielen Produktionen von Silex beteiligt war....zum Glück, denn er ist ein wahrhafter Meister seines Fachs!
Le Bûcher Des Silences (Valentin Clastrier) auch auf Silex, Track 1.) "Et La Roue De La Vie". Wer noch nie eine elektrische Drehleier (Hurdy Gurdy) gehört hat, der sollte dies mit diesem Album schleunigst nachholen! Track 10.) "Nemesis". Hier erfährt man hautnah, was man mit einer Tuba alles bewerkstelligen kann, ausuferndes Solo, bis Louis Sclavis mit seiner Clarinette das Thema aufnimmt, weiterführt und die geile hookline zu Ende bringt.....und das in excellenter Qualität. Für mich der Wahnsinn!
Bild 3.) Clannad - Magical Ring. Track 7.) "Tá ' Mé Mo Shuí". Für mich ein Paradebeispiel, wie räumliches Hören über Kopfhörer realisierbar und erhörbar wird. Dazu bedarf es kleiner Vorbereitungen, aber es funktioniert
. Ab Min. 23 ist das gute Stück im Video zu hören.
Chris Jones – No Sanctuary Here erinnert mich an eine schlimme Lebensphase, wo ich diese "Stockfisch" Tonträger erworben habe, um mit Singer/Songwriter Musik den Klang der Anlage zu analysieren. Noch schlimmer als Pink Floyd. Man ist mir das peinlich.