22.02.2018, 13:06
Hallo Großspulerfreunde und auch alle anderen...
ich habe hier eine PR99 der ersten Generation, für die ein paar Zipperlein beschrieben sind und die mal eine Wartung gebrauchen kann.
Zuerst mal eine äußerliche Inspektion:
Front ziemlich gut erhalten mit wenigen Gebrauchsspuren.
An den oberen Ecken fehlt was:
Die oberen Halter der Seitenleisten. Hmm ... ob ich da was nachbauen kann, mal sehen.
Die Köpfe sehen sehr gut aus, nur geringer Einschliff. Das ist schon mal die halbe Miete!
Und ein zweites Bild aus anderem Blickwinkel:
Irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass der Wiedergabekopf etwas nach links gekippt ist. Kann aber auch täuschen.
Am Gehäuse ist hinten ein Loch als wäre da ein Meteorit eingeschlagen . . . seltsam.
Und die Maschine sieht dann von hinten so aus:
Da ist alles original. Natürlich dann auch die Knallbonbons:
Am Netzteil:
Der wird ersetzt, bevor ich auch nur das Netzkabel einstecke. Die 0,1 µF MKP X2 habe ich im Vorrat.
Fertig!
Und die Spannung stelle ich dann auch gleich auf 240 V ein.
Der zweite böse Bube mit 0,47 µF ist auf der Capstanplatine, den muss ich aber erst besorgen, daher nehme ich zum Test meine überarbeitete Ersatz-Capstanplatine.
Und dann darf da mal Saft drauf:
Capstan rennt, Tasten schalten, Play schaltet, Rec schaltet, Rec-LEDs leuchten. Schön!
VU-Meter-Beleuchtung geht auch. Noch schöner. Macht nicht so viel Spaß, die Birnchen zu tauschen, die Fassungen gehen manchmal schwer rauszuziehen. Oder ich mache da was falsch
Rechter Spulmotor läuft.
Linker Spulmotor macht häßliche Geräusche. Lagerschaden?
Mal nachsehen, Deckel ab und nachsehen.
Sekunden später....
Was ist das denn?
Schrille Sache, drum gibt es da auch noch ein weiteres Bild:
Sachen gibts, die gibts garnicht
Nach Ende das Lachanfalls kann es weitergehen...
Noch ein Blick auf die Kopfmontierung:
Das erhärtet meinen Verdacht. Am Wiedergabekopf wurde gedreht. Vielleicht ein bisschen zu viel.
Dann mal eine Putzaktion, zum Teil war der Bandabrieb so fest verhärtet, dass ich ihn mit dem Fingernagel abkratzen musste.
Die rechte Umlenkrolle habe ich zum Reinigen ausgebaut:
Dabei muss man immer aufpassen, dass einem die kupferne Beilagscheibe zwischen Lagerschraube und unterer Platte nicht flöten geht.
Die Andruckrolle ist wohl noch die originale (mit dem Laufrichtungspfeil), die wäre eventuell auch zu ersetzen. Aber auf jeden Fall kann das Lager einen Tropfen PDP65 vertragen:
Nachdem alles offen ist, baue ich auch gleich den langen Zählwerkriemen ein, der Zahnriemen ist noch heile (da könnte ich ja mal den Vorschlag von Baruse umsetzen und O-Ringe nehmen, der Zahnriemen ist schon laut).
Wenn man das ordentlich machen will, muss man die Bremseinheit abnehmen, wobei man am besten die Schraubenpositionen markiert. Kabel muss man keine lösen, einfach die Einheit bei gelöster Bremse nach oben abnehmen und nach hinten klappen.
Und die Bremseinheit wieder in der Originalposition montiert:
Bevor ein Band auf die Maschine kommt, werden Köpfe und bandführende Teile erstmal entmagnetisiert.
Ich habe dazu die allseits bekannte Drossel, die den Vorteil hat, dass die Spitze mit Kunststoff überzogen ist. Das schließt Beschädigungen der Köpfe aus.
Dann mal ein erster Umspulversuch.
Funktioniert ziemlich gut, könnte aber schon noch etwas schneller sein. Das dürfte an den Motorbetriebskondensatoren liegen, die gerne mal die Grätsche machen, und die sind in dieser Maschine ja auch noch die originalen.
Das wäre dann der erste Streich, der zweite folgt nicht sogleich, aber bald!
Viele Grüße,
Hans-Volker
ich habe hier eine PR99 der ersten Generation, für die ein paar Zipperlein beschrieben sind und die mal eine Wartung gebrauchen kann.
Zuerst mal eine äußerliche Inspektion:
Front ziemlich gut erhalten mit wenigen Gebrauchsspuren.
An den oberen Ecken fehlt was:
Die oberen Halter der Seitenleisten. Hmm ... ob ich da was nachbauen kann, mal sehen.
Die Köpfe sehen sehr gut aus, nur geringer Einschliff. Das ist schon mal die halbe Miete!
Und ein zweites Bild aus anderem Blickwinkel:
Irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass der Wiedergabekopf etwas nach links gekippt ist. Kann aber auch täuschen.
Am Gehäuse ist hinten ein Loch als wäre da ein Meteorit eingeschlagen . . . seltsam.
Und die Maschine sieht dann von hinten so aus:
Da ist alles original. Natürlich dann auch die Knallbonbons:
Am Netzteil:
Der wird ersetzt, bevor ich auch nur das Netzkabel einstecke. Die 0,1 µF MKP X2 habe ich im Vorrat.
Fertig!
Und die Spannung stelle ich dann auch gleich auf 240 V ein.
Der zweite böse Bube mit 0,47 µF ist auf der Capstanplatine, den muss ich aber erst besorgen, daher nehme ich zum Test meine überarbeitete Ersatz-Capstanplatine.
Und dann darf da mal Saft drauf:
Capstan rennt, Tasten schalten, Play schaltet, Rec schaltet, Rec-LEDs leuchten. Schön!
VU-Meter-Beleuchtung geht auch. Noch schöner. Macht nicht so viel Spaß, die Birnchen zu tauschen, die Fassungen gehen manchmal schwer rauszuziehen. Oder ich mache da was falsch
Rechter Spulmotor läuft.
Linker Spulmotor macht häßliche Geräusche. Lagerschaden?
Mal nachsehen, Deckel ab und nachsehen.
Sekunden später....
Was ist das denn?
Schrille Sache, drum gibt es da auch noch ein weiteres Bild:
Sachen gibts, die gibts garnicht
Nach Ende das Lachanfalls kann es weitergehen...
Noch ein Blick auf die Kopfmontierung:
Das erhärtet meinen Verdacht. Am Wiedergabekopf wurde gedreht. Vielleicht ein bisschen zu viel.
Dann mal eine Putzaktion, zum Teil war der Bandabrieb so fest verhärtet, dass ich ihn mit dem Fingernagel abkratzen musste.
Die rechte Umlenkrolle habe ich zum Reinigen ausgebaut:
Dabei muss man immer aufpassen, dass einem die kupferne Beilagscheibe zwischen Lagerschraube und unterer Platte nicht flöten geht.
Die Andruckrolle ist wohl noch die originale (mit dem Laufrichtungspfeil), die wäre eventuell auch zu ersetzen. Aber auf jeden Fall kann das Lager einen Tropfen PDP65 vertragen:
Nachdem alles offen ist, baue ich auch gleich den langen Zählwerkriemen ein, der Zahnriemen ist noch heile (da könnte ich ja mal den Vorschlag von Baruse umsetzen und O-Ringe nehmen, der Zahnriemen ist schon laut).
Wenn man das ordentlich machen will, muss man die Bremseinheit abnehmen, wobei man am besten die Schraubenpositionen markiert. Kabel muss man keine lösen, einfach die Einheit bei gelöster Bremse nach oben abnehmen und nach hinten klappen.
Und die Bremseinheit wieder in der Originalposition montiert:
Bevor ein Band auf die Maschine kommt, werden Köpfe und bandführende Teile erstmal entmagnetisiert.
Ich habe dazu die allseits bekannte Drossel, die den Vorteil hat, dass die Spitze mit Kunststoff überzogen ist. Das schließt Beschädigungen der Köpfe aus.
Dann mal ein erster Umspulversuch.
Funktioniert ziemlich gut, könnte aber schon noch etwas schneller sein. Das dürfte an den Motorbetriebskondensatoren liegen, die gerne mal die Grätsche machen, und die sind in dieser Maschine ja auch noch die originalen.
Das wäre dann der erste Streich, der zweite folgt nicht sogleich, aber bald!
Viele Grüße,
Hans-Volker