31.03.2018, 14:49
Dieser kleine Klassiker wäre gestern um ein Haar ausgeschlachtet worden. Da das benötigte Ersatzteil in der B2 aber nicht passte, ist er nochmal von der Klinge gesprungen.
Da der Gesamtzustand für ein über 40 Jahre altes Gerät ganz aussergewöhnlich gut ausfällt, ist das auch in Ordnung.
Selbst bei diesem kleinen Modell sind die Drehknöpfe und die schmalen Schaltknebel komplett aus Aluminium gefertigt worden, was dem Gerät eine gewisse Haptik verleiht.
Das Design hat Yamaha bei seinen aktuellen Retrogeräten wieder aufgenommen.
Nach kurzer überprüfung stand fest, dass die beiden Verstärkerzüge intakt waren. Lediglich das Relais der Schutzschaltung zog nicht an. Da das Relais (ein 2 x Wechsler) die Lautsprecherausgänge in ausgeschaltetem Zustand auf GND legt, habe ich fälschlicherweise eine defekte Kopfhörerbuchse in Verdacht gehabt, und unnötigerweise zum weiteren Test ausgebaut.
Es stellte sich aber heraus, dass das Verhalten bei diesem Gerät in Ordnung ist.
Defekt war nur die Schutzdiode über dem Relais, was wiederum einen defekten Sicherungswiderstand zur Folge hatte. Da TR435 ein fetter Brocken im TO220 Gehäuse ist, har er den Vorfall unbeschadet überstanden.
Auch die beiden Birnen der Instrumentenbleuchtung mussten erneuertwerden.
Bei der Gelegenheit wurde auch das Relais geputzt und einige Elkos überprüft
Die hellblauen Nichicon zeigten durchweg gute Werte. Im Bild ein 100µF Typ. Aktuelle 105 Grad Typen mit 50V erreichen zwar einen um 10 bis 20% geringeren ESR, aber unterm Strich verhielten sich diese Elkos noch tadellos.
Was mich allerdings überraschte waren die beiden Nippon 4,7mF Netzelkos. Obwohl keine Undichtigkeit zu erkennen war, waren sie nach 40 Jahren auf gut 50% runter.
Zwar ist das aus klanglicher Sicht in so einen AB-Vollverstärker immer noch unbedenklich, aber da das Gerät gerade dran ist, habe ich zwei gute gebrauchte 6,8mF eingebaut. Die sind etwas neueren Datums uns bereits etwas kompakter als die 4,7er.
Für ein Gerät dieser Klasse ist das Lautstärkepotentiometer bereits von guter Qualität....
...was man vom Lautsprecherterminal nicht behaupten kann. Da könnte man durchaus nachträglich was besseres einbauen, wenn man das Gerät lieb hat.
Einmal mit dem Pinsel durch....fertig....Die Trimmer für den Bias stehen immer noch genau so wie sie sollen.
Die MM Phonostufe ist ein "Modell Einfach". Man kann aber trotzdem keine handfesten Kritikpunkte finden. Rauscharm, klirrarm und mit einer ordentlichen Einhaltung der Kennlinie.
Auch ohne Modifikation liegt die Eingangskapazität bei wunderbaren 120 pF, die Impedanz bei ziemlich normgerechten 49K
Entsprechend gut fällt das Ergebnis aus.
Entzerrung links & rechts. Die Abweichungen bleiben unter +/- 0,4 dB. So manche im Netz veröffentlichte "tolle Schaltung" sieht selbst gegen eine professionell entworfene Einfachlösung "blass" aus.
Nochmal links mit TA 460mH und 20pF, sowie praxisüblichen 120 pF ...sehr schön!
Weitere Messungen:
Klirrspektrum über AUX, 1Khz, 1 Watt in 4 ohm links:
und rechts:
THD&N vs. Frequenz, L&R , 5W in 8R: Nur geringer Anstieg ab ca. 5KHz.
Amplitudenfrequenzgang, 2,83V in 8R, links und rechts, sowie einmal links mit Loudness in Stellung "10 Uhr" (magenta). Den Hebel lässt man besser auf "off"
Ausgangsimpedanz und DF. Die Leitungen sind dünn, die Klemmen etwas problematisch. Ohne viel Gefummel komme ich an die Werte in der BDA nicht ganz heran. Das liegt möglicherweise auch an den unterschiedlichen Meßmethoden.
THD&N vs Power BCD ,8R, 1KHz, BW 22 KHz. Das Gerät steht auf 230V. In Pos 220V wären es ein paar Watt mehr. Das Gerät verkraftet das.
Und nochmal 4R. Hier greift bereits die Strombegrenzung -auf den beiden Kanälen nicht ganz gleichmäßig- ein. Es sind einmal ca. 38W, und einmal etwa 42W 1%....Der Cursor im Diagramm steht genau dazwischen.
Da der Gesamtzustand für ein über 40 Jahre altes Gerät ganz aussergewöhnlich gut ausfällt, ist das auch in Ordnung.
Selbst bei diesem kleinen Modell sind die Drehknöpfe und die schmalen Schaltknebel komplett aus Aluminium gefertigt worden, was dem Gerät eine gewisse Haptik verleiht.
Das Design hat Yamaha bei seinen aktuellen Retrogeräten wieder aufgenommen.
Nach kurzer überprüfung stand fest, dass die beiden Verstärkerzüge intakt waren. Lediglich das Relais der Schutzschaltung zog nicht an. Da das Relais (ein 2 x Wechsler) die Lautsprecherausgänge in ausgeschaltetem Zustand auf GND legt, habe ich fälschlicherweise eine defekte Kopfhörerbuchse in Verdacht gehabt, und unnötigerweise zum weiteren Test ausgebaut.
Es stellte sich aber heraus, dass das Verhalten bei diesem Gerät in Ordnung ist.
Defekt war nur die Schutzdiode über dem Relais, was wiederum einen defekten Sicherungswiderstand zur Folge hatte. Da TR435 ein fetter Brocken im TO220 Gehäuse ist, har er den Vorfall unbeschadet überstanden.
Auch die beiden Birnen der Instrumentenbleuchtung mussten erneuertwerden.
Bei der Gelegenheit wurde auch das Relais geputzt und einige Elkos überprüft
Die hellblauen Nichicon zeigten durchweg gute Werte. Im Bild ein 100µF Typ. Aktuelle 105 Grad Typen mit 50V erreichen zwar einen um 10 bis 20% geringeren ESR, aber unterm Strich verhielten sich diese Elkos noch tadellos.
Was mich allerdings überraschte waren die beiden Nippon 4,7mF Netzelkos. Obwohl keine Undichtigkeit zu erkennen war, waren sie nach 40 Jahren auf gut 50% runter.
Zwar ist das aus klanglicher Sicht in so einen AB-Vollverstärker immer noch unbedenklich, aber da das Gerät gerade dran ist, habe ich zwei gute gebrauchte 6,8mF eingebaut. Die sind etwas neueren Datums uns bereits etwas kompakter als die 4,7er.
Für ein Gerät dieser Klasse ist das Lautstärkepotentiometer bereits von guter Qualität....
...was man vom Lautsprecherterminal nicht behaupten kann. Da könnte man durchaus nachträglich was besseres einbauen, wenn man das Gerät lieb hat.
Einmal mit dem Pinsel durch....fertig....Die Trimmer für den Bias stehen immer noch genau so wie sie sollen.
Die MM Phonostufe ist ein "Modell Einfach". Man kann aber trotzdem keine handfesten Kritikpunkte finden. Rauscharm, klirrarm und mit einer ordentlichen Einhaltung der Kennlinie.
Auch ohne Modifikation liegt die Eingangskapazität bei wunderbaren 120 pF, die Impedanz bei ziemlich normgerechten 49K
Entsprechend gut fällt das Ergebnis aus.
Entzerrung links & rechts. Die Abweichungen bleiben unter +/- 0,4 dB. So manche im Netz veröffentlichte "tolle Schaltung" sieht selbst gegen eine professionell entworfene Einfachlösung "blass" aus.
Nochmal links mit TA 460mH und 20pF, sowie praxisüblichen 120 pF ...sehr schön!
Weitere Messungen:
Klirrspektrum über AUX, 1Khz, 1 Watt in 4 ohm links:
und rechts:
THD&N vs. Frequenz, L&R , 5W in 8R: Nur geringer Anstieg ab ca. 5KHz.
Amplitudenfrequenzgang, 2,83V in 8R, links und rechts, sowie einmal links mit Loudness in Stellung "10 Uhr" (magenta). Den Hebel lässt man besser auf "off"
Ausgangsimpedanz und DF. Die Leitungen sind dünn, die Klemmen etwas problematisch. Ohne viel Gefummel komme ich an die Werte in der BDA nicht ganz heran. Das liegt möglicherweise auch an den unterschiedlichen Meßmethoden.
THD&N vs Power BCD ,8R, 1KHz, BW 22 KHz. Das Gerät steht auf 230V. In Pos 220V wären es ein paar Watt mehr. Das Gerät verkraftet das.
Und nochmal 4R. Hier greift bereits die Strombegrenzung -auf den beiden Kanälen nicht ganz gleichmäßig- ein. Es sind einmal ca. 38W, und einmal etwa 42W 1%....Der Cursor im Diagramm steht genau dazwischen.