Moin allerseits,
brauche mal Rat, denn als die Nachbarin ihren Keller ausgeräumt hat und mir die Dinger mit dem Hinweis gab, ihr lange verstorbener Mann meinte sie hätten Störungen, konnte ich mir so richtig nix drunter vorstellen.
Am Tongenerator entwickeln sie unter 100Hz/500Hz ständig Eigengeräusche, die sich anhören wie wenns intensiv auf ein Blechdach regnet. Das Störgeräusch ist auch recht laut und setzt bei den beiden Boxen bei den unterschiedlichen Frequenzen ein. Auch kommen kaum Höhen aus den Kisten, aber direkt angesteuert ohne Weiche geben der HT und MHT ziemlich ähnliches von sich, also der vermeintliche HT in den Frequenzen abgesackt scheint? Ziemlich merkwürdig ...
Ersteres könnte ein Rauschen sein, habe sowas mit der Intensität aber noch nicht gehört.
Geöffnet zeigt sich eine ordentlich ausschauende Weiche mit Spulen und Kondensatoren, die von der Bauform keine Elkos sind. An den Kondensatoren sind kaum Bezeichnungen zu erkennen und da sie verklebt sind, habe ich erst mal auf ne Demontage und Einzelteilprüfung verzichtet. Der ovale TT/MT ist gut vertackert in irgendwelchem Stoff. Da habe ich also auch keine Bezeichnung. Könnte dieses tiefe Rauschen aus dem TT von der Weiche kommen oder ist das eher ein Chassisproblem?
Die schweren Kisten sind auch mit nem wolleähnliche Zeug gefüllt. Hat jemand mit solchen Boxen/Chassis Erfahrungen? Lohnt sich irgendwelche Mühe oder sollte ich eher Lagerkisten draus machen? Im Netz habe ich über den Boxentyp nicht so richtig was gefunden. Von der Form gefielen mir die Dinger und ich dachte mit ihnen die überdimensionierten großen Standboxen im kleinen Werkstattraum abzulösen, nur Dauerpraßler ohne Höhen sind eher nervig machen kaum Freude.
Danke vorab
Holger
Ist eher nettes Zeugs...
Der Defekt ist schon komisch. Kann mir nur vorstellen, dass es die Kondensatoren oder die Isolation in den Spulen erwischt hat. Würde erstmal die Chassis einzeln am Sinusgenerator mit Verstärker anhören - im passenden Frequenzbereich natürlich.
Habe den TT/MT direkt angesteuert und sicherheitshalber ein anderes Chassis gegengeprüft. Das Geräusch kommt aus dem ovalen Ding und nicht aus der Weiche!
Freigelegt schaut der so aus:
Das Rauschen setzt bereits bei der kleinsten Frequenz von ca. 30Hz des Generators Grundig TG4B ein. Die sichtbaren Lötstellen am Chassis schauen gut aus und scheiden mMn als Rauschquelle aus. Das Chassis erscheint optisch ok, die Membrans ist leicht beweglich, die Sicke aus Kunststoff. Was verursacht solche Geräusche in nem Chassis?
Da staunt der Laie, wenn der Fachmann fragt. Das einzige mal, wo ich so ein schepperartiges Rappeln erlebt hab, war als der Geflechtdraht von dem Anschlussstück zur Membran diese sozusagen im Bogen berührt hat...ansonsten muss es ja wohl von innen kommen...
hast mal den TT von der Weiche getrennt und dann getestet?
(21.12.2018, 17:22)Gorm schrieb: [ -> ]Habe den TT/MT direkt angesteuert und sicherheitshalber ein anderes Chassis gegengeprüft. Das Geräusch kommt aus dem ovalen Ding und nicht aus der Weiche!
Hier hängt nur der Generator und der Oszi am TT. Normal sind die Anschlußleitungen unten rechts auf der Weiche angelötet.
Hallo Gorm
Hinsichtlich der Geräusche, die der Baßlautsprecher absondert, gibt es drei mögliche Szenarien:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Laut...Schema.svg
a). Die Baßlautsprecher sind (thermisch) überlastet worden, wodurch sich einzelne Windungen von der Schwingspule gelöst haben.
b) Die (Chromatierungs-)Beschichtung der oberen Polplatte und/oder des Polkerns hat sich aufgrund von Korrosion (Rost) abgelöst, und streift im Luftspalt (in Form von Partikeln) an der Schwingspule.
c) Die Verklebung der Zentrierspinne hat sich gelöst, sodaß der Spulenkörper dort bei Auslenkung der Membrane "schabt".
Ich persönlich würde auf c) tippen.
Test hierfür:
Membran vorsichtig händisch auslenken, und (in Verbindung mit einer guten Beleuchtung) seitlich durch die Öffnungen des Korbes hineinsehen (Die betreffende Zentrierspinnenklebstelle befindet sich direkt am Schwingspulenträger. Oftmals sieht man eine Beschädigung der Klebstelle nur dann, wenn man die Membrane händisch weit (in beide Richtungen) auslenkt.
Gruß
Christian
In die Richtung würde ich auch suchen
Vlt. bekommt decibel den wieder hin?
Danke für die Hinweise. Dann werde ich mal versuchen nach der Zentrierspinne zu schauen. Danach muß ich überlegen, ob sich der nötige Aufwand für die Boxen lohnt. Der Fehler tritt wie oben beschrieben bei beiden TT auf, geht nur unterschiedlich hoch inder Frequenz.
Was ich nicht verstehe ist daß die Geräusche schon bei 30Hz zu hören sind, wenn die Chassis noch keinen hörbaren Ton abgeben, der setzt erst bei über 50Hz ein.
Grade da. Niedrige Frequenze ,großer Hub
Bewegen tut er sich trotzdem
(21.12.2018, 18:54)Gorm schrieb: [ -> ]Was ich nicht verstehe ist daß die Geräusche schon bei 30Hz zu hören sind, wenn die Chassis noch keinen hörbaren Ton abgeben, der setzt erst bei über 50Hz ein.
Das ist doch wirklich nicht verwunderlich.
Dies weist einfach nur darauf hin, daß die Geräusche nicht von der Lautsprecher-Membran, sondern "von ihrem Entstehungsort" abgesondert werden.
Und DIESE Geräusche haben dann ja eigentlich nichts mit dem (elektrischen) Spannungsverlauf an den Eingangsklemmen des Lautsprechers zu tun.
Anders formuliert:
Die Membran schwingt (beispielsweise) mit (unhörbaren) 10Hz und "irgend etwas" scheppert oder schabt irgendwo mechanisch (und somit definitiv hörbar) mit.
Hier vorsichtig weit ausgelenkt ohne sichtbare schlechte Klebestellen, bei vorsichtiger Bewegung kein Reiben o.ä. merkbar
Hi,
sind die Pads auf der Membran alle fest?
Gruß
Auf diese Entfernung ist das Ganze nur sehr schwer zu beurteilen.
Man kann es nicht gut erkennen, aber es sieht irgendwie so aus, als würde der Spulenkörper leicht schräg in die Membran münden.
(Auch bei der Verklebung zwischen Spulenkörper und Membran könnte ein Problem bestehen.)
Dann bleibt nur noch Folgendes:
Die Membran händisch durch den gesamten Hubbereich bewegen und dabei auf Geräusche (oder Verschiebungen der Spinne) achten.
Anmerkung:
Eine Membran sollte immer nur symmetrisch bewegt werden, damit die Spule im Luftspalt zentriert bleibt und nicht an den Rändern schabt:
Rechte Hand: Daumen auf der Oberseite der Membran, Zeige- oder Mittelfinger auf der Unterseite der Membran.
Mit der linken Hand verfährt man genauso, nur eben auf der gegenüberliegenden Seite der Membran.
Dadurch kann man (mit beiden Händen synchron) die Membran gleichmässig nach außen und innen bewegen, ohne daß der Spulenkörper im Luftspalt verkanntet.
Ein gewisses "Fingerspitzengefühl" ist dazu aber unbedingt erforderlich und es ist dabei auf die leisesten Geräusche zu achten.
Übrigens:
Es gibt auch Fälle, bei denen man keinen Riß in der Klebestelle sieht, obwohl sie definitiv beschädigt ist. Die Klebestelle kann nämlich auch beispielsweise ("als Ganzes") auf dem Spulenträger verrutschen (und somit dort "beweglich" sein.).
Abschließend:
Testen, ob sich (aufgrund thermischer Überlastung) einzelne Windungen von der Spule gelöst haben:
Niederfrequentes Sinus-Signal anlegen und dessen Pegel so wählen, daß das Störgeräusch hörbar wird (Achtung: Den Lautsprecher nicht überlasten!).
Jetzt die Membrane mit beiden Händen (wie oben beschrieben) festhalten, sodaß sie sich (näherungsweise) nicht mehr bewegen kann.
Wenn nun immer noch ein (leises) "Scheppern" hörbar ist, so kann man von einem Defekt der Schwingspule ausgehen.
Ferndiagnosen sind hier aber ausgesprochen schwierig.