Hi,
kann mal jemand erklären, was hier zu rechnen ist, und was dann die Kriterien für eine gut passende Kombi sind???
Beispiel Tonabnehmer:
Statische Nadelnachgiebigkeit 17 x 10 – 6 cm / dyne
Dynamische Nadelnachgiebigkeit 7 x 10 – 6 cm / dyne (100 Hz)
Beispiel Tonarm:
Effektive Masse: 11.5g
Und bitte keine Erfahrungsberichte, was gut harmoniert. Oder dass eh alles egal ist. Nur die Theorie dazu.
In Excel:
=1000/(SQRT(C1*M1)*2*3.141)
Mit
C1 = compliance und
M1 = sum(Eff. Tonarmmasse, Masse Headshell, Masse System)
Und es IST egal ... das gibt Dir nur die f(res) des Masse-Feder-Systems aus Nadeltraeger und Tonarm - sollte nicht allzu zu dicht am hoerbaren Bereich liegen; voellig egal, ob da nun 7 Hz oder 15Hz 'rauskommen; ein Ortofon Concorde Pro kommt am Technics-Arm auf eher hohe 12.5Hz - und keiner kaeme auf die Idee zu behaupten, dass das im praktischen Betrieb irgendwie auch nur entfernt bedenklich waere.
"X harmoniert mit Y" kannst Du daraus also nicht mal im Ansatz ablesen ...
Eines noch dazu, die in die Formel eingesetzten Werte sollten auch für 10Hz gelten, mit den oben angegebenen Nadelnachgiebigkeiten kommst Du auf kein vernünftiges Ergebins, bzw. Du solltest es in dem Wissen und dann mit der Angabe verbreiten, wie Du dann die Angabe für 100 Hz verändert und welchen Wert Du dann eingesetzt hast und dass das Ergebnis nicht korrekt ist.
Es sollte klar sein, dass letztlich nur eine Messung bei dem konkreten System im gegebenen Tonarm eine Aussage zur Resonanz ergibt, aber normalerweise kann man Tonabnehmer eben nicht mit dem Hinweis erwerben, dass nach einem Durchlaufen diverser Tests ein Umtausch zu vollem Preis erfolgen soll.
Deshalb nutze ich es, um vor einem Erwerb eine möglichst gute Anpassung nach Papierlage zu erhalten.
Ein „Es passt schon?“ wenn ich nach Formel nicht im Korridor von 7 bis 13 Hz liege, misstraue ich immer und ich suche dann lieber ein anderes Tonabnehmer System heraus.
Mir ist es auch deutlich egal, in welcher Tonabnehmer Konstellation ein Plattenspieler original ausgeliefert wurde, ich schaue lieber, was ich noch neu als Tonabnehmer dazu passend bekomme.
Naja - die statische Compliance und die bei 10Hz duerften sich nicht allzuviel unterscheiden - ich wuerd' die statische Compliance in die Formel einsetzen und wenn nicht grad 3 Hz oder 25 dabei rauskommen, ist das mechanisch alles im gruenen Bereich - und klanglich sowieso.
Ueber die weiches-System-am-schweren-Arm-Frage wird viel zu viel klanglicher Hokuspokus-Wind gemacht - bei dieser Frage geht's nicht um "Klang" und 'passend", sindern einzig darum, das Schwingen des Masse-Feder-Systems zu vermeiden.
Das kann man mit den Augen und in der Auslaufrille an der Bassmembran sehen - wenn's nicht wabbelt und schwingt, ist alles in Ordnung.
dazu kenne ich tatsächlich nur Angaben von Goldring. Dort liegt bei der Angabe zur Nadelnachgiebigkeit zwischen der statischen und der bei 10 Hz gut ein Faktor 2. das kann man schnell auf deren Webseite erfahren. Also um es kurz zu machen, die Angabe von 100 Hz um einen Faktor von ca. 1.5 erhöhen die Angabe zur statischen um den Faktor 2 teilen und von beiden dann davon den Mittelwert bilden. Das könnte ein Weg sein, sich eine Angabe für 10 Hz aus den Fingern zu saugen und es hilft eben grobe Fehlanpassungen zu vermeiden. Als Beispiel habe ich das DENON DL 103 vor Augen, das oft auf viel zu leichte Tonarme geschraubt wird.
Klar kommt da Information heraus, aber die Resonanz liegt dann eben schon nahe an der Tieftonwiedergabe guter Boxen und das kann dann eben zu „lustigen“ Rückkopplungen führen.
Ob sich nun 7 Hz oder 8 Hz, 12 Hz oder 14 Hz ergeben, ist dann nicht so relevant, aber ob sich eher 5 Hz oder eben das 20 Hz einstellen, das kann wichtig werden, in dem einen Fall springt die Nadel aus der Rille, im anderen arbeiten die Lautsprecher permanent im subsonischen Bereich. Ich möchte bei mir damit eine Vorselektion erreichen. Wenn dann das System da ist und auf Grund solch einfacher Parameter nicht funktioniert, ist das eben nicht nur ärgerlich, sondern es läßt sich sehr einfach vorab feststellen.
IMHO sollte man einen Wunschtonabnehmer eben auch an einen dazu passenden Tonarm schrauben und umgekehrt einen zum Tonarm passenden Tonabnehmer heraussuchen, sonst wird ein Weg vom Traum zum Albtraum schnell beschritten.