Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Es sollte die Optik einer Spule haben; erst mal an Drehbank, dann an die Fräse also..

Erst mal meine Ausdrehbacken ( das sind spezielle Spannbacken zum Dreibackenfutter, die man sich auf Maß dreht, damit das Material später rund läuft, plan anliegt, kurz gegriffen werden kann, und beim Einspannen keine Riefen kricht) auf Sollmaß 88mm ausgedreht, und ordentlich entgratet:








Eine Aluronde 2cm / 90mm eingespannt, auf 88mm gebracht und in ungefähre Spulenform gebracht (kein Bild ge´macht), dann einen Zappen mit Gewinden gebaut, um die Ronde auf den Rundtisch werfen zu können:







Rüber an die Fräse gehuscht,  den Rundtisch ausgerichtet, die geplanten Löcher mit einem Zentrierbohrer anzentriert, Werkzeug gewechselt, dann vorgebohrt, Werkzeug gewechselt, danach mit 10mm aufgebohrt, Werkzeug gewechselt, anschließend die Bohrungen angesenkt.
Danch dann die Ronde umgedreht, und die rückseitigen Löcher angesenkt.






Noch mal an die Drehbank geschlappt , und noch ein Spänchen abgezogen - ich hab da zwischendurch mal was erdacht.
Deswegen hab ich auch noch ein Stück Messing bemüht.
So sieht dat fertig aus:










Bei Nichtgefallen einfach umdrehen, dann hats eine andere Optik:








Und falls immer noch zu langweilig, kann noch ein Gimmick aufgesteckt werden:

Rrrrischdisch goil.

Respekt   

was wiegt es nun?

Crazy

(18.04.2019, 03:22)spocintosh schrieb: [ -> ]Rrrrischdisch goil.

Das finde ich aber auch... 
Klasse Arbeit...

ist super, gute arbeit 

(18.04.2019, 08:58)Baumeister schrieb: [ -> ]
was wiegt es nun?

Danke für die Rückmeldungen, das freut mich schon, wenns Euch auch gefällt :-)
Leider muß ich den Empfänger nun doch enttäuschen.
Geliefert werden sollte nach zugegeben langem Stillstand meinerseits jetzt ultimativ bis Ostern - das scheiterte aber letztlich grandios an den Postgebühren.

Mit Express hätt ich das Päckchen für 13.- noch abgeschickt, damit ich den Termin halten kann; aber als ES heute morgen in der Filiale sagte, ""ach, ganz vergessen - da käme noch der "Samstag" mit dazu, macht dann 24.-"", da hab ich das Pack verflucht und das Päck mit dem Puck wieder eingesteckt.

Da nutzen wir die Zeit lieber für etwas Rücksprache, und ggf. auch Nacharbeit; wir hatten tatsächlich nie über den beim Empfänger erforderlichen Außendurchmesser gesprochen.

Für konische Messingpucks, aufgrund des Gewichtes flacher als aus Alu, hatte ich am Transrotor, mit recht breitem SME Headshell, maximal machbare 88mm ermittelt.

Zumindest bei mir gibt es mit dem dickeren Alugewicht aber Probleme in der Auslaufrille.
Also werd ich u.U. die "Spule" schlanker machen müssen, was ich ursprünglich nicht wollte, wegen dem verlorenen Gewicht, und weil das Alu schließlich bezahlt ist.
Ich krieg ja nur mind. 2cm dicke Ronden..
An den Durchmesser gehe ich nicht ran, der bleibt, obwohl es der einfachste Weg wäre; aber das wird ja sonst wirds ja tendentiell ein Singlepuck.

Das Gewicht ist hier aber gar kein Problem, und verschlanken, nun ja, wenns Not tut, dann geh ich halt noch mal bei.
Zarte Änderungswünsche kann ich dann gleich noch mit umsetzen..

Sieht tip-top aus!

Die "Problematik":








Nach heutiger Rücksprache mit dem zukünftigen Gewichtheber, und nach genauester Studie des Delinquenten ergeben sich 3 sinnvolle Varianten der Abänderung , und die kommen womöglich auch alle zum Einsatz, je nach den noch nachzureichenden  Angaben:

- die Unterseite des Gewichtes um 2mm abflachen ( und 2mm stehen lassen), das gibt etwas Höhengewinn


- die Oberseite deutlich schräger anfasen, auslaufend in einen ebenfalls 2mm dicken Rand - das bringt außen zusätzlichen Höhengewinn, sowie optische Harmonie im Gesamteindruck


- den Durchmesser um 4mm verkleinern, gibt 2mm Luft am Headshell, ohne das optische Gesamtkonzept zu gefährden.

Klingt wild, ist aber schnell gemacht - bis auf das erneute Anpolieren.

Vorhin kamen die Daten rein, ich happs also gleich mal umgefickt, das olle Gewicht.
Drehbank vorglühen, Rückseite flach raspeln, Durchmesser der einen "Spulenseite verringern, und die Mitte noch mal nachstechen:





Umdrehen den Hirsch, Durchmesser Seite 2 verringern, Oberseite flach raspeln, neue Form reinbringen, die Mitte noch mal nachstechen, bis beide Spulenflanken etwa gleich dick sind.
Bohrungen entgraten, Anprobe  - passt:











Werkstück mit obligatorischer technischer Zeichnung:






Der Gerät kann natürlich als Ablage  für den mitbestellten Forenpuck mißbraucht  werden:





Die gewichtig aufspielende und dabei wohlklingende Messingtröte kümmt mir jetzt allerdings etwas klobig daher, da geh ich wohl noch mal bei:



Hier noch mal der Vorher:

So, nun stimmen die Proportionen wieder:






Natürlich kann das Oberteil auch als Singlepuck genutzt werden.
Noch mal das Alugewicht glatt machen, ist mir noch etwas riefig - dann aber beste Fahrt...

Sehr schick, machst du davon, wie beim Singlepuck auch, wieder mehrere?

Na ja, das wird nicht ganz wie beim Forenpuck laufen, der war ja praktisch zum Selbstkostenpreis.

Die 500 Ocken, die ich jetzt dringend  in die runtergerockte Drehbank stecken muß, müssen aber irgendwo her kommen, da hätte ich  wohl nix gegen ein paar Bestellungen einzuwenden.

Hallo Ritchie,

vielen Dank für deine ganzen Mühen - die Teile sind toll geworden.  

Noch schöner als ich mir diese aufgrund der Bilder vorgestellt habe.

Hallo Community, nun oute ich mich endlich mal als derjenige, für den Ritchie diese ganzen Mühen auf sich genommen hat und das Plattengewicht sogar noch mal nachgearbeitet hat.

Wirklich Klasse wie du da rangegangen bist und sogar alles zwei mal abgearbeitet hast.

Einfach toll - und hier nun das ganze auf meinem Plattenspieler:




Und hier die Variationen:







Einfach toll - oder

Da freu ich mich wenn ich dich mal live treffe und wir ein Bier zusammen auf diese tollen Pucks und das wundervolle Dokorder Plattengewicht trinken.

Hat sich wirklich gelohnt - Vielen Dank

Also, wenn sich jemand so dolle freut, dann war es die Arbeit wohl wert

Wahnsinnige Fotos übrigens, ich denke Du wirst fürs nächste Projekt mein Hausfotograf



"" Wirklich Klasse wie du da rangegangen bist und sogar alles zwei mal abgearbeitet hast. ""

Wenn meine ausgenuddelte Drehbank wieder richtig läuft, mach ich noch einen neuen Durchgang; dann tauschen wir das Alu aus, und ich drehe mir das Altteil für weitere Verwendungen noch mal über.


Meinem Anspruch genügt das Gelieferte nämlich noch nicht, aber mehr ist inzwischen mit meiner Gurke nicht drin.
Polierversuche, insgesdamt etliche,  scheiterten außerdem kläglich, weil genau dieses hochfeste Alu sich nicht gut polieren lässt, das Werkstück sollte daher schon glänzend aus der Maschine fallen.

Und die vielen Löcher im Subjekt sind ohnehin des Polierers Hölle, das zerfranst die Scheibe, diess staubt dann wie Sau, und dazu der Angstschweß - einmal in der Scheibe verhakelt, entschwirrt mir das Ding wie Sputnik  in den Kosmos.

Nun, in Kombination mit Deinem Dreher jedenfalls sieht das von hier aus richtig lecker aus

VG,
Ritchie

Schickes Teilchen, könnte ich mir auf meinem Transrotor Dark Star auch gut vorstellen ...
cu
Rainer

ist sehr schön, aber-schadet dieses mehrgewicht nicht dem antrieb?
besonders riementriebler dürften davon betroffen sein.

Das Plattengewicht sieht wirklich super aus
Wenn es davon wirklich noch welche geben soll, ich würde sehr gerne auch eines nehmen.
Viele Grüße,
Thomas

(15.05.2019, 09:28)der allgäuer schrieb: [ -> ]ist sehr schön, aber-schadet dieses mehrgewicht nicht dem antrieb?

Ich bin kein Experte für Gewichtschäden, aber meinem kleinen Transrotor schadete das in etwa vergleichbare Zusatzgewicht der immer aufliegenden Vakuummatte  jedenfalls nicht.


Erinnern kann ich mich noch an mein damaliges Thorens Gewicht - das Ding hatte gefühlt 1 Kg, das fand ich auch schon ganz schön wuchtig.

Sagen muß ich aber aus Erfahrung, daß ein Gewicht mit Funktion, also dem Glattbügeln der Wellplatte, ausreichend Masse mitbringen muß, sonst bleibt die erhoffte Funktion schlichtweg aus.
Es gälte also zunächst mal abzuwägen, ob man das Gewicht aus funktionellen oder aus ästhetischen Gründen auflegen möchte.

Für den Freund der Ästhetik schnitze ich gerne auch ausgehöhlte Schauobjekte.
Wer ob eines massigen Gewichtes Bedenken hat, ob ihm der Dreher zusammenklappt, hält am Besten Rücksprache mit dem Herstellerdes Drehers -  ich selbst übernehme hier keine Verantwortung:-)



Der zweite Punkt wäre -  in welcher Massenordnung redet man überhaupt von schädlichem Gewicht?
Vorliegendes Alu hatte nach der 1. Bearbeitung 260g, mit Messingmütze gut 400g.


Also ein Klumpen Butter beim Alu, um ein Gefühl für die Mehrbelastung des Antriebes ( ich würde aus mechanischer Sicht ohnehin  eher aufs Lager schielen) zu erhalten.

Überarbeitet und komplett mit ebenfalls überarbeitetem  Messingdrops, sind wir wohl auch nur unter 300g, gewogen hatte ich das nicht mehr.
Wenn MEIN Plattenspieler das nicht abkann, habe ich den falschen Plattenspieler :-)

Aus meiner Sicht ist das schön gearbeitete Alu, ohne zusätzliche Messingbeschwerung, schon mal gar nicht als funktionelles Gewicht zu bewerten, da muß dann Messing oder Stahl herhalten...