Hallo zusammen,
ich bin kürzlich im
Dual-Board darauf gestoßen, dass bleihaltiges Lötzinn für private Käufer nicht mehr im Handel erhältlich ist.
Wie haltet ihr es mit diesem Verbot? Habt ihr Bleilot noch kiloweise gebunkert oder lötet ihr zukünftig bleifrei?
Gruß Roland
(28.12.2019, 11:15)rolilohse schrieb: [ -> ]Habt ihr Bleilot noch kiloweise gebunkert oder lötet ihr zukünftig bleifrei?
Hallo Roland,
- ja
- nein
du kannst Dich entweder nach allen Regeln von
Edward Bernays manipulieren lassen und auf Blei verzichten und auf Alu-Salze im Deo und das essen, was gerade gesund ist, oder du triffst deine eigenen Entscheidungen.
Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, privat weiter mit verbleitem Lot zu löten und habe mehrere Kilo davon seit Jahren auf Halde.
Das reicht für ein Leben. Und da ich nichts mehr für andere Menschen löte, bringe ich sie auch nicht in Todesgefahr
.
Moin!
(28.12.2019, 12:01)DIYLAB schrieb: [ -> ]du kannst Dich entweder nach allen Regeln von Edward Bernays manipulieren lassen und auf Blei verzichten und auf Alu-Salze im Deo und das essen, was gerade gesund ist, oder du triffst deine eigenen Entscheidungen.
Ich denke der Verzicht auf bleihaltiges Lot in neuen Geräten ist sicherlich mehr als sinnvoll - ob ich in meinen alten Geräten mit solchem Lot auf 50 Jahre alten Pertinax-Platinen herumbraten möchte glaube ich eher nicht ...
Ich habe gerade mit Entsetzen festgestellt, dass ich nur noch 250 g Sn60Pb40 habe!
Gruß und schon einmal einen guten Rutsch
Roland
Wie macht Ihr das mit Zinnfiguren giessen?
Wollte das ab morgen mit meinem Sohn machen...
Reines Zinn und vom Reifenhändler altes Wuchtblei besorgen und selbst mischen?
lg
kandetvara
Hab mal nachgesehen: etwa 2,5kg bleihaltiges Lot sind hier noch verfügbar!
Denke, das dürfte reichen .....
...Reifenhändler altes Wuchtblei ....
wirst Du wohlö nicht mehr beim Reifenhändler bekommen, seit 2003 ist Blei an Rädern verboten.
(28.12.2019, 18:07)kandetvara schrieb: [ -> ]1.Wie macht Ihr das mit Zinnfiguren giessen?
2.Reines Zinn und vom Reifenhändler altes Wuchtblei besorgen und selbst mischen?
1. Stangenblei vom Dachdecker, ersatzweise Reste Bleiblech...
Fittingslot...
2. Keine Ahnung, was im Wuchtblei so alles drin ist. Das Zeug "soll nur schwer sein", da werden keine grossen Anforderungen an die Reinheit gestellt.
Und dann fehlt immer noch die Flussmittelseele, gutes Lot hat dann auch noch 2% Cu, damit es die Loetspitzen laenger leben laesst.
Vor allem Reinzinn ist als Lot extrem aggressiv zu schwach/nicht veredelten Loetspitzen, die gehen dahin wie Eis in der Sonne. auch veredelte Spitzen (Ersadur, Weller) haben damit ihre Probleme.
73
Peter
braucht man doch aber für´s silvesterliche Bleigiessen nicht Peter, er will ja damit nicht in Geraffel rumbraten.
Hier wird seit >10 Jahren konsequent Bleifrei gelötet.
X-over: Erzähl mal mehr darüber! Ich habe jedenfalls Versuche, bleifrei zu löten, schnell aufgegeben. Das Zeug wird schnell fest und die Lötstellen sehen dann kacke aus. Ich würde gerne mal wissen, wie das sauber geht, ohne mit der Temperatur allzu hoch zu gehen.
Ich habe dann noch eine Rolle bleihaltiges bei ebay gefunden und nehme das seitdem.
Bleifrei hat in altem Geraffel nix zu suchen, kann man für neumodisches
nehmen und da wiederum hat Bleilot nix verloren.
Aaaand it's dogma weekend again !
(28.12.2019, 18:57)Der Karsten schrieb: [ -> ]wirst Du wohlö nicht mehr beim Reifenhändler bekommen, seit 2003 ist Blei an Rädern verboten.
Es wird immer noch Raeder geben, die noch Bleigewichte haben, besser hatten ;-) Aber die werden in der Kiste mit den abgerissenen Gewichten auch immer seltener.
Und seit 2003 klebt man Zink an die Felgen, verteilt auf dem halben Umfang, weil das Zeug keine nennenswerte Dichte hat ;-)
(ok, es liegt in der Groessenordnung von Eisen...)
73
Peter
der auch noch ausreichende Vorraete an 60/40 hat
(28.12.2019, 20:49)spocintosh schrieb: [ -> ]Aaaand it's dogma weekend again !
was hat die Kirche mit Bleilot zu tun spoc
(28.12.2019, 20:49)spocintosh schrieb: [ -> ]Aaaand it's dogma weekend again !
Nicht unbedingt. Man muß beim Mischen von Bleifrei/Verbleit schauen ob sich die Melange verträgt. Es gibt da ungünstige Kombinationen die wenig haltbar sind.
Außerdem kann es Stress mit den Lötspitzen und erhöhten Verschleiß geben.
(28.12.2019, 20:40)havox schrieb: [ -> ] X-over: Erzähl mal mehr darüber! Ich habe jedenfalls Versuche, bleifrei zu löten, schnell aufgegeben. Das Zeug wird schnell fest und die Lötstellen sehen dann kacke aus. Ich würde gerne mal wissen, wie das sauber geht, ohne mit der Temperatur allzu hoch zu gehen.
Ich habe dann noch eine Rolle bleihaltiges bei ebay gefunden und nehme das seitdem.
Da gibt es eigentlich nichts zu erzählen.
Ich arbeite einfach mit einem kleinen Ersatipp und Ersadur Spitze
normalerweise mit 1mm Bleifrei oder für "edleres" mit Bleifreiem
Silberlot.
Sicher ist es mit Blei einfacher "schöne" glänzende Lötstellen zu
erzeugen. Aus technischer Sicht sind aber, imho, auch die etwas
weniger schönen Bleifreien nicht zu beanstanden.
In den letzten 10-12 Jahren sind einige Gerätchen entstanden
bei denen, bisher, keine der früher befürchteten Defekte
aufgetreten sind.
Von daher;
jedes Gramm Blei das ich nicht verbrauche muss nicht zusätzlich
in die Umwelt gebracht werden
(28.12.2019, 20:45)Der Karsten schrieb: [ -> ]Bleifrei hat in altem Geraffel nix zu suchen, kann man für neumodisches nehmen und da wiederum hat Bleilot nix verloren.
Weil ich nicht der große Restaurator vor dem Herren bin kann ich
das nur Unterschreiben. (Ausnahmen bestätigen die Regel
)
Im Zweifelsfall wird natürlich das alte Lot sorgfältigst entfernt.
(28.12.2019, 21:00)Der Karsten schrieb: [ -> ]was hat die Kirche mit Bleilot zu tun spoc
Moin,
in Blei gefasste bunte Kirchenfenster?
;-)
Und da wird m.W. mit Blei "geloetet", was tricky ist, weil Werkstueck und Lot die gleiche Schmelztemperatur haben. Eher muesste man hier von "schweissen" reden.
73
Peter
(29.12.2019, 19:30)hf500 schrieb: [ -> ]Und da wird m.W. mit Blei "geloetet", was tricky ist, weil Werkstueck und Lot die gleiche Schmelztemperatur haben. Eher muesste man hier von "schweissen" reden.
Sorry,
aber Glas schmilzt eher nicht bei 327°.
Es geht dabei wohl eher um einen ähnlichen Ausdehnungs-
koeffizienten?
Die Doppel-T-Profile sind aus Blei und werden mit Blei verlötet
Bleifassungen sind nicht das Hauptproblem. Es gibt auch noch Dächer mit Bleideckung. Die abgebrannte große Kirche in Paris hatte zumindest teilweise so eins. Eigentlich dürfte nach der Verseuchung durch das mit dem Brand verteilte Blei in weiter Umgebung lange Zeit kein Mensch mehr leben. Man hat zwar versucht die Oberflächen von Plätzen, Straßen, Gebäuden etc. zu reinigen, aber das das nicht vollständig möglich ist, sollte klar sein, wird aber kaum publiziert. Dagegen sind Lötungen in ollen Radios wirklich unerheblich. Das Problem sind eher die schon unkontrolliert auf Kippen und damit in der Umwelt gelandeten Schwermetalle.
Nicht nur das,
für mich beginnt das Problem bereits mit der
Förderung entsprechenden Erzes.
Bekanntlich stehen die verschiedenen Bleiisotope am "Ende"
jeweils einer
Zerfallsreihe.
Von daher hat man es schon bei der gewinnung von reinem
Blei mit einem äußerst Umweltschädlichen Prozess zu tun.
ging´s hier nicht eigentlich um Bleilot für´s Geraffel löten
aber wenigstens mal ein Thread der bisher nicht geshitstormt oder mit Weisheiten von Messfried attackiert wurde, hat ja auch was
Also bei den Profilieferanten gibt es auch weiterhin bleihaltiges Lötzinn, allerdings mit dem Hinweis "Nur für gewerbliche Anwender!" Wer also welches im neuen Jahr benötigt, weiß ja dann, an wen er sich wenden kann...
Ich verwende ausschließlich Stannol SN60Pb40 Kristall 505 "no clean" Durchmesser 1mm 5seelig
das kostet 11,85 Euro pro 250g Rolle (plus Versand).
Im Übrigen denke ich auch, dass bleifreies Lot in Geräten aus dem letzten Jahrtausend nichts verloren hat. Die Mischung beider Lote ergibt leider gar kein gutes Ergebnis.
Beste Grüße
Armin