Und noch ein Kenwood: ein KR-6050 von 1979, ein Gerät der gehobenen Mittelklasse, es gab in dieser Baureihe nur noch größere Modelle, nämlich KR-7050, 8050 und 9050; der KR-4050 gehört nicht in diese Familie. Er leistet immerhin 2 mal 80 Watt sinus an 4 Ohm nach DIN, wiegt 13 kg und kostete 1979 stolze 1.298,- DM.
Dieses Exemplar hat leider ein komplett abgeschliffenes Gehäuse, welches normalerweise grau foliert war. Nach dem Abschleifen hat dann jemand versucht zu furnieren (das wohl der allererste Versuch desjenigen!), was doch gründlich misslang. Das Gehäuse wurde zunächst so belassen, man kann es später noch jederzeit wieder herrichten. Leider hat dieser jemand (hinten klebt ein Schild "ollehifis" dran, vielleicht war er das ja? Kenn den jemand??) auch im Innern des Gerätes nicht sehr fachgerecht "gearbeitet", so dass her etliches zu tun war. Am schlimmsten war die Beleuchtung, die mit einer Acrylglasplatte mit drei Lampen hinter Front von oben eingebracht wird. Ähnlich kennt man das auch von Pioneer (z.B. alle SX-XX50-Receiver). Dort waren die Lampenhalter verbrannt und mit Klebstoff verhunzt, zudem war die Platte durchgebrochen. Diese habe ich zunächst einmal geklebt, damit es wieder ein Stück wurde. Danach habe ich mir überlegt, wie man dort wieder sicher Lampen einbauen kann, die auch wieder korrektes Licht nach vorn leiten. das ist das Ergebnis meiner Überlegungen:
Zunächst habe ich mit einer kleinen Trennscheibe (Dremel) die drei kaputten Lampendome bündig abgeschnitten. Rechts daneben liegt der kaputte Lampendom.
Dann habe ich eine E10-Lampenfassung genau mittig über den entstandenen Ausschnitt gestellt und die beiden Löcher der Fassung angezeichnet - das Ganze drei mal, weil es drei solcher Lampen im KR-7050 gibt, rechts, mitte und links.
Nun die beiden 3,2mm Löcher gebohrt (damit eine M3-Schraube gut durch passt).
Dann zwei M3-Schrauben durch die Löcher stecken und mit Muttern befestigen. (diese hier sind etwas zu kurz, ich habe sie dann, nach dem Anhalten der Lampe, gegen längere ausgetauscht)
Nun wird der E10-Lampenhalter kopfüber an den beiden Schrauben befestigt (je eine Mutter drunter, eine Zahnscheibe und noch eine Mutter drüber) und zwar so, dass sich der Glühfaden der Lampe exakt auf der Höhe der Acrylglasscheibe befindet.
Dann die Lampe verdrahtet, die Acrylscheibe wieder im Gerät befestigt und es kann losgehen. Die Überlänge der Schrauben habe ich kurzerhand mit einem Seitenschneider gekürzt.
So schaut eine der drei Lampen von oben aus.
Das Licht, welches vorn über der Skala autritt, ist mindestens so hell wie im Original. Verbaut sind drei Lampen 8V 300mA.
So schaut das Gerät im gesamten aus. Links oben der vergossene Trafo, rechts daneben das Netzteil, ganz rechts der Tuner. In der Mitte die Endstufen, davor der Vorverstärker und ganz vorn die bereits mehrfach erwähnte Acrylglasscheibe.
Hier eine Gesamtansicht des wieder komplett montierten Gerätes. Es wurde noch das Relais erneuert, alle Schalter und Potis gereinigt, der Tuner neu abgeglichen und die Platinen nachgelötet.
Hier die Front, die auch von innen komplett gereinigt wurde, leider schon ein paar tiefe Kratzer drauf.
Die Front nochmals von Nahem.
Hier die Rückansicht dieses Gerätes, dass einem nicht allzu oft über den Weg läuft. Mit noch bearbeitetem Gehäuse, zum Beispiel komplett in Nussbaum, würde dieses Exemplar wieder komplett wohnzimmertauglich werden.