17.11.2020, 19:08
Diesem Gerät wurde wirklich übel mitgespielt.
Vermutlich auf dem Versandweg wurde das Capstanlager zerstört.
Der Lagerbock der beiden Capstanlager ist bei diesem Gerät leider aus Kunststoff, welcher natürlich längst nicht so stabil ist, wie ein Lagersockel aus Metall.
Noch dazu kommt, dass Kunststoffe nach 30 Jahren generell bruchempfindlich geworden sind.
Die Ausgangslage.
Nach einem Blick in den Cassettenschacht sieht man, dass die Capstanwelle schief steht:
Nach Entfernen der Cassettenauflage sieht man den abgebrochenen Lagerbock mit dem vorderen Capstanlager:
Hier sind am äußeren Lagerbock die Bruchstellen gut zu erkennen:
Um an den hinteren Teil des Capstanlagers zu kommen, muss das Laufwerk ausgebaut und teilzerlegt werden.
So sieht es nach Entfernen von Deckel und Frontplatte aus:
Ein paar Schrauben und Kabelsteckverbindungen später, ist das Laufwerk raus:
Das Laufwerk ist recht zügig ausgebaut. Das Laufwerk so weit zu zerlegen, bis man an die Riemen kommt (oder wie hier, um die Capstanwelle auszubauen), ist schon recht aufwändig. Servicefreundlich geht - mMn - etwas anders.
Auf Bob's Basteltisch liegt nun das ausgebaute Laufwerk.
Vorderseite:
Rückseite:
Linke Seite mit Klappenentriegelung:
Unterseite:
Hier ist gut zu sehen, warum das Laufwerk nach dem Einschalten fürchterliche Geräusche machte. Die Schwungmasse schleift am Widerlager.
Teilzerlegung des Laufwerks.
Erst rechts den pneumatischen Klappendämpfer entfernen (fehlt hier bereits):
Links die Klappenentriegelung ausbauen (fehlt hier bereits):
Nun die 4 seitlichen Schrauben gelöst und danach die Cassettenklappe mit Feder und Führungsrollen ausgebaut:
Nun die rückseitige Platine mit dem Poti für die Kopfschlittensteuerung lösen:
Nun kann das U-Profil (Motorträger/Capstanwiderlager und seitliche Aufnahmen für Cassettenklappe, -Dämpfer und -Entriegelung) vorsichtig gespreizt und nach hinten herausgenommen werden.
Schwungmasse/Capstanwelle mit dem hinteren Lagerbock sind hier bereits raus:
Die Schwungmasse/Capstanwelle mit dem kompletten - aber zerbrochenen - Capstanlager:
Die beiden Hälften lassen sich - zumindest auf der Welle - gut zusammenfügen.
Nun den Kopfschlittenmotor mit Getriebe ausgebaut, um mehr Platz im Bereich innerer Lagerbock zu bekommen:
Die Capstanwelle habe ich in die Bohrmaschine gespannt und gedreht - läuft erfreulich rund.
Bei der Gelegenheit auch gleich die Riemenlauffläche der Schwungmasse gereinigt:
Die Bruchstellen an Lagerbock und Formteil an der Grundplatte, habe ich mit einer Messerklinge entgratet und etwas angeschliffen. Nun kann man den Lagerbock wieder an seinen Platz stecken:
Wackelt nicht und steckt da recht stramm drin. Man braucht fast eine Zange, um ihn wieder zu entfernen.
Liegt auch plan auf der Grundplatte auf:
Gleiche Prozedur mit dem vorderen Lagerbock:
Auch dieses Teil kann plan auf die Grundplatte gesteckt werden, wackelt nicht, steckt aber nicht so fest.
Noch vor der Zerlegung war meine Überlegung, ob man das mit Klebstoff fixen könne ?
Dabei stellt sich gleich die nächste Frage, mit welchem Klebstoff?
Sekundenkleber ?
Kunstoffkleber (aus dem Plastikmodellbau-Bereich) ?
Zweikomponentenkleber ?
Kunstoffteile (wie z.B. Cassettenklappen von Kenwood) habe ich schon erfolgreich geklebt, aber:
Hier ist die mechanische Belastung vermutlich höher, denn:
1. Da steckt eine mit Schwungmasse ca. 100g schwere Welle im Lager.
2. Über den Riemen wirkt da auch noch Federzug.
3. Bei Play wird über die Andruckrolle zudem Druck auf Welle ausgeübt.
Meine angedachte Vorgehensweise:
Verklebung der drei Bruchstellen der Lagerbockhälften mit Sekundenkleber (oder besser Kunstoffkleber) ?
Verklebung der Lagerböcke mit dem Kunststoff der Formteile mit Sekundenkleber (oder besser Kunststoffkleber) ?
Verklebung der Berührungsfläche von Lagerbock und Metallplatte mit Sekundenkleber.
Zussätzlich eine Raupe Zweikomponentenkleber um dem Übergang Lagerbock/Metallplatte ziehen.
Ziel soll möglichst sein, die Capstanlagerung so stabil wie ab Werk zu bekommen.
Ob sich das tatsächlich realisieren lässt, ist natürlich ungewiss.
Hier würde mich Eure Meinung interessieren.
Könnte das funktionieren ?
Welchen Kleber verwendet man für die beider Lagerbockhälften ?
Welchen Kleber für die Verbindung von Metallplatte und Kunststoff (Lagerbockhälften) ?
Hat eventuell schon mal jemand so etwas versucht ?
Sekundenkleber habe ich da, Plasikmodellbaukleber oder Zweikomponentenkleber müsste besorgt werden (da aufgebraucht bzw. eingetrocknet).
Gruß, Bob.
Vermutlich auf dem Versandweg wurde das Capstanlager zerstört.
Der Lagerbock der beiden Capstanlager ist bei diesem Gerät leider aus Kunststoff, welcher natürlich längst nicht so stabil ist, wie ein Lagersockel aus Metall.
Noch dazu kommt, dass Kunststoffe nach 30 Jahren generell bruchempfindlich geworden sind.
Die Ausgangslage.
Nach einem Blick in den Cassettenschacht sieht man, dass die Capstanwelle schief steht:
Nach Entfernen der Cassettenauflage sieht man den abgebrochenen Lagerbock mit dem vorderen Capstanlager:
Hier sind am äußeren Lagerbock die Bruchstellen gut zu erkennen:
Um an den hinteren Teil des Capstanlagers zu kommen, muss das Laufwerk ausgebaut und teilzerlegt werden.
So sieht es nach Entfernen von Deckel und Frontplatte aus:
Ein paar Schrauben und Kabelsteckverbindungen später, ist das Laufwerk raus:
Das Laufwerk ist recht zügig ausgebaut. Das Laufwerk so weit zu zerlegen, bis man an die Riemen kommt (oder wie hier, um die Capstanwelle auszubauen), ist schon recht aufwändig. Servicefreundlich geht - mMn - etwas anders.
Auf Bob's Basteltisch liegt nun das ausgebaute Laufwerk.
Vorderseite:
Rückseite:
Linke Seite mit Klappenentriegelung:
Unterseite:
Hier ist gut zu sehen, warum das Laufwerk nach dem Einschalten fürchterliche Geräusche machte. Die Schwungmasse schleift am Widerlager.
Teilzerlegung des Laufwerks.
Erst rechts den pneumatischen Klappendämpfer entfernen (fehlt hier bereits):
Links die Klappenentriegelung ausbauen (fehlt hier bereits):
Nun die 4 seitlichen Schrauben gelöst und danach die Cassettenklappe mit Feder und Führungsrollen ausgebaut:
Nun die rückseitige Platine mit dem Poti für die Kopfschlittensteuerung lösen:
Nun kann das U-Profil (Motorträger/Capstanwiderlager und seitliche Aufnahmen für Cassettenklappe, -Dämpfer und -Entriegelung) vorsichtig gespreizt und nach hinten herausgenommen werden.
Schwungmasse/Capstanwelle mit dem hinteren Lagerbock sind hier bereits raus:
Die Schwungmasse/Capstanwelle mit dem kompletten - aber zerbrochenen - Capstanlager:
Die beiden Hälften lassen sich - zumindest auf der Welle - gut zusammenfügen.
Nun den Kopfschlittenmotor mit Getriebe ausgebaut, um mehr Platz im Bereich innerer Lagerbock zu bekommen:
Die Capstanwelle habe ich in die Bohrmaschine gespannt und gedreht - läuft erfreulich rund.
Bei der Gelegenheit auch gleich die Riemenlauffläche der Schwungmasse gereinigt:
Die Bruchstellen an Lagerbock und Formteil an der Grundplatte, habe ich mit einer Messerklinge entgratet und etwas angeschliffen. Nun kann man den Lagerbock wieder an seinen Platz stecken:
Wackelt nicht und steckt da recht stramm drin. Man braucht fast eine Zange, um ihn wieder zu entfernen.
Liegt auch plan auf der Grundplatte auf:
Gleiche Prozedur mit dem vorderen Lagerbock:
Auch dieses Teil kann plan auf die Grundplatte gesteckt werden, wackelt nicht, steckt aber nicht so fest.
Noch vor der Zerlegung war meine Überlegung, ob man das mit Klebstoff fixen könne ?
Dabei stellt sich gleich die nächste Frage, mit welchem Klebstoff?
Sekundenkleber ?
Kunstoffkleber (aus dem Plastikmodellbau-Bereich) ?
Zweikomponentenkleber ?
Kunstoffteile (wie z.B. Cassettenklappen von Kenwood) habe ich schon erfolgreich geklebt, aber:
Hier ist die mechanische Belastung vermutlich höher, denn:
1. Da steckt eine mit Schwungmasse ca. 100g schwere Welle im Lager.
2. Über den Riemen wirkt da auch noch Federzug.
3. Bei Play wird über die Andruckrolle zudem Druck auf Welle ausgeübt.
Meine angedachte Vorgehensweise:
Verklebung der drei Bruchstellen der Lagerbockhälften mit Sekundenkleber (oder besser Kunstoffkleber) ?
Verklebung der Lagerböcke mit dem Kunststoff der Formteile mit Sekundenkleber (oder besser Kunststoffkleber) ?
Verklebung der Berührungsfläche von Lagerbock und Metallplatte mit Sekundenkleber.
Zussätzlich eine Raupe Zweikomponentenkleber um dem Übergang Lagerbock/Metallplatte ziehen.
Ziel soll möglichst sein, die Capstanlagerung so stabil wie ab Werk zu bekommen.
Ob sich das tatsächlich realisieren lässt, ist natürlich ungewiss.
Hier würde mich Eure Meinung interessieren.
Könnte das funktionieren ?
Welchen Kleber verwendet man für die beider Lagerbockhälften ?
Welchen Kleber für die Verbindung von Metallplatte und Kunststoff (Lagerbockhälften) ?
Hat eventuell schon mal jemand so etwas versucht ?
Sekundenkleber habe ich da, Plasikmodellbaukleber oder Zweikomponentenkleber müsste besorgt werden (da aufgebraucht bzw. eingetrocknet).
Gruß, Bob.