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Normale Version: ONKYO TX-2500
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Hallo zusammen!

Wie in einem anderen Thread angekündigt soll es hier um mein vorerst letztes oder vorletztes Reparaturprojekt gehen - je nachdem was zuerst fertig wird: REVOX A78 oder ONKYO TX-2500.

Eigentlich sollte an dem ONKYo gar nicht gebastelt werden. Ich habe ihn gekauft und er hat funktioniert. Aber ich musste natürlich wieder dran rumfummeln. Geöffnet, gepinselt, gestaubsaugt... und dann ging es los mit der Sch"§$%&%$"e!

Damit es einfacher nachzuvollziehen ist halte ich es in Stichpunkten:

* erster Test nach entstauben: keine Skalenbeleuchtung, kein/kaum Ton durch Kopfhörer, Senderempfang ok (locked, tuned + stereo)

* Klopfen auf C912 oder Q901 (liegen nebeneinander) -> alles wieder okay -> also Wackelkontakt / kalte Lötstelle

* Lötstelle Q901 sah schlecht aus -> C912 und Q901 nachgelötet, ordentlich (keine Kurzschlüsse)

* dann beim Test wieder: keine Skalenbeleuchtung, etc.

* Q901 ausgelötet und gestestet -> scheinbar ok

* C912 ausgeöltet und gesetet -> ok

* Test: Hauptsicherung (!) schmilzt ??? Was ist da los?

* Hauptsicherung mal kurz überbrückt -> Dioden D907 und D908 (oder nur D907?) fangen direkt an zu qualmen...

Meine Fragen an Euch:

1. Warum qualmen D907 und D908?

2. Sind die Dioden das Problem oder welche anderen Bauteile kommen in Frage - ich würde einfach alle austauschen.

3. Die Dioden müssen ja sicher neu... im Service Manual steht: 10D1 oder 1S1885, bekommt man die noch? Oder welche Ersatztypen passen?

Ich weiß, viele Fragen, aber ich hoffe auf Hilfe. Es wäre sehr schade um das ansonsten gut erhaltene Gerät. Außerdem ist es für meinen Sohnemann gedacht. Der größere wird morgen acht und bekommt einen funktionierenden und schönen KR-4140. Daher möchte ich für den kleineren auch schonmal was schickes vorbereitet haben.

Viele Grüße,
Jan

Bilder folgen jetzt. Eingekreist die Dioden sowie die Stelle wo beim Klopfen der Wackler weggegangen ist (C912 und Q901)...

[Bild: 7-FE1-FB7-B-F988-4-D97-92-A5-EAEE82-C44-DFA.jpg]

[Bild: A91042-D9-D940-4740-9-EB7-DC41-C9-F9-A81-F.jpg]

[Bild: F5-C3-B05-F-EF8-A-4-F0-F-A460-39-DFCBFB71-B0.jpg]
[Bild: Screenshot-2020-11-25-1-S1885-Rectifier-...atalog.png]
Hi
Zitat:1. Warum qualmen D907 und D908?

2. Sind die Dioden das Problem oder welche anderen Bauteile kommen in Frage - ich würde einfach alle austauschen.

3. Die Dioden müssen ja sicher neu... im Service Manual steht: 10D1 oder 1S1885, bekommt man die noch? Oder welche Ersatztypen passen?

Von hinten an:
So lange sie nicht definitiv karpott sind brauchts keinen Ersatz, für den jeder Diod mit ausreichend Spannung/Strom geht.

Weil hinter ihnen was im Argen liegt?

Weil ihnen zu viel Strom aufgedückt wird?

Teile wechseln war früher irgendwann, Fehler suchen rulez!

Sie speisen 3 Lampen(PL808 bis PL810) und +B über ne Transistor-Regelschiene mit Q901,
wenn nicht ein kapitaler Schluß an den Lampen gegen Masse vorliegt, kommts vermutlich von der +B(+13V)-Schiene, also da nach nem Schluß oder zu viel Strom suchen.

Drinks
Danke für die schnelle Antwort!

Bin damit leider teilweise überfordert.

Also an den Lampen liegt es - denke ich - nicht. Das sieht alles recht ordentlich aus und es gibt keine blanken Drähte oder sowas. Mir fällt es auch schwer vorstellen, dass da bei einem Kurzschluss sooo viel Strom fließen würde, dass die Dioden sofort (!, wirklich!) beginnen zu brutzeln. Allerdings habe ich ja nicht wirklich Ahnung.

Wahrscheinlicher ist es da für mich, dass es mit dem Transistor Q901 zu tun hat. Immerhin lag in der Gegend ja auch der ursprüngliche Wackler. Wenn ich Dich richtig verstehe vermutest Du an der Basis des Transistors einen Kurzschluss? Oder was meinst Du mit B+(+13V) Schiene?

Die Dioden kann ich doch relativ einfach testen, oder? Ausbauen und Durchgang prüfen - darf nur in eine Richtung durchlassen?

Ciao,
Jan
Hallo Jan,
zu viel Strom kann auch durch ne durchgekanllte Lampe kommen, also die drei Lampen bitte testen und die im SP angegebenen Spannungen an den Lampen nachmessen. Da sind auch ein paar BE die kaputt gehen können oder ne kalte Lötstelle haben könnten.
Der Längsregeltransistor 901 regelt die Spannung auf der +B-Schiene. Wenn hinter ihm zu viel Strom fließt wird der Transistor sehr warm oder er wird überlastet und stirbt. Hast Du die Spannungen am 901 nachgemessen? An der Basis müssen die 15V der z-Diode anliegen, am Emitter 0,7V weniger. Die restliche Spannung zu 13V fällt an R902 ab.
VG
Holger
Hallo Holger!

Ich bin leider mit den Abkürzungen nicht bekannt... "BE" zum Beispiel. Ich bin ja normalerweise in der Lage mit dem Multimeter zu messen (und mittlerweile habe ich sogar ein Kapazitätsmessgerät) aber ich traue mich nicht so recht das Teil wieder unter Spannung zu setzen und zuzusehen wie es abraucht. Immerhin überbrücke ich dabei ja auch die 2A Netzsicherung die sonst direkt durchbrennt...

Also ich bin da ja bei Dir... Suchen ist besser als einfach auf Verdacht tauschen. Aber ich kann ja hier nix unter Strom messen. Nur nach dem Ausbau.

At Peter: Danke!
BE=Bauelement
Eigentlich wollte ich jetzt Fußball schauen...
Ich hatte zwar mal mehrere fast gleiche 4500er hier und glaube da waren Soffiten oder Pilotlampen drin. Im Zweifel rausmachen.
Um den Strom zu begrenzen würde ich ne 100W-Glühlampe o.ä. also keine 25er in Reihe zum Gerät schalten. Wenn die nach kurzem Aufleuchten nicht verlöscht, fließt viel Strom. Man kann dann aber ohne Stelltrafo mit reduzierter Netzspannung messen.
Im Zweifel immer das Meßgerät sicher anklemmen und dann kurz einschalten!
Bin wech ...

edit Morgen scheue ich mal wo die 13V überall hin gehen
Moin,
der Gleichrichter D907/908 speist die drei Signallampen und den Regeltransistor fuer die 13V Spannung.
Wen er in der Lage ist, die Netzsicherung zu werfen (3A), kommen die Lampen nicht infrage. Eine Ueberlastung dieses Zweiges verhindern die Vorwiderstaende der Lampen.
Wird die 13V-Schiene ueberlastet (sie speist den Empfangsteil), qualmt R902 (2,7 Ohm; 0,5W) am Emitter von Q901. Geht also auch nicht.
Bleibt nur noch ein harter Kurzschluss hinter dem Gleichrichter oder die beiden Dioden selbst. Pruefen: Die beiden Dioden und C908. Den Weg von C908 zum Kollektor Q901 auf Masseschluss. Sonst gibt es kaum noch eine Moeglichkeit fuer einen Kurzschluss des Gleichrichters.
Eine noch: Totaler Schluss von Q901 und Schluss der Z-Diode D909. Der Vollstaendigkeit halber diese beiden Teile auch noch pruefen. Die Z-Diode ist allerdings so winzig, die sollte bei solche grober Ueberlastung eigentlich geplatzt sein.

Rechnet man die Spannungen um Q901 anhand der spaerlichen Angaben durch, kommt man auf einen Strom von knapp 0,5A, den Q901 liefern muss. Fuer die Signallampen nehme ich je 30mA an. Macht in Summe knapp 0,6A. Dafuer sollten Dioden wie 1N4007 (die von der Sperrspannung her vollkommen ueberdimensioniert ist) ausreichen.

Angesichts der Originaltypen waeren die hier ideal:
https://www.pollin.de/p/dioden-byv27-200...eck-140735
Fuer die Z-Diode kann man die hier nehmen, eigentlich auch gut ueberdimensioniert:
https://www.pollin.de/p/zenerdiode-diote...w-5-140894
Der Transistor ist einigermassen unkritisch, ein NPN-Typ im TO220 Gehaeuse, z.B.:
https://www.pollin.de/p/transistor-bd241...220-130288

73
Peter

73
Peter
Hallo Peter!

Danke!!! Ich denke Deine Ausführungen werden mir weiterhelfen! Ich bestelle die Tage sowieso ein paar Teil für meinen REVOX und werde ein paar Dioden mehr bestellen - die kosten ja nicht viel.

Super!

Viele Grüße,
Jan
Hey Peter!

Mit den Dioden und der Zenerdiode... das verstehe ich nicht ganz: Ich würde jetzt nur die Z-Dioden nehmen und die austauschen (D907 und D908)? Wofür wären die im ersten link gedacht?
z-Dioden als Gleichrichter würde interessant
lies einfach Peters Beitrag noch mal

erster link Gleichrichter D907/908
zweiter link z-Diode
dritter link Trs.

Drinks
Hallo zusammen, hallo Peter!

Die benötigten Bauteile sind angekommen! Ein herzliches „Dankeschön“ an Peter!

Ich habe die kleine Zener-Diode D909 im eingebauten zustand geprüft: nur einseitiger Durchgang, dann müsste die wohl in Ordnung sein.

Die Silizium-Dioden D907 und D908, die beim Einschalten geraucht haben, wurden ausgebaut und geprüft. Da besteht Durchgang in beide Richtungen, dann sind die wohl defekt. Ich werde sie mit den Typen BYV27-200 2A/200V ersetzen, richtig?

Den Kondensator C908 habe ich ausgebaut und geprüft. Er ist in Ordnung, sowie optisch als auch messtechnisch.

Den Transistor Q901 habe ich auch demontiert und ihn werde ich mit dem von Peter genannten Typ ersetzen - vorsorglich.

Nun zu einer weiteren Frage: Ich konnte keinen Masseschluss finden. Könnt ihr bitte mal über das folgende Bild schauen ob ihr etwas findet?

Wenn kein Masseschluss (mehr?) besteht. Wie konnten dann die Dioden abrauchen? Vielleicht war es eine Art Wackelkontakt? Das würde erklären warum sich das Problem anfangs „wegklopfen“ ließ?

Viele Grüße,
Jan

[Bild: B9-DD8773-4-A73-4-BCE-B98-B-C8-E6-A116148-D.jpg]
Hier der Transistor und die Dioden. Die haben die Bauform wie ich Zener-Dioden kenne. Daher kam die anfängliche Verwirrung meinerseits. Die neuen Dioden vom Typ BYV27 sind kugelig...
[Bild: ECA59500-5-EBA-430-D-815-A-5424-DFC6-F7-DF.jpg]
Die Bauformen von Z- und Gleichrichterdioden sind je nach Belastbarkeit oft gleich. Ne Z-Diode ist nur ne ausgesuchte normale Diode, die in Sperrichtung betrieben wird. Die Eigenschaften der Dioden ergeben sich aus ihrem Typ in der Beschriftung.
Zu der Frage nach dem Masseanschluß kann man sich an den großen "Masseflächen" der Leiterplatte orientieren, es ist rechts bei ca. 40% von unten eine "-" Kennzeichnung zu sehen. Es kann aber für verschiedene Spannungsschienen auch unterschiedliche Massen im Netzteil geben.
Hi Holger (stimmt doch?),

ich meinte nicht Masseanschluss, sondern "Masseschluss" wie Peter den Begriff verwendet hat. Ich denke im Sinne von Kurzschluss?

Grüße,
Jan
Oh, Entschuldigung da hab ich nicht richtig gelesen ...
Nen Masseschluß kann man nur schwer finden. Das braucht Erfahrungen und Kenntnisse wie sich Spannungen an Bauelementen bei Überlast verhalten, weil man Ströme nur wesentlich aufwendiger messen kann als Spannungen. Dazu sollte der mögliche fließende Strom vom Netzteil begrenzt werden, indem die Spannungen reduziert werden, um Sicherungen und BE zu sparen sowie die verringerten Spannungen messen zu können. Das kann man mit nem Stelltrafo, der die Netzspannung runter stellen kann oder mit Widerständen an Stelle von sekundären Sicherungen. Eingrenzen kann man das Problem durch systematisches Suchen mit dem Abschalten bestimmter Schaltungsteile. Bei nem kapitalen Schluß mit starkem Strom rauchts irgendwo oder Bauelemente werden sehr warm und sehen ggfs. überlastet aus.
Dann bleibt mir erstmal nur die genannten Bauteile zu tauschen, dabei sauber zu arbeiten und das Gerät kurz einzuschalten. Was ist besser? Dioden und Transistor tauschen und dann testen oder erst Dioden, dann testen und dann Transistor oder lieber andersherum?

Möchte das Teil wirklich wieder hinkriegen. Nachdem mein mittlerer Sohnemann nun seine erste richtige Anlage hat (mit einem Kenwood KR-4140) wird der Kleine sicher auch bald mal was richtiges in Form des Onkyo bekommen...
Wie gesagt, wenn jemand auf dem Bild einen harten Kurzschluss hinter dem Gleichrichter (siehe Beitrag von Peter) erkennen kann - bitte melden!
Naja, oben hat Peter geschrieben, dass es die Gleichrichterdioden sein können oder der Gleichrichterelko oder der Regeltransistor bzw. dessen Ansteuerung durch die Z-Diode etc. Natürlich können auch mehrere Teile defekt sein, beispielsweise wenn die Z-Diode kaputt geht und dann der Transistor und dann die Gleichrichterdioden sterben. Diese alten Z-Dioden sollte eh immer getauscht werden, wenn man an nem NT dieses Alters arbeitet.
Wenn Du die Gleichrichter defekt bestimmt hast, kanns das schon gewesen sein. Die liegen in der Schaltung in Reihe zur Trafowicklung und vermutlich ist eine durchgeschlagen und die andere gefolgt. Da dann nur noch ein sehr kleiner Durchlaßwiderstand den Strom begrenzt haben sie geraucht.
Da der Regeltransistor gewechselt wurde, sollten die 13V jetzt stehen, vorausgestzt die Z-Diode ist ok. Da der R902 nicht geraucht hat, dürfte hinter ihm kein Schluß vorhanden sein.
Ich habe auch Z-Dioden mitbestellt. "Diotec ZY15 2W" soll ich die Z-Diode einfach mal mittauschen?
Ja, 40 Jahre alte Z-Dioden sind oft am Ende ihrer Lebenszeit.
So! Ein Teilerfolg!

Transistor Q901 und Dioden D907/908 sind getauscht! Ein Test ergab keine Rauchzeichen!

Leider besteht das Problem, dass die Skalenbeleuchtung keinen Strom bekommt und das der FM-Tuner scheinbar ebenfalls keinen Saft bekommt noch immer. Empfang ist gegeben und es ist auch was über Kopfhörer zu hören wenn man Volume sehr hoch dreht.

Freude und Frustration...
Zack! An einigen Bauteilen (ohne Spannung!) gewackelt und alles läuft wieder! Ich denke, dass ich auf Verdacht die Platine mal nachlöten werde. Auch wenn es m.E. keine Auffälligkeiten gibt. Ich habe nun auch endlich meinen 15W Lötkolben von Conrad gegen eine (Billig-)Lötstation (Norma 9,99€) mit sagenhafen 48W und Temperaturregelung ausgetauscht.

Außerdem bekommt der Onkyo dann noch neue und größere Siebelkos (15.000 uF, 40V)

Ich gebe Bericht!
Kalte Lötstellen haben oft eine matte Oberfäche oder keine vollständige Verbindung im Lot oder keine Verbindung des Lots mit den Anschlüssen. Auf deinem Foto ist die Einschätzung durch die Lichtverhältnisse schwierig, aber bei C91?9 im Bereich links oben könnte ne mangelnde Verbindung zum Anschlußdraht sein. Einfach alles ordentlich nachlöten. Die 48W reichen für viele Bauelementeanschlüsse, bei größeren Masseflächen brauchst auch durch die relativ kleine Spitze viel Geduld oder mußt die Temperatur höher drehen, normal würde ichs um 350Grad versuchen.
Lass doch die Siebelkos drin. Ohne Befund musst Du nicht tauschen. Zu große Elkos könnten die Gleichrichter killen.
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