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Normale Version: Wartung und Reparatur Metzner Starlight
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Disco

Moin,

ich suche jemanden der mir bei der Wartung des Metzner Starlight hilft, den ich hier im Forum erworben habe. 

Was ist los mit der Kiste? Es brummt und knarzt Antriebsseitig. Dazu kommt ein prächtiger "Unrundlauf", der jeden Interpreten samt Instrument besoffen klingen lässt. Ich nehme mal an, dass das mechanische Innenleben einer Revision oder einer Wartung bedarf.

Aber das eigentliche Problem ist, dass einer der kompetenten Vorbesitzer die Schrauben des Antriebsgehäuses so malträtiert hat dass sie (von mir) nicht mehr zu lösen sind. Da enden meine mechanischen Kompetenzen.

Gibt es hier jemanden der schon mal Schrauben aufgebohrt und ausgedreht hat, mit so einem Spezialwerkzeug?
Und wenn ja, würde sich dieser welche zutrauen den Metzner zu öffnen und innen nach dem rechten zu sehen?
(06.12.2020, 10:44)Disco schrieb: [ -> ]Aber das eigentliche Problem ist, dass einer der kompetenten Vorbesitzer die Schrauben des Antriebsgehäuses so malträtiert hat dass sie (von mir) nicht mehr zu lösen sind. Da enden meine mechanischen Kompetenzen.
Hallo,
kannst du mal ein paar Fotos der beschädigten Schraubenköpfe einstellen? Dann könnte man sich sozusagen im eigentlichen Sinne 'mal ein Bild davon' machen.
Vielen Dank!

MaTse

Sowas in passender Größe ranholen.

[Bild: s-l1600.jpg]


Gibts auch vor Ort im Baumarkt (dann aber teurer). Smile

Disco

Hier die Fotos.

[Bild: DSC-0388.jpg]

[Bild: DSC-0389.jpg]

[Bild: DSC-0390.jpg]

Die Schraubenausdreher sind mir natürlich bekannt. Ohne Ständerbohrmaschine finde ich den Einsatz aber eher schwierig.
Das geht auch mit einem Handknebel. Also den Bohrer da eingespannt. Wir haben früher auch nicht die Motorräder in die Ständerbohrmaschine gewuchtet.

Disco

Was ist denn bitte ein Handknebel, wenn ich das goggele, dann kommen schräge Bilder.
Und früher wurden Motorräder auch geschmiedet und wir hatten alle sogar noch richtig viele Haare.
Eine Schraube kann man durchaus freihändig ausbohren.
Moin

Wenn schon an einer festen kleiner Schraube scheitert ,wie soll sich das revidieren des Plattenspielers positiv gestalten  Jester


Gruß Frank

Disco

Das Warten eines historischen Antriebes finde ich jetzt nicht so schwierig.
Wenn bei der Zerspanung einer Schraube allerdings etwas danebengeht dann habe ich einen echten Schaden.

Ich habe ja mal als Fräser gearbeitet. Eine ordentliche Maschine, ein Fräser zum Planen des Kopfes und dann eine saubere Zentrierung, das würde ich ohne weiteres auch heute noch hinbekommen, leider habe ich das Werkzeug nicht.

Die Methode Morlock Motors, einfach mal drauflosbohren, kann man machen und da wird es wohl drauf hinauslaufen.
Habe mir jetzt so ein Ausbohrer Set bestellt.
Ich würde da erst mal gar nichts kaufen.
Da die Schrauben weich sind, sonst täten die nicht so vergurken, kann man die meist auch wieder gefühlvoll zurückformen.

Einen schönen neuen , scharfen Stahlbit einstecken, und 3x mit mal  Schmackes drauf.
Neben der Neukerbung des Kopfes hat auch der Schlag auf das Gewinde einen lösenden Effekt.

Im Vorteil ist, wer nun einen Schraubenzieher hat, den man mit einem Ringschlüssel antreiben kann; dann nämlich läßt sich die Schraube unter Druck auf den Schrauber, und bei gleichzeitem Linksdreh, fast schon garantiert, befreien.

MaTse

Schraubenausdreher im Akkuschrauber mit einstellbaren Drehmoment rüttel-dreht fast alles raus. Raucher
Hi,

Bevor man so einen Weg geht, kann man noch versuchen mittels eines passenden Opferbits, nicht einen gewöhnlichen für Kreuzschlitzschraube nehmen, sondern einen mit den kleinen zusätzlichen Zacken, ich meine die heißen Phillips oder auch PX, und Schraubensicherungslack der Marke „Endfest“ den Kontakt zwischen Bit und Schraube zu erhöhen. Den Sicherungslack dünn, sehr dünn auf der Spitze des Bits anbringen, läuft der Kleber über ist es schwierig mit dem Lösen und antrocknen lassen! Der Bit ist dann Schrott. Vermutlich mußte Du pro Schraube einen Bit opfern.

Variante 2:
Hier würde ich ggf. auch einmal einen kleinen Torx einschlagen. Was ich auch schon gemacht habe, ein dünnes Doppleklebeband Stück mit eingeschlagen, es muss ja nur einmalig soviel Kontakt erhöht werden, dass sich die Schraube löst. Auch der TX ist dann Schrott.

Die Trick ist ja aufzuhören und neu anzufangen, bevor sich der Schraubenkopf weiter kalt verformt.

Was mit passendem Kleber auch funktionieren kann, mittels 2K eine Mutter oben festkleben und dann lösen, das würde ich hier lassen, denn wenn Kleber in die Seite läuft, ist es Essig mit dem Lösen und alles nur zusätzlich ist gut verklebt.

Ausdreher sind dann das letzte Mittel der Wahl, ich habe dabei immer „Angst“ das Gewinde gleich mit zu zerstören.
Die bisherigen Tipps sind allesamt schon sehr gut. Zusätzlich mit Caramba einsprühen UND einwirken lassen. Geduld ist immer ein guter Ratgeber. Und bevor ein abrutschender Schraubendreher Schaden anrichtet, die Oberfläche mit Panzerband abkleben. Danach eine kleine Führung aus hartem Holz anfertigen. Ein passendes Loch für den Schraubendreher hineinboren und exakt und unverrückbar über die widerspenstigen Schrauben positionieren.
Dann gib ihm... Afro

Manchmal hilft sogar nur ein Einweckgummi, um ausreichenden Kraftschluss zum Lösen zu bekommen. Einfach mal ausprobieren!
Ich würde diese Schrauben mit einem Hammer und einem Meißel lösen.
Mit dem zuvor geschärften Meißel treibt man senkrecht einen Keilförmigen Eingriff in den Kopf. Dann in diesen Spalt schräg in Drehrichtung treiben, die Schraube wird sich nach wenigen Schlägen lösen.

Hier mit einem Körner stattt Meißel, kommt aufs gleiche raus....
Oder so:

[Bild: Bildschirmfoto-2020-12-09-um-09-41-48.png]

Der hat mir schon gute Dienste geleistet...
Ist der Eingriff, also der Schlitz oder Kreuzschlitz, oder auch Torx, bereits verwirkt, dann nutzt so ein schlagschrauber auch nix mehr.
Diesen benutzt man, wenn man schon von vorneherein weiß, das die Schraube festgerostet ist (zB Befestigungsschraube Bremstrommel oder Scheibe bei kfz...)

Ferner gilt grundsätzlich, das man versuchen sollte, festsitzende schrauben durch einmaliges Zudrehen, also im Uhrzeigersinn, initial zu lösen.