16.02.2021, 08:05
Dieses TapeDeck hat ein Problem mit dem Bandtransport.
Das ist bei Laufwerken mit Doppelcapstan-Laufwerk leider nicht sehr ungewöhnlich.
Sie sind bezüglich des Bandlaufs gerne mal etwas zickig.
In diesem Fall handelt es sich um ein Kenwood KX-9010:
Das Gerät stammt aus Erstbesitz und ist optisch gut erhalten.
Laut Besitzer beginnt das Gerät nach ein paar Sekunden Wiedergabe über den linken Capstan das Band zu zerknittern.
Auch hat er bereits festgestellt, dass der Vierkantriemen für die Bremse (Backtension) fehlen würde.
Er hatte bereits ein Riemenset besorgt, traute sich aber dann doch nicht selbst an die Reparatur.
Deshalb kommt nun Bob ins Boot und versucht zu helfen.
Erst mal Deckel runter und reinschauen:
Das Laufwerk:
Laufwerk ausgebaut:
Dazu empfiehlt es sich die Netzteil/Motorsteuerungs-Platine zu entfernen, um mehr Platz für die Demontage zu bekommen.
Dabei kann man sich auch gleich die Lötseite anschauen und nach kalten Lötstellen fahnden:
Am ausgebauten Laufwerk sieht es tatsächlich so aus, als wäre kein Vierkantriemen da:
Wie fast immer, ist der Riemen zu einer klebrigen Teermasse mutiert und die Reste haben sich um die beiden Laufräder gewickelt:
Linker Bandwickel ausgebaut:
Die schwarze Pest muss nun sorgfältig entfern werden. Hierbei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass man nicht mit einem Reinigungsmittel an die silberne Reflexschicht kommt. Ich nehme dafür immer Isoprop, aber selbst der löst sofort den silbernen Aufdruck an !
Nach der Reinigung, kann der Bandwickel wieder montiert und ein neuer Riemen aufgezogen werden:
Auch der Flachriemen für die Koppelung der beiden Schwungmassen ist recht schlapp und darf ersetzt werden.
Hier hat die linke (im Foto rechts) Schwungmasse ausnahmsweise keinen Pickelbefall. Nur die normalen Laufspuren des Flachriemens:
Diese Laufspuren sollten entfernt werden, da sie Einfluss auf den Gleichlauf haben.
Dazu werden die Capstanwellen in die Bohrmaschine gespannt und die Schwungmassen ganz leicht mit Wasserschleifpapier abgezogen.
Sieht dann so aus:
Nachdem die Capstanwellen gereinigt und die Capstanlager nachgeölt wurden, kann der Rückbau erfolgen:
Dabei bekommen auch die Widerlager der Wellen einen kleinen Klecks Fett spendiert.
Alle Zungenschalter für die Cassette wurden gereinigt, ebenso die vom Kopfschlittenmotor.
Nun kommt das Laufwerk auf meinen *Prüfstand*.
Der Prüfstand ist ein ausrangiertes KX-1100HX:
Hier wird das Laufwerk mit einer Opfercase getestet:
Laufwerk läuft problemlos.
Nun kann auch der Bandpfad mit einer Spiegelcassette geprüft werden:
Ok, sieht auch gut aus.
Das Laufwerk darf nun weiter Cassetten testweise abspielen, um ggf. festzustellen ob z.B. Wickelmotor oder Kopfschlittenmotor temporär ausfallen.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
Das ist bei Laufwerken mit Doppelcapstan-Laufwerk leider nicht sehr ungewöhnlich.
Sie sind bezüglich des Bandlaufs gerne mal etwas zickig.
In diesem Fall handelt es sich um ein Kenwood KX-9010:
Das Gerät stammt aus Erstbesitz und ist optisch gut erhalten.
Laut Besitzer beginnt das Gerät nach ein paar Sekunden Wiedergabe über den linken Capstan das Band zu zerknittern.
Auch hat er bereits festgestellt, dass der Vierkantriemen für die Bremse (Backtension) fehlen würde.
Er hatte bereits ein Riemenset besorgt, traute sich aber dann doch nicht selbst an die Reparatur.
Deshalb kommt nun Bob ins Boot und versucht zu helfen.
Erst mal Deckel runter und reinschauen:
Das Laufwerk:
Laufwerk ausgebaut:
Dazu empfiehlt es sich die Netzteil/Motorsteuerungs-Platine zu entfernen, um mehr Platz für die Demontage zu bekommen.
Dabei kann man sich auch gleich die Lötseite anschauen und nach kalten Lötstellen fahnden:
Am ausgebauten Laufwerk sieht es tatsächlich so aus, als wäre kein Vierkantriemen da:
Wie fast immer, ist der Riemen zu einer klebrigen Teermasse mutiert und die Reste haben sich um die beiden Laufräder gewickelt:
Linker Bandwickel ausgebaut:
Die schwarze Pest muss nun sorgfältig entfern werden. Hierbei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass man nicht mit einem Reinigungsmittel an die silberne Reflexschicht kommt. Ich nehme dafür immer Isoprop, aber selbst der löst sofort den silbernen Aufdruck an !
Nach der Reinigung, kann der Bandwickel wieder montiert und ein neuer Riemen aufgezogen werden:
Auch der Flachriemen für die Koppelung der beiden Schwungmassen ist recht schlapp und darf ersetzt werden.
Hier hat die linke (im Foto rechts) Schwungmasse ausnahmsweise keinen Pickelbefall. Nur die normalen Laufspuren des Flachriemens:
Diese Laufspuren sollten entfernt werden, da sie Einfluss auf den Gleichlauf haben.
Dazu werden die Capstanwellen in die Bohrmaschine gespannt und die Schwungmassen ganz leicht mit Wasserschleifpapier abgezogen.
Sieht dann so aus:
Nachdem die Capstanwellen gereinigt und die Capstanlager nachgeölt wurden, kann der Rückbau erfolgen:
Dabei bekommen auch die Widerlager der Wellen einen kleinen Klecks Fett spendiert.
Alle Zungenschalter für die Cassette wurden gereinigt, ebenso die vom Kopfschlittenmotor.
Nun kommt das Laufwerk auf meinen *Prüfstand*.
Der Prüfstand ist ein ausrangiertes KX-1100HX:
Hier wird das Laufwerk mit einer Opfercase getestet:
Laufwerk läuft problemlos.
Nun kann auch der Bandpfad mit einer Spiegelcassette geprüft werden:
Ok, sieht auch gut aus.
Das Laufwerk darf nun weiter Cassetten testweise abspielen, um ggf. festzustellen ob z.B. Wickelmotor oder Kopfschlittenmotor temporär ausfallen.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.