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Normale Version: Kenwood KX-1100HX TapeDeck Service
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Wie bereits in der Neuzugangsecke vorgestellt, geht es hier um den 3. Patienten.

Dieses Gerät soll problemlos laufen und sollte eigentlich nur mal durchgesehen werden.
Allerdings wurde bereits auf Nachfrage bestätigt, dass es schon vorgekommen ist, dass Bänder zerknittert wurden.

Kenwood KX-1100HX:
[Bild: 20210209-084301.jpg]

Deckel ab und reingeschaut:
[Bild: 20210209-085759.jpg]

Das Doppelcapstan Laufwerk mit Direktantrieb und 3-Kopf Bestückung:
[Bild: 20210209-085235.jpg]

Laufwerk ausgebaut:
[Bild: 20210209-112211.jpg]

Da liegt es nun und ist bereit für eine Inspektion:
[Bild: 20210209-114603.jpg]

Wie zu sehen, ist der Vierkantriemen für die Bremse noch an Ort und Stelle. Allerdings ist er schlaff und somit kann nicht für die nötige Backtension bei Wiedergabe gesorgt werden.

[Bild: 20210209-115053.jpg]

Auch der Flachriemen für die Verbindung der Schwungmassen hat keine ausreichende Spannung mehr und wird auch gewechselt.

[Bild: 20210209-121609.jpg]

[Bild: 20210209-121758.jpg]

[Bild: 20210209-122127.jpg]

Auch hier sind auf den Schwungmassen Laufspuren des Riemen zu erkennen. Auch sind hier auf der geschleppten Schwungmasse Pickel vorhanden:
[Bild: 20210209-122225.jpg]

Ein sauberer Lauf des Riemens ist wichtig und hat Einfluss auf den Gleichlauf, daher sollte die Lauffläche möglichst sauber und glatt sein.
Grundsätzlich werden bei mir (in so einem Fall) die Capstanwellen in die Bohrmaschine gespannt und die Laufflächen mit Wasserschleifpapier geglättet.

Sieht dann so aus:
[Bild: 20210209-123438.jpg]

Ja, es sieht optisch nicht optimal aus, aber die Pickel sind weg und die Oberfläche glatt - nur das ist wichtig.
Würde man noch mehr Material abtragen, läuft man Gefahr den Durchmesser so weit zu verändern, dass das Übersetzungsverhältnis der beiden Wellen nicht mehr passt.
Die Capstanlager wurden nachgeölt und die Widerlager gefettet.
Nun konnte alles wieder - mit einem neuen Flachriemen - rückgebaut werden.

[Bild: 20210209-130708.jpg]

Alle Zungenschalter wurden gereinigt.
Ebenso wurden Köpfe, Wellen und Rollen gereinigt.
[Bild: 20210209-133044.jpg]

Zwischenzeitlich habe ich beide Dolby-Platinen gezogen und die Lötseiten auf kalte Lötstellen untersucht. Außerdem bestimmte Elkos getestet, welche gerne ausfallen:
[Bild: 20210209-113410.jpg]
Hier war alles ok.
Nach Komplettierung des Gerätes konnte nun die Funktion getestet werden.

Hier wird - wie immer -  eine Opfercase vorgeschickt:
[Bild: 20210209-100334.jpg]

Ok, alles scheint zu funzen.
Nun wurden testweise weitere Cassetten durchgespielt.

[Bild: 20210209-100502.jpg]

Laufwerk läuft gut und macht keine ungewöhnlichen Geräusche.

Als nächstes folgt der Test des Gleichlaufs und Einstellung von TapeSpeed, Wiedergabepegel usw.

Fortsetzung folgt ....

Gruß, Bob.
Bei meinem KX-1100HX-Laufwerk bewegt sich nach einer Komplett-Reinigung mit IPA-Spray und Nachschmierung mit Silikonspray der Tonkopfschlitten nicht mehr vollständig zurück bzw. nach unten. Der Schlitten hängt sozusagen abwärts in irgendeiner Mittelstellung. Manuell lässt sich der Schlitten relativ leicht und ohne Widerstand hoch und runter bis zu den Endpositionen bewegen. Im Vergleich zu meinem KX-1100G lässt sich der Schlitten des KX-1100HX sogar leichter bewegen.
Wird der Schlitten bei STOP allein durch Schwer- bzw. Federkraft zurück bewegt, oder wie bei PLAY motorisch (abwärts) bewegt?
Mich wundert, dass Du kein Wort über die Zungenschalter und die Rutschkupplung des Wickelantriebs verloren hast.
Bei diesen Sankyo Laufwerken erfolgt die Bewegung des Kopfschlitten durch die Nockenwalze am Assistmotor.
Hier gibt es vorne zwei Kurvennocken:
[Bild: 20230406-112125.jpg]

Einer ist für den Kopfschlitten und der andere Nocken für die Bandwickelbremse.
Zwangsgesteuert wird dabei aber jeweils nur die Aufwärtsbewegung.
[Bild: 20230407-083019.jpg]
Roter Pfeil = Nocken für den Hebel der Bandwickelbremse.
Grüner Pfeil = Nocken für den Stift vom Kopfschlitten.

Abwärts muss die Schlittenbewegung durch Federkraft unterstützt werden.
Daher darf sich der Schlitten mechanisch nicht widerstandslos hochschieben lassen, da gegen die Federkraft bewegt werden muss.
 
Die roten Pfeile markieren die Federn, welche den Kopfschlitten in die Ausgangsposition drücken:
[Bild: 20230407-090926.jpg]

Sind die Federn entfernt bzw. ausgehakt, kann der Schlitten frei positioniert werden:
[Bild: 20230407-091425.jpg]
Hier befindet sich der Schlitten in der oberen Position.
Die Bilder zeigen das Laufwerk eines Onkyo TA-2570, welches derzeit zerlegt wird.

Gruß, Bob.
Danke für die Infos. Das Laufwerk ist wieder in Ordnung. Abschließend kann ich sagen dass wohl die Federn im Laufe der Zeit etwas lahm werden und im Zusammenhang mit einer zu straffen (Tonkopf-)Kabelverlegung der Schlitten nicht wieder richtig zurück fährt. Ebenso ist Silikonspray an dieser Stelle ungeiegnet weil zu "dünn".
Gelöst wurde das Problem durch mehr Vorspannung der Feder (Verbiegen, rote Pfeile), bessere Kabelverlegung und Verwendung von Fett.

Im grünen Kreis eine Stelle die gut gefettet werden sollte da hier die Federkraft über einen Hebel auf einer Gleitfläche wirken muss.

[Bild: Inked-IMG-20230407-165826.jpg]
Das ist zu fettig, da pappt doch jeglicher Staub dran.
Autoschlosser Am Werk? Sowas hab´ ich auch noch nicht gesehen...Sad
Was ist das denn? Sinnlos platzierte Kettenschmiere vom Bagger?
(08.04.2023, 08:18)DerSport schrieb: [ -> ]Im grünen Kreis eine Stelle die gut gefettet werden sollte da hier die Federkraft über einen Hebel auf einer Gleitfläche wirken muss.


Das ist afaik im Originalzustand verklebt, damit die Feder nicht stiften geht. Come on!

[Bild: Inked-IMG-20230407-165826.jpg]
At Schrotti: Da wurde ab Werk nix geklebt. Die senkrechte Feder wurde nur oben gesichert. Unten am Rollenarm gibt es zwei Bohrungen, wo diese Feder eingehakt werden kann. Der Anpressdruck der rechten Rolle kann somit zweistufig verändert werden.

At DerSporti: Die Federspannung verändert sich auch über Jahrzehnte nur geringfügig. Speziell diese Federn eher noch weniger. Jedenfalls hatte ich in all den Jahren kein einziges Laufwerk (egal ob von Sankyo oder irgendein anderer Hersteller) mit Bewegungsproblemen des Kopfschlittens. Und wenn, dann lag es nicht an den Rückzugfedern.
Bei Dir vermutlich auch nicht, weil: Ist Dir nicht aufgefallen, dass Du die Feder - am rechten roten Pfeil - in die falsche Richtung verbogen hast ? So hast Du praktisch für einen Ausgleich gesorgt und die Vorspannung nicht wirklich verändert.
Wenn man etwas fetten möchte, sollte man möglichst nur die beweglichen Bereiche fetten. Kleistert man - so wie bei Dir - praktisch die ganze Umgebung mit ein, bekommt man früher oder später ein Staub/Schmutz-Problem ...
Und das sollte man - gerade im Bereich des Bandpfades - möglichst vermeiden.

Gruß, Bob.
AtAnalogBob AtMacMax: Danke für Eure konstruktive Kritik. Das mit der falsch gebogenen Feder ist mir auch aufgefallen, da aber das Ergebnis in Ordnung war, habe ich es so gelassen. Wegen dem vielen Fett, gefällt mir auch nicht. Liegt vll. auch daran dass es weißes Fett ist aber es ist trotzdem größtenteils an Stellen wo sich was bewegt, z.B. Federn bzw. Federarme an der Grundplatte reiben. Gekleistert ist das nicht sondern mit einem Pinsel aufgetragen. Trotzdem hab ich mir schon selbst gesagt das machst du beim nächsten, zweiten Laufwerk dass ich repariere besser...

Atscope AtSchrotti: Tut mir leid dass meine allererste, dennoch geglückte Reparatur eines Kassettenlaufwerks (und des defekten Gerätes) nicht Euren hohen Ansprüchen genügt. Ich verspreche Besserung.
Zitat:trotzdem größtenteils an Stellen wo sich was bewegt


Naja die ganze rechte Fläche bewegt sich eigentlich nix und dennoch ists gekleistert, ebenso die Achse für die Andruckrolle usw.  Das würde ich an Deiner Stelle soweit und gut wie möglich alles wieder weg machen. 

Einmal richtig Bandsalat ist selbiges auch beschmiert, bemerkst Du es nicht versaust Du Cassette, Köpfe und Andruckrollen beim nächsten mal.