Hier geht´s nochmal weiter mit dem Micromega Laufwerk.
Das extrem sorgfältig verpackte Gerät ist gut angekommen und macht einen sehr gepflegten Eindruck.
Zuerst habe ich das Gehäuse des Transports geöffnet, das auf 4 Silentgummis lagernde Laufwerk entfernt, und die Platine ausgebaut.
Das ist notwendig, um an Pin 3 des TDA 8808 Signalprozessors eine Meßstelle (Testpin) anzulöten, an den man dann den externen Decoder anschliessen kann.
Zu Reparaturzwecken oder eben zum einfachen Austausch usw. des Lasers ist das zwar nicht notwendig, aber die einzige Möglichkeit, das Verhalten Der Servokreise und des Abtasters zu untersuchen.
Der im Bild zu sehende Chip ist übrigens nicht der TDA 8808. Der ist -wie die meisten anderen IC als SMD auf der Unterseite der Platine verlötet. Da ich keine Unterlagen zum Micromega finden konnte, musste also die Platine ausgebaut werden, um die Signalführung "vor Ort" zu untersuchen.
Japanische Laufwerke oder CDP haben diese Testpunkte in der Regel bereits ab Werk. Sie sind in vielen Fällen sogar auf dem Board beschriftet....Bei Exoten ist das oft anders.
Die Lötstellen haben alle leichten "Korrosionsbefall" (?). Für die Funktion spielt das aber keine Rolle.
Elkowechsler werden sofort den "verdächtigen" Elko im unteren drittel der Platine (rechts neben dem Spannungsregler) gesichtet haben
....Ich habe ihn ausnahmsweise erneuert, obwohl er OK war.
Danach konte alles wieder zusammengesetzt, und getestet werden. Eigentlich hatte ich jetzt mehr oder weniger hohe Fehlerraten, wenn nicht sogar Spurverlust erwartet, aber all das wollte nicht eintreten. Sowohl meine "Referenz" CD´s (gepresst) , als auch zwei geprüfte CDR (also gebrannte CD) wurden durchweg, über die gesamte Spielzeit fehlerarm abgetastet.
Fehlerrate einer "blameless" CD (gepresst) über 50 Minuten Spielzeit. Erlaubt sind beim red book Standard 220 C1 Fehler (bler) pro Sekunde, die in der Praxis aber nicht zu erwarten sind, wenn das Medium und der Abtaster "OK" sind. Bei Oberflächenkratzern, Fingerabdrücken usw. können diese 220 aber durchaus schon mal schnell überschritten werden.
C2 Fehler gab es sogut wie gar keine, und CU (nicht korrigierbare Fehler) keinen einzigen in diesen 50 Minuten.
Die anderen Test-CD und CDR zeigten ähnliche Ergebnisse. Absolut tadellos.
Der 3T Jitter liegt mit den meisten "guten" CD´s um 20 bis 25 ns (sigma gewichtet), etwa 35....45 ns peak.
Auch die Emission des Lasers war mit 0,18 mW an der Optik für diesen Typ OK.
Von einem Austausch des Lasers habe ich daher abgesehen.
Warum es zu Problemen kam bleibt unklar. Eventuell eine Schwergängigkeit des Arms, die durch den Versand , also Vibration etc. behoben wurde? ein Fussel ? Das alles bleibt Spekulation.