27.01.2023, 21:01
Die Schachtel war nun für einen ersten Test bereit - ich auch.
Alles was ich zusammengebaut sehen konnte, wurde nochmals kontrolliert.
Sah alles gut aus. Alle Sicherungen wurden gecheckt und die waren ok.
Also wurde das Gerät eingeschaltet:
Die LED für Power und Dolby leuchteten. Keine der Sicherungen flog und es fing weder Feuer noch roch es verbrannt.
Dann wurde die Taste für Pause gedrückt:
Gelbe LED leuchtete und der Capstanmotor lief an. Capstanwelle dreht ruhig und leise.
Dann wurde Play gedrückt - nix passierte. Weder der Kopfschlitten fuhr hoch noch der rechte Bandwickel drehte.
Dabei hörte ich nur das leise Klack vom Plunger für die Bremse. Das laute Klack vom Plunger für den Kopfschlitten blieb aus.
Dann wurde Umspulen getestet. Zwar drehte bei FF und REW der Wickelmotor, aber die jeweiligen Bandwickel wurden nicht angetrieben.
So weit - so schlecht.
Das Problem mit dem Anheben des Kopfschlitten war schnell gefunden. Beim Einbau des Frontrahmen, musste auch das Laufwerk unten von der Bodenplatte gelöst werden. Dabei muss wohl der Hebel vom Plunger rausgerutscht und sich verkantet haben.
Also wurden die drei Schrauben der Plungerhalterung gelöst und der Plunger zurückgeschoben. Nun wurde der Hebel leicht angehoben und der Plunger wieder Richtung Laufwerk gedrückt und die Schrauben festgezogen.
Nun war der Plunger wieder richtig mit dem Kopfschlitten verbunden.
Wieder wurde Play gedrückt. Jetzt hörte ich das dominante Klack, der Kopfschlitten fuhr hoch und die Andruckrolle drehte. Auch der rechte Bandwickel drehte. Nach ein paar Sekunden ging das LW in Stopp, da der Riemen Richtung Counter und Bewegungs-Sensor noch fehlte. Der Vierkantriemen wurde montiert und wieder Play gedrückt. Nun lief das Laufwerk ohne Unterbrechung. Allerdings war nun ein leisen Schleifgeräusch zu hören.
Mein Blick ging Richtung Counter:
Der Hall-Sensor schliff am Rad. Offensichtlich auch eine Folge des Versandschadens.
Also wurde die Platine für die LED-Zappler noch mal rausgeholt und die Position des Sensors verändert:
Platine wieder eingebaut und nun hatte der Sensor etwas Abstand. Nun gab es es auch keine Schleifgeräusche mehr. Das Laufwerk lief bei Play sehr leise.
Nun musste die Opfercase ran:
Die Case wurde nicht gefressen und lief sauber durch. Die Zappler zappelten und am Ausgang lag Signal an.
Wurde dann mit Denon DRM-800 verbunden und dort der Kopfhörer gesteckt. Es wurde tatsächlich Musik gehört.
Und auch gar nicht so schlecht. Es leierte nicht und klang sauber.
Dann wurde gleich eine Case mit meiner Mucke geladen:
Ok, hier wurde sofort deutlich, dass es zu langsam lief. Aber, ansonsten gab es erst mal nix zu meckern.
Nun noch auf die Schnelle zwei Testcasen gereicht.
Hier die Case für Wiedergabe-Pegel:
Nur lechte Ungleichheit der Kanäle.
Testcase für Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist nicht auf dem gleichen Niveau, wie das L50 von Waldi.
Hier sind nun aber neue Riemen drin, die erst ein paar Minuten in Bewegung sind.
Und zumindest der Flachriemen ist auch hier zu straff (meine Meinung). Daher völlig ok für mich.
Der TapeSpeed ist mit 3069 anstatt 3150 Hz etwas zu langsam unterwegs.
Natürlich war Umspulen immer noch ohne Funktion. Außerdem war es häufig nicht möglich, nach Stopp die Case zu entnehmen, da sich die Casenklappe nicht öffnen ließ. Ursache war der Kopfschlitten, der nach Stopp nicht ganz runter fuhr (dann ist der Auswurfhebel gesperrt).
Grund dafür war vermutlich dieser Hebel:
Der Hebel (grüner Pfeil) ist jetzt wieder in der richtigen Position über dem Mitnehmer vom Plunger (für Kopfschlitten).
Der war unter dem Mitnehmer (roter Pfeil) und daher fehlte vermutlich dessen Federkraft, um den Kopfschlitten wieder weit genug runter zu drücken.
Da dieser Hebel den Idler für das Umspulen bewegt, hatte ich die Hoffnung, dass nach Korrektur der Hebelposition auch das Umspulen wieder funzen würde.
Für die Korrektur musste der Capstanmotor wieder ausgebaut und drei der vier Bef.schrauben der Motorplatte entfernt werden. Die vierte Schraube wurde nur gelöst und so konnte die Motorplatte links so weit angehoben werden, dass der Hebel über den Mitnehmer gezogen werden konnte. Was eine elende Frickelei !
Bereits hier war klar, dass meine Reihenfolge der Komplettierung falsch war. Das Laufwerk hätte ohne Motorplatte zusammen mit dem Frontrahmen an die Schachtel montiert werden müssen.
Solche Fehler macht man zwangsläufig, wenn man das Gerät nicht selbst zerlegt hat und einen Bausatz ohne Anleitung bekommt.
Das Umspulen funktioniert leider immer noch nicht. Eigentlich wird die Mechanik richtig eingeleitet. Trotzdem bekommt der Idler keinen Kontakt zum Pulley und wird so auch nicht gegen den jeweiligen Bandwickel gedrückt/gedreht. Helfe ich dabei mit einem Haken nach und ziehe den Idler an den jeweiligen Bandwickel, wird auch gespult. Ich kann dann loslassen und es wird kraftvoll gerudert (FF und REW).
Hier bin ich nun erst mal ratlos. Vermutlich werde ich die Motorplatte noch mal komplett ausbauen müssen ...
Löschen wurde getestet und es ist danach - außer Bandrauschen - nix mehr hörbar.
Auch die Aufnahme habe ich kurz gestestet. Die Potis für Rec Level links/rechts regeln ungleich und rechts gibt es Aussetzer.
Aufnahme:
Wiedergabe der Aufnahme:
Aber ok, grundsätzlich funktioniert die Aufnahme.
Fazit bis hier :
Operation gelungen- Patitient tot ? Jein.
Weil: Es lebt doch (zumindest teilweise).
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
Alles was ich zusammengebaut sehen konnte, wurde nochmals kontrolliert.
Sah alles gut aus. Alle Sicherungen wurden gecheckt und die waren ok.
Also wurde das Gerät eingeschaltet:
Die LED für Power und Dolby leuchteten. Keine der Sicherungen flog und es fing weder Feuer noch roch es verbrannt.
Dann wurde die Taste für Pause gedrückt:
Gelbe LED leuchtete und der Capstanmotor lief an. Capstanwelle dreht ruhig und leise.
Dann wurde Play gedrückt - nix passierte. Weder der Kopfschlitten fuhr hoch noch der rechte Bandwickel drehte.
Dabei hörte ich nur das leise Klack vom Plunger für die Bremse. Das laute Klack vom Plunger für den Kopfschlitten blieb aus.
Dann wurde Umspulen getestet. Zwar drehte bei FF und REW der Wickelmotor, aber die jeweiligen Bandwickel wurden nicht angetrieben.
So weit - so schlecht.
Das Problem mit dem Anheben des Kopfschlitten war schnell gefunden. Beim Einbau des Frontrahmen, musste auch das Laufwerk unten von der Bodenplatte gelöst werden. Dabei muss wohl der Hebel vom Plunger rausgerutscht und sich verkantet haben.
Also wurden die drei Schrauben der Plungerhalterung gelöst und der Plunger zurückgeschoben. Nun wurde der Hebel leicht angehoben und der Plunger wieder Richtung Laufwerk gedrückt und die Schrauben festgezogen.
Nun war der Plunger wieder richtig mit dem Kopfschlitten verbunden.
Wieder wurde Play gedrückt. Jetzt hörte ich das dominante Klack, der Kopfschlitten fuhr hoch und die Andruckrolle drehte. Auch der rechte Bandwickel drehte. Nach ein paar Sekunden ging das LW in Stopp, da der Riemen Richtung Counter und Bewegungs-Sensor noch fehlte. Der Vierkantriemen wurde montiert und wieder Play gedrückt. Nun lief das Laufwerk ohne Unterbrechung. Allerdings war nun ein leisen Schleifgeräusch zu hören.
Mein Blick ging Richtung Counter:
Der Hall-Sensor schliff am Rad. Offensichtlich auch eine Folge des Versandschadens.
Also wurde die Platine für die LED-Zappler noch mal rausgeholt und die Position des Sensors verändert:
Platine wieder eingebaut und nun hatte der Sensor etwas Abstand. Nun gab es es auch keine Schleifgeräusche mehr. Das Laufwerk lief bei Play sehr leise.
Nun musste die Opfercase ran:
Die Case wurde nicht gefressen und lief sauber durch. Die Zappler zappelten und am Ausgang lag Signal an.
Wurde dann mit Denon DRM-800 verbunden und dort der Kopfhörer gesteckt. Es wurde tatsächlich Musik gehört.
Und auch gar nicht so schlecht. Es leierte nicht und klang sauber.
Dann wurde gleich eine Case mit meiner Mucke geladen:
Ok, hier wurde sofort deutlich, dass es zu langsam lief. Aber, ansonsten gab es erst mal nix zu meckern.
Nun noch auf die Schnelle zwei Testcasen gereicht.
Hier die Case für Wiedergabe-Pegel:
Nur lechte Ungleichheit der Kanäle.
Testcase für Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist nicht auf dem gleichen Niveau, wie das L50 von Waldi.
Hier sind nun aber neue Riemen drin, die erst ein paar Minuten in Bewegung sind.
Und zumindest der Flachriemen ist auch hier zu straff (meine Meinung). Daher völlig ok für mich.
Der TapeSpeed ist mit 3069 anstatt 3150 Hz etwas zu langsam unterwegs.
Natürlich war Umspulen immer noch ohne Funktion. Außerdem war es häufig nicht möglich, nach Stopp die Case zu entnehmen, da sich die Casenklappe nicht öffnen ließ. Ursache war der Kopfschlitten, der nach Stopp nicht ganz runter fuhr (dann ist der Auswurfhebel gesperrt).
Grund dafür war vermutlich dieser Hebel:
Der Hebel (grüner Pfeil) ist jetzt wieder in der richtigen Position über dem Mitnehmer vom Plunger (für Kopfschlitten).
Der war unter dem Mitnehmer (roter Pfeil) und daher fehlte vermutlich dessen Federkraft, um den Kopfschlitten wieder weit genug runter zu drücken.
Da dieser Hebel den Idler für das Umspulen bewegt, hatte ich die Hoffnung, dass nach Korrektur der Hebelposition auch das Umspulen wieder funzen würde.
Für die Korrektur musste der Capstanmotor wieder ausgebaut und drei der vier Bef.schrauben der Motorplatte entfernt werden. Die vierte Schraube wurde nur gelöst und so konnte die Motorplatte links so weit angehoben werden, dass der Hebel über den Mitnehmer gezogen werden konnte. Was eine elende Frickelei !
Bereits hier war klar, dass meine Reihenfolge der Komplettierung falsch war. Das Laufwerk hätte ohne Motorplatte zusammen mit dem Frontrahmen an die Schachtel montiert werden müssen.
Solche Fehler macht man zwangsläufig, wenn man das Gerät nicht selbst zerlegt hat und einen Bausatz ohne Anleitung bekommt.
Das Umspulen funktioniert leider immer noch nicht. Eigentlich wird die Mechanik richtig eingeleitet. Trotzdem bekommt der Idler keinen Kontakt zum Pulley und wird so auch nicht gegen den jeweiligen Bandwickel gedrückt/gedreht. Helfe ich dabei mit einem Haken nach und ziehe den Idler an den jeweiligen Bandwickel, wird auch gespult. Ich kann dann loslassen und es wird kraftvoll gerudert (FF und REW).
Hier bin ich nun erst mal ratlos. Vermutlich werde ich die Motorplatte noch mal komplett ausbauen müssen ...
Löschen wurde getestet und es ist danach - außer Bandrauschen - nix mehr hörbar.
Auch die Aufnahme habe ich kurz gestestet. Die Potis für Rec Level links/rechts regeln ungleich und rechts gibt es Aussetzer.
Aufnahme:
Wiedergabe der Aufnahme:
Aber ok, grundsätzlich funktioniert die Aufnahme.
Fazit bis hier :
Operation gelungen- Patitient tot ? Jein.
Weil: Es lebt doch (zumindest teilweise).
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.