Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Je lauter desto unklarer ! Ein "Hifi" Problem ?!
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Inhaltlich guter, ideal zur Fragestellung passender Beitrag. Danke, spoc.
(03.07.2023, 22:59)spocintosh schrieb: [ -> ]Mit Weichen hat das Ganze natürlich überhaupt gar nichts zu tun, es sei denn sie ist kaputt.

Hallo Spocintosh,

vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Hat mir beim Verständnis der menschlichen Wahrnehmung geholfen.
Eine Frage zu deiner Ausführung. Du schreibst, siehe Oben, dass Weiche keinen Einfluss hat.
Welchen Einfluss hat die Wahl der Übernahmefrequenzen auf das Klirrverhalten der Lautsprecher mit zunehmender Belastung?

Viele Grüße
Peter
Hallo Peter-
danke für die Wertschätzung und deine Nachfrage.
Die Weiche ist dazu da, den einzelnen Chassis die zu ihnen passenden Frequenzbereiche zuzuteilen, also idealerweise diejenigen, welche sie auch möglichst uneingeschränkt übertragen können.
Dafür müssen alle zur Beurteilung nötigen Parameter bekannt sein und man sollte sie natürlich richtig einschätzen können und dementsprechend sinnvoll agieren - dann sollte sich die Frage nicht stellen.
Das kann man allerdings auch besser oder schlechter machen...wieder, wie oben erwähnt, abhängig von Kompetenz bzw. Intention.

Bekommt zB ein Mitteltöner zuviel Tiefton oder Hochton und gerät dadurch etwa in Partialschwingungen, gibt er auch das, was er eigentlich gut könnte, auf mannigfaltige und meist uneinschätzbare Weise schlechter wieder. Mit zunehmender Belastung hat das natürlich auch größeren, d.h. wahrnehmbareren Einfluss.
Auch ist die Gefahr von elektrischer Überlastung gegeben, denn eine Weiche wirkt immer auch als Schutzschaltung.
Die optimalen Bereiche von Lautsprecherchassis sind leider meist erstaunlich klein, und werden beim Anspruch auf die verzerrungsfreie Wiedergabe von hohen Pegeln sogar noch kleiner. Deshalb wird im PA-Bereich idR steilflankiger getrennt. Dafür müssen dann mehr Wege eingesetzt werden. Alles aufwendig und teuer...aber am Ende egal, weil das Zeug ja auch wieder Geld verdient, und zwar umso mehr, je besser es ist.

Im HiFi wird hingegen mit mehr Kompromissen, vor allem aber mit mehr Marketing und nicht selten ohne nennswerte Fachkenntnis gearbeitet agiert. Das minimiert die Kosten seitens des Herstellers, maximiert aber den Gewinn. LOL
Als Spoxen Betreiber wollte ich nur kurz bekräftigen, was Casper und Spoc beschreiben.

Da matscht nichts, da verzerrt nix. Mehr laut = mehr Spaß.

Ich habe lediglich mit zuviel Hochton zu kämpfen. Das Horn schreit mich bei hohen Pegeln etwas an. Dies liegt aber am Raum und mangelnder Bedämpfung durch große Fensterflächen. Bei vielen auch großen Hifi-Boxen kenne ich das Phänomen aber auch, dass nur kurz laut hören mag, weil es sonst scheiße klingt und verbreit.
Genau das meine ich ja. Die meisten Hifi-Tröten können halt nicht richtig laut.
Was für die meisten, wie mich, aber okay ist. Man lebt immerhin in einer Mietwohnung LOL
Thumbsup  klasse Beiträge und Erklärungen dazu  Drinks
(04.07.2023, 09:44)Piotrek_Z schrieb: [ -> ]
(03.07.2023, 22:59)spocintosh schrieb: [ -> ]Mit Weichen hat das Ganze natürlich überhaupt gar nichts zu tun, es sei denn sie ist kaputt.

Welchen Einfluss hat die Wahl der Übernahmefrequenzen auf das Klirrverhalten der Lautsprecher mit zunehmender Belastung?

Da gibt es noch die 2 Möglichkeiten "kaputt":

1.) Bauteilealterung. Betrifft eigentlich nur Kondensatoren. Wenn die altern/austrocknen/sonstwie Ärger machen, hat das u.a. Einfluss auf die Trennfrequenz und die Phasenlage; erstere kann/wird den Frequenzgang verbiegen, egal ob in Reihe vor dem Hochtöner geschaltet oder Parallel vor dem Tief- oder Mitteltöner (im Bandpass), und letztere kann manchem schwachbrüstigen Verstärker zu schaffen machen - das kann durchaus mit "Bassverlust" als auch mit Verzerrungen enden, oder Beides.

2.) "Broken by Design". Billige Bauteile, zB Widerstände, die gerade so die "Nenn"Leistung abkönnen, oder noch schlimmer billige Ferritkernspulen anstatt Luftspulen, die auch noch früh (d.h. bei wenig Leistung) in die sog. Sättigung donnern.
Auch das hört man. Besonders tragisch, wenn die Chassis selber eigentlich nicht so schlecht sind - Eigene Erfahrung: Vor rund 30 Jahren mal aus Jux Bei einer Grundig 860 oder 860a die Billigbassdrossel durch eine Luftspule von Intertech (war auch billig, aber als Luftspule eben technisch besser), dazu die im Signalweg gelegenen Billigkondensatoren durch MKPs ersetzt -> das "Prötteln" im Bass bei hohen Lautstärken bei Santanas "Abraxas"-Album war weg! (Auch bei anderer Musik natürlich, aber das war die erste Scheibe, die ich aufgelegt hatte, wegen "Oye como va".)

Hi
Seiten: 1 2 3