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Normale Version: Marantz 20b Tuner - Einschaltgeräusch
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Hallo,

wenn ich meinen Marantz 20b Tuner einschalte, höre ich durch die Lautsprecher ein sehr lautes Einschaltgeräusch.

Was kann das sein? Rein intuitiv würde ich mal auf einen fehlenden Entstörkondensator tippen. . . liege ich da richtig?

Es ist zwar einer verbaut, allerdings hinten im Gerät:
[Bild: P1050890.jpg]


vorne am Schalter ist keiner:
[Bild: P1050889.jpg]


Würde es was bringen, hier einen einzubauen? Oder liege ich ganz falsch und ist der Fehler anderweitig zu suchen?

Danke und Grüße
Jan

Drinks
Schnapp dir mal dein Multimeter und klemm es an den Ausgang des Tuners. Dann mal überprüfen, ob beim Einschalten eine Gleichspannung zu messen ist.

Wenn nicht..die Entstörkondensatoren sollten schon direkt am Schalter sein. Hat der Marantz dieses Problem schon immer ?

Und am besten noch ein Bild vom ganzen Innenleben des Tuners machen Wink3
OK, werde ich mal machen.

Problem ist schon immer da, zumindest solange ich den besitze.

Also das laute Knacken tritt auch auf, wenn der Verstärker nicht auf den Anschluß geschaltet ist auf den der Tuner angeschlossen ist, sondern auf einen anderen, z.B. Phono.

Innenleben, wie gewünscht. Unterseite: Smile

[Bild: P1020488.jpg]

[Bild: P1020490.jpg]

Oberseite: Smile
[Bild: P1020981.jpg]

Verdrahtung hand made in USA: (die Elkos liefen aber aus und sind mittlerweile getauscht)
[Bild: P1020471.jpg]

liebevoll bis ins kleinste Detail:
[Bild: P1020479.jpg]

[Bild: P1020480.jpg]

[Bild: P1020478.jpg]

[Bild: P1020477.jpg]

Ich mag den wirklich sehr. Hat einen angenehmen und nie aufdringlichen Klang. Ich werde ihm jetzt noch einen neue Kathodenstrahlröhre spendieren, da die alte leichte Einbrennspuren hat. Yeah!

[Bild: DSC02094.jpg]


Drinks
Schöne Bildchen - schöner Tuner!

Der im ersten Bild gezeigte Keramikkondensator, welcher von einem Leiter des Netzanschlusses (L oder N je nachdem) zur Gehäusemasse geht, muss UNBEDINGT entfernt werden! Wenn man eine VDE0701 Messung am Gerät durchführen würde, würde hier direkt der erheblich zu hohe Ersatzableitstrom auffallen - ein definitives no-go, ggf. mit Gefährdung für den Betreiber verbunden. Bitte sofort raus damit!
Der Entstörkondensator gehört - wie hier schon geschrieben wurde - direkt an den Schalter, Ziel soll ja sein den beim Schalten möglicherweise entstehenden Abrissfunken - der zu solchen Störungen führen kann - zu löschen. Dafür darf dann auch nicht so ein "Keramik-Dings" genommen werden, sondern nach heutigen Regeln muss - da der Kondensator ja permanent an der Netzspannung hängt - ein Funkentstörkondensator mit X2-Approbation verwendet werden.

gruß, audiomatic
Vielen Dank!

OK, ich werde dann also den hinten, der auf Masse liegt ausbauen. Und vorne einen reinbauen. Ich werde dann berichten.

Soll ich das zweite Keramikdingens hinten auch rausnehmen, wenn ich vorne einen Entstörkondensator einbaue? Macht Sinn, oder?

Drinks
Hallo Jan,

den Kondensator am Gehäuse würde ich auch rauswerfen. Am besten solltest Du einen neuen Entstörkondensator über den Einschalter einlöten. Hierfür einen X2 Entstörkondensator verwenden Oldie
Ist das schwarze viereckige Teil neben der Sicherung auf dem Bild mit den Kondensatoren ein weitere Netzschalter? Wenn ja, solltest du den Keramikkondensator auch gegen einen X2 ersetzen.
Ich denke es passiert folgendes. Beim Einschalten wird das Potential auf dem Gehäuse über den Keramikkondensator verändert. Dies führt zu einer Störung im Verstärker, da beide Geräte über den Schirm des Cinch-Kabels miteinander verbunden sind. Deshalb knackt es auch auf den anderen Eingängen.
Hallo,

alte Fender-Gitarrenverstärker hatten auch solch einen Kondensator, der ist als "Death Cap" in die Geschichte eingegangen!

Gruß Roland
(05.03.2013, 10:36)norman0 schrieb: [ -> ]Hallo Jan,

Ist das schwarze viereckige Teil neben der Sicherung auf dem Bild mit den Kondensatoren ein weitere Netzschalter? Wenn ja, solltest du den Keramikkondensator auch gegen einen X2 ersetzen.

Hallo Norman,

Danke für die Erläuterungen. Freunde

Das schwarze viereckige Teil ist kein weiterer Netzschalter, sondern eine US-Steckdose für den Anschluß eines weiteren Gerätes.

Drinks
Das bedeutet dann (wenn ich das auf dem Bild richtig erkennen kann), dass ein Kondensator zwischen beiden Netzanschlüssen sitzt und einer zwischen einem Netzanschluss und dem Gehäuse. Heutzutage wird beidseitig mit dem Gehäuse verbunden. Dazu nimmt man normalerweise einen XY-Kondensator oder zwei X- und einen Y-Kondensator (also nicht wie oben von mir beschrieben). Gute Informationen zu Entstörkondensatoren am Netzanschluss gibt es bei Wikipedia Drinks
Ich würde den Tuner aber erst mal ohne Kondensatoren ausprobieren. Wenn Du dann Störungen vom Kühlschrank usw. reinktiegst, musst Du Dir nochmal Gedanken machen.
Wahrscheinlich wird das Einschaltknacken schon weniger, wenn Du den Netzstecker anders herum in die Steckdose steckst. Oder läuft das Teil an einem 230/110V Wandler?

FRANKIE

Die "echten" MARANTZ aus den 60ern sind sehr, sehr geil - Glückwunsch zu dem MODEL TWENTY , Jan Drinks
Jungs, welche Kapazität muß ich für die Entstörkondensatoren nehmen? Oder ist das im großen und ganzen egal?

Sorry, für vielleicht blöde Frage. Aber ihr wißt ja, ich hab keinen Plan.

Drinks
Hallo Jan,

http://www.conrad.de/ce/de/product/45612...VAC630-VDC

Löte so ein Entstörglied direkt an den Netzschalter. Das ist ein in EU zugelassener X2 Kondensator in Reihe mit einem Widerstand. Für uns von Vorteil, bei der freien Verdrahtung, sind auch die langen Drahtenden.
Die Ami - Keramikkondensatoren bitte ersatzlos streichen, auch das USA convenience - outlet gehört stromlos gemacht. Passt vielleicht zum USA - Vorkriegs StromnetzLOL - nicht bei uns.
Nicht mal das Ami - Netzkabel entspricht deutschen VDE Richtlinien....

Beste Grüße, Helmut

Kimi

Kann man damit jedes Gerät nachrüsten ?
...das ist von Fall zu Fall verschieden. Modernere Geräte, besonders solche aus den 80er/90ern und speziell für EU zugelassene, haben i.d.R. entsprechende Entstör - Maßnahmen verbaut.
Auch kann man den optimalen Wert für den Kondensator nur empirisch ermitteln - ist u.a. von der Wattleistung des nachgeschalteten Transformators abhängig

Helmut
(06.03.2013, 19:31)ruesselschorf schrieb: [ -> ]http://www.conrad.de/ce/de/product/45612...VAC630-VDC

Den hab ich als Knallfroschersatz in meinem Dual drinne.
Habt vielen Dank, Jungs!

Ich werde also den Kondensator bestellen, kann also noch bißchen dauern. Das Ami-Netzkabel wird bei der Gelegenheit gleich mitersetzt. . . denke aber, dass ich das "convenience outlet" unter Strom lasse. UndWeg

Schönen Abend!
So, heute habe ich den endlich "fertiggelötet". Smile Natürlich noch neues Netzkabel dran und neues Scope eingebaut. Und paar Kleinigkeiten.

Kein Knallen mehr beim Einschalten und spielt wunderschön und sieht gut aus. Was will man mehr.

Vielen herzlichen Dank nochmal an alle für die gute Hilfestellung! ThumbsupThumbsupThumbsup

Drinks
Prima Jan, dann war ja unser Fachsimpeln am Mittwoch mit Jürgen erfolgreich!

Gut gemacht! Ist wirklich ein Traumtuner!

Freunde

Dirk

PS Dann bitte auch mal Bilder nach der Fertigstellung..
Genau. Bülders!

Drinks
Sieht jetzt auch nicht anders aus, als oben.
Mit dem einzigen Unterschied, dass ich das kleine Loch in der Skala, wo das Licht durchschien noch von hinten mit schwarzer Farbe gepinselt habe.

Ach ja, und das Scope ist natürlich besser.

OK, ihr habt mich überzeugt und bekommt doch ein neues Foto: LOL
[Bild: DSC02331.jpg]



Das neue Netzkabel sieht man natürlich nicht. Afro

Drinks
Schöner Tuner Thumbsup ,wo bekommt man ein neues Scope her?
In meinem Fall von einem anderen Marantz Liebhaber. Thumbsup
Hat der noch mehr "über"? Kann auch ruhig noch was drum herum sein ... Raucher
....ich hätte noch ein "drumherum" über. Hast PN! Drinks
Drinks
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