Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Kenwood DP-5010 ohne Strom - Ursache und Wirkung?
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Brownie

Dieser feine CD-Player ist/war mein Alltagsgerät. Vor über 10 Jahren von einem Freund übernommen, empfand ich ihn als tadellos.
Seit vorgestern spielt er nicht mehr.

Ich habe mir nun nach dem Öffnen eine krude Theorie, aufbauend auf nicht vorhandenem elektrotechnischen Wissen, zusammengebastelt und würde mich freuen, wenn ihr mir folgen wolltet, bis hin zum Punkt, an dem Gelächter eintritt oder auch vage Zustimmung.

Der Player war mindestens über Nacht eingeschaltet, eventuell sogar über 48 Stunden ununterbrochen. Als ich ihn ausschalten wollte, begann das Gerät zu blinken und zwar dergestalt: Ein kurzes Aufleuchten der zentralen beleuchteten Funktionen für den Bruchteil einer Sekunde, gefolgt von knapp einsekündiger Dunkelheit - und das endlos hintereinander.
Er nimmt also keinen Befehl mehr an.

Nach dem Öffnen bietet sich folgendes Bild:
[Bild: sdc14199.jpg]

[Bild: sdc14192a.jpg]

[Bild: sdc14193r.jpg]

[Bild: sdc14194.jpg]

Die vier "größeren" dunkelblauen Kondensatoren sind wohl ausgelaufen. Insbesondere der im letzten Bild untere der beiden linken hat eine rechte Sauerei inkl. thermischer Verfärbung veranstaltet. Wenn nun Kondensatoren dazu da sind, elektrische Ladung zu speichern, wäre es dann nicht möglich, dass, wenn keine Speicherfähigkeit mehr vorliegt, auch keine Befehle kraft fehlender Energie mehr angenommen werden? Bzw. müsste dann aber noch Ladung dagewesen sein bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich einen Tastenbefehl gegeben habe ("ausschalten"). Wäre das plausibel?

Zweiter Versuch der Eigenerklärung: Sind die Kondensatoren durch thermische Überlastung, bedingt durch Dauer-On, ausgelaufen? Und zwar dann gleich alle vier? Oder verteilt sich die Last bei einem durchgehenden schnell auf alle anderen - wie etwa bei durchbrennenden Autoscheinwerfern ungute Spannungsverhältnisse am anderen Scheinwerfer entstehen?

Einen Austausch der Kondensatoren würde ich mir grundsätzlich zutrauen, wiewohl ich wenig Erfahrung im Löten habe. Aber inkl. Ausbau, Reinigung usw. Beschaffung der Ersatztypen: das mache ich nicht. Das wird auf einige von euch wahrscheinlich witzig-komisch wirken, aber nun ja.

Wenn also der Grund irgendwie in diesen Annahmen - oder in einem anderen Grund, den ihr mir nennen könnt - liegen sollte, was eine sinnvolle Reparatur möglich macht - dann hebe ich den 5010 bis zum Forumstreffen auf (inkl. Fernbedienung) und der, welcher ihn reparieren möchte, bekommt ihn.
Sollte es einen simpleren Fehler geben, würde ich evtl selber versuchen, ihn wieder zum Lasern zu bringen.

Und dann würde ich natürlich gerne Melody Gardot aus ihrem Käfig befreien, damit ich Ihre "Absence" nicht beweinen muss.
Wie zerlege ich die Schublade am effektivsten?

[Bild: sdc14196.jpg]

Das Alublech oben abschrauben und/oder vorher die Einheit vom Boden lösen? Die Schräubchen sieht man auf dem Bild bei näherer Betrachtung ganz gut.

Vielen Dank für eure Tipps!

Gruß
Bertram
Um an die Cd zu kommen, musstst du nur die Brücke über der Lade entfernen.

Zum Rest sollten unsere Experten was schreiben.

Drinks
Sehe ich genauso wie Peter. Also ran die Melody retten.
Heftigst Bertram,

Sieht nach grobem hinschauen so aus als wäre das Netzteil gestorben, genauer gesagt die Dioden der gleichrichtung

An den elkos ist mMn. Nichts ausgelaufen, das sieht eher wie Kleber aus

Big Grinrinks:
(01.04.2013, 17:39)yfdekock schrieb: [ -> ]An den elkos ist mMn. Nichts ausgelaufen, das sieht eher wie Kleber aus

Sehe ich genauso - die Elkos sind OK, das ist alles Kleber.

gruß, audiomatic

Brownie

Klasse!
Den Elektroschrott nehme ich ergo in Kauf, Melody wird aus ihrem Kerker befreit und ich gehe fürderhin auf die Suche nach einem neuen alten Player...

Ich danke euch herzlich für euer Hirnschmalz - nur eins noch:
Wo sehe ich, dass das Netzteil bzw. die Dioden den Geist aufgegeben haben?

Hi
Bertram

Fuxe

(01.04.2013, 19:52)Brownie schrieb: [ -> ]Wo sehe ich, dass das Netzteil bzw. die Dioden den Geist aufgegeben haben?

Viel sehen wirst Du da wohl nicht, es sei denn dass da ein ordentlicher Kurzschluss aufgetreten ist.
Dann kann es schon mal passieren, dass an diesen Stellen ein paar Bauteile nur noch in Fragmenten übrig sind.

Aber in den meisten Fällen hilft nur das Messgerät.
Kenwood DP 6020 erkennt spor. die CD nicht.

Mein Kenwood erkennt manchmal die CD nicht.
Lade schließt der Motor dreht nicht an, die Tracks werden nicht erkannt, dann öffnet er die Lade wieder.
Ein paarmal raus und rein, irgendwann dreht der Motor und die CD wird erkannt.
Kann mir jemand einen Rat geben?
Vielen Dank
der Kenwood Freak
Nabend!

Schonmal die Linse gereinigt?

Drinks
Moin,
Linse reinigen und dann mal nach Schliessen der Lade die CD etwas von Hand andrehen. Manchmal ist es der Spindelmotor, der nicht aus jeder Rotorstellung heraus anlaufen kann.

73
Peter
Hallo,
das war das erste was ich versucht habe.
Die Linse wurde von mir aber nur von außen gereinigt.
Man kann diese zerlegen, hatte aber bedenken ich zerstöre den Laser.
Ich denke es muss ein mechanisches Problem sein.
Hatte gerade eben bei göffnetem Deckel 20 Versuche mit CD: hat Sie sofort angedreht und erkannt.
Bei einer CD mit 20 Tracks wird jeder Track sofort gefunden und Spulen funktioniert bestens, auch im oberen Trackbereich.
Laser sollte also fitt sein.
Aber Versuch 21 ohne CD: Lade öffnet sich nicht. Es ist das gleich Geräusch zu hören wie bei einem erfolglosen Versuch mit CD bei schließen.
Sind da irgendwelche Endschalter mit im Spiel?
Grüße
Kenwood Freak

Fuxe

(19.08.2013, 22:20)Kenwood Freak schrieb: [ -> ]Aber Versuch 21 ohne CD: Lade öffnet sich nicht. Es ist das gleich Geräusch zu hören wie bei einem erfolglosen Versuch mit CD bei schließen.

Sind das selbstgebrannte CDs?
Guten Abend Richard,

Das muss ich mal beobachten. Verwende aber meist Originale wegen der Sound Qualität.
Da das Problem aber eben ohne CD beim öffnen (Versuch 21) auch auftrat, dürfte das keine Rolle spielen.
Lade ging ohne CD nicht auf, irgend ein Motor dreht sich (nicht der Spindelmotor) aber keine Reaktion.
Nach mehrmaligem betätigen der open Taste öffnete sich dann die Lade.
Genau wie bei einem Fehlversuch beim schließen mit CD.
Ich höre einen Motor laufen, (nicht der Spindelmotor) CD wird aber nicht erkannt.
Mein erster Kenwood DP 5020, neu gekauft bei Markteinführung vor ca. 24 Jahren, hatte irgenwann das gleiche Problem.
Wurde dann aber durch den 6020 meines Freundes ersetzt. Diesmal gebe ich das Gerät aber nicht auf.
Grüße
Kenwood Freak
Diese ältere Kenwoods haben manhcmal folgenden Fehler: auf dem Diskteller ist häufig eine schwarze Vliesfolie aufgeklebt (als Ring), dort geht der Kleber langsam aber sicher im Lauf der Zeit durch den Vlies an die Oberfläche und klebt dann. Schließt man die Schublade nun ohne CD kleben Diskteller und Flapper (das ist das schwarze Teil, welches von oben herunterklappt und die CD auf dem Teller fixiert) zusammen. Beim Öffnen schafft der Lademotor (das ist der den Du hörst) oft nicht die beiden wieder zu trennen, häufig auch zusätzlich weil der Riemen schon verschlissen ist. Abhilfe: Vliesaufkleber entfernen und Diskteller sowie Flapper mit Alkohol oder Spiritus reinigen, von allen Kleberesten befreien. Riemen am besten zusätzlich erneuern.

Drinks
Danke Danke Danke
Alles klar Armin, das werde ich ausprobieren.
Ich geb bescheid ob es geklappt hat.
Wird aber etwas dauern, weil ich den Riemen besorgen muss.
Drinks
Grüße
Der Kenwood Freak
Hallooo erst mal,

habe endlich einen passenden Ersatzriemen auftreiben können.
Wurde vor 2 Tagen von mir eingebaut, das Gerät hatte beim ersten Funktionstest keinen Fehler mehr.
Freitag ist immer mein Hi-Fi Abend, da werde ausführlich testen.
Schon mal vielen Dank an alle die ihren Senf zu diesem Problem beigetragen haben.
Ab nächster Woche geht es dann an den Patienten: Denon DCD 5020.
Habe heute schon Bammel, sieht sehr kompliziert aus.
Bye bye
Der Kenwood Freak