Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Nachdem ich vor einer Weile das Saba-Monster-Teil vorgestellt habe, heute was bescheidenes, mit fast nicht vorhandener Leistung, keinen Extras, nur zwei Lämpchen...aber es ist wie mit einem alten Butter-und-Brot-Auto, mit dem Alter werden auch diese interessant.

Um einen eben solches Brot-Butter-Receiverchen geht es hier, der Nordmende Stereo 5005.

Hier die wichtigsten Daten:

Heftige 2 x 10 Watt Musikleistung (7W Sinus)
Sämtliche Wellenbereiche von LW bis UKW
Zwei eingebaute Antennen für alle Wellenbereiche
Volltransistorisiert und garantiert ohne ICs, dafür mit zwei Selen-Gleichrichter.
Beleuchtetes Abstimminstrument
Edelholzgehäuse
Höhen- und Tiefenregler und vieles mehr...

Wie man sieht bietet der kleine doch mehr als die Käfer-Klasse. Vielleicht doch eher Kadett mit einigen Extras aus der Optionen-Liste?.

Funktionieren tut er nach dem ersten Probelauf auch...mehr oder weniger: Einschaltknopf rastet nicht mehr ein, Volumen-Schiebepoti funktioniert nur auf den ersten zwei Zentimetern, Nahezu kein Stereo-Empfang (bin ich mir ja schon gewohnt)....aber beide Kanäle sind da, alle Lampen brennen und für zwei mal sieben Watt kann er ganz schön Krach machen, sogar mit Volumen-Poti-Handicap.

Hier mal ein paar Bilder von dem kleinen Exoten





Hier der festgeklemmte Einschaltknopf. So kann das natürlich nicht bleiben.


Hübsch der Kleine, sogar mit 5 Festsender-Tasten.


Light on!




Öffnen lässt er sich wie Grosser! Hier auch gut sichtbar, dass edle Edelholzgehäuse.


Übersichtlich und zuverlässig.


Drehko 2-Fach



Blick von unten. Und wie man sieht kann man auch Receiver mit nur einer Platine bauen.


Auch hier wie bei den Grossen. Die Front lässt sich mit wenigen Schrauben demontieren. Sehr servicefreundlich.


Die (wirklich) fetten Schiebe-Potis für Klang und Lautstärke.


Die ungestüme Endstufe im Detail.


Das Volumen-Poti wartet auf seine Reinigung, hoffentlich bringts was.


Und zu guter Letzt noch der üble Doppel-Einschalter. Wozu der zweite gekoppelte Schalter ist habe ich noch nicht recherchiert, ev. Anti-Knacks?

Fortsetzung folgt....

Freut mich, dass du dem kleinen eine Chance gibst.

Klein aber fein, der Nordmende

Der gibt doch ein prima Werkstatt-, Küchen- oder Garagenradio ab - ich finde den sehr chic - optisch ginge er auch glatt als GRUNDIG durch.
Hoffentlich hast du Glück mit dem LS-Poti.

Vielen Dank für die netten Kommentare..

Alle Funktionen sind wieder hergestellt.

Beim Ein-Aus-Schalter ist eine klitzekleine Blechnase der Schaltmimik abgebrochen. Ich habe dies mit ein bisschen Draht und Lötzin und feilen wieder hingekriegt, obs auch hält wird sich noch zeigen..

Das Volumen-Poti funktioniert wieder einwandfrei nach der Reinigung und läuft seidenweich.
Beim Testen fiel dann ab und an ein Kanal aus, aber nur auf UKW. Hier war der UKW-Schalter der Übeltäter, dessen Ausbau nicht ganz einfach war, nun klappt aber der Empfang auch wieder 2-kanälig.



Noch ein neues Netzkabel dran (am alten waren wohl die Mäuse dran) und sonst gabs nicht viel zu tun. Natürlich konnte ich es aber nicht lassen, auch hier mal wieder am Tuner rumzudrehen, und ich bin wieder mal gnadenlos an dem kleinen Gerät gescheitert, oder eher an der Abgleich-Prozedur.

Funktionsgenerator wie beschrieben angeschlossen, Oszi wie beschrieben angeschlossen und dann die "S-Kurve" auf dem Bildschirm gesucht...aber eben...ich kann das einfach nicht ....wär ev. ein Workshop für das Forums-Treffen?

Naja...ich habe dann etwas nach Gehör geschraubt und so nun auch Stereo-Empfang und ein etwas besseres Signal hingekriegt. Interessant ist, das bsp.-weise SWR1 und SWR3 um Faktoren besser emfangen werden, als der CH Sender SRF3..aber ist ja auch ein deutsches Gerät...


Schöner der Chrom nie glänzte

Nordmende - Kummer ohne Ende? Nö, das wird bestimmt was!

Zitat:Naja...ich habe dann etwas nach Gehör geschraubt und so nun auch Stereo-Empfang und ein etwas besseres Signal hingekriegt. Interessant ist, das bsp.-weise SWR1 und SWR3 um Faktoren besser emfangen werden, als der CH Sender SRF3..aber ist ja auch ein deutsches Gerät...

soso, könnte auch am feinen Gehör und zarten Händchen liegen
ne, normalerweise geht es mit nem Oszi besser ...

Zitat:Funktionsgenerator wie beschrieben angeschlossen, Oszi wie beschrieben angeschlossen und dann die "S-Kurve" auf dem Bildschirm gesucht...aber eben...ich kann das einfach nicht

kann aber jeder lernen ...

nach Abgleichanleitung aus sm angeschlossen?

und Maximumabgleich der ZF-Filter mit Oszi als schwach angekoppeltem Indikator (Generator ohne wobbeln, wie frontend-Abgleich) versucht?,

dann sollte die Durchlaßkurve der ZF eingestellt werden

und zuletzt die Diskriminator-(S-) Kurve. Darstellung der Kurve ist von einigen Parametern abhängig, einfach mal probieren, und an den Ratio-Elko denken ...

Ja das möchte ich wirklich lernen...irgend was mach ich def. falsch...

Ich werde den Aufbau mit all den Messgeräten noch mal machen und dann berichten. Ich war der Meinung, ich hätte alles nach SM angeschlossen...aber kann mich natürlich auch irgendwo vertan haben...

Ratio-Elko? Das ist der, welcher mit Plus an Masse hängt? Könnte der einen Schuss haben? Mal gucken ob ich den finde...

Zitat:Ratio-Elko? Das ist der, welcher mit Plus an Masse hängt? Könnte der einen Schuss haben? Mal gucken ob ich den finde...

Genau der, der meistens abgelötet werden muß, damit man die S-Kurve überhaupt aufnehmen kann. Hängt aber von der Schaltung ab, manche Geräte haben extra Meßpunkte, damit man nicht ablöten muß und es gibt auch Demodulatorschaltungen ohne Ratio-Elko!

Wenn Du guten Empfang hast, gehts eigentlich um Wissenerweiterung ...

Ist denn die Frage nach der Synchronisation beim Wobbeln mit Deinem Equipment geklärt? Erinnere mich da an einen Impulsausgang des Generators ...

Wow, gutes Gedächtnis Holger...

Ich habe im "ELV-Forum" nach gefragt und nach einiger Zeit Antwort erhalten:

In Verbindung mit dem Nadelsignal ist die Zeitablenkung des Oszilloskops zu starten; der Nadelimpuls veranlasst, dass der Strahl wieder an den linken Rand zurückgeführt wird und die Ablenkung von links nach rechts erneut beginnt. Hierfür ist es erforderlich, dass das verwendete Oszilloskop über einen externen Triggereingang für die X-Achse (Zeitachse) verfügt.

Der Y-Achse wird über den normalen Messeingang (Y-Signaleingang) das Spannungssignal zugeführt, welches am ZF-Filter anliegt.


Müsste also eigentlich klappen...wenn ich dann auch die ganze Kabelage richtig zusammen stöpsle....

Ich mag das NORDMENDE! Danke fürs Vorstellen und die Einblicke ins Innenleben!

So....ich habe mir gestern (als Wiedereinstieg) genau den Verstärker gekauft.
Mal sehen ob er ein warmes Klangbild entwickelt.  
Ob eine Reinigung von innen von nöten ist wird sich zeigen.
Ich komme eher von der Synthesizer Fraktion,die sind zwar anders aufgebaut , aber wird schon...
und wenn ich fragen hab...bin ich hier ja richtig.

Gutes Gelingen