Und nochmal einige Raritäten der Marke Technics:
Zunächst ein Anzeigedisplay mit Lampen, welches Technics damals guten Händlern zur Verfügung stellte. Diese Anzeige konnte man zum Beispiel in die Lautsprecherwand stellen und hatte dann eine großflächige Zappelanzeige, ähnlich den RTW-Displays in Studios - nur in groß. Selten und lustig. Leider war es ziemlich defekt. Es leuchteten nur noch wenige Lampen. Nach einer völligen Demontage und Sucharbeit fand ich heraus, dass hauptsächlich die Steckkontakte für die gesockelten Lampen so stark korrodiert waren, dass die Lampen nicht mehr leuchteten. Also wurden die alle gegen neue Lötnägel ausgetauscht, einige Lampen wurden erneuert und eines der beiden Ansteuer-IC's war defekt (es fehlte ein Segment im Schieberegister) und ich war froh das IC bei ebay zu endecken (der Verkäufer hatte vier Stück davon). Erstaunlich fand ich, dass dieses IC als Ersatz für eben dieses Technics-Display angeboten wurde.
Nachdem so wieder alles funktionierte, musste ich feststellen, dass die Technics-Leute den Eingang so empfindlich gestaltet haben, dass bei einem normalen Tape-REC-Ausgang eines Hifi-Gerätes bereits fast Vollausschlag angezeigt wurde. Also habe ich ein Stereopotentiometer als Abschwächer in die Rückwand eingebaut und nun kann an beinahe jede Quelle angepasst werden, so dass man stets "richtige" Pegel zu sehen bekommt, schön zappeln, wie bei einem Kassettendeck. Eigentlich sinnfrei, aber wundervoll anzuschauen!
Der untere ist es, der AKAI GX-C6 steht da nur für den Größenvergleich drauf!
Das ist ein Blick in das Innenleben, keine Serienproduktion, sondern eine Kleinauflage, die in Handarbeit entstanden ist. Es gab davon nur einige hundert Stück weltweit.
Blick von hinten. Das von mir nachgerüstete Poti fügt sich doch recht harmonisch ein.
Hier abgeschwächt mit dem Poti, da wandert die Anzeige über die gesamte Skala hin und her.
So sah es ohne Poti aus, nur bei Pausen in der Wiedergabe ging die Anzeige zurück, sonst flackerten nur die ersten drei Segmente.
Toll, wer so etwas sein eigen nennen kann!
Die zweite Rarität war ein Elcaset-Kassettendeck der Marke Technics, der RS-7500. Elcaset war ein von Sony, panasonic und Teac gemeinsam entwickeltes System mit Viertelzollband und 9,5 cm Viertelspur in einer großen Kassette. Ich wußte vorher gar nicht, dass Technics auch so etwas angeboten hat. Ich kannte nur EL5 und EL-7 von Sony, bzw. deren schwarze WEGA-Klone. Der RS-7500 von Technics stammt von 1976 und war tatsächlich als das kleinere Modell von Technics geplant. Das größere Modell RS-7900 hat es jedoch nie in einen Verkaufsraum geschafft, es gab es nur als Vorserienmodell - man spricht von zwei gebauten Exemplaren. Das "kleine" Modell RS-7500 ist größer als die meisten Verstärker (über 25cm hoch!) und wiegt rund 14 kg. Damit sollte es dem EL-5 Konkurrenz machen! Der EL-7 von Sony hatte Direktantrieb beider Bandteller und des Capstan-Antriebes (also drei Motore) - der RS-7500 kommt mit einem Motor aus und hat dafür jede Menge Mechanik und Riemen, die für Vortrieb sorgen. Dafür schlägt der RS-7500 in seiner konstruktiven Robustheit nicht nur die meisten 18cm-Spulen- Bandmaschinen, sondern auch jeden anderen Elcaset-Recorder. Bei Audio-Extasa wird derzeit einer für utopische 2.899,- Euro angeboten.
Blick ins Innere des Gerätes von oben.
Die supersolide Mechanik des Gerätes. Hier wurden Riemen und Gummi des Zwischenrades erneuert.
Die Front des Gerätes mit Hammerschlagtasten. Man merkt beim Betätigen, welch solide Mechanik da am Wirken ist...
Die Kassettenfachklappe von Nahem, zum Reinigen der drei Tonköpfe (Hinterbandkontrolle) gibt es eine abnehmbare Rauchglasabdeckung.
Die rechte Gerätehälfte mit den drei Bandsortenanzeigen (Metal kam dann nicht mehr auf den Markt, weil Elcaset einfach keinen Absatz fand - dabei war das System richtig gut, auf Bandmaschinen-Niveau)
Hier noch ein abschließender Blick von hinten auf dieses riesige Gerät.